Frühchen Charmaine Marie, 6 Wochen vor ET

conniconni

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bearbeitet 3. 02. 2007, 00:43 in Geburtsberichte
Ich möchte mit diesem Geburtsbericht, zeigen, das auch wenn alles anders kommt als man denkt, es doch gut ausgehen kann. Und die Möglichkeit nutzen, vielleicht auf diesem Weg, andere Mütter kennen zu lernen, sich auszutauschen, die auch eine Frühgeburt erlebt haben.

Der errechnete Et war der 19.02.07, es sollte ein Rosenmontagsmädchen werden. Es kam doch anders.
Am 02.01. war ich noch zur Routineuntersuchung beim Doc, CTG zeigte keine Wehen an und der kleinen Maus ging es gut. Allerdings hatte sich die Zervix schon auf 1,3 cm verkürzt. Also war absolute Ruhe angesagt. Was aber mit einem Wirbelwind von 12 Monaten Zuhause nicht grade leicht ist.
Am Samstag sollte ich wieder in der Praxis sein um alles zu kontrollieren.
Auf dem Nachhauseweg dachte ich mir noch, ob es vielleicht nicht besser gewesen wäre, sofort einen Ring einsetzen zu lassen, damit die Kleine noch ein bischen in der warmen Stube bleibt. Ich wollte den Doc deswegen am Samstag ansprechen.
Mittwoch der 03.02, der Morgen fing ganz normal an. Dann kamen über den Tag verteilt in sehr unregelmäßigen Abständen Wehen. Ich empfand sie aber nicht für sehr stark und machte mir noch keine Sorgen.
Dachte noch so, das sind Senkwehen, war ja beim ersten auch so.
Am Nachmittag habe ich dann meine Hebi angerufen und sagte ihr das ich wenn mein Mann Zuhause wäre, duschen wollte um zu schauen, ob die Wehen wirklich stärker werden oder es nur Fehlalarm ist. Sie hat mir auf Grund der Sachlage dann auch dazu geraten, sobald ich mich unwohl fühle sofort ins Krankenhaus zu fahren.
Um 17 Uhr kam dann eine Wehe, die mich schon sehr vom Hocker gehauen hat und ab da, war mir eigentlich Bewußt, das es los ging.
Von da an, mußte ich mich auf jede Wehe konzentrieren und sie weg atmen.
Um 19 Uhr kam mein Mann von der Arbeit. Er war total aufgeregt und wollte sofort los fahren. Ich wollte aber noch meinen Sohn gut versorgt wissen, noch duschen gehen und der Koffer war auch noch nicht fertig.

Ich muß dabei sagen, das ich bei der ersten Geburt 20 Stunden in den Wehen gelegen habe und das Ende ein Kaiserschnitt gewesen ist.

