Hebamme?? Sorry, ist was länger geworden.

bearbeitet 26. 01. 2007, 15:29 in Schwangerschaft
Hallo!

Diese Frage geistert mir jetzt schon seit Wochen im Kopf rum.
Ich lese hier immer "Hast du schon deine Hebamme gefragt?", "Was sagt deine Hebamme dazu" oder "Ich frage mal meine Hebamme". Habt ihr denn alle vor der Geburt schon so viel Kontakt zur Hebamme?

Ich muss zugeben, dass ich von Hebammen zur Nachsorge nicht viel halte. Nicht, weil ich meine, dass sie nicht kompetent wären, um Gottes Willen. Aber ich bin halt einfach der Meinung, dass ich doch durchaus selbst in der Lage bin, mich um mein Kind zu kümmern, warum sollte ich eine fremde Frau dafür brauchen? Es mag sich echt bescheuert anhören, aber ich fühle mich, als wenn man mir die Fähigkeit, eine gute Mutter zu sein, nicht zutraut.
Unterstützt werde ich mit dieser Meinung nur von meiner Oma (Zitat: Im Krieg hatten wir solch einen Quatsch auch nicht und wir sind nicht ausgestorben.. Nun gut, irgendwo hat sie recht...)

Nach wochenlangem Drängeln und lästigen Diskussionen mit meiner Schwiegermutter habe ich, dem Haussegen zuliebe, eine Hebamme angerufen. Ich hatte ihr gegenüber nichts von meinen Bedenken erwähnt, ich wusste überhaupt nicht, was ich sagen sollte. Hab dann halt gefragt, ob sie zur Zeit "frei" wäre und welche SSW ich bin. Sie hat dann bloß meinen Namen notiert und meine Krankenkasse und meinte, ich soll mich dann nach der Entlassung aus dem Krankenhaus melden. Damit war das Gespräch beendet. Kein Treffen vorher, kein "Wenn was ist, kannst du mich anrufen" - NICHTS. Tja, dass ich mich jetzt in meinen Zweifeln bestätigt fühle, ist ja wohl kein Wunder, oder? Ich habe wirklich keine Lust, diese Frau überhaupt nochmal anzurufen, oder mir irgendeine andere zu suchen. Im Zweifel kann ich doch hier die Marlies fragen :biggrin:
Kann mich hier irgendwer vielleicht ein bißchen verstehen und mir vielleicht raten, was ich jetzt tun soll??

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hier kannst du nachlesen, wofür eine Hebamme gut ist:
    http://www.hebamme4u.net/arbeit-der-hebamme.html


    Ich habe mich bereits in der Schwangerschaft von einer Hebamme betreuen lassen. Die hat die komplette Schwangerschaftsvorsorge gemacht, nur für die Ultraschalluntersuchungen war ich beim Arzt.

    Es spricht dir keiner ab, dass du dein Kind selber versorgen kannst. Aber kannst du auch selber die Rückbildung deiner Gebärmutter beurteilen und ob der Wochenfluss richtig fließt? An wen wendest du dich, wenn du doch mit irgendetwas Probleme hast, wenn du nicht sicher bist, ob dein Kind gut zunimmt und ob der Nabel gut abheilt? Wer hilft dir bei Stillproblemen?
    Dafür ist die Hebamme da!

    Dass du von dem Telefonat mit der Hebamme enttäuscht bist kann ich völlig verstehen. Ich an deiner Stelle würde einfach eine andere anrufen. Mir war es sehr wichtig meine Hebamme vorher persönlich zu kennen. Schließlich ist die Betreuung im Wochenbett doch ziemlich intim. Man ist körperlich noch nicht wieder ganz fit, fühlt sich in seinem Körper mit dem leeren Bauch noch fremd und ist hormonell auch nicht gerade auf der Höhe. Da könnte ich es gar nicht brauchen, dass eine völlig fremde Fraue, mit der ich mich vielleicht gar nicht verstehe, zu mir kommt.
  • KäferleKäferle

    961

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hebamme ist nicht gleich Hebamme. Die einen machen Vor- und Nachsorge, die anderen nur Nachsorge, wenn ich das richtig weiß. Ich vermute mal, da bist du an eine reine Nachsorge-Hebamme geraten.

