Empfehlungen: Flaschenmilch/stillen

bearbeitet 26. 05. 2004, 11:18 in Stillen
Stillen, das ist unumstritten, ist das Beste für einen Säugling. Was aber ist das "Zweitbeste", wenn die Mutter nicht stillen möchte, oder was auch in ganz seltenen Fällen passiert, nicht stillen kann?

Würde es nach den Vorstellungen der Nahrungsmittelindustrie gehen, würde ein gestilltes Baby mit einer sog. adaptierten (Pre) Nahrung gefüttert, wenn es mit dem Stillen "nicht richtig klappt" (anstatt auf Möglichkeiten hinzuweisen, wie die Milchmenge erfolgreich gesteigert werden kann). Nichtgestillte Babys sollten von Anfang an mit einer sog. teiladaptierten Nahrung (die 1er Nahrung), nach dem vierten Monat mit einer 2er und ab dem 8. Monat mit einer 3er Nahrung ernährt werden. Nach dem 4. Monat solle, so die Aussagen der Nahrungsmittelindustrie, mit Beikost begonnen werden, weil es von der Flasche oder den Stillmahlzeiten allein nicht mehr ausreichend und vor allen Dingen ausgewogen ernährt werden würde. Man berücksichtige bei diesen Empfehlungen die wahren Interessen der Nahrungsindustrie, das Beste zu wollen, nämlich Geld!

http://www.hebamme4u.net/baby/flaschenmilch.html

Im März 2001 veröffentlichte die WHO (World Health Organisation = Weltgesundheitsorganisation) eine weltweit durchgeführte Studie, in der von WissenschaftlerInnen folgendes untersucht wurde:
  • Die Entwicklung des Säuglings: Immunsystem, Stoffwechsel, Entwicklung im Mund-, Kieferbereich, zentrales Nervensystem
  • Die Physiologie der Milchbildung
  • Die Physiologie des Saugvorganges
  • Die biologische Bedeutung des ausschließlichen Stillens
  • Die Häufigkeit von Erkrankungen sowohl bei akuten Erkrankungen (wie z. B. Infekten) als auch bei chronischen Erkrankungen (wie z.B. Diabetes)

Die Studien wurden in Europa, Australien, Asien, Amerika und Afrika durchgeführt.

Das Fazit dieser Studie lautet, 6 Monate ausschließlich stillen,
  • das heißt, keinerlei andere Nahrung oder Flüssigkeit außer Muttermilch
  • danach neben geeigneter Beikost das Fortsetzen des Stillens bis zum Ende des zweiten Lebensjahres, besser darüber hinaus.


Für Babys, die nicht gestillt werden, heißt der Grundsatz der Ernährung in punkto Milchersatznahrung, dass dem Baby ein Produkt angeboten wird, das in seiner Zusammensetzung der Muttermilch am "ähnlichsten" ist. Hier gibt es nur eine Produktklasse: Die adaptierte Pre-Nahrung. Ein Umsteigen auf ein anderes Produkt ist demnach nicht erforderlich, auch wenn das Baby "nicht mehr satt" wird. Ein Baby befindet sich im Lauf seiner ersten 15 Lebensmonate in mindestens 8 bekannten Wachstumsschüben, die oftmals über mehrere Wochen andauern. Hier gilt, genau so wie bei gestillten Babys: Häufigeres Füttern statt Nahrungswechsel.

Für nichtgestillte Babys gelten bezüglich Beikosteinführung die selben Empfehlungen wie bei gestillten Babys, also keinesfalls vor Ende des 6. Lebensmonats mit dem Zufüttern zu beginnen.

Für Kleinkinder nach dem ersten Lebensjahr haben sog. "Kinderlebensmittel" nichts auf dem Speiseplan einer ausgewogenen, gesunden Ernährung verloren. Ernährungswissenschaftler und Verbraucherzentralen haben herausgefunden, dass diese Produkte zu süß, fett, kalorienhaltig und zu teuer im Vergleich zu "normalen" Lebensmitteln (Bsp. "Fruchtzwerge" oder Alete Joghurts contra normale Fruchtjoghurts) sind. In einem dieser Produkte wurden 18 :!: Gramm Zucker auf 100 Gramm gefunden (das ist ungefähr so, als wenn man einer Tasse Tee 7 Würfelzucker hinzufügen würde), naturbelassene Joghurts hingegen haben einen ungefähren Anteil von 6 Gramm Zucker auf 100 Gramm. In "Kinderwurst"-Produkten wurden Fettanteile von 50 % entdeckt.
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