über "Gebärmaschinen" und Lebensplanungen, die außerhalb ihrer Vorstellungskraft liegen.
Die Pläne mehr Kinderbetreuung für Kleinkinder anzubieten, führen zu wilden Wortspielereien.
Was sagt Ihr denn als Betroffene dazu?
Männer können dazu gern ihre Meinung sagen, aber letztendlich sollten das die Frauen regeln. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es schon in Richtung Gebärmaschine geht, wenn man sein Kind nach 8 Wochen bereits fremdbetreuen lässt. So richtig nachvollziehen kann ich das nicht, obwohl die Mütter bestimmt ihre Gründe haben.
ich habe ziemlich probleme damit, dass so einseitig geworben wird für kind+beruf bzw. als folge für kinderbetreuung unter 3 jahren.
weil: wo sollen denn die ganzen stellen herkommen? dann sitzen arbeitslose ohne kinder zuhause und würden gern arbeiten und viele mamas arbeiten, müssen für betreuung der kinder sorgen, den haushalt schmeissen und wenn z.b. einer krank wird bricht das ganze system zusammen?!
klar, ich würde auch gerne mal wieder was anderes machen als windeln wechseln (und merke gerade an ein paar freien projekten, wieviel spass mein beruf mir macht). aber am liebsten würde ich teilzeit arbeiten und mir die ganze sache mit meinem mann teilen. aber solche jobs zu finden ist halt nicht so einfach. und ich stelle mir die begeisterung der arbeitgeber auch nicht so arg groß vor...
kathrin
ps. falls also jemand einen teilzeit-industriekaufmann und eine teilzeit-mediengestalterin im umkreis von tübingen sucht...
Ich verstehe Euch nicht so ganz, wenn ich ehrlich bin. Es geht doch lediglich darum, ein Angebot zu schaffen. Wer es dann wann in Anspruch nimmt, oder eben auch nicht, ist doch zunächst völlig zweitrangig.
Das Bertreuungssystem soll geändert werden, was doch nicht zwangsläufig heißt, dass man nicht mehr zu Hause bleiben darf.
Und es geht darum, wer sich alles dazu berufen fühlt, Kommentare darüber abzugeben.
Naja, es wird ja immer davon gesprochen, dass damit eine Wahlmöglichkeit geschaffen wird. Die ist aber definitiv nicht vorhanden. Welche alleinerziehende Mutter hat denn hier eine Wahl? Sie muss ihre Kinder in die Krippe bringen, weil sie für den Lebensunterhalt sorgen muss. Und solange für diese Mütter, die die ersten drei Jahre gern mit ihren Kindern verbringen möchten, nichts getan wird, ist das Herumgetöne mit der Wahlmöglichkeit doch nichts als heiße Luft.
Und ich finde es ausgesprochen traurig, dass von den Müttern, die die 3 Jahre gern daheim bleiben würden, so gar nicht gesprochen wird. Die fallen irgendwie unter den Tisch und die Entwicklung zeigt bisher, dass die auch da unten bleiben werden. Und ich glaube auch nicht, dass die Statistiken stimmen, die besagen, dass weit über 60% der Frauen innerhalb der ersten drei Jahre gern wieder arbeiten gehen würden. In meinem Bekanntenkreis höre ich nur, dass die Mütter gern daheim bleiben würden, es aber nicht anders geht. Also stimmt wahrscheinlich doch der Spruch: Glaube nur der Statistik, die Du selbst gefälscht hast ;-)
Ich finde es gut, dass endlich mehr Betreuungsmöglichkeiten geschaffen werden sollen. Ob ich sie nutzen würde: Nein!
Aber ich sehe die Situation gerade bei unseren Nachbarn. Zwillinge und gerade frisch: ein ungeplanter Nachzügler. Sie müßte eigentlich arbeiten gehen, da sie zur Zeit nur mit dem Gehalt eines Elektrikers auskommen müssen (5Personen!), sie kann nicht arbeiten gehen, da kein Krippenplatz frei ist.
Folge: ein Familienvater arbeitet von 6:30 Uhr bis 19 Uhr zusätzlich Notdienst nachts und am WE.
Aus meiner "Berufssicht" gesehen: Jedes Kind ab dem 3. Lebensjahr hat einen Recht auf einen Kindergartenplatz, ab dem 2. Lebensjahr wird geplant.
Folge: uns rennen Eltern den Kindergarten ein und drohen uns zu verklagen(!), da wir ihnen keinen Platz geben. Wenn nicht da, woher nehmen? Wird also endlich mal Zeit, dass was passiert.
Kinderhorte werden "platt gemacht", Ganztagsschulen gefördert. Und die Erzieher? Sind arbeitslos. Mehr Krippenplätze heißt dann hoffentlich auch, mehr gut geschultes Personal. Folge: arbeitslose Erzieher hätten vielleicht wieder einen Job.
Es geht nicht so sehr darum, warum man arbeiten geht, sondern dass es möglich ist und nicht wegen der fehlenden Betreuung der Kinder aussichtslos.
Frauen die zu Hause bleiben, haben den Bedarf nicht, aber vielleicht zur Kindergartenzeit bessere Aussichten Plätze zu bekommen.
Ich wohne in einem Land, in dem es fast nur Ganztagsbetreuung gibt, auch in/ nach der Schule. Trotzdem kann Frau auch Haufrau und Mutter sein.
Das Ganze sollte man auf der politischen Ebene sehen und nicht aus der persönlichen Perspektive. Natürlich sind entsprechende Arbeitsplätze auch ein Aspekt, daran habe ich noch gar nicht gedacht.
Ich möchte auch nicht, dass Frauen sich gegenseitig "beschimpfen" weil sie zu Hause bleiben oder eben auch nicht.
Ich finde es auch wichtig, dass überhaupt die Möglichkeit geschaffen wird, dass man arbeitet. Das müssen ja keine Arbeitsplätze im eigentlichen Sinne sein. Als Studentin bin ich auch darauf angewiesen, eine Kinderbetreuung zu haben. Und Studentinnen sind ja inzwischen auch schon Zielscheibe der "Kinderpropaganda".
Und dass sooo viele Frauen 3 Jahre zu Hause bleiben wollen, kann ich von meinem persönlichen Umfeld absolut nicht behaupten. Johan ist 10 Monate alt und von den 7 Frauen aus meinem Geburtsvorbereitungskurs arbeiten 4 wieder, eine ist auf Jobsuche, eine wird im Sommer wieder arbeiten und eine ist wieder schwanger. Das hängt einfach extrem vom persönlichen Umfeld ab. Gerade unter Akademikerinnen scheint es doch üblicher zu sein, schnell wieder zu arbeiten, und ausgerechnet von denen wird doch immer verlangt, dass sie mehr Kinder bekommen :roll: Zum Glück sieht es hier mit Tagesmüttern ziemlich gut aus, so dass wir auf Kitaplätze nicht angewiesen sind. Und für uns ist das auch die bessere Lösung.
Naja, aber eine Tagesmutter kann sich nicht jeder leisten, während ein Krippenplatz für jeden finanzierbar ist, da es sich nach dem Einkommen der Eltern richten muss (zumindest in NRW).
Wenn man sich eine Tagesmutter nicht leisten kann, wird sie vom Jugendamt gezahlt. Genauso wie der Krippenplatz.
Aber es war ja auch nicht meine Absicht, die Tagesmutter als DIE Lösung für jeden anzupreisen. Für uns war sie so oder so die bessere Lösung und es gibt bei uns genug, darüber bin ich froh.
Hallo,
ich gebe Marlies vollkommen recht, es geht um die Wahlmöglichkeit, die man im Moment einfach nicht hat. Ich bin sehr dafür, dass die Kinderbetreuung ausgeweitet wird, es wird ja niemand gezwungen, sie auch in Anspruch zu nehmen.
Die wenigen Plätze für unter 3jährige, die es hier gibt, werden (völlig korrekt) erstmal für Alleinerziehende reserviert. Die übrigen werden nach Gutdünken der Kindertagesstätte verteilt, so zumindest die Erfahrungen in meinem Bekanntenkreis. Die entscheiden danach, ob das Kind Junge oder Mädchen ist (wg des gewünschten ausgeglichenen Geschlechterverhältnisses), ob man es pünktlich zum Beginn des neuen Kindergartenjahres abliefert (auch wenn es dann erst 3 Monate alt ist u. gestillt wird), und nach Wohnort (als Bewohner einer anderen Gemeinde hat man keine Chance, selbst wenn man nur 100m von der Gemeindegrenze weg lebt).
Also muss man sich, wenn man arbeiten will oder muss, um eine individuelle Bertreuung kümmern, die unter Umständen einen Großteil des verdienten Geldes wieder auffrisst.
Für mich heisst das, dass es politisch durchaus erwünscht ist, wenn Frauen möglichst lange zu Hause bleiben. Das schönt die Arbeitslosenzahlen und festigt das alte Rollenverständnis der steuerbegünstigten Einverdiener-Ehe.
Nicht, dass mich jemand falsch versteht: ich habe absolut nichts gegen diesen oder auch jeden anderen Lebensentwurf, jeder sollte nach seinem Gusto glücklich werden.
Und zum eigentlichen Thema: darüber, dass ein katholischer Bischof sich anmaßt zu wissen, was Frauen fühlen, wenn mal wieder über sie statt mit ihnen diskutiert wird, werde ich mich jetzt nicht auslassen, sonst dauert das länger ... :flaming01:
@Julla: aber ein Tagesmutterplatz ist doch im Allgemeinen teuerer, oder nicht? Ich weiß, dass Du dass nicht als DIE Lösung hinstellen wolltest. ;-)
offtopic:
Die übrigen werden nach Gutdünken der Kindertagesstätte verteilt, so zumindest die Erfahrungen in meinem Bekanntenkreis. Die entscheiden danach, ob das Kind Junge oder Mädchen ist (wg des gewünschten ausgeglichenen Geschlechterverhältnisses), ob man es pünktlich zum Beginn des neuen Kindergartenjahres abliefert (auch wenn es dann erst 3 Monate alt ist u. gestillt wird), und nach Wohnort (als Bewohner einer anderen Gemeinde hat man keine Chance, selbst wenn man nur 100m von der Gemeindegrenze weg lebt).
