Vorgeschichte:
Meine Tochter ist in der 34. Woche per Kaiserschnitt geholt wurden (vorzeitige Wehen, HELP-Syndrom, BEL) und lag danach eineinhalb Wochen in der Kinderklinik. Ich pumpte von Beginn an Milch ab und als sie dann nach Hause kam, haben wir sie langsam von Flasche aufs Stillen gebracht.
1. Problem:
Es begann damit, dass Vanessa an der Brust immer gieriger wurde. Sie trank unruhig und hektisch bis sie dann die Brust los ließ und schrie. Auch wenn wir die Muttermilch mit Flasche gaben, trat dieses Phänomen auf. Sie trank nicht richtig, die Milch lief aus dem Mund.
Inzwischen ist es so, dass sie die Brust nur einmal nimmt. D.h. wenn sie Hunger hat, lege ich sie an und sie trinkt kurz und unruhig. Dann spuckt sie die Brustwarze aus, schreit und weigert sich die Warze jemals wieder in den Mund zu nehmen. Sie macht sich steif, wirft den Kopf nach hinten und rudert mit den Armen. Ich habe verschiedene Stillpositionen versucht, meine Brust ausgestrichen, einen Nuckel verwendet (um dann schnell gegen die Warze auszutauschen) und auch nackt mit Hautkontakt gekuschelt - leider funktioniert nichts von dem. Anfangs hat sie wenigstens noch die rechte Brust genommen, aber auch das macht sie mittlerweile nicht mehr.
Nehme ich die kleine hoch (auf die Schulter) beruhigt sie sich recht schnell, jammert dann aber irgendwann wegen des Hungers. Lege ich sie dann vor mir auf das Stillkissen, fängt sie schon sofort mit schreien an und ist nur schwer zu beruhigen. Jeder Stillvorgang wird nervenaufreibender und anstrengender. Momentan läuft es nun so ab, dass ich sie einmalig anlege (wo sie kurz trinkt), dann weiterhin probiere sie anzulegen (wo sie sich jedoch strikt weigert) und schließlich mit Flasche füttere (verwende abgepumpte Muttermilch). Ich bin mittlerweile wirklich verzweifelt und weiß nicht mehr, was ich noch tun kann. Kann mir jemand helfen? Für ein paar Ratschläge wäre ich sehr dankbar.
2. Seit Samstag hat Vanessa nun recht wenig getrunken. Sie hatte bisher immer beim Wickeln (ca. alle 3-4h) Stuhlgang in der Windel. Nun hat sie seit Samstag Nacht gar keinen Stuhlgang mehr gehabt. Muss ich mir da Sorgen machen?
Sofern wir Muttermilch per Flasche gaben, hatte sie bisher 120 - 140ml getrunken. Nun schafft sie gerade mal noch 80 selten 100ml. Woran kann es liegen, dass sie nur noch wenig trinkt?
Vanessa ist in der 10. Woche, wiegt derzeitig 5070g.
Kommentare
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Wichtig ist, dass ihre Windeln nass sind. Daran erkennst du, dass sie genug bekommt.
Ich denke mal deine Kleine hat eine ordentliche Saugverwirrung. An der Flasche braucht sie eine ganz andere Technik als an der Brust. Und viele Babys kommen mit dem Wechsel nicht klar.
Wie sieht es denn mit der Unterstützung vor Ort aus? Ist dir deine Hebamme eine Hilfe? Hast du dich schon einmal an eine Stillberaterin gewandt?
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Die Saugverwirrung kann doch nicht mit einem Mal kommen, wo sie doch beides kennt bzw. kannte, oder?
Ich war letzte Woche Montag bei einer Stillgruppe. Dort sprach ich das Problem an und eine Hebamme konnte sich auch live ein Bild vom Stillproblem machen. Aber so richtig helfen konnte mir leider keiner... Ihr fiel halt auch auf, dass Vanessa gleich losschreit, wenn ich sie schon quer vor mich hin lege und dass sie ruhig wird, sobald man sie aufnimmt. Außerdem sei die Haltung von Vanessa abwehrend. Es wirke so, als würde ich ihr die Brust aufzwingen... Ich habe nun versucht, die Brust nur dann zu geben, wenn sie wirklich sucht und den Mund aufmacht. Sie lutscht dann mit der Zunge an der Warze und dann geht gleich das Schreien und Versteifen los. Als wenn es irgendwas an der Warze gäbe, dass ihr nicht passt... ich bin ratlos.
Bzgl. des zu wenig Trinkens: auch an der Brust fiel mir auf, dass sie nur sehr kurz saugt. Die Windel ist aber immer gut genässt. Von der Seite her wäre also alles in Ordnung.
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An der Brust muss sie halt viel mehr arbeiten. Da muss sie erst einmal richtig saugen bis die Milch fließt. Aus der Flasche geht es viel leichter, da fließt es gleich los.
Hast du mal versucht vor dem Stillen kurz zu pumpen, bis die Milch richtig fließt? du kannst die Brust auch wärmen, damit es leichter fließt. Eventuell hilft das.
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Hab heute den Tag über fast nur mit Stillen verbracht. Hab immer wieder versucht auf unterschiedliche Art und Weise anzulegen, dann wieder beruhigt, wenn es nicht geklappt hat. Heute Abend lief es dann recht gut. Werde dann heute Nacht und Morgen sehen, ob es nur Zufall war oder ob die schwierige Phase wirklich überstanden ist.
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