    Bei der Nachsorge geht es ja nicht nur um dein Kind, sondern auch um dich! Wenn du Probleme im Wochenbett hast, kannst du deine Hebi fragen und musst nicht jedes mal zum FA rennen, sondern sie kommt zu dir nach Hause. Und wenn es Fragen rund ums Kind gibt, dann kannst du die auch gleich stellen. Ich habe es als sehr angenehm empfunden, dass ich da jemanden hatte, der jeden Tag ins Haus kam und dem man Löcher in den Bauch fragen konnte. Denn Mutterinstikt und und Vorabinformation in allen Ehren, aber es gibt immer Situationen oder Fragen wo man einfach erst mal jemanden braucht, der einen in den Sattel hebt.

    Ohne meine Hebi wäre ich aufgeschmissen gewesen. Mir ging es nach der Geburt nicht gut, im KH hab ich den Triller gekriegt und nach einem Anruf bei meiner Hebi war ich auf dem Weg nach Hause und von da an wurde alles nur noch besser!!! Wenn ich noch ein Kind bekommen sollte, werde ich auch die Vorsorge von einer Hebi machen lassen, denn da ist einfach alles "netter" und persönlicher als beim FA. Und ich habe einen guten FA! ;-)

    Und sorry, nichts gegen deine Oma, aber dieser Spruch "Früher haben wir das auch nicht gehabt und sind nicht dran gestorben..." löst bei mir immer Bauchweh aus... :roll: Hebammen gibt es schon sehr lange, früher hatten sie eine noch viel wichtigere Stellung als heute, zum Glück wird das aber nach der Ärztehörigkeit der vergangenen Jahrzehnte wieder besser! Meine Mutter hat 2 Kinder bekommen und hat mir gesagt, sie wäre froh gewesen, wenn es das zu ihrer Zeit auch so selbstverständlich gegeben hätte heute.

    Ich würde dir einfach mal raten, erkundige dich nach einer Vor- und Nachsorge-Hebamme und such so lange, bis du eine gefunden hast, die dir persönlich zusagt. Ist sicher nicht einfach, aber es lohnt sich! Denn den persönlichen Kontakt kann einfach kein Forum (und sei es noch so super!) ersetzen - meine persönliche Meinung!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eowyn schrieb:
    Mir war es sehr wichtig meine Hebamme vorher persönlich zu kennen. Schließlich ist die Betreuung im Wochenbett doch ziemlich intim. Man ist körperlich noch nicht wieder ganz fit, fühlt sich in seinem Körper mit dem leeren Bauch noch fremd und ist hormonell auch nicht gerade auf der Höhe. Da könnte ich es gar nicht brauchen, dass eine völlig fremde Fraue, mit der ich mich vielleicht gar nicht verstehe, zu mir kommt.
    Genau das habe ich nach dem Telefonat auch gedacht. Dann sollte ich das vielleicht heute noch tun, ich bin jetzt 39+2, die Zeit wird knapp.
    Also wenn ich mich bei der anderen Hebamme nicht mehr melde, dann hat sich das erledigt? Ich muss ihr nicht sagen, dass ich sie doch nicht will?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oha, da bist du aber wirklich spät dran. Ich würde jetzt erst einmal eine andere suchen und dann eventuell der ersten kurz absagen. So spät wie du dran bist ist es halt auch schwierig, ob ihr es noch schafft euch vorher zu treffen. Da wundert es mich ehrlich gesagt nicht, dass die Hebamme nur gesagt hat, dass du dich melden sollst wenn das Kind da ist. Die hat wahrscheinlich gedacht, dass du eh nicht mehr möchtest, sonst hättest du dich früher gekümmert ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh nein, als ich sie angerufen hab, war ich in der 36. Woche, das ist schon was her. Nach dem Telefonat fühlte ich mich halt ziemlich abserviert und allein gelassen. Und dann hab ich hier immer im Forum gelesen, dass die meisten Frauen in der Schwangerschaft schon ihre Hebammen kennen und wurde stutzig. Aber den Unterschied Vor-/Nachsorge hatte ich nicht bedacht.
  • NukaNuka

    2,340

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es könnte trotzdem sein, daß Du eine Hebamme auf den allerletzen Drücker findest.