Aber genau das ist doch gar nicht Gutdünken. Eine homogene Gruppe hat doch für jedes Kind nur Vorteile. Ein Mädchen das in eine Gruppe aufgenommen wird, wo 80 % nur Jungs sind, hat doch da keine Chance sich geschlechtsspezifisch zu entwickeln. Und wenn das Kind jeden Morgen lange Wege zurück legen muss, um einen Platz in Anspruch zu nehmen ist das für Eltern und Kind auf Dauer nicht zu zu muten. Hinzu kommt, dass das Kind nicht in dem Freundeskreis aufwächst, wie es später die Schule besuchen wird. Auch wenn es immer nur knapp hinter der Gemeindegrenze ist: die Kindergärten werden von der Stadt oder Kommune finanziert. Wenn Du also in einer anderen Gemeinde wohnst, finanzierst Du z.B. über Deine Kirchesteuer auch den Kiga in DEINER Gemeinde. ;-) (Nicht böse gemeint)
Zurück zum Thema ;-) Ich denke ebenfalls, dass man die Wahl haben sollte, ob man sein Kind in einer Betreuung unterzubringen oder nicht. Und das ist zur Zeit in Deutschland nicht gegeben. Was meiner Meinung auch den Rückgang der Geburtenrate ein wenig mitverantworten muss.
Und was so mancher Kirchenvater vom Stapel läßt... :twisted:
Aber ich sehe die Situation gerade bei unseren Nachbarn. Zwillinge und gerade frisch: ein ungeplanter Nachzügler. Sie müßte eigentlich arbeiten gehen, da sie zur Zeit nur mit dem Gehalt eines Elektrikers auskommen müssen (5Personen!), sie kann nicht arbeiten gehen, da kein Krippenplatz frei ist.
Und um hier eine wirkliche Wahlmöglichkeit zu haben, sollte nicht nur ein Krippenplatz angeboten werden, sondern auch die andere Alternative: Die Frau muss finanziell so unterstützt werden, dass sie halt nicht ihr Kind in eine Kindertagestätte geben muss, wenn sie lieber die ersten 3 Jahre daheim bleiben möchte. Aber dazu hört man rein gar nichts und irgendwie hab ich das Gefühl, dass das politisch auch gar nicht mehr so richtig erwünscht ist: "Die moderne Frau hat schnellstmöglich wieder zu arbeiten."
Prinzipiell hab ich nichts gegen Kinderkrippenplätze, nur dass man hier halt von einer Wahlmöglichkeit spricht, die keine ist...das stört mich.
Und dass kaum eine Frau 3 Jahre daheim bleibt, hat übrigens nicht unbedingt was damit zu tun, dass die Mütter so wild auf das Arbeitsleben sind, sondern wohl doch eher, dass es finanziell gar nicht anders geht.
übrigens klar das das politisch nicht gewollt ist...
So müsste der Staat auch noch Mütter "durchfüttern" die eigentlich arbeiten könnten und durch diese "drei-Jahre-Zuhause-bleib-Mütter" fehlen Arbeitskräfte die durch ihre Sozialabgaben das System finanzieren.
Wieso, der Staat füttert doch Familien durch, deren Mütter 3 Jahre zu Hause bleiben wollen :roll: Ehrlich, ich bin zwar Studentin und in dem Sinne keine "klassische" Mutter und Hausfrau, aber Geld verdiene ich nicht und finde es erstaunlich, wie gut der Staat dafür sorgt, dass ich nicht arbeiten muss. Und ich bekomme keine Unterstützung, die irgendwie auf meinem Studentsein beruhen. 1 Jahr Elterngeld, Kindergeld, wenn das Gehalt meines Mannes nicht reichen würde, würden wir noch Harz IV bekommen. Ich weiß echt nicht, was der Staat da noch alles bieten soll. 3 Jahre volles Gehalt für die Mutter? Da verstehe ich echt nicht, dass immer auf den Staat geschimpft wird. Es ist doch vollkommen legitim, dass man nicht alles hinterhergeschmissen bekommt und dass persönliche Wünsche nur erfüllt werden können, wenn es dem Staat auch irgendetwas bringt. Wo leben wir denn? Im Schlaraffenland?
Die Grundversorgung der Familie ist gesichert, auch wenn die Frau zu Hause bleibt. Für den Luxus muss man nun wirklich selbst sorgen und sich entscheiden, was einem wichtiger ist.
Das wäre ja, als würde man im Gegenzug verlangen, dass Krippenplätze kostenlos sind.
Ich glaube nicht, dass jemand ernsthaft 3 Jahre volles Gehalt fordert ;-)
Uns hilft das eine Jahr Elterngeld schon unheimlich weiter, sonst hätten wir wirklich knapsen müssen.
Aber wenn ich nach einem Jahr wieder einsteigen soll, muss es eine bezahlbare Betreuungsmöglichkeit für mein Baby geben. Und zwar eine, bei der ich nicht den Eindruck habe, dass das Kind 'verwahrt' wird.
Ich werde vermutlich das Glück haben, nach dem Jahr mit Elterngeld einen Heimarbeitsplatz zu bekommen, deshalb kann ich das noch recht entspannt sehen. Aber das ist sicher die Ausnahme.
@ Toetouch: Ich weiss, dass es Gründe für Auswahl gibt.
Aber wenn man gesagt kriegt: "tut uns leid, ihr Kind hat nicht das richtige Geschlecht" oder "ziehen Sie doch um", denkt man schon, man hört nicht richtig.
Ich wohne z. B. in einem Dorf, dass der einen Gemeinde zugeordnet ist, die Dörfer links u. rechts von uns gehören zu jeweils einer anderen Gemeinde. Ich müsste jedenfalls weiter zu einer KiTa innerhalb meiner Gemeinde fahren als zu den in den beiden anderen. Das wird sicher in vielen ländlichen Gegenden so sein.
Und was den Freundeskreis und Schule angeht. Spätestens in einer Großstadt fällt das Argument wirklich weg.
Um mich rum liegen 5 Kindergärten aber nur 2 Grundschulen.
Die Kindergärten die zu unsere Grundschule gehören sind in einem völlig anderen Stdtviertel und viel zu weit weg..
dafür habe ich direkt neben der Haustüre eine KITA die aber einer anderen Grundschule zugeteilt ist..zumindest für die meisten Kinder.
@ gretchen: Ich bin auch der Meinung das der Staat ganz gut für die Familien sorgt..allerdings dürften es geren ein paar mehr Arbeitsstellen sein. Das wird nämlich immer vergessen..was nützen der Wille zum Arbeiten und eine KITA wenn ich gar keinen Job bekomme. :???:
Ich denke auch das Mütter in Deutschland gut versorgt sind!
Mehr wie gut sogar!!!
Davon träumen die Frauen hier in Belgien, drei Jahre lang zu hause bleiben zu können :roll: Die meistens sind nach drei Monaten wieder am arbeiten, weil es so etwas wie Elterngeld einfach nicht gibt!!
Dafür haben wir ein grösseres Angebot an Betreuungsmöglichkeiten. Wer schwanger ist schreibt sich beim Tagesmütterdienst ein, und bekommt von dort eine Tagesmutter zugewiesen, die nach Einkommen bezahlt wird.
Ich würde auch gerne zu Hause bleiben, werde aber auch nach Kiano's Geburt nach fünf Monaten wieder arbeiten gehen müssen!
Wer den Vergleich nicht hat weiss nicht wie gut es einem geht...
In Deutschland finde ich, besteht keine Wahlmöglichkeit, entweder man hat die Familie die betreuen kann, oder gibt ein Heidengeld an Betreuung aus, so das das Arbeiten sich eh nicht lohnt :roll:
Wieso, der Staat füttert doch Familien durch, deren Mütter 3 Jahre zu Hause bleiben wollen :roll: Ehrlich, ich bin zwar Studentin und in dem Sinne keine "klassische" Mutter und Hausfrau, aber Geld verdiene ich nicht und finde es erstaunlich, wie gut der Staat dafür sorgt, dass ich nicht arbeiten muss. Und ich bekomme keine Unterstützung, die irgendwie auf meinem Studentsein beruhen. 1 Jahr Elterngeld, Kindergeld, wenn das Gehalt meines Mannes nicht reichen würde, würden wir noch Harz IV bekommen. Ich weiß echt nicht, was der Staat da noch alles bieten soll. 3 Jahre volles Gehalt für die Mutter? Da verstehe ich echt nicht, dass immer auf den Staat geschimpft wird. Es ist doch vollkommen legitim, dass man nicht alles hinterhergeschmissen bekommt und dass persönliche Wünsche nur erfüllt werden können, wenn es dem Staat auch irgendetwas bringt. Wo leben wir denn? Im Schlaraffenland?
Die Grundversorgung der Familie ist gesichert, auch wenn die Frau zu Hause bleibt. Für den Luxus muss man nun wirklich selbst sorgen und sich entscheiden, was einem wichtiger ist.
Das wäre ja, als würde man im Gegenzug verlangen, dass Krippenplätze kostenlos sind.
Ich finde es falsch, von einem Schlaraffenland zu sprechen, wenn es um so etwas grundlegend Wichtiges geht, wie die frühkindliche Erziehung. Ich weiß, dass wir im Moment bereits über unsere Verhältnisse leben. Deswegen bin ich z. B. absolut dafür, bestimmte Sozialleistungen einfach zu streichen. Es war für mich noch nie nachvollziehbar, dass man gesunde junge Menschen 15 Jahre mit Sozialhilfe durchfüttert. Oder da wir gerade beim Thema sind: auch die Studenten! Was soll das? Wieso soll eine Krankenschwester mit ihren Steuern die Ausbildung eines Arztes bezahlen, der danach ein vielfaches dessen verdient, was diese Frau je nach Hause bringen wird. Soll er doch die Kosten seines Studiums z. B. später zurückbezahlen. Oder warum bezahle ich die Ausbildung des Millionsten Betriebswirtschaftsstudenten, der während seines Studiums schon weiß, dass er höchstens im Sekretariat arbeiten wird? So gibt es viele Beispiele, die für mich nicht nachzuvollziehen sind. Kindererziehung gehört jedoch eindeutig nicht dazu!
