Hallo Ihr Lieben,
ich hoffe ich bin hier richtig.. ich weiß nicht, mit wem ich darüber reden soll - ohne öffentlich als Rabenmutter gesteinigt zu werden.
Meine Kleine ist nun 4 Wochen alt. Wir hatten enorme Stillprobleme, Brustwarzen mehrmals blutig und wund - jetzt werde ich abstillen, da auch beim Abpumpen nicht mehr als 20 ml zusammenkommen.
Das hat mich schon sehr belastet, da ich unbedingt stillen wollte und denke versagt zu haben - andere halten die Schmerzen doch auch aus. Ein anderes Problem ist, dass ich nun 33 Jahre mein eigener Mensch war, nicht unglücklich mit meinem Leben, erfolgreich im Beruf - und nun bin ich nur noch "Kind". Ich habe das Gefühl nie wieder mein eigenes Leben führen zu können, nur noch müde sein werde, und einfach alles völlig anders sein wird. Ich heule viel zu viel - wahrscheinlich totales Selbstmitleid.. Wann gewöhnt man sich an die Mutterrolle und die gänzlich andere Situation, wann wird man richtig glücklich damit? Bin ich alleine mit diesen Gefühlen?
Bitte versteht mich nicht falsch - ich liebe mein Baby (denke ich), aber es ist alles so neu und endgültig.
Kann mich hier jemand verstehen?
Danke
Kati
Kommentare
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Mutter sein ist Dauerstress, viele Sorgen, viel Müdigkeit und so weiter. Aber das hast Du ja alles selbst schon rausgefunden. Aber es ist nicht nur das. Es kann auch sehr schön sein. Man muss nur herausfinden wie.
Zuerst einmal ist es meiner Meinung nach total OK, dass Du nicht mehr stillen wirst. Wenn es für Dich nur eine Quälerei war, war es auch für Dein Kind nicht unbedingt so schön. Und wenn Du jetzt abstillst und mit der Flasche fütterst, geht es Dir ganz bestimmt schon mal ein wenig besser. War bei mir auch so. Da musst Du wirklich kein schlechtes Gewissen haben. Denn wenn Du glücklicher bist, ist es Dein Kind auch. Schmerzen muss keine Mutter aushalten. Auch nicht fürs Kind. Vielleicht schlagen jetzt einige Still-Befürworter vor, dass Du erst noch dies oder das versuchen solltest. Aber ich sehe das so, dass es dafür vielleicht rein emotional gesehen schon zu spät ist. Mütter setzen sich meistens selbst unter Druck, weil sie natürlich nur das Beste für ihr Kind wollen. Aber man darf sich dabei ganz einfach nicht selbst vergessen. Eine Mutter kann nur ihr Kind optimal versorgen, wenn es ihr auch gut geht.
Jetzt am Anfang ist es natürlich auch ein Problem, dass sich alles mehr oder weniger nur um Dein Kind dreht. Aber das ist nur die Anfangsphase. Mit jedem Tag wird Dein Baby selbständiger werden und Du bekommst nach und nach wieder Deine "Freiheit" zurück. Es fängt damit an, dass Du Deinen Nachtschlaf zurückbekommen wirst. Und dann bist Du nicht mehr so müde. Und ruck zuck ist ein Jahr um und Du wunderst Dich wo die Zeit geblieben ist. Zwar wird Dein Leben tatsächlich nicht mehr so sein wie vorher (bevor Du Dein Kind bekommen hast) aber es ist eigentlich nicht anders, wie wenn Du einen neuen Job anfängst. Am Anfang musst Du Dich erst einarbeiten und mit jedem Tag geht die Arbeit leichter und schneller von der Hand. Und irgendwann bist Du dann soweit, dass Du Dich selbst so neu organisiert hast, dass Du zwar ein neues Leben hast, das aber nicht unbedingt unausgefüllt und öde sein muss. Es ist eben nur anders.
Wenn Du vorher bestimmte Aktivitäten hattest, solltest Du überlegen, inwiefern Du sie weiter fortsetzen kannst. Mit Baby lässt sich natürlich nicht alles machen. Aber einiges schon. Und vielleicht findest Du ja auch neue Betätigungsfelder. Irgendetwas, was Du schon immer mal ausprobieren wolltest. Hast Du einen Babysitter, so dass Du auch mal alleine was unternehmen kannst? Könnte ja auch Dein Partner sein (sofern vorhanden), der Dir mal eine Auszeit gibt. Auf jeden Fall suche Dir ruhig etwas, was für Dich ist und nichts mit dem Baby zu tun hat. Wenn das für ein paar Stunden ist, kann auch mal jemand anderes auf das Baby aufpassen. Deswegen bist Du noch keine Rabenmutter.