    Als ich nach der Geburt im KH lag hat mich wirklich JEDE Hebamme und Hebammenschülerin nach meiner Hebamme gefragt.
    Und wenn ich dann gesagt habe " :oops: ich hab noch keine" , kam zuerst ":shock: " und dann bin ich bombadiert worden mit Zetteln und Adressen und Aussagen wie "wenn sie niemanden finden, dann mach ich das"

    Angebote hatte ich wirklich genug, genutzt hab ich sie nicht. Aus dem selben Grund wie Du "Wofür? Kann doch alles nicht so schlimm sein"
    Nächstes Mal bin ich hoffentlich schlauer, wegen der Gründe die auch eowyn schon genannt hat.
    Ich hatte im Wochenbett eine unschöne Situation, wegen der ich ins KH gefahren bin. Da hat selbst mein Mann gesagt "Hättest Du jetzt mal eine Hebamme" auch wenn er sonst meint, sie würden sich selbst ziemlich hypen.
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mal abgesehen davon, dass ich auch dei 36. SSW als sehr spät empfinde, sich um eine Hebamme zu kümmern (als Beispiel: Der Regionalverband hier empfiehlt 12.-17.SSW!), finde ich den Spruch Deienr Oma ziemlich daneben.
    Gerade die Hebammen haben die Frauen im Krieg unterstützt. Wer kam denn da bei Nacht und Nebel udn Eis zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu den Frauen nach Hause udn hat sie entbunden? Der Arzt nun ganz sicher nicht.
    Meine Uroma war Hebamme und aus Erzählungen meiner Oma weiß ich wie wichtig und engagiert diese Frauen gerade in Kriegszeiten gehandelt haben.
    Man sollte das sicher nicht alles über einen Kamm scheren, das ist mir bewusst.
    Aber nur weil Deine Oma den Eindruck hatte, dass es "früher alles besser" war bzw. auch so ging, muss das für heute noch lange nicht gültig sein.
    Wie heißt es so schön: Früher haben wir auch mit Fellen bekleidet in Höhlen ums Lagerfeuer gesessen - und überlebt haben wir ja auch. Aber deshalb macht das heute trotzdem keiner mehr. ;-)
  • PaminaPamina

    820

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zur Hebamme ist das meiste schon gesagt worden, aber wenn deine Oma relativ jung ist, wurde sie zu DER Zeit Mutter, als die KHs und KH-Geburten gerade in Mode kamen, und die Hebammen zunehmend belächelt wurden. Da verwundert mit diese Einstellung nicht.

    Aber früher hat man die Kinder auch mit Schmelzflocken gefüttert und sie sind groß geworden und nicht dran gestorben ;-) Nicht alles, was früher okay war, ist heute noch optimal.

    BTW ich habe auch eine Hebamme, die mir das Rundum-Programm bietet, und das ist einfach perfekt!
  • Sylvie33Sylvie33

    305

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    also ich würde Dir auch raten dich schnellstens um eine Hebamme für die Nachsorge zu kümmern!
    Du kannst jetzt unmöglich wissen, was für Probleme oder Wehwehchen nach der Geburt auf Dich zukommen! Was ist denn, wenn Du Hilfe brauchst und dein Arzt ist nicht erreichbar?
    Ich hatte eine super-tolle Geburt, hatte aber dann massive Probleme mit dem Stillen. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen dabei, das hätte ich niemals erwartet.
    Schon die Hebammen im KH haben mich sehr unterstützt und bestärkt dranzubleiben und nicht aufzugeben obwohl mir beim stillen die Tränen runtergelaufen sind.
    Die Nachsorge Hebi kam jeden Tag zu mir, hat mich motiviert für meine Kleine weiterzumachen und mir viele Tipps und Hilfen gegeben.
    Ich hab mich in dieser Zeit richtig an ihren Besuchen "festgehalten", so gut hat mir das getan.
    Im Endeffekt habe ich meine Tochter 1,5 Jahre gestillt, war auch gut so. Ohne die geduldige Unterstützung der Hebis hätte ich aufgegeben.