Und jetzt auch noch zu sagen, was soll denn das Gemeckere, es gibt doch HartzIV. Was soll bitte das denn? Ich möchte kein HartzIV. Ich möchte eine Anerkennung meiner Leistung, und das die ersten drei Jahre. Selbst die Bundeskanzlerin sagt, dass immer noch die beste Betreuung für Kinder in diesem Alter die Mutter ist. Warum soll ich denn dann HartzIV in Anspruch nehmen? Abgesehen von dem gesellschaftlichen Abstieg, der mit dem Empfang von HartzIV einhergeht...ich weiß, dass ist schlimm, die Leute denken aber so, steht mir das Geld auch gar nicht zu. HartzIV ist für Leute, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und das ist doch nicht der Fall, wenn ich 3 Jahre daheim bleibe.
Ich möchte keineswegs eine volle Gehaltszahlung während dieser 3 Jahre, jedoch ist eine finanzielle Unterstützung, die meine "Arbeit" auch sozial aufwertet, in meinen Augen nicht zuviel verlangt.
Im übrigen entwickeln wir uns in eine Richtung - mit Nachbarländern wie z. B. Schweden als leuchtendes Vorbild. Diese Länder fangen langsam wieder an zurückzurudern (Sorry, etwas lang!):
Von Albrecht Breitschuh, ARD- Hörfunkstudio Stockholm
Tageschau.de
Streit um Kinderbetreuung mal anders
Verkehrte Welt in Schweden
In Schweden sind berufstätige Mütter die Regel. Die Lebenshaltungskosten sind hoch und staatliche Unterstützung gab es bislang nur für Eltern mit Job. Das soll sich ändern: Künftig bekommen Familien 300 Euro monatlich, wenn sie ihr Kind in den ersten drei Jahren zu Hause lassen.
Die vierjährige Beatrice ist kein gewöhnliches schwedisches Kind. Nicht etwa, weil sie so gut Klavier spielen könnte - nein, es ist ihr gesamter Tagesablauf, der sich von den meisten Gleichaltrigen in Schweden unterscheidet.
Beatrice wächst zu Hause auf. Ihre Mutter, Katharina Blomfeld, hat sich bewusst gegen einen Platz in der Kindertagesstätte entschieden, was in Schweden ungewöhnlich ist: "Wenn man in Schweden auf andere Eltern trifft, mit denen ins Gespräch kommt und sagt, dass mein Kind nicht in den Kindergarten geht, dann schlagen sie die Hände über dem Kopf zusammen und fragen: Hast Du Dir das gut überlegt." Blomfeld hat inzwischen gelernt mit diesen Fragen zu leben. Dass man in Schweden ziemlich schräg angeschaut wird, wenn man als Mutter nicht berufstätig ist, stört sie nicht mehr. Im Gegenteil: "Das Schönste ist eigentlich, dass wir morgens keinen Stress haben. Wir können im Bett liegen bleiben, wenn wir wollen. Beatrice spielt dann zwar oft allein, aber wir machen auch viel. Sie singt in einem Kinderchor, hat Klavierunterricht und einmal die Woche geht sie zum Ballett - auch wenn das vielleicht ein bisschen früh kommt."
Profit für den Staat
Die 38-Jährige weiß, dass sie sich in einer privilegierten Situation befindet. Ihr Mann ist erfolgreicher Unternehmer in der Süßwarenbranche, die finanzielle Notwendigkeit auch berufstätig zu sein, besteht also nicht. Während viele Ehepaare arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen, hatte sie die Wahl. Die hohen Steuern, so Blomberg, ließen anderen Eltern gar keine andere Möglichkeit, als ihre Kinder möglichst schnell abzugeben: "Der Staat will uns einreden, dass es für alle besser wäre, wenn man sein Kind in den Kindergarten gibt. Dabei ist es vor allem für den Staat besser, wenn wir arbeiten. Er profitiert durch die hohen Steuern. So vorteilhaft ist das System für uns nicht - es gibt immer mehr, die das genau so sehen."
Staatliche Regelungen in der Kritik
Die Politik hat auf diese Entwicklung inzwischen reagiert. Die bürgerliche Vier-Parteien-Regierung führt zum 1. Januar 2008 eine Betreuungsunterstützung von rund 300 Euro netto pro Monat für Eltern ein, die ihr Kind in den ersten drei Lebensjahren zu Hause lassen. Vor der Wahl im September 2006 hatten bereits drei Stockholmer Kommunen das Betreuungsgeld eingeführt. Seitdem sind rund 100 neue Kommunen dazugekommen.
Nach einer Umfrage des staatlichen Meinungsforschungsinstitut Sifo sind 79 Prozent der Schweden dafür, dass der Staat auch die häusliche Erziehung unterstützen solle. Bisher gab es nur Geld vom Staat, wenn beide Eltern berufstätig waren. Gegner dieser Regelung sprechen von einer Frauenfalle, da es vor allem die Frauen wären, die zu Hause blieben. Von einer richtigen Wahlmöglichkeit könne man ohnehin nicht sprechen, so Katharina Blomfeld. Für 300 Euro netto würde niemand seinen Job aufgeben. Die hohen Steuern und Lebenskosten seien das Problem. Sie verhindern eine freie Entscheidung. Dass das schwedische Modell als Vorbild für Deutschland gilt, kann die Mutter nicht nachvollziehen: "Wir haben einen Bekannten, der längere Zeit in Deutschland gearbeitet hat. Er und seine Frau haben drei Kinder und sie haben es dort sehr genossen. Man konnte an einem ganz normalen Tag Kinder auf dem Spielplatz sehen. Schauen sie sich mal auf einem schwedischen Spielplatz um - wie ausgestorben."
Ich finde im übrigen die Aussagen von einigen Männern auch nicht gerade das gelbe vom Ei. Wenn man denen jedoch abspricht, sich äußern zu dürfen, dann müssten Frauen ohne Kinder auch ihre Klappe halten. Was z. B. auf viele Politikerinnen zutrifft!
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es schon in Richtung Gebärmaschine geht, wenn man sein Kind nach 8 Wochen bereits fremdbetreuen lässt. So richtig nachvollziehen kann ich das nicht, obwohl die Mütter bestimmt ihre Gründe haben.
Na danke für das Etikett. Obwohl?! Ist der Papa wirklich "fremdbetreut"?
Immerhin ist unser Kind der erwünschte Akademikernachwuchs. Und nur weil man nach 8 Wochen wieder arbeiten geht, heißt das nicht, dass man sich das unbedingt so wünscht. Bei uns war einfach die Frage, ob wir von Hartz IV leben wollen, oder von Besoldung. Die Antwort war "einfach".
Mit Gebärmaschine oder Geldgeilheit hat das allerdings nichts zu tun.
ich habe ziemlich probleme damit, dass so einseitig geworben wird für kind+beruf bzw. als folge für kinderbetreuung unter 3 jahren.
weil: wo sollen denn die ganzen stellen herkommen? dann sitzen arbeitslose ohne kinder zuhause und würden gern arbeiten und viele mamas arbeiten, müssen für betreuung der kinder sorgen, den haushalt schmeissen und wenn z.b. einer krank wird bricht das ganze system zusammen?!
Nein, eben nicht. Arbeitslose Erzieher finden dann vielleicht wieder einen Job, weil die Nachfrage steigt und die Politik dasganze fördert.
Aber genau das ist doch gar nicht Gutdünken. Eine homogene Gruppe hat doch für jedes Kind nur Vorteile. Ein Mädchen das in eine Gruppe aufgenommen wird, wo 80 % nur Jungs sind, hat doch da keine Chance sich geschlechtsspezifisch zu entwickeln.
Eine homogene Gruppe hat eben nicht nur Vorteile. Und wenn ich eine Tochter hätte, würde ich wirklich wollen, dass sie sich "geschlechtsspezifisch" entwickelt? Beim heutigen Frauenbild eher weniger. :roll:
Dass homogene Gruppen nicht vorteilhaft sind, zeigt doch das Bildungssystem ganz deutlich. Die PISA-Gewinner sind Länder, in denen es KAUM homogene Gruppen gibt. Und das Bildung bereits im Kindergarten anfängt, hat PISA so ganz nebenher auch noch gezeigt.
Ich würde mich freuen, wenn es eine qualifizierte Betreuung (nicht Verwahrung) auch für die ganz Kleinen gäbe. Aber das ist wohl eher Wunschdenken.
Was passiert eigentlich mit den Frauen, die2007 gebären und nach einem Jahr bezahltem Daheimbleiben keine Betreuung fürs Kind finden? Hartz IV?!
Frau von der Leyen möchte ja Betreuungsplätze bis 2013 auf 500.000 hochschrauben- das ist noch ein Weilchen hin...
homogene Gruppe im Kindergarten heißt u.a.: gleich viele Mädchen wie Jungen. Ich verstehe Dein Argument mit Pisa in dem Zusammenhang nicht.
offTopic:
Und das in Kindergärten Bildung stattfinden soll, das ist wohl klar und das passiert auch! Allerdings nicht durch gezieltes und isoliertes Funktionstraining, sondern durch die Unterstützung des positiven Selbstbildes der Kinder. Und ein gesundes Selbstbild erreicht man meiner Meinung nach nur durch homogene Gruppen - d.h. eine Gruppe in der die Kinder aller Alterstufen, beider Geschlechter und mit verschiedenen sozialen Hintergründen sind, damit sie von und miteinander lernen können.
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es schon in Richtung Gebärmaschine geht, wenn man sein Kind nach 8 Wochen bereits fremdbetreuen lässt. So richtig nachvollziehen kann ich das nicht, obwohl die Mütter bestimmt ihre Gründe haben.
Na danke für das Etikett. Obwohl?! Ist der Papa wirklich "fremdbetreut"?