Du bist nach wie vor ein vollwertiger Mensch mit eigenen Bedürfnissen. Klar, Dein Baby soll nicht zu kurz kommen. Aber vergiss Dich selbst dabei nicht. Und wenn Tränen kommen - gerade jetzt in der Anfangszeit - lass sie ruhig kommen. Sie helfen Dir, die ganze neue Situation zu verarbeiten.
LG
Petra
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Ich hatte ein solches Problem zwar nicht, aber ich kann mir schon vorstellen, dass der eine oder andere sich plötzlich nur aufs Baby reduziert sieht.
Übrigens, das mit den Brustwarzen war bei mir auch ganz schlimm. Habe mir jedesmal etwas zum Draufbeißen nehmen müssen. Stillhütchen haben mir da geholfen. Und Tamina kam damit auch gut klar.
Was Dein offensichtlich größeres Problem angeht: Ich kann mir vorstellen, dass es Dir ganz schnell besser geht, wenn Du siehst, wie sich Dein Knirps entwickelt - und das hauptsächlich durch Deine Energie und Deinen Einsatz.
Ich war zwischendurch so müde, dass ich hätte heulen können. Aber das hat sich auch wieder gegeben. Was hast Du denn vorher gearbeitet?
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Herzlichen Dank Petra!
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Danke!!
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hier wirst du jedenfalls nicht gesteinigt. Und versagt hast du auch nicht. Falls du es mit dem Stillen nochmal probieren willst, findest du hier im Stillform gute Tipps und wenn es nicht geht bist du auch keine Rabenmutter. Ein Kind ist ja eine ganz große Umstellung (und daran muß man sich erstmal gewöhnen und ich denke das die Hormone auch noch nicht richtig im Lot sind. Hast du denn eine Nachsorge Hebamme mit der du sprechen kannst?
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Tja, manchmal kommt es eben anders als man denkt. ;-) Hätte mir früher einer gesagt, dass ich mal 4 Kinder haben würde, ich hätte der Person einen Vogel gezeigt.
Das erste war geplant und gewollt. Das zweite von mir nicht ganz so sehr ehrlich gesagt. Hat mich doch etwas überfahren. Das dritte war dann von meinem zweiten Mann und auch gewollt und ersehnt. Aber nach der Geburt habe ich jedem gesagt, das war das Kind zum "abgewöhnen", weil die Geburt alles andere als leicht war. Naja und jetzt hab ich es doch nochmal gewagt. Frei nach dem Motto "kann nur besser werden". Übrigens leben die ersten beiden bei meinem Ex, somit sind wir keine Großfamilie. Wären die ersten beiden bei mir, hätte ich vermutlich nicht mal Rebekka bekommen.
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Im Rückblick weiß ich gar nicht mehr, wie ich die ersten Wochen mit Lukas überstanden habe, im Nachhinein ist das irgendwie verschwommene Grauzone aus Müdigkeit und Frustration...
Ich glaub, nur die Hormone haben mich davor bewahrt, zusammenzuklappen ;-) Heute könnte ich das jedenfalls nicht mehr :biggrin: (zumindest nicht ohne Baby).
Klar, man bzw. frau ist irgendwie glücklich über den Nachwuchs, aber Schlafentzug, Stillstress (bei und klappte es nach 13 Tagen nicht mehr) tun ihr Übriges!
Ehrlich gesagt, hatte ich mir glaube ich überhaupt keine Gedanken mehr gemacht, wie es wird, ob es anders wird, dafürwar ich viel zu sehr neben der Spur :twisted:
Nach ich glaube knapp 4 Monaten krampfhaften Abpumpens (es kam gerade mal ne knappe Mahlzeit zusammen) steuerte ich auf eine postnatale Depression zu,weil ich halt eine Stillversagerin war und beschloss, nur noch Pre zu füttern.
Richtig gut ging es mir erst, als ich heulend beim FA war,die Probleme schilderte und er mir die Pille verschrieb, so hatte ich zumindest einen "Grund" komplett abzustillen.
Es tut mir immer noch weh, wenn ich problemlos stillende Mütter sehe, aber ich bin ziehmlich darüber weg.
Glaub mir, es wird besser ;-)
Je älter Zwergi wird, desto besser fühlst du dich. Neeeeiiin, nicht dass Alles gut wird, es wird nur anders :biggrin:
Klein(st)kinder sind anstrengend, fordern einen bis zu den Grenzen, aber: wenn deoin Schlafdefizit sich bessert, siehst du dein Kind mit anderen Augen und: es kann durchaus Spaß machen :bounce02:
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soll ich dir ein Geheimnis erraten? Ich habe 5 Monate gebraucht, bis ich mich in der neuen Rolle wohlgefühlt habe. Kann das mit dem Thema Stillen total nachvollziehen. Bei mir wars ähnlich. Zum guten Schluss wollte mein Sohn dann nicht mehr. Ich hab nur noch geheult. Mein Mann saß nur hilfslos daneben und hat die Welt nicht mehr verstanden. Gib dir einfach Zeit und v.a. schau nicht auf andere und denke, du machst alles schlechter oder gar du bist keine gute Mutter. Du machst das schon.
