Ihre Anhänglichkeit macht mich irre

bearbeitet 2. 03. 2007, 19:59 in Kleinkinder
Hallo! Ich wende mich mal wieder an Euch, weil ich bei Annika mit meinem Latein echt am Ende bin.
Sie war von Geburt an sehr anhänglich, ließ niemanden außer Mama an sich ran, teilweise nicht mal ihren Papa. Jetzt ist sie knapp 17 Monate alt und treibt mich mit ihrer Anhänglichkeit fast in den Wahnsinn. Außer zu ihrem Papa geht sie zu niemandem(!!) auf den Arm, selbst Bekannte, die regelmäßig zu Besuch kommen, dürfen sie nicht mal anfassen, sofort startet sie ein Mordsgebrüll. Sind außer ihrem Bruder Kinder im Haus, sitzt sie nur an meinem Bein oder will auf den Schoß genommen werden. Momentan brüllt sie 70 % des Tages.
Ich kann nicht kochen, nichts anderes arbeiten, nicht mal aufs Klo, überall hängt sie im wahrsten Sinne des Wortes an mir, nämlich am Bein. Teilweise kann man sich gar nicht mehr rühren, weil sie umgehend Gebrüll startet. Ich weiß nicht mehr weiter, vor allem ist da ja auch noch Timo, der ständig wegen Annikas Gemache zurückstecken muß. Unheimlich finde ich es nur, weil es wirklich seit dem 1. Tag ihres Lebens so ist, teilweise hatten wir Phasen, da ließ sie sich nicht mal von meinem Mann anfassen, das kann doch nicht normal sein, oder? Sie brüllt eigentlich immer, wenn Timo in ihre Nähe kommt, wenn es mit dem Essen nicht schnell genug geht, wenn sie nicht gleich Trinken nachgeschenkt bekommt usw. usw.

Da wir keine Verwandtschaft usw. haben, die mal auf die beiden aufpassen könnte (wäre bei Annika auch gar nicht möglich), ist es für mich sehr anstrengend, ich habe keine ruhige Minute am Tag, die Zeit des Mittagsschlafes der beiden muß ich für Hausarbeit nutzen. Ständig hängt einer der beiden an mir, will trinken, was essen, spielen oder sonst was, wie gesagt kann man nicht mal alleine aufs Klo, tut man es doch, stehen beide brüllend vor der Badezimmertür.
Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll, ich fühle mich restlos leer, erschöpft und ausgebrannt. Nun wurde uns empfohlen, wir sollten für Annika einen Platz bei einer Tagesmutter oder KITA suchen, damit sie mal von der Mama getrennt ist.

Ich habe eher den Anschein, die beiden Kleinen wissen genau, dass sie ihr Verhalten bei mir weiterbringt, sind sie nämlich, wie heute morgen, mal für kurze Zeit mit ihrem Papa alleine, sind sie die reinsten Engel. Sobald ich zur Tür hereinkomme, ist Terror pur. Inzwischen bin ich oft nur noch am Motzen, Schimpfen oder brülle einfach mit. Ich halte das nicht mehr aus, das zehrt an den Kräften, nicht nur bei mir.
Da wir momentan mitten im Wald am A.... der Welt wohnen und unser Wohnort vor Freizeitmöglichkeiten auch nicht gerade strotzt, ist es auch schwer, mal einfach rauszugehen. Für alle Unternehmungen braucht man das Auto oder wenn man mit jemandem reden will das Telefon. Ist auch nicht gerade aufbauend. Inzwischen bin ich so nervös und überreizt, dass sich am linken Auge ein nervöser Tic ausgebildet hat, der an schlimmen Tagen schlimmer wird.
Von Mutter-Kind-Kuren halte ich nichts, da ich genau weiß, dass die Situation auch dort nicht anders wäre, Annika ist in fremder Umgebung oder in Kontakt mit anderen Leuten nicht von mir zu trennen.

Sind meine zwei wirklich zu sehr auf mich fixiert? Was kann ich gegen das einnehmende Verhalten der zwei tun? Kann mir bitte jemand von Euch weiterhelfen?
Danke und Gruß,
Silke

Kommentare

  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gehst du mit ihnen in eine Krabbelgruppe?

    gibt es bei euch die möglichkeit die 2 mal für ein paar Stunden betreuen zzu lassen (Zwergenstube ect).

    DU mußt raus ...und das sie beim Papa friedlich sind zeigt doch das es geht...

    Such schleunigst nach einer Entlastung für dich.

    Was ist so schlimm sich per Telephon zu verabreden?
    zur Krabbelgruppe geht es eben dann mit Auto oder Fahrrad... ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In der ortsansässigen Krabbelgruppe fühlten sich die beiden nicht wohl, da dort ein striktes Programm durchgezogen wird, bei dem dann alle Kinder "mitzumachen haben". Eine andere Gruppe im Umkreis von 20 km gibt es leider nicht, auch keine Zwergenstube, Babysitter sind hier Mangelware, wir sind hier auf dem Land, da hat jeder Omas und Opas, da wird so was nicht gebraucht (wurde mir von der Gemeindeverwaltung mitgeteilt, als ich mal nachgefragt habe).

    Sich telefonisch verabreden ist schön und gut, aber vielen ist der Weg zu uns raus zu weit, da die anderen Mütter in unmittelbarer Nähe zueinander wohnen und wir sind halt 3 km vor der Ortsgrenze wohnhaft und wenn wir zu jemandem gehen ist es mit Annika auch nicht anders, sie hängt am Bein.

    Am neuen Wohnort wird es eine Spielegruppe geben, diese werden wir aufsuchen. Dort können die Kinder ohne Pflichtprogramm zusammen sein. Mal sehen, wie es dort wird.
    Erholung suchen, hört sich schön und einfach an, momentan fordert einfach jeder was von mir, wenn am Abend die Kinder im Bett sind, ist es mein Göttergatte, der seine Aufmerksamkeit will. Fordere ich Zeit für mich ein, werde ich als egoistisch und hysterisch bezeichnet, da wir "ja sonst keine Zeit füreinander haben". Also tagsüber die Kinder, abends der Mann, die einzige Zeit, die ich für mich habe sind meine 7 - 8 Stunden Schlaf, dass war's dann aber auch schon. Selbst am Wochenende nimmt er die beiden nicht mal und unternimmt was, ich muß immer mit.

    Weiß auch nicht weiter...
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da ist ein klärendes Gespräch mit deinem Mann nötig..

    du brauchst Luft und wenn es abends nur mal 2 Stunden Badewanne lesen oder sonst was ist...

    wann zieht ihr denn um?
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :troest: Also für mich hört es sich an, als wäre das Problem eher dein Mann.
    Warum macht er denn nicht am Wochenende mal etwas alleine mit den Kids? Muß ja nicht den ganzen Tag sein, aber zwei Stunden, die du für dich nutzen könntest, machen schon eine Menge aus. Vieleicht ist ihm nicht klar, das es auch ihm zu gute kommt, wenn du entspannter bist.

    Das die Kids in diesem Alter zu Kletten werden ist nicht ungewöhnlich, aber ich würde auch auf jedenfall sofort am neuen Wohnort in die Spielgruppe gehen. Auch wenns ihnen vieleicht nicht gleich gefällt. Ein paar mal solltest du es schon versuchen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe schon oft versucht, ihn davon zu überzeugen, dass es für alle besser ist, wenn ich mehr Luft habe. Manchmal habe ich das Gefühl zu ersticken, einfach keinen Raum für mich zu haben. Er geht da gar nicht groß drauf ein, sagt nur "Dann mach halt mal was" und wenn es dann soweit ist, fallen ihm tausend Sachen ein, die dann gerade sein müssen. Oder er fühlt sich "vernachlässigt", schließlich (O-Ton) "unternehme ich ja auch nichts". Das ist ja aber nicht mein Problem, wenn er sich zu Hause am wohlsten fühlt, oder?
    Er hat 1- oder 2-mal die Kinder genommen, aber dann fährt er nur mit ihnen im Auto in der Gegend rum und davon haben die Kinder ja auch nix. Oder er latscht irgendwo über das Gelände eines Autohauses (also auch sein Vergnügen), das war's dann.

    Wir ziehen nächsten Monat um und ich hoffe, dass es da besser wird. Wie gesagt gibt es da eine Spielegruppe und eine Frauengruppe, die sich regelmäßig trifft. Ich habe mich schon schlau gemacht, da gibt es mehr Angebote als hier.
    Und die Ausrede meines Gatten, dass er ja zu spät nach Hause kommt, um noch was zu unternehmen zieht dann auch nicht mehr, dann ist er nämlich in 15 Minuten zu Hause, also kurz nach 17 Uhr, jetzt ist es immer 18.30 Uhr, bis gegessen ist usw. ist es dann zwar nicht zu spät, aber ab und an fehlt dann auch die Lust.

    Bin echt mal gespannt...
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube, dein Mann ist das grössere Problem! Stell ihn vor vollendete Tatsachen. Drück ihm am WE die Kinder in die Hand und sag ihm:"Tschüss Schatz, ich bin in 3 Stunden wieder da!" Und dann geh auch!
    Zu dem Anhänglichkeitsproblem, das war bei uns auch ganz schlimm um den 18. Monat herum. Mann, was habe ich gelitten damals trotz Unterstützung durch Mann und Omas. Das ging auch sehr lange, aber irgendwann war es vorbei und danach fing sie an zu plappern wie ein Wasserfall. :biggrin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mein Kleiner ist auch so und hängt den ganzen Tag an mir. Papa muss nicht sein geht aber wenn wir es durchziehen, ist aber schlecht wenn ich auch da bin. Am Wochenende macht mein Mann immer was mit ihm alleine damit ich ausschlafen kann und dann ein bisschen Ruhe habe. Auch sonst macht er viel mit ihm was ich echt genieße und toll finde. Komischerweise klappt das mit den beiden wunderbar wenn ich nicht dabei bin.

    Dein Mann muss echt mal ran denn nur so wirst du wieder auftanken können.
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