Immerhin ist unser Kind der erwünschte Akademikernachwuchs. Und nur weil man nach 8 Wochen wieder arbeiten geht, heißt das nicht, dass man sich das unbedingt so wünscht. Bei uns war einfach die Frage, ob wir von Hartz IV leben wollen, oder von Besoldung. Die Antwort war "einfach".
Wir reden hier nicht von einer Betreuung durch den Papa, sondern von einem Abgeben in eine Kinderkrippe innerhalb der ersten drei Jahre!
Und richtig, Bildung beginnt bereits im Kindergarten, aber keineswegs in der Kinderkrippe. Und mich würde hier interessieren, wieso es in den PISA-Gewinner-Ländern keine homogene Gruppen gibt? Finnland z. B. hat das ehemalige DDR-Bildungssystem fast eins zu eins übernommen, und wir hatten in der DDR durchweg homogene Gruppen. Das ist auch wichtig, um die eigene Identität zu finden. Denn wir sind nunmal als Weiblein und Männlein geboren worden und nicht als Neutrum, dass man durch Erziehung in eine andere Richtung verformen kann. Sowas dachte man in den 60iger / 70iger Jahren. Gott sei Dank, weiß man es jetzt besser. Deswegen kann man trotzdem eine selbstbewußte junge Frau werden!!!!
Gretchen hat folgendes geschrieben:
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es schon in Richtung Gebärmaschine geht, wenn man sein Kind nach 8 Wochen bereits fremdbetreuen lässt. So richtig nachvollziehen kann ich das nicht, obwohl die Mütter bestimmt ihre Gründe haben.
Hmmmmmmmm, ich werde auch recht schnell nach der Geburt wieder arbeiten gehen, und ich habe KEIN schlechtes Gewissen, noch bin ich eine "Gebärmaschine" noch sonstiges!
Ich MUSS arbeiten gehen, damit wir nicht auf dem Hartz-Stand leben müssen, darf ich dafür keine Kinder bekommen? Weil ich nicht drei Jahre lang zu Hause bleiben kann?????? :flaming01:
@gretchen:
"Wir reden hier nicht von einer Betreuung durch den Papa, sondern von einem Abgeben in eine Kinderkrippe innerhalb der ersten drei Jahre!"
Da muss man denke ich etwas mehr differenzieren.
Ich würde mein Kind, wenn es anders ginge, nicht im 1. Lebensjahr abgeben, aber unser Sohn wird mit knapp 2 in eine Krabbelgruppe gehen, und sehe mich auch nicht als Gebärmaschine :flaming01:
"Und richtig, Bildung beginnt bereits im Kindergarten, aber keineswegs in der Kinderkrippe."
Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass "fremdbetreute" Kinder im sozialen, kognitiven und sprachlichen Bereich besser sind als zu Hause betreute, also beginnt sehr wohl die Bildung in der Krippe.
Hm es sollte hier eigentlich doch nicht drum gehen ob man eine bessere Mutter ist, wenn man zu Hause ist. Aber zumindest in einigen Gegenden ist es doch schwer eine gute Unterbringung für Kleinkinder zu finden. Egal ob man nun arbeiten (studieren) will oder muß. Allerdings ist das kein Neues Problem. Bei meiner Großen gab es damals nur 6 Monate Erziehungszeit und keine Krippenplätze. Mir blieb nur die Kündigung :sad:
ich habe einfach das gefühl, da werden betreuungsplätze eingerichtet, damit mütter arbeiten gehen wollen und das wird als einzige lösung hingestellt. wie man aber z.b. hier http://hebamme4u.net/forum/viewtopi ... highlight= sehen kann, hilft es oft nicht weiter (ok da geht es jetzt um ein älteres kind, aber das problem ist wohl das gleiche)
solange die chefs nicht mitspielen, wird die situation nicht besser. wie man flexiblere arbeitszeiten "erzwingen" kann weiß ich natürlich auch nicht. aber wenn man bedenkt wie lange viele unterwegs sind zur arbeit und dann noch einen vollzeitjob (evtl. mit überstunden) dazurechnet, sind zwei vollzeitjobs und ein kind ja fast nicht möglich. warum können nicht mehr mütter (oder väter) von zu hause aus arbeiten, warum habe ich das gefühl es kommt nicht besonders gut an wenn mein mann in der bewerbung schreibt er will teilzeit arbeiten um sich die kinderbetreuung zu teilen? warum gibt es immer noch so viele kindergärten, die z.b. mittagspause machen von 12-14 uhr?
verwirrte gedanken...
liebe grüße, kathrin
ps: ich glaube, zu homogenen gruppen liegt glaube ich ein missverständnis vor: es sind eigentlich heterogene gruppen gemeint - also bewusst ausgewogen gemischte... also jungs und mädchen in versch. altersgruppen.
Gretchen hat folgendes geschrieben:
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es schon in Richtung Gebärmaschine geht, wenn man sein Kind nach 8 Wochen bereits fremdbetreuen lässt. So richtig nachvollziehen kann ich das nicht, obwohl die Mütter bestimmt ihre Gründe haben.
Hmmmmmmmm, ich werde auch recht schnell nach der Geburt wieder arbeiten gehen, und ich habe KEIN schlechtes Gewissen, noch bin ich eine "Gebärmaschine" noch sonstiges!
Ich MUSS arbeiten gehen, damit wir nicht auf dem Hartz-Stand leben müssen, darf ich dafür keine Kinder bekommen? Weil ich nicht drei Jahre lang zu Hause bleiben kann?????? :flaming01:
Davon rede ich doch...ist es nicht schlimm, dass man von Hartz IV oder auf Hartz IV-Stand leben muss, um seine Kinder die ersten drei Jahre zu betreuen und es keine Alternative gibt, als sie fremdbetreuen zu lassen, obwohl man das vielleicht gar nicht möchte?! Das ist doch bitte um Himmelswillen kein Angriff auf die Mütter, die arbeiten müssen...
Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass "fremdbetreute" Kinder im sozialen, kognitiven und sprachlichen Bereich besser sind als zu Hause betreute, also beginnt sehr wohl die Bildung in der Krippe.
Liebe Grüße
Petra
Untersuchungen haben aber auch belegt, dass das Selbstwertgefühl, die Bindungsfähigkeit, das Vertrauen besser ausgebildet ist bei Kindern, die diese prägenden Jahre daheim verbracht haben.
Laufen, sprechen und mit anderen Kindern spielen und sich streiten lernen sie auch so. Dazu brauch ich keine Erzieherin; sowas passiert ganz normal auf dem Spielplatz :roll:
Davon abgesehen, spielt es im späteren Leben absolut keine Rolle, wann man den ersten Satz gesagt hat und wie schnell ich schon Lieder auswendig konnte. Es spielt aber sehr wohl eine Rolle, welches Vertrauen in andere Menschen mir mitgegeben wurde, ob ich Bindungsangst habe und wie das Verhältnis zur eigenen Mutter ist etc.
Immer wenn dieses Thema hier diskutiert wird, landen wir bei den diversen Weeltanschauungen.
Hier geht es um das große Ganze, nicht um individuelle Lebensplanung. Es soll ein Angebote geschaffen werden. Mehr zunächst mal nicht. Ich weiß gar nicht, was ich weniger verstehe...die Einmischung von inkompeten Bischöfen, oder einige Eurer Diskussionsansätze. Über den Sinn der Frühpädagogik könnten wir vielleicht in einem neuen Thread besser reden.
Ich lese hier jeden Tag von den Problemen, eine geeignete Betreuung zu finden. Wäre es nicht toll wenn solche Spagate aufhören würden?
Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass "fremdbetreute" Kinder im sozialen, kognitiven und sprachlichen Bereich besser sind als zu Hause betreute, also beginnt sehr wohl die Bildung in der Krippe.
Das hört sich ja grad so an, als würde man sein Kind benachteiligen und nicht richtig fördern, wenn man es erst mit drei in den Kiga gibt. Was machen denn die Mütter, die zuhause sind und keine Krabbelgruppe oder ähnliches in der Nähe haben, bzw. zu sowas nicht kommen, sind deren Kinder dann im Kiga / in der Schule alles unsoziale Aussenseiter, die sich nicht richtig ausdrücken können? Ich werde keines meiner Kinder in eine Krippe geben (müssen). Ich bin froh und dankbar, dass ich das Privileg habe, mindestens drei Jahre zuhause bei meinen Kindern bleiben zu können. Und ich glaube nicht, dass meine Kinder deswegen weniger sozial, denkfähig oder sprachlich entwickelt sein werden. Solche Untersuchungen hin oder her, es gibt bestimmt auch Studien, die die Nachteile früher Fremdbetreuung aufzeigen.
Sorry Marlies, habe deinen Beitrag nicht gesehen gehabt. Ja, ich weiss, dass es nicht darum ging, aber ich konnte mich nicht zurückhalten. Nochmal sorry.
@leanders mama:
So meinte ich das natürlich nicht, dass Kinder die nicht in die Krippe gehen, benachteiligt sind. Um Himmelswillen! So sollte das nicht rüberkommen, sorry :oops:
Das war nur eine Antwort auf die Aussage von Gretchen, dass Bildung erst im Kindergarten also mit 3 anfängt. Und das stimmt eben einfach nicht.
Auch die Mama, die ihr Kind die ersten 3 Jahre erzieht, bildet natürlich ihr Kind und ebenso eine gute Krippe. @gretchen:
Hast du eine der Studien zum Vertrauen/ Bindungsfähigkeit parat bzw. kannst du mir eine Quelle nennen? Das würde mich mal interessieren...
aber so allgemein versteh ich auch die Diskussion nicht ganz.
Es sollte nur für beide Nachfragen ein Angebot geben.
Weder Mütter, die ihre Kinder zu Hause erziehen, noch solche, die sie in eine Krippe geben (weil sie arbeiten müssen odr auch wollen, auch das ist meiner Meinung nach legitim), sollten finanziell und vom gesellschaftlichen Ansehen her benacheiligt werden...