Deshalb war ich hier die Ruhe selbst. Also bin ich duschen, Koffer gepackt, den Kleinen versorgt und um halb 10 sind wir dann los ins Krankenhaus. Das ganze hat sich aufgrund der starken Wehen so in die Länge gezogen. Dort angekommen brauchte ich eine halbe Ewigkeit vom Parkplatz bis in den Kreissaal. Dort angekommen waren natürlich alle sofort aufgeregt am arbeiten, da ich ja erst in der 33 +4 SSW war.
Der Muttermund war schon 9 cm auf. Huch dachte ich, das kann doch nicht sein.
Mittlerweile waren die Wehen auch so stark, das mir klar wurde, die Kleine wird nicht mehr lange in der warmen Stube bleiben.
Ich bekam sofort Wehenhemmer, die auch anschlugen. Ein bischen Zeit zum Verschnaufen. Da diese Klinik nicht für Frühgeborene ausgestattet war, wurde eine Klinik gefunden und ich noch in der Nacht dort verlegt.
Wir sind dort um 2 Uhr in der Frühe angekommen. Die Untersuchungen ergaben, das ich eine Infektion im Körper hatte.
Man wollte am Morgen noch mal kontrollieren, ob sich die Werte verschlechtert haben, wenn ja, würden sie den Wehenhemmer absetzen und der Geburt ihren Lauf lassen, um nicht die Gesundheit von dem Baby und mir zu riskieren. Die Untersuchungen ergaben auch, das die Kleine für die 33 Woche schon sehr gut entwickelt war und somit keine größeren Komplikationen zu erwarten waren.
Um 4 Uhr schickte ich dann meinen Mann erst einmal wieder Nachhause, er sollte doch eine Mütze voll schlafen.
Was mir dann leider nicht gelang. Ich durfte natürlich nicht mehr aufstehen, mich kaum Bewegen wegen den Wehenschreiber und alle paar Minuten kam ein Arzt oder eine Hebi rein.
Ich zählte also die Minuten. In den Stunden ging es dann auch los, das ich langsam Fruchtwasser verlor. Und am frühen Morgen kam der Arzt und teilte mir mit das die Werte schlechter geworden sind und sie den Wehenhemmer absetzen würden. Was dann auch um 9.30 geschah.
Sofort setzten die Wehen wieder ein und auch sehr schnell immer heftiger. Die Minuten bis das mein Mann um 10 Uhr da war, waren unendlich. Die Hebi sagte mir ganz genau,was ich wann tuen sollte. Und dafür das ich sie nicht kannte, fühlte ich mich super wohl bei ihr.
Mittlerweile war auch das Team von der Babyintensiv und der Chefarzt im Kreissaal eingetroffen. Und die Wehenpausen waren verdammt kurz geworden. Um 12.20 , nach knapp drei Stunden und drei Presswehen waren unser kleiner Sonnenschien da. 2170 Gramm und 45 cm.
Für ein Frühchen ein gutes Gewicht. Sie brauchte auch nicht beatmet zu werden, was war ich froh. Ich durfte sie noch kurz im Arm halten, dann verschwand das Ärtzeteam mit der Kleinen auf die Intensiv.
Ich war so erleichtert, das es unserer Maus gut ging und das ich keinen 2 Kaiserschnitt bekam. Ich wurde lediglich ein Klitzekleines bischen geschnitten.
Ich bekam ein großes Lob, vom Arzt und der Hebi und wurde gefragt ob ich einen Kurs mit gemacht habe. Was ich verneinte. Ich hatte mir schon in der ersten SSW ein Video, Bücher und mich mit SSW Yoga befasst.
Und mir war klar, das ich für alles offen sein muß, was passieren könnte.
Diese Faktoren, denke ich habe mir sehr geholfen.
Außerdem hat und wird mir dieses Forum sehr helfen.

Nach 4 Stunden bin ich dann mit meinem Mann, die Kleine auf der Babyintensiv besuchen gewesen.
Einen Tag später durfte ich Nachhause. Diese Zeit war der Hammer.
Da mein Mann seinen Urlaub erst nehmen wollte, wenn die Kleine bei uns Zuhause ist und wir niemanden für unseren Sohn zur Beaufsichtigung hatten, war es keine leichte Entscheidung, meine Tochter jeden Tag dort zurück zu lassen. Obwohl uns klar war, das sie dort sehr gut aufgehoben war und es war ja auch notwendig. Ihre Werte mußten sich stabilisieren, sie mußte lernen selbstständig zu trinken, ohne Sonde und an Gewicht zunehmen.
Ich habe manche Tage geweint wie ein Schloßhund und mit den Tagen kam auch das Gefühl auf, was ich doch für eine Rabenmutter bin.
Die Kleine ist nicht mehr in meinem Bauch und hier Zuhause auch nicht.
Wenn man aber sieht, anhand von den Babys die viel früher auf die Welt gekommen sind. Die schon Wochen oder Monate auf der Intensiv verbringen, mit den ganzen Schläuchen und deren Eltern, was diese durch stehen müßen. So hatten wir verdammt viel Glück und die Zeit war abzusehen, wann unsere Süße nach Hause kann. Das hat mir ein wenig geholfen.
Am 24.01. durften wir sie dann Nachhause holen. Hurra
Sie trank selbstständig und hatte ein Gewicht von 2.500 Gramm und ihre Werte waren auch stabil.

Ich möchte auf diese Weise, besonders den Eltern, die gleiches erlebt haben, Mut machen, durch zu halten.

Liebe Grüsse
Conni

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch zur Kurzen und alles Gute!!
    Schöner Bericht mit Happy-End ;-)

    LG Silke
  • NukaNuka

    2,340

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wie sagt man doch so schön ? "So schnell kann´s gehen !"

    Prima, daß ihr das so gut geschafft habt. Herzlichen glückwunsch zu Sonnenschein Nr. 2.!
    :laola02:
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