    Überlegs Dir nochmal, ob Du wirklich keine Hilfe brauchst/oder annehmen willst.


    Liebe Grüsse und viel Kraft für den Endspurt

    wünscht Dir Sylvie
  • DeannaDeanna

    1,641

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was mir bei all dem so einfällt: Hast du eigentlich einen Geburtsvorbereitungskurs gemacht?

    Den haben mein Mann und ich nämlich auch bei unserer Hebamme "absolviert".

    Auch wenn ich nicht gestillt habe, gerade beim ersten Kind ist eine Hebamme DIE Ansprechpartnerin in allem.

    Ich hatte zu meiner Hebi auch immer zwischendrin noch Kontakt, wenn was mit Flo war hab ich teilweise erstmal bei ihr nachgefragt.

    Und ich habe eine Schwiemu, die zwei Kinder hat, eine Schwägerin, die zwei Kinder hat und dann noch die Oma meines Mannes, die - ich glaube es waren 5 Kinder hat hier um die Ecke wohnen.
    Und auch die haben noch das ein oder andere Neue gelernt.

    Und weißt du was das schöne an ner Hebi ist?

    Wenn du die für dich richtige hast, kann sie sich fast zu sowas wie ner Freundin entwickeln.
    War heute wieder bei meiner zur ersten VU.
    Mein Mann war dabei, nur mein Sohn nicht.
    Und was meinte sie? Da fehlt doch einer, der soll das nächste mal ruhig mitkommen.
    Sie freut sich, wenn sie uns alle zusammen sieht.

    Und in der Zeit als ich schwanger werden wollte und es nicht geklappt hat kam sie auf nen Kaffee zu mir, um mich zu beruhigen.
    Welcher Arzt macht das?

    ;-)

    Telefonier noch ein bisschen rum, dass du eine gute Hebi findest, die dich in allem unterstützt.

    Und alles gute für die Entbindung!!!
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich musste im Krankenhaus Stein und Bein schwören, dass ich ne Nachsorgehebamme hab, die sofort nach mir guckt, sonst wäre ich nicht schon am 3. Tag entlassen worden.
  • NukaNuka

    2,340

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auf dem Brief, den ich im KH mitbekommen habe stand auch "Liebe Nachsorgehebamme" und nicht "sehr geehrter Fraunearzt" :biggrin:
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also mal ein wenig ausführlicher:
    Meine Hebi kam und hat jedes Mal den Kleinen gewogen, um zu sehen, ob er gut zunimmt. Das ist dann ein Zeichen dafür, dass das Stillen gut klappt usw. Dann hat sie die Nabelpflege erklärt, beim ersten Baden geholfen, tausend Fragen beantwortet usw.

    Bei der Schwester meines Freundes kam auch die Nachsorgehebi, allerdings hat sie das Kind nie gewogen (trug die ersten Wochen einen Gips) und dadurch ist erst nach 4 Wochen rausgekommen, dass das Kind nicht stark genug ist, an der Brust zu trinken... Es hat ständig vor Hunger geschrien. Dann ist sie an eine Hebi gekommen, die gleich mal 1er Milch empfohlen hat und nachdem er da 'schon' alle 3h kam, ist sie nach wenigen Wochen auf 2er Milch umgestiegen (die erst nach dem 4. Monat ist!).
    Also eine komplette Fehlberatung/Nichtberatung...

    Ich persönlich finde es gut, eine Hebi zu haben, denn diese Damen sind besser zu erreichen, als Ärzte und kommen auch zu einem heim, wenn was ist - mit einem Neugeborenen möchte man doch nicht jeden zweiten Tag im Auto Richtung Kinderarzt hocken, oder?
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