Es gibt dazu einige Studien. Die als bestangelegteste der Welt bezeichnete ist die „Early-Child-Care“-Studie des National Institute of Child Health and Human Development NICHD (Belsky 2001; NICHD 2002).
Wie gesagt, es ist okay, wenn Krippenplätze geschaffen werden, dies aber großartig als neu geschaffene Wahlmöglichkeit darzustellen, ist weit übertrieben.
Ich glaube, wir beenden hier die Diskussion. Mit dem ursprünglichen Thema hat das wohl weniger zu tun.
Aber hier noch ein schönes Zitat von dem tschechische Kinderarzt und Forscher Zdenek Matejcek:
„Zugespitzt gesagt: Die Kinderkrippe ist eine Einrichtung zugunsten von Erwachsenen und Kinder würden sie sich nie selber ausdenken – der Kindergarten ist dagegen eine Einrichtung für Kinder, und sie würden sich ihn nötigenfalls in irgendeiner Form selber schaffen.“
Aber die genannte Studie belegt meiner Meinung nach nicht, dass Krippenerziehung schadet. Ich zitiere:
"Kurz nach dem Start wartete das NICHD-Netzwerk mit Resultaten auf. Zu den im Laufe der Jahre gewonnenen und in Fachjournalen publizierten Erkenntnissen zählen:
1 - Fremdbetreuung hat generell keinen Einfluss auf die Mutter-Kind-Beziehung. Aber: Je schlechter eine Mutter mit ihrem Kind umgeht, desto höher ist das Risiko, dass ihm eine qualitativ schlechte Krippe schadet.
2 - Die Qualität der Betreuung stellt die Weichen für das spätere Verhalten eines Kindes: Je «minderwertiger» eine Tagesstätte, desto eher legt das Kind Verhaltensprobleme an den Tag. Mit steigender Qualität sind Kinder kooperativer und haben weniger Verhaltensprobleme. Am wohlsten fühlen sie sich in Gruppen von vier bis sechs Kindern. Ist hingegen eine Gruppe zu gross, fühlen sie sich gestresst.
3 - Was die Sprach- und die kognitive Entwicklung betrifft, gibt es zwischen fremdbetreuten und ausschliesslich mutterbetreuten Kindern kaum Unterschiede. Eine entscheidende Rolle spielt wiederum die Qualität der Betreuung: Kinder in guter Fremdbetreuung schnitten in der Untersuchung besser, solche in minderwertiger Betreuung schlechter ab als ausschliesslich von der Mutter betreute Kinder. Auch die Mutterbetreuung spielt eine Rolle: Kinder in schlechter Mutterbetreuung hatten noch schlechtere Resultate als Kinder in schlechter Fremdbetreuung.
«Die Resultate zeigen, dass Fremdbetreuung per se dem Kind nicht schadet», hielt Studienleiterin Andrea Karsh die Ergebnisse der Studie in einem Beitrag für die Schweizerische Ärztezeitung fest. Wie sich ein Kind entwickle, hänge nicht primär davon ab, wie gut oder wie schlecht die ausserhäusliche Betreuung sei. Hauptverantwortlich seien Ausbildung, Intelligenz, Einstellungen und Sensitivität von Eltern/Mutter sowie das Einkommen."
Ich denke das Angebot sollte auf jeden Fall bestehen, denn momentan hat man ja eigentlich fast kein Wahl, hat man keine Oma die Hause ist, muss man zu Hause bleiben, ob man will oder nicht!
Das Angebot MUSS bestehen, denn die Zeiten in denen die Frauen zu Hause bleiben MUSSTEN sind doch vorbei, oder?
So oft habe ich mit Kundinnen diskutiert (Friseurin) die gerne Kinder wollten, aber keine bekommen, weil sie so ihren Beruf an den nagel hängen konnten....
Schön wäre es, wenn es in Deutschland nicht nur mehr Krippenplätze geben würde, sondern eine generelle Ganztagsbetreuung für Kinder jeden Alters! Nur wenige von meinen studierten Freundinnen in Deutschland haben Kinder, weil die meisten es mit ihrer Lebensplanung einfach nicht vereinbaren können. In den Niederlanden entscheiden sich viel mehr Frauen für Kinder, da es für alle Kinder Ganztagsbetreuungsmöglichkeiten gibt: von der Krippe zur Ganztagsschule. Ich treffe hier viel mehr Frauen in Führungspositionen - auch Frauen, die nur drei Tage in der Woche arbeiten, können Chefin sein. Es gibt aber auch genug Frauen, die sich dafür entscheiden, in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder nicht zu arbeiten. Beides ist möglich. Die Niederlande haben übrigens eine Geburtenrate von 1,7 (D: 1,3). Ach ja: die Bruttolöhne sind ein Drittel niedriger, das Kindergeld beträgt ca € 150 im Quartal und ich habe keinen bezahlten Erziehungsurlaub.
Die Einstellung gegenüber Kindern ist hier einfach positiver! Niemand, der sich an Kindergeschrei und Kinderwagen im Hausflur stört. Aber das ist wieder ein anderes Thema...
LG
Kerstin mit Paula (*12.03.04) und Baby im Bauch (ET: 01.09.07)
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Kommentare
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http://www.focus.de/politik/deutschland ... 44823.html
und hier noch der Augsburger Bischof, der natürlich besonders kompetent in dieser Frage ist
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 45254.html
3,369
LG
Gretchen
3,882
2,538
weil: wo sollen denn die ganzen stellen herkommen? dann sitzen arbeitslose ohne kinder zuhause und würden gern arbeiten und viele mamas arbeiten, müssen für betreuung der kinder sorgen, den haushalt schmeissen und wenn z.b. einer krank wird bricht das ganze system zusammen?!
klar, ich würde auch gerne mal wieder was anderes machen als windeln wechseln (und merke gerade an ein paar freien projekten, wieviel spass mein beruf mir macht). aber am liebsten würde ich teilzeit arbeiten und mir die ganze sache mit meinem mann teilen. aber solche jobs zu finden ist halt nicht so einfach. und ich stelle mir die begeisterung der arbeitgeber auch nicht so arg groß vor...
kathrin
ps. falls also jemand einen teilzeit-industriekaufmann und eine teilzeit-mediengestalterin im umkreis von tübingen sucht...
38,644
Das Bertreuungssystem soll geändert werden, was doch nicht zwangsläufig heißt, dass man nicht mehr zu Hause bleiben darf.
Und es geht darum, wer sich alles dazu berufen fühlt, Kommentare darüber abzugeben.
3,369
Und ich finde es ausgesprochen traurig, dass von den Müttern, die die 3 Jahre gern daheim bleiben würden, so gar nicht gesprochen wird. Die fallen irgendwie unter den Tisch und die Entwicklung zeigt bisher, dass die auch da unten bleiben werden. Und ich glaube auch nicht, dass die Statistiken stimmen, die besagen, dass weit über 60% der Frauen innerhalb der ersten drei Jahre gern wieder arbeiten gehen würden. In meinem Bekanntenkreis höre ich nur, dass die Mütter gern daheim bleiben würden, es aber nicht anders geht. Also stimmt wahrscheinlich doch der Spruch: Glaube nur der Statistik, die Du selbst gefälscht hast ;-)
LG
Gretchen
1,024
Aber ich sehe die Situation gerade bei unseren Nachbarn. Zwillinge und gerade frisch: ein ungeplanter Nachzügler. Sie müßte eigentlich arbeiten gehen, da sie zur Zeit nur mit dem Gehalt eines Elektrikers auskommen müssen (5Personen!), sie kann nicht arbeiten gehen, da kein Krippenplatz frei ist.
Folge: ein Familienvater arbeitet von 6:30 Uhr bis 19 Uhr zusätzlich Notdienst nachts und am WE.
Aus meiner "Berufssicht" gesehen: Jedes Kind ab dem 3. Lebensjahr hat einen Recht auf einen Kindergartenplatz, ab dem 2. Lebensjahr wird geplant.
Folge: uns rennen Eltern den Kindergarten ein und drohen uns zu verklagen(!), da wir ihnen keinen Platz geben. Wenn nicht da, woher nehmen? Wird also endlich mal Zeit, dass was passiert.
Kinderhorte werden "platt gemacht", Ganztagsschulen gefördert. Und die Erzieher? Sind arbeitslos. Mehr Krippenplätze heißt dann hoffentlich auch, mehr gut geschultes Personal. Folge: arbeitslose Erzieher hätten vielleicht wieder einen Job.
Gruß Ivonne
1,300
1. würde ich gerne ein Betreuungsangebot ab einem Jahr nutzen und ich hätte kein schlechtes Gewissen dabei.
2. Ist das in anderen europäischen Ländern längst Alltag und dort ist die Geburtenrate höher als bei uns. Also worauf warten wir noch??
38,644
Frauen die zu Hause bleiben, haben den Bedarf nicht, aber vielleicht zur Kindergartenzeit bessere Aussichten Plätze zu bekommen.
Ich wohne in einem Land, in dem es fast nur Ganztagsbetreuung gibt, auch in/ nach der Schule. Trotzdem kann Frau auch Haufrau und Mutter sein.
Das Ganze sollte man auf der politischen Ebene sehen und nicht aus der persönlichen Perspektive. Natürlich sind entsprechende Arbeitsplätze auch ein Aspekt, daran habe ich noch gar nicht gedacht.
Ich möchte auch nicht, dass Frauen sich gegenseitig "beschimpfen" weil sie zu Hause bleiben oder eben auch nicht.
5,464
Und dass sooo viele Frauen 3 Jahre zu Hause bleiben wollen, kann ich von meinem persönlichen Umfeld absolut nicht behaupten. Johan ist 10 Monate alt und von den 7 Frauen aus meinem Geburtsvorbereitungskurs arbeiten 4 wieder, eine ist auf Jobsuche, eine wird im Sommer wieder arbeiten und eine ist wieder schwanger. Das hängt einfach extrem vom persönlichen Umfeld ab. Gerade unter Akademikerinnen scheint es doch üblicher zu sein, schnell wieder zu arbeiten, und ausgerechnet von denen wird doch immer verlangt, dass sie mehr Kinder bekommen :roll: Zum Glück sieht es hier mit Tagesmüttern ziemlich gut aus, so dass wir auf Kitaplätze nicht angewiesen sind. Und für uns ist das auch die bessere Lösung.
