Hallo Ihr Lieben,
ich hab z. Z. meine liebe Not mit meinem Grossen, der im März 3 Jahre alt wird.
Er ist von Beginn an eher weit, konnte früh laufen und gut sprechen und ist seit je her ein Sensibelchen.
Im Moment weiss ich einfach nicht, was mit ihm los ist. Eine verspätete Reaktion aufs Geschwisterchen, die Folge diverser Erkältungen dieses Winters, normale Phase für das Entwicklungsalter, ... keine Ahnung.
Er hatte schon öfter trotzige und auch sehr trotzige Phasen, diese waren aber nicht über mehrere Wochen konstant.
Seit ca. 3 Wochen ist es ganz schlimm. Sobald etwas nicht nach seinem Willen geht, und das können winzige Kleinigkeiten sein, reagiert er total verzweifelt bis hysterisch und wiederholt im Stakato (schreibt man das so?) seine Forderung, wie z. B. Mama, stell die Blume wieder weg, Mama stell die Blume wieder weg, Mama stell bitte die Blume wieder weg, Mama, stell.... usw. usf. Ertragener Rekord liegt bei weit über einer Stunde.
Ich weiss einfach nicht mehr, wie ich darauf reagieren soll. Ich habe es mit ignorieren versucht - er hat da einfach eine enorme Ausdauer, gerade bei abendlichen "Unstimmigkeiten" ist er schon mittendrin eingeschlafen, nur um beim Aufwachen wieder weiterzumachen. Selten klappt Ablenkung, manchmal mache ich einem Handel mit ihm, was ich aber nicht wirklich will, da er dann oft ganz geschickt das Ganze so hindreht bis er doch seinen Willen hat. Er ist ein wirklich geschickter Händler. Ganz auflaufen lassen will ich ihn aber auch nicht - seine offensichtliche Verzweiflung macht mich auch fertig.
Dazu kommt noch, dass er - schon etwas länger - sehr an mir klammert und ich so kaum eine Atempause bekomme.
Er kommt mir auch im ganzen Verhalten verändert vor. Ruhiger, aber auch nicht so fröhlich. Unausgeglichen, blass, nölig.
Vielleicht finden sich ja Altersgenossen oder Mütter, die ähnliches schon durch haben?
Ist es eine Phase, Phase, Phase?
Vielen Dank fürs Zulesen
Kommentare
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Und letzte Woche lief es wieder genauso schwierig. Es ist exakt so, wie du es beschreibst. Da ich mich am schlimmsten Tag in meinem ET-Forum ausgejammert habe, erfuhr ich, dass 90% aller 3jährigen gerade so drauf sind.
Seit gestern läuft es bei uns wieder viel besser. Mal sehen, wie lange die gute Phase diesmal anhält.
Tipps kann ich dir gar nicht so viele geben, denn letzte Woche war ich selbst etwas hilflos, obwohl ich ja wirklich schon von Jolina sehr oft auf die Probe gestellt werde.
Meisten hilft es nur, wenn man ihnen viel Zuneigung gibt, sich aber auf keine Diskussionen einlässt und auch auf so wenig Verhandlungen wie möglich. Man muss liebevoll eine Grenze ziehen und den folgenden Wutanfall halt irgendwie aushalten. Summen hilft mir manchmal! :biggrin:
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Summen kann auch ich empfehlen. Ich sage ihm: "Nein, Ende der Diskussion!" und dann biete ich ihm an, ihn in den Arm zu nehmen. Meist wird er dann noch hysterischer. Schlägt um sich, rennt weg, versteckt sich in irgendeiner Ecke.
Wir haben ihm eine Kuschelecke auf unserem Gästebett eingerichtet, mit Häschen und Nuckel. Dahin zieht er sich mittlerweile meist von selbst zurück. Ich sage ihm dann, daß man manchmal einfach mal weinen muß und daß das völlig in Ordnung ist. Meist ist dann nach fünf Minuten Ruhe und er tut so als sei nicht gewesen.
Aber so wie Ihr das beschreibt, erleben wir hier nur die Lightversion. Wird das wirklich noch schlimmer? :shock:
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Es ist ja immer schon eine grosse Beruhigung, wenn es anderen auch so geht... Aufgrund der Heftigkeit und der Langwierigkeit beginne ich doch langsam mir Sorgen zu machen. Man mag sein Kind ja dann doch nicht über einen so langen Zeitraum unglücklich sehen.
Heute morgen war schon wieder Holland in Not. Paul geht Di. immer zu seiner Oma - er liebt diese Oma-Tage - normalerweise.
Mein Freund wollte ihn waschen und anziehen, was Paul strikt abgelehnt hat. "Mama soll mich waschen, Mama soll mich waschen, Mama soll mich..., usw. usf." Es ging nun aber gerade nicht anders und nachdem wir uns durchgesetzt hatten, suchte er nun sofort nach Alternativforderungen, von "aber nicht Zähneputzen" bis "aber keine Hose anziehen" - alles in x-facher Wiederholung, in Tränen aufgelöst und total verzweifelt steigerte er sich immer weiter rein.
Meine Mutter kam dann, Paul wollte natürlich auch "nicht zu Oma fahren, nicht zu Oma fahren, nicht zu Oma fahren...". Wir unterhielten uns noch eine Weile, meine Mutter plante schon allein wieder loszufahren, da erschien mir Paul wieder relativ ruhig und ich fragte ihn, ob er jetzt zur Oma wolle - "ja" und dann sind sie abgedampft :roll:.
Ich bin gespannt, was heute abend wieder kommt...
Langer Rede, kurzer Sinn... Ja, alles wird noch schlimmer und dann kommt die Pubertät :biggrin: