Viele Gedanken wg. 2. Nachwuchs

HjördisHjördis

2,857

bearbeitet 5. 03. 2007, 16:52 in Kummerkasten
Hallo!
Seit einiger Zeit plagen mich vor allem Nachts ziemlich miese Gedanken. Ich versuche mal in Kurzform aufzuschreiben, bevor mein Sohn nach mir verlangt.

Also erst mal bin ich total verunsichert, ob ich das mit dem zweiten Kind überhaupt schaffe, denn:
- ich habe mein Studium noch nicht abgeschlossen
- wohne ich in einer Gegend, die mir überhaupt nicht liegt
- habe ich es nach 1 1/2 Jahren in der Nähe von Köln wohnend nicht geschafft, einen Bekanntenkreis aufzubauen (von Freunden möchte ich gar nicht erst reden)
- lebt meine überaus komische Schwiegerfamilie in der Nähe, denen ich mich nur kopfschüttelnd nähern kann
- ziehen wir schon wieder um
- werde ich aus finanziellen Nöten heraus für Frederick keine Tagesbetreuung organisieren können

Das ganze wäre ja irgendwie machbar, wäre da nicht mein eklatant großes Heimweh!
Mein Freund hatte sich irgendwann mal um eine Behausung/Grundstück in meiner Heimat bemühen wollen (dort ist alles SEHR bezahlbar!). Kurze Zeit später kamen seine Eltern damit an, dass sie ein Haus kaufen würden, wo wir dann zur Miete wohnen dürfen.
Das musste erst mal renoviert werden und allein das bringt uns an finanzielle Grenzen, weil wir von unserem mageren Haushaltsgeld die 100km Fahrtkosten zur neuen Wohnugn selbst bezahlen müssen.
Die Nebenkosten werden mind. doppelt so hoch sein wie in der jetzigen Wohnung außerdem habe ich Angst, dass ich ständig meine Schwiegerfamilie um mich rum haben werde.

Zur Zeit schaffe ich es meist einmal im viertel Jahr, zu meinen Eltern zu fahren - nachts, wenn Frederick schläft, reiße ich die 8h Fahrt mit meinem Auto runter - aber mit 2 Kindern im Gepäck???
Die Zeiten zu Hause sind ein wahrer Segen für mich, weil ich da viele junge Mütter kenne, die sich auch alle mit mir verabreden, wenn ich mal da bin, also keinerlei Berührungsängste haben, obwohl ich sie auch erst seit kurzem kenne!

Hab außerdem die Angst, dass mein Freund hier in Köln nun gar keine Arbeit findet, aber wegen der neuen Wohnung sich von seinen Eltern binden ließ (er arbeitet in der Versicherungsbranche).



Tagsüber kann ich die gedanken gut verdrängen, nsacht halten sie mich wach. Mein Arzt behandelt mich schon per Akupunktur wegen Depressionen, weil ich ständig am Flennen bin...


Weiß jemand Rat oder kann mal knuddeln?

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Rat weiß ich leider nicht, aber ich knuddel dich zumindest mal :troest:

    In der Schwangerschaft ist man bei solchen Sachen leider noch viel empfindlicher, ich kann gut nachvollziehen, was für ein Chaos in dir herrscht. Ich schick dir mal ein bißchen Sonne für dein Gemüt.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Klar knuddeln wir dich :troest: Aber auch mir fällt auf anhieb kein Rat ein.
    Ist die Sache mit den Haus der Schwiegereltern denn schon fest?
    Akkupunktur gegen Deppressionen haben mir in der SS jedenfals gut geholfen. Allerdings schein mir bei dir das Heimweh das größte Problem. Kann dich deine Familie nicht einmal besuchen. der kannst du einen längeren Heimaturlaub machen?
    Auf jedenfall schicke ich dirr etwas Mut und Kraft
  • manuelsmamamanuelsmama

    1,263

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bist du mit dem Haus nicht einverstanden? Ist das eine günstigere Lösung für euch?
    Ich kann dich verstehen, mir geht es ähnlich wie dir (nur mit anderen Schwerpunkten).
    Wie stehen denn die Chancen, neue Familien kennen zu lernen? Oder willst du das erstmal nicht?
    Vielleicht wäre eine "Auszeit" bei deinen Eltern wirklich eine gute Idee, um dir mal ein paar reinigende Gedanken zu machen und Licht ins Dunkel zu bringen?
    Ich drück dir fest die Daumen für geniale Lösungen ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ist schon komisch, ihr mietet euch bei den Schwiegereltern ein, aber habt erst mal die Renovierung für euch alleine. Und dann später nicht mal ein Eigenheim. Da würde ich mich persönlich immer wie ein Gast fühlen. Und was, wenn ihr euch dort nicht mehr verstehen würdet? Könnten die euch dann einfach so kündigen?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir wohnen auch mit im Haus meiner Schwiegereltern. Am Anfang wollte ich nicht hab auch viel geheult und alles aber ich muss sagen es hat auch seine Vorteile. Den Kleinen mal schnell runterbringen und in Ruhe was machen können etc. Aber das kommt natürlich darauf an wie du dich mit ihnen verstehst und ob dein Kleiner gerne bei ihnen ist etc. Ich hatte zu meinem Schwiegervater ein ganz schlechtes Verhältnis welches jetzt richtig toll geworden ist. Also es kann auch gut gehen
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @rübe
    Danke! Das tat schon mal gut!

    @Caro
    Ja, gerade eben wurde das mit der Miete geklärt, weil die weit mehr haben wollten, als uns das Amt (Arge) geben würde.
    Ich werde mich Montag mal beim Arzt erkundigen, wie oft man das mit der Akupunktur so macht. Da taucht nämlich ein weiteres Problem auf: Ich bin da jedesmal eine Stunde beschäftigt und Frederick findet so eine Sitzung mehr als langweilig. Also brauch ich jedes Mal jemanden, der auf ihn aufpasst.
    Meine Schwiegermutter möchte ich wegen unserem angespannten Verhältnis nicht zu oft um Hilfe fragen, in letzter Zeit treiben mich Kleinigkeiten bei ihrer Sichtweise zur Weißglut, außerdem die Tatsache, dass sie immer wieder erzählt, dass sie ihren 2. Enkel (von ihrer Tochter) ja viel öfter als Frederick haben würde und ihn deswegen so gut kennt.

    @manuelsmama
    Mit dem Haus bin ich soweit einverstanden, dass wir eh umziehen wollten (jetzige Wohnung ist schlecht geschnitten), allerdings schrecken mich in letzter Zeit Vorkommnisse in der Schwiegerfamilie immer mehr davon ab, mich dort heimisch fühlen zu wollen. Meine SchwieMu straft mich schon jetzt mit bösen Blicken und blöden Kommentaren, weil ich eine Plakatwerbung für eine "Sex-Messe" als nicht schlimm darstellte und dass jedes Kind schließlich mal aufgeklärt werden müsse ;-) Als sie daraufhin meinte, dass man sich dem ja nicht entziehen könne und so gezwungen wird, ein pornographisches Bild mit angeblich eindeutig sexueller Handlung anzuschauen meinte ich zu meiner (stocksteif-katholischen und gern Kritikbriefe zu Predigen an den Priester-schreibende) Schwiegermutter: dem Kirchengeläut kann man sich auch nicht entziehen...
    Ich glaub, das hat sie getroffen und naja - seitdem ist das Verhältnis zwischen uns auf Eisschrankniveau.

    Die Chancen, neue Familien wenigstens kennenzulernen stehen für die Anfangs- und noch-schwanger-Zeit sicher noch gut. Da kann ich mir Krabbelgruppen raussuchen usw. Aber wie das mit Kind 2 wird, weiß ich noch nicht. Frederick war ja ein nicht gerade pflegeleichtes Kind und wenn Nr. 2 auch so wird... Mag gar nicht dran denken.

    Ich war grad 2 Wochen bei meinen Eltern, es tut mir jedes Mal gut, dort zu sein, weil mir der Kontakt auch viel leichter fällt, ich bin ausgeglichener und meine Eltern passen auch gern auf Frederick auf. Ich kann ihnen vor allem auch Vorschriften zum Umgang mit frederick machen, ohne dass sie gleich angefressen sind ;-)

    @Milchmädchen
    Die Renovierung bezahlen nicht wir, aber die Fahrtkosten dahin (pro Tag ca. 10€) - und das ist in einem Erziehungsgeld-Kindergeld-Arbeitslosengeld-Budget einfach mal nicht drin. Nur leider verstehen das die Schwiegermonster nicht!
    Das Haus ist auch nicht direkt bei denen (Den Vorschlag hatte ich schon dankend abgelehnt!), sondern ca. 1/2h Fahrstunde entfernt. Wenn ich einen Babysitter für Frederick brauche, dann muss ich ihn auch bei denen vorbeibringen - sie würde nicht vorbeikommen und bei uns auf ihn aufpassen "Das ist mir dann zuviel" O-Ton...

    @schneeflocke
    siehe milchmädchen
  • SiLvASiLvA

    605

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    erst mal schick ich dir nen knuddler rüber.

    und dann zur sache umzug. bist du dir 100%ig sicher, das du mit den schwiegereltern gut auskommst? weil wenn es nicht so ist, würd ich mir das wirklich noch mal sehr gut überlegen, ob ein umzug in ihr haus so sinnvoll ist. du bezeichnest deine schwiegerltern als eh schon so komisch, das würde mir schon zu denken geben.
  • ClaudinchenClaudinchen

    1,522

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mh, schwierig...!
    Kannst Du das nicht in die Hand nehmen in Richtung Deiner Eltern zu ziehen? wie sind denn da die Jobmöglichkeiten für Deinen Mann?
    Ich hätte halt Angst, wenn ich erstmal umgezogen bin und dann noch ins HAus der Schwis (für mich persönlich ein Alptraum, lieber zöge ich in ein Strassenarbeitergullizelt), dass man da nie mehr wegkommt. Es ist (auch) DEIN Leben und dasDeiner Knder!
    Was sagt denn Dein Mann zu Deinen Ängsten? Steht er zu Dir oder hängt er noch am Rockzipfel seiner Mutter?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ach ja irgendwoher kenn ich das doch. ;-)
    Ich wohne auch nur hier, weil mein Mann in einer sehr großen Firma arbeitet die gute soziale Leistungen hat. Heute muß man eben zur Arbeit und kann sich nicht aussuchen wo man wohnt.
    Nur bei uns gibt es die Chance, das wir nächstes Jahr endlich umziehen können. Seine Firma wächst und er könnte sich in meine Heimat versetzen lassen. Mit seiner Familie haben wir auch nicht viel am Hut.
    Das erste Jahr haben wir bei Schwiegermutter gewohnt. Wir hätten uns ja auch eine Wohnung ausbauen können, aber es hat einfach nicht gepaßt. Sie hat überall rein geredet und mich überall schlecht gemacht. Nur hat sie nicht damit gerechnet, das ihr Sohn zu mir hält. Wir sind dann ausgezogen. Es war das beste so, sonst wär ich nicht mehr hier.
    So ist es viel besser.
    Wir haben geheiratet, ein Kind bekommen und unsere Ruhe hier! Er kann zu Fuß auf Arbeit gehen und es ist nicht so ein Kaff wie vorher.
    Richtige Freunde hab ich hier auch nicht. Ich vermisse auch meine Familie und meinen Freundeskreis.
    5 Jahre lebe ich hier schon, aber so richtig wohl fühle ich mich auch nicht.
    Unser Ziel ist auf jeden Fall wieder nach Bayern zu ziehen. Zur Not muß er eben den Arbeitsplatz wechseln.
    So wie du schreibst, ist es schon zum scheitern verurteilt.
    Du bist jetzt schon fertig und kommst nicht klar. Sucht euch eine schönere Wohnung und zieht nicht dort ein. Das Verhältnis ist jetzt schon nicht so gut. Wenn ihr euch verschuldet und die Wohnung renoviert, seid ihr erst recht daran gebunden und könnt nicht mehr so leicht ausziehen.
    Hast du daran schon gedacht?
    Du möchtest ja nicht von deinen Schwiegereltern abhängig sein.
    Erklärt einfach, das es finanziell nicht geht. Ihr könnt weder das Fahrtgeld aufbringen, noch die renovierung bezahlen. Ihr bekommt noch ein zweites Kind und auch das sollte es gut haben.
    Was sagt denn dein Mann dazu? Steht er wenigstens zu dir?
    Wünsche dir alles gute und viel Kraft. Ihr lebt nur einmal. Also macht es euch so schön wie es geht!
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @silva
    Naja - die Wohnung müssen wir nehmen. Die jetzige würde das Amt genauso wenig bezahlen und innerhlab weniger Tage was Neues finden? Ich glaube nicht, dass das geht.
    Meinen Schwiegermonstern gehe ich weitestgehend aus dem Weg mittlerweile, weils eben so ne blöde Situation ist.

    @claudinchen
    Meine Eltern wohnen in der Uckermark - einer der strukturschächsten Gebiete in Deutschland. Wer dahinzieht, verzichtet der Heimat oder der Landschaft wegen auf Lohn :sad:
    Dass ich da nie mehr wegkomme - das denke ich nicht. Dafür ist mein Heimweh zu groß.
    Allerdings versteht mich mein Freund überhaupt nicht. Vor allem nicht, dass es mir so schwer fällt, neue Leute kennenenzulernen. Wann spricht man denn von Freunden??? Sowas findet sich doch nicht an jeder Straßenecke und man braucht schon sehr viele gemeinsame Erlebnisse, damit man jemandenn als 'Freund' bezeichnen kann.
    Er selbst hat übrigens gar keine Freunde, obwohl es ja seine Heimat ist...

    @Birgit
    Direkt schlecht machen tut meine SchwieMu mich ja nicht, aber es ist so das unterschwellige, was meine Antipathie auslöst.

    Ich bin von Anfang an skeptisch gewesen, was diese neue Wohnugn angeht, aber mein Freund hat mich nie Ernst genommen. Der ist so vertieft in diese neue Wohnugn, dass er sogar nicht zu seinen Prüfungen gegangen ist, die er im Rahmen einer vom Arbeitsamt finanzierten Weiterbildung hätte machen müssen.

    Irgendwie bin ich grad in nem sehr schlechten Film :cry:
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