1,024
Gruß Ivonne
5,464
Aber es war ja auch nicht meine Absicht, die Tagesmutter als DIE Lösung für jeden anzupreisen. Für uns war sie so oder so die bessere Lösung und es gibt bei uns genug, darüber bin ich froh.
409
ich gebe Marlies vollkommen recht, es geht um die Wahlmöglichkeit, die man im Moment einfach nicht hat. Ich bin sehr dafür, dass die Kinderbetreuung ausgeweitet wird, es wird ja niemand gezwungen, sie auch in Anspruch zu nehmen.
Die wenigen Plätze für unter 3jährige, die es hier gibt, werden (völlig korrekt) erstmal für Alleinerziehende reserviert. Die übrigen werden nach Gutdünken der Kindertagesstätte verteilt, so zumindest die Erfahrungen in meinem Bekanntenkreis. Die entscheiden danach, ob das Kind Junge oder Mädchen ist (wg des gewünschten ausgeglichenen Geschlechterverhältnisses), ob man es pünktlich zum Beginn des neuen Kindergartenjahres abliefert (auch wenn es dann erst 3 Monate alt ist u. gestillt wird), und nach Wohnort (als Bewohner einer anderen Gemeinde hat man keine Chance, selbst wenn man nur 100m von der Gemeindegrenze weg lebt).
Also muss man sich, wenn man arbeiten will oder muss, um eine individuelle Bertreuung kümmern, die unter Umständen einen Großteil des verdienten Geldes wieder auffrisst.
Für mich heisst das, dass es politisch durchaus erwünscht ist, wenn Frauen möglichst lange zu Hause bleiben. Das schönt die Arbeitslosenzahlen und festigt das alte Rollenverständnis der steuerbegünstigten Einverdiener-Ehe.
Nicht, dass mich jemand falsch versteht: ich habe absolut nichts gegen diesen oder auch jeden anderen Lebensentwurf, jeder sollte nach seinem Gusto glücklich werden.
Und zum eigentlichen Thema: darüber, dass ein katholischer Bischof sich anmaßt zu wissen, was Frauen fühlen, wenn mal wieder über sie statt mit ihnen diskutiert wird, werde ich mich jetzt nicht auslassen, sonst dauert das länger ... :flaming01:
38,644
1,024
offtopic:
Aber genau das ist doch gar nicht Gutdünken. Eine homogene Gruppe hat doch für jedes Kind nur Vorteile. Ein Mädchen das in eine Gruppe aufgenommen wird, wo 80 % nur Jungs sind, hat doch da keine Chance sich geschlechtsspezifisch zu entwickeln. Und wenn das Kind jeden Morgen lange Wege zurück legen muss, um einen Platz in Anspruch zu nehmen ist das für Eltern und Kind auf Dauer nicht zu zu muten. Hinzu kommt, dass das Kind nicht in dem Freundeskreis aufwächst, wie es später die Schule besuchen wird. Auch wenn es immer nur knapp hinter der Gemeindegrenze ist: die Kindergärten werden von der Stadt oder Kommune finanziert. Wenn Du also in einer anderen Gemeinde wohnst, finanzierst Du z.B. über Deine Kirchesteuer auch den Kiga in DEINER Gemeinde. ;-) (Nicht böse gemeint)
Zurück zum Thema ;-) Ich denke ebenfalls, dass man die Wahl haben sollte, ob man sein Kind in einer Betreuung unterzubringen oder nicht. Und das ist zur Zeit in Deutschland nicht gegeben. Was meiner Meinung auch den Rückgang der Geburtenrate ein wenig mitverantworten muss.
Und was so mancher Kirchenvater vom Stapel läßt... :twisted:
Gruß Ivonne
3,369
Und um hier eine wirkliche Wahlmöglichkeit zu haben, sollte nicht nur ein Krippenplatz angeboten werden, sondern auch die andere Alternative: Die Frau muss finanziell so unterstützt werden, dass sie halt nicht ihr Kind in eine Kindertagestätte geben muss, wenn sie lieber die ersten 3 Jahre daheim bleiben möchte. Aber dazu hört man rein gar nichts und irgendwie hab ich das Gefühl, dass das politisch auch gar nicht mehr so richtig erwünscht ist: "Die moderne Frau hat schnellstmöglich wieder zu arbeiten."
Prinzipiell hab ich nichts gegen Kinderkrippenplätze, nur dass man hier halt von einer Wahlmöglichkeit spricht, die keine ist...das stört mich.
Und dass kaum eine Frau 3 Jahre daheim bleibt, hat übrigens nicht unbedingt was damit zu tun, dass die Mütter so wild auf das Arbeitsleben sind, sondern wohl doch eher, dass es finanziell gar nicht anders geht.
LG
Gretchen
1,024
Schade das es hier kein Danke-Button gibt, den haste Dir nämlich mit Deinem Posting verdient! :biggrin:
1,024
So müsste der Staat auch noch Mütter "durchfüttern" die eigentlich arbeiten könnten und durch diese "drei-Jahre-Zuhause-bleib-Mütter" fehlen Arbeitskräfte die durch ihre Sozialabgaben das System finanzieren.
5,464
Die Grundversorgung der Familie ist gesichert, auch wenn die Frau zu Hause bleibt. Für den Luxus muss man nun wirklich selbst sorgen und sich entscheiden, was einem wichtiger ist.
Das wäre ja, als würde man im Gegenzug verlangen, dass Krippenplätze kostenlos sind.
409
Uns hilft das eine Jahr Elterngeld schon unheimlich weiter, sonst hätten wir wirklich knapsen müssen.
Aber wenn ich nach einem Jahr wieder einsteigen soll, muss es eine bezahlbare Betreuungsmöglichkeit für mein Baby geben. Und zwar eine, bei der ich nicht den Eindruck habe, dass das Kind 'verwahrt' wird.
Ich werde vermutlich das Glück haben, nach dem Jahr mit Elterngeld einen Heimarbeitsplatz zu bekommen, deshalb kann ich das noch recht entspannt sehen. Aber das ist sicher die Ausnahme.
@ Toetouch: Ich weiss, dass es Gründe für Auswahl gibt.
Aber wenn man gesagt kriegt: "tut uns leid, ihr Kind hat nicht das richtige Geschlecht" oder "ziehen Sie doch um", denkt man schon, man hört nicht richtig.
Ich wohne z. B. in einem Dorf, dass der einen Gemeinde zugeordnet ist, die Dörfer links u. rechts von uns gehören zu jeweils einer anderen Gemeinde. Ich müsste jedenfalls weiter zu einer KiTa innerhalb meiner Gemeinde fahren als zu den in den beiden anderen. Das wird sicher in vielen ländlichen Gegenden so sein.
25,096
Und was den Freundeskreis und Schule angeht. Spätestens in einer Großstadt fällt das Argument wirklich weg.
Um mich rum liegen 5 Kindergärten aber nur 2 Grundschulen.
Die Kindergärten die zu unsere Grundschule gehören sind in einem völlig anderen Stdtviertel und viel zu weit weg..
dafür habe ich direkt neben der Haustüre eine KITA die aber einer anderen Grundschule zugeteilt ist..zumindest für die meisten Kinder.
@ gretchen: Ich bin auch der Meinung das der Staat ganz gut für die Familien sorgt..allerdings dürften es geren ein paar mehr Arbeitsstellen sein. Das wird nämlich immer vergessen..was nützen der Wille zum Arbeiten und eine KITA wenn ich gar keinen Job bekomme. :???:
787
Mehr wie gut sogar!!!
Davon träumen die Frauen hier in Belgien, drei Jahre lang zu hause bleiben zu können :roll: Die meistens sind nach drei Monaten wieder am arbeiten, weil es so etwas wie Elterngeld einfach nicht gibt!!
Dafür haben wir ein grösseres Angebot an Betreuungsmöglichkeiten. Wer schwanger ist schreibt sich beim Tagesmütterdienst ein, und bekommt von dort eine Tagesmutter zugewiesen, die nach Einkommen bezahlt wird.
Ich würde auch gerne zu Hause bleiben, werde aber auch nach Kiano's Geburt nach fünf Monaten wieder arbeiten gehen müssen!
Wer den Vergleich nicht hat weiss nicht wie gut es einem geht...
In Deutschland finde ich, besteht keine Wahlmöglichkeit, entweder man hat die Familie die betreuen kann, oder gibt ein Heidengeld an Betreuung aus, so das das Arbeiten sich eh nicht lohnt :roll:
Jedes Land hat seine Schwächen....
3,369
Ich finde es falsch, von einem Schlaraffenland zu sprechen, wenn es um so etwas grundlegend Wichtiges geht, wie die frühkindliche Erziehung. Ich weiß, dass wir im Moment bereits über unsere Verhältnisse leben. Deswegen bin ich z. B. absolut dafür, bestimmte Sozialleistungen einfach zu streichen. Es war für mich noch nie nachvollziehbar, dass man gesunde junge Menschen 15 Jahre mit Sozialhilfe durchfüttert. Oder da wir gerade beim Thema sind: auch die Studenten! Was soll das? Wieso soll eine Krankenschwester mit ihren Steuern die Ausbildung eines Arztes bezahlen, der danach ein vielfaches dessen verdient, was diese Frau je nach Hause bringen wird. Soll er doch die Kosten seines Studiums z. B. später zurückbezahlen. Oder warum bezahle ich die Ausbildung des Millionsten Betriebswirtschaftsstudenten, der während seines Studiums schon weiß, dass er höchstens im Sekretariat arbeiten wird? So gibt es viele Beispiele, die für mich nicht nachzuvollziehen sind. Kindererziehung gehört jedoch eindeutig nicht dazu!
Und jetzt auch noch zu sagen, was soll denn das Gemeckere, es gibt doch HartzIV. Was soll bitte das denn? Ich möchte kein HartzIV. Ich möchte eine Anerkennung meiner Leistung, und das die ersten drei Jahre. Selbst die Bundeskanzlerin sagt, dass immer noch die beste Betreuung für Kinder in diesem Alter die Mutter ist. Warum soll ich denn dann HartzIV in Anspruch nehmen? Abgesehen von dem gesellschaftlichen Abstieg, der mit dem Empfang von HartzIV einhergeht...ich weiß, dass ist schlimm, die Leute denken aber so, steht mir das Geld auch gar nicht zu. HartzIV ist für Leute, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und das ist doch nicht der Fall, wenn ich 3 Jahre daheim bleibe.
Ich möchte keineswegs eine volle Gehaltszahlung während dieser 3 Jahre, jedoch ist eine finanzielle Unterstützung, die meine "Arbeit" auch sozial aufwertet, in meinen Augen nicht zuviel verlangt.
Im übrigen entwickeln wir uns in eine Richtung - mit Nachbarländern wie z. B. Schweden als leuchtendes Vorbild. Diese Länder fangen langsam wieder an zurückzurudern (Sorry, etwas lang!):
Von Albrecht Breitschuh, ARD- Hörfunkstudio Stockholm
Tageschau.de
Streit um Kinderbetreuung mal anders
Verkehrte Welt in Schweden
In Schweden sind berufstätige Mütter die Regel. Die Lebenshaltungskosten sind hoch und staatliche Unterstützung gab es bislang nur für Eltern mit Job. Das soll sich ändern: Künftig bekommen Familien 300 Euro monatlich, wenn sie ihr Kind in den ersten drei Jahren zu Hause lassen.
Die vierjährige Beatrice ist kein gewöhnliches schwedisches Kind. Nicht etwa, weil sie so gut Klavier spielen könnte - nein, es ist ihr gesamter Tagesablauf, der sich von den meisten Gleichaltrigen in Schweden unterscheidet.
Beatrice wächst zu Hause auf. Ihre Mutter, Katharina Blomfeld, hat sich bewusst gegen einen Platz in der Kindertagesstätte entschieden, was in Schweden ungewöhnlich ist: "Wenn man in Schweden auf andere Eltern trifft, mit denen ins Gespräch kommt und sagt, dass mein Kind nicht in den Kindergarten geht, dann schlagen sie die Hände über dem Kopf zusammen und fragen: Hast Du Dir das gut überlegt." Blomfeld hat inzwischen gelernt mit diesen Fragen zu leben. Dass man in Schweden ziemlich schräg angeschaut wird, wenn man als Mutter nicht berufstätig ist, stört sie nicht mehr. Im Gegenteil: "Das Schönste ist eigentlich, dass wir morgens keinen Stress haben. Wir können im Bett liegen bleiben, wenn wir wollen. Beatrice spielt dann zwar oft allein, aber wir machen auch viel. Sie singt in einem Kinderchor, hat Klavierunterricht und einmal die Woche geht sie zum Ballett - auch wenn das vielleicht ein bisschen früh kommt."
Profit für den Staat
Die 38-Jährige weiß, dass sie sich in einer privilegierten Situation befindet. Ihr Mann ist erfolgreicher Unternehmer in der Süßwarenbranche, die finanzielle Notwendigkeit auch berufstätig zu sein, besteht also nicht. Während viele Ehepaare arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen, hatte sie die Wahl. Die hohen Steuern, so Blomberg, ließen anderen Eltern gar keine andere Möglichkeit, als ihre Kinder möglichst schnell abzugeben: "Der Staat will uns einreden, dass es für alle besser wäre, wenn man sein Kind in den Kindergarten gibt. Dabei ist es vor allem für den Staat besser, wenn wir arbeiten. Er profitiert durch die hohen Steuern. So vorteilhaft ist das System für uns nicht - es gibt immer mehr, die das genau so sehen."
Staatliche Regelungen in der Kritik
Die Politik hat auf diese Entwicklung inzwischen reagiert. Die bürgerliche Vier-Parteien-Regierung führt zum 1. Januar 2008 eine Betreuungsunterstützung von rund 300 Euro netto pro Monat für Eltern ein, die ihr Kind in den ersten drei Lebensjahren zu Hause lassen. Vor der Wahl im September 2006 hatten bereits drei Stockholmer Kommunen das Betreuungsgeld eingeführt. Seitdem sind rund 100 neue Kommunen dazugekommen.
Nach einer Umfrage des staatlichen Meinungsforschungsinstitut Sifo sind 79 Prozent der Schweden dafür, dass der Staat auch die häusliche Erziehung unterstützen solle. Bisher gab es nur Geld vom Staat, wenn beide Eltern berufstätig waren. Gegner dieser Regelung sprechen von einer Frauenfalle, da es vor allem die Frauen wären, die zu Hause blieben. Von einer richtigen Wahlmöglichkeit könne man ohnehin nicht sprechen, so Katharina Blomfeld. Für 300 Euro netto würde niemand seinen Job aufgeben. Die hohen Steuern und Lebenskosten seien das Problem. Sie verhindern eine freie Entscheidung. Dass das schwedische Modell als Vorbild für Deutschland gilt, kann die Mutter nicht nachvollziehen: "Wir haben einen Bekannten, der längere Zeit in Deutschland gearbeitet hat. Er und seine Frau haben drei Kinder und sie haben es dort sehr genossen. Man konnte an einem ganz normalen Tag Kinder auf dem Spielplatz sehen. Schauen sie sich mal auf einem schwedischen Spielplatz um - wie ausgestorben."
Ich finde im übrigen die Aussagen von einigen Männern auch nicht gerade das gelbe vom Ei. Wenn man denen jedoch abspricht, sich äußern zu dürfen, dann müssten Frauen ohne Kinder auch ihre Klappe halten. Was z. B. auf viele Politikerinnen zutrifft!
LG
Gretchen
787
3,369
LG
Gretchen
359
Na danke für das Etikett. Obwohl?! Ist der Papa wirklich "fremdbetreut"?
Immerhin ist unser Kind der erwünschte Akademikernachwuchs. Und nur weil man nach 8 Wochen wieder arbeiten geht, heißt das nicht, dass man sich das unbedingt so wünscht. Bei uns war einfach die Frage, ob wir von Hartz IV leben wollen, oder von Besoldung. Die Antwort war "einfach".
Mit Gebärmaschine oder Geldgeilheit hat das allerdings nichts zu tun.
Nein, eben nicht. Arbeitslose Erzieher finden dann vielleicht wieder einen Job, weil die Nachfrage steigt und die Politik dasganze fördert.
Eine homogene Gruppe hat eben nicht nur Vorteile. Und wenn ich eine Tochter hätte, würde ich wirklich wollen, dass sie sich "geschlechtsspezifisch" entwickelt? Beim heutigen Frauenbild eher weniger. :roll:
Dass homogene Gruppen nicht vorteilhaft sind, zeigt doch das Bildungssystem ganz deutlich. Die PISA-Gewinner sind Länder, in denen es KAUM homogene Gruppen gibt. Und das Bildung bereits im Kindergarten anfängt, hat PISA so ganz nebenher auch noch gezeigt.
Ich würde mich freuen, wenn es eine qualifizierte Betreuung (nicht Verwahrung) auch für die ganz Kleinen gäbe. Aber das ist wohl eher Wunschdenken.
Was passiert eigentlich mit den Frauen, die2007 gebären und nach einem Jahr bezahltem Daheimbleiben keine Betreuung fürs Kind finden? Hartz IV?!
Frau von der Leyen möchte ja Betreuungsplätze bis 2013 auf 500.000 hochschrauben- das ist noch ein Weilchen hin...
1,024
offTopic:
Und das in Kindergärten Bildung stattfinden soll, das ist wohl klar und das passiert auch! Allerdings nicht durch gezieltes und isoliertes Funktionstraining, sondern durch die Unterstützung des positiven Selbstbildes der Kinder. Und ein gesundes Selbstbild erreicht man meiner Meinung nach nur durch homogene Gruppen - d.h. eine Gruppe in der die Kinder aller Alterstufen, beider Geschlechter und mit verschiedenen sozialen Hintergründen sind, damit sie von und miteinander lernen können.
3,369
Wir reden hier nicht von einer Betreuung durch den Papa, sondern von einem Abgeben in eine Kinderkrippe innerhalb der ersten drei Jahre!
Und richtig, Bildung beginnt bereits im Kindergarten, aber keineswegs in der Kinderkrippe. Und mich würde hier interessieren, wieso es in den PISA-Gewinner-Ländern keine homogene Gruppen gibt? Finnland z. B. hat das ehemalige DDR-Bildungssystem fast eins zu eins übernommen, und wir hatten in der DDR durchweg homogene Gruppen. Das ist auch wichtig, um die eigene Identität zu finden. Denn wir sind nunmal als Weiblein und Männlein geboren worden und nicht als Neutrum, dass man durch Erziehung in eine andere Richtung verformen kann. Sowas dachte man in den 60iger / 70iger Jahren. Gott sei Dank, weiß man es jetzt besser. Deswegen kann man trotzdem eine selbstbewußte junge Frau werden!!!!
LG
Gretchen
LG
Gretchen
787
Gretchen hat folgendes geschrieben: Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es schon in Richtung Gebärmaschine geht, wenn man sein Kind nach 8 Wochen bereits fremdbetreuen lässt. So richtig nachvollziehen kann ich das nicht, obwohl die Mütter bestimmt ihre Gründe haben.
Hmmmmmmmm, ich werde auch recht schnell nach der Geburt wieder arbeiten gehen, und ich habe KEIN schlechtes Gewissen, noch bin ich eine "Gebärmaschine" noch sonstiges!
Ich MUSS arbeiten gehen, damit wir nicht auf dem Hartz-Stand leben müssen, darf ich dafür keine Kinder bekommen? Weil ich nicht drei Jahre lang zu Hause bleiben kann?????? :flaming01:
586
"Wir reden hier nicht von einer Betreuung durch den Papa, sondern von einem Abgeben in eine Kinderkrippe innerhalb der ersten drei Jahre!"
Da muss man denke ich etwas mehr differenzieren.
Ich würde mein Kind, wenn es anders ginge, nicht im 1. Lebensjahr abgeben, aber unser Sohn wird mit knapp 2 in eine Krabbelgruppe gehen, und sehe mich auch nicht als Gebärmaschine :flaming01:
"Und richtig, Bildung beginnt bereits im Kindergarten, aber keineswegs in der Kinderkrippe."
Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass "fremdbetreute" Kinder im sozialen, kognitiven und sprachlichen Bereich besser sind als zu Hause betreute, also beginnt sehr wohl die Bildung in der Krippe.
Liebe Grüße
Petra
20,547
2,538
ich habe einfach das gefühl, da werden betreuungsplätze eingerichtet, damit mütter arbeiten gehen wollen und das wird als einzige lösung hingestellt. wie man aber z.b. hier http://hebamme4u.net/forum/viewtopi ... highlight= sehen kann, hilft es oft nicht weiter (ok da geht es jetzt um ein älteres kind, aber das problem ist wohl das gleiche)
solange die chefs nicht mitspielen, wird die situation nicht besser. wie man flexiblere arbeitszeiten "erzwingen" kann weiß ich natürlich auch nicht. aber wenn man bedenkt wie lange viele unterwegs sind zur arbeit und dann noch einen vollzeitjob (evtl. mit überstunden) dazurechnet, sind zwei vollzeitjobs und ein kind ja fast nicht möglich. warum können nicht mehr mütter (oder väter) von zu hause aus arbeiten, warum habe ich das gefühl es kommt nicht besonders gut an wenn mein mann in der bewerbung schreibt er will teilzeit arbeiten um sich die kinderbetreuung zu teilen? warum gibt es immer noch so viele kindergärten, die z.b. mittagspause machen von 12-14 uhr?
verwirrte gedanken...
liebe grüße, kathrin
ps: ich glaube, zu homogenen gruppen liegt glaube ich ein missverständnis vor: es sind eigentlich heterogene gruppen gemeint - also bewusst ausgewogen gemischte... also jungs und mädchen in versch. altersgruppen.
3,369
Davon rede ich doch...ist es nicht schlimm, dass man von Hartz IV oder auf Hartz IV-Stand leben muss, um seine Kinder die ersten drei Jahre zu betreuen und es keine Alternative gibt, als sie fremdbetreuen zu lassen, obwohl man das vielleicht gar nicht möchte?! Das ist doch bitte um Himmelswillen kein Angriff auf die Mütter, die arbeiten müssen...
LG
Gretchen
3,369
Untersuchungen haben aber auch belegt, dass das Selbstwertgefühl, die Bindungsfähigkeit, das Vertrauen besser ausgebildet ist bei Kindern, die diese prägenden Jahre daheim verbracht haben.
Laufen, sprechen und mit anderen Kindern spielen und sich streiten lernen sie auch so. Dazu brauch ich keine Erzieherin; sowas passiert ganz normal auf dem Spielplatz :roll:
Davon abgesehen, spielt es im späteren Leben absolut keine Rolle, wann man den ersten Satz gesagt hat und wie schnell ich schon Lieder auswendig konnte. Es spielt aber sehr wohl eine Rolle, welches Vertrauen in andere Menschen mir mitgegeben wurde, ob ich Bindungsangst habe und wie das Verhältnis zur eigenen Mutter ist etc.
LG
Gretchen
38,644
Hier geht es um das große Ganze, nicht um individuelle Lebensplanung. Es soll ein Angebote geschaffen werden. Mehr zunächst mal nicht. Ich weiß gar nicht, was ich weniger verstehe...die Einmischung von inkompeten Bischöfen, oder einige Eurer Diskussionsansätze. Über den Sinn der Frühpädagogik könnten wir vielleicht in einem neuen Thread besser reden.
Ich lese hier jeden Tag von den Problemen, eine geeignete Betreuung zu finden. Wäre es nicht toll wenn solche Spagate aufhören würden?
2,503
Das hört sich ja grad so an, als würde man sein Kind benachteiligen und nicht richtig fördern, wenn man es erst mit drei in den Kiga gibt. Was machen denn die Mütter, die zuhause sind und keine Krabbelgruppe oder ähnliches in der Nähe haben, bzw. zu sowas nicht kommen, sind deren Kinder dann im Kiga / in der Schule alles unsoziale Aussenseiter, die sich nicht richtig ausdrücken können? Ich werde keines meiner Kinder in eine Krippe geben (müssen). Ich bin froh und dankbar, dass ich das Privileg habe, mindestens drei Jahre zuhause bei meinen Kindern bleiben zu können. Und ich glaube nicht, dass meine Kinder deswegen weniger sozial, denkfähig oder sprachlich entwickelt sein werden. Solche Untersuchungen hin oder her, es gibt bestimmt auch Studien, die die Nachteile früher Fremdbetreuung aufzeigen.
2,503
Sorry Marlies, habe deinen Beitrag nicht gesehen gehabt. Ja, ich weiss, dass es nicht darum ging, aber ich konnte mich nicht zurückhalten. Nochmal sorry.
3,369
LG
Gretchen
586
So meinte ich das natürlich nicht, dass Kinder die nicht in die Krippe gehen, benachteiligt sind. Um Himmelswillen! So sollte das nicht rüberkommen, sorry :oops:
Das war nur eine Antwort auf die Aussage von Gretchen, dass Bildung erst im Kindergarten also mit 3 anfängt. Und das stimmt eben einfach nicht.
Auch die Mama, die ihr Kind die ersten 3 Jahre erzieht, bildet natürlich ihr Kind und ebenso eine gute Krippe.
@gretchen:
Hast du eine der Studien zum Vertrauen/ Bindungsfähigkeit parat bzw. kannst du mir eine Quelle nennen? Das würde mich mal interessieren...
aber so allgemein versteh ich auch die Diskussion nicht ganz.
Es sollte nur für beide Nachfragen ein Angebot geben.
Weder Mütter, die ihre Kinder zu Hause erziehen, noch solche, die sie in eine Krippe geben (weil sie arbeiten müssen odr auch wollen, auch das ist meiner Meinung nach legitim), sollten finanziell und vom gesellschaftlichen Ansehen her benacheiligt werden...
Liebe Grüße
Petra
38,644
3,369
Wie gesagt, es ist okay, wenn Krippenplätze geschaffen werden, dies aber großartig als neu geschaffene Wahlmöglichkeit darzustellen, ist weit übertrieben.
Ich glaube, wir beenden hier die Diskussion. Mit dem ursprünglichen Thema hat das wohl weniger zu tun.
Aber hier noch ein schönes Zitat von dem tschechische Kinderarzt und Forscher Zdenek Matejcek:
„Zugespitzt gesagt: Die Kinderkrippe ist eine Einrichtung zugunsten von Erwachsenen und Kinder würden sie sich nie selber ausdenken – der Kindergarten ist dagegen eine Einrichtung für Kinder, und sie würden sich ihn nötigenfalls in irgendeiner Form selber schaffen.“
LG
Gretchen
586
Aber die genannte Studie belegt meiner Meinung nach nicht, dass Krippenerziehung schadet. Ich zitiere:
"Kurz nach dem Start wartete das NICHD-Netzwerk mit Resultaten auf. Zu den im Laufe der Jahre gewonnenen und in Fachjournalen publizierten Erkenntnissen zählen:
1 - Fremdbetreuung hat generell keinen Einfluss auf die Mutter-Kind-Beziehung. Aber: Je schlechter eine Mutter mit ihrem Kind umgeht, desto höher ist das Risiko, dass ihm eine qualitativ schlechte Krippe schadet.
2 - Die Qualität der Betreuung stellt die Weichen für das spätere Verhalten eines Kindes: Je «minderwertiger» eine Tagesstätte, desto eher legt das Kind Verhaltensprobleme an den Tag. Mit steigender Qualität sind Kinder kooperativer und haben weniger Verhaltensprobleme. Am wohlsten fühlen sie sich in Gruppen von vier bis sechs Kindern. Ist hingegen eine Gruppe zu gross, fühlen sie sich gestresst.
3 - Was die Sprach- und die kognitive Entwicklung betrifft, gibt es zwischen fremdbetreuten und ausschliesslich mutterbetreuten Kindern kaum Unterschiede. Eine entscheidende Rolle spielt wiederum die Qualität der Betreuung: Kinder in guter Fremdbetreuung schnitten in der Untersuchung besser, solche in minderwertiger Betreuung schlechter ab als ausschliesslich von der Mutter betreute Kinder. Auch die Mutterbetreuung spielt eine Rolle: Kinder in schlechter Mutterbetreuung hatten noch schlechtere Resultate als Kinder in schlechter Fremdbetreuung.
«Die Resultate zeigen, dass Fremdbetreuung per se dem Kind nicht schadet», hielt Studienleiterin Andrea Karsh die Ergebnisse der Studie in einem Beitrag für die Schweizerische Ärztezeitung fest. Wie sich ein Kind entwickle, hänge nicht primär davon ab, wie gut oder wie schlecht die ausserhäusliche Betreuung sei. Hauptverantwortlich seien Ausbildung, Intelligenz, Einstellungen und Sensitivität von Eltern/Mutter sowie das Einkommen."
ZItatende ;-)
Liebe Grüße
Petra
586
:oops: SORRY! :oops:
Liebe Grüße
Petra
787
Das Angebot MUSS bestehen, denn die Zeiten in denen die Frauen zu Hause bleiben MUSSTEN sind doch vorbei, oder?
So oft habe ich mit Kundinnen diskutiert (Friseurin) die gerne Kinder wollten, aber keine bekommen, weil sie so ihren Beruf an den nagel hängen konnten....
2,503
Dann hab ich dich wohl falsch verstanden, sorry! :knutsch01:
LG
586
alles klar :knutsch01:
280
Die Einstellung gegenüber Kindern ist hier einfach positiver! Niemand, der sich an Kindergeschrei und Kinderwagen im Hausflur stört. Aber das ist wieder ein anderes Thema...
LG
Kerstin mit Paula (*12.03.04) und Baby im Bauch (ET: 01.09.07)