Für mich wurde es ab dem Moment leichter, als mein Sohn angefangen hat, sichtbar auf mich zu reagieren. Beim ersten Lächeln meines Sohnes mit 8 Wochen ist mein Herz geschmolzen- endgültig. Und jetzt wird es immer besser. Wenn ich an sein Bett komme, strahlt er mich an und freut sich.
Auch ganz gut: Gönn dir mal eine Auszeit und lass den Kleinen bei deinem Mann. Und wenn es nur eine halbe STunde in die Badewanne ist. DU bist auch noch da!
:knutsch01:
roblchen
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Beim ersten Kind fand ich alles ganz super. Hab mich durchs Stillen gekämpft bis ich Medis nehmen musste die ich meinem Kind erspraren wollte, da war sie 16 Wochen alt.
Und das obwohl sie nicht geplant war, zwar nicht unerwünscht aber eben nicht geplant zu dem Zeitpunkt.
Mit dem zweiten Kind kamen die Zweifel. Während der Schwangerschaft war ich noch völlig euphorisch. Wollte stillen und dachte es würde schon alles klappen.
Zum Ende hin kamen erste Zweifel.
Und als sie da war kam mir das Loch in das ich gefallen bin so was von bodenlos vor.
Im KKH war noch alles klasse, bis auf das Stillen, das war da schon nicht so toll.
Dann bin ich heim, bis dato kein Milcheinschuß. Ich dachte das kommt noch. Hab mir schön brav Quark besorgt weil es WE war und hab gewartet.
Es kam kein Milcheinschuß, nicht mal ein bißchen. Ich weiß das beim zweiten Kind der Milcheinschuß nicht so dolle sein muß, aber es war echt gar nix. Und je mehr ich darüber nachdenke umso klarer wird mir das es beim ersten Kind auch so war.
Nur das Cecilia klein war, mit wenig zufrieden war und es für sie eben irgendwie gereicht hat.
Romy war viel schwerer und wollte offensichtlich viel mehr.
Sie hat nach kurzer Zeit aufgehört zuzunehmen. Auf Anraten der Hbi haben wir zugefüttert und meine Hebi hat echt alles getan damit das Stillen klappt. Mit den Problemen kamen die Selbstzweifel und irgendwann dann auch die Ablehnung. Ich wollte nicht mehr stillen. Ich wollte die Kleine nicht ständig stundenlang an der Brust haben.
Nebenbei war da ja auch noch Cecilia.
Ich hab mich mies gefühlt. Hatte keine Zeit für die Große und konnte die Kleine nicht satt bekommen.
Mit knapp acht Wochen war Romy dann abgestillt. Das Verhältnis wurde besser, viel besser.
Ich hab mich eingefügt, bin quasi in die Rolle reingewachsen.
Das Sprichwort "Man wächst mit seinen Aufgaben" kommt nicht von ungefähr.
Ich denke es hängt auch viel mit den Hormonen zusammen.
Der Babyblues ist bestimmt die heftigste Hormonumstellung in der Zeit, aber nur weil das Kind schon vier Wochen alt ist heißt das nicht das alles in Butter sein muß mit den Hormonen.
Der Körper braucht ungefähr nochmal die gleiche Zeit um alles wieder ins Lot zu bringen wie er schwanger war.
Mach Dich nicht verrückt. Du bist keine Rabenmutter!
Laß einfach mal alles laufen und hör auf Dein Herz, dann klappt das schon.
Und wenn Du das Bedürfnis haben solltest zu reden geh ruhig zu einem Therapeuten. Du wärst nicht die Erste die etwas länger braucht um mit allem klar zu kommen.
59,500
hab heute zum ersten Mal in den Kummerkasten gesehen, daher kommt meine Antwort mit Verspätung. Vielleicht kannst du sie trotzdem noch gebrauchen.
Bei Svenja habe ich mich auch erst ganz langsam ans Muttersein gewöhnt. Jede Babyzeitschrift, mit einer liebevoll lächelnden Mami drauf, war für mich wie eine schallende Ohrfeige. Die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit hat mich total genervt.
Ich habe mich von meinem Kind völlig gegängelt gefühlt und war eifersüchtig auf meinen Mann, der von Anfang an den viel besseren Draht zu unserer Maus hatte. Ich habe Babytagebuch geführt und kann daher jetzt noch zwischen den gehübschten Zeilen lesen, wie viel ich in dieser Zeit geheult habe. Gruselig. Irgendwann habe ich dann kapiert, dass sie mich nicht ablehnt, wenn sie brüllt, sondern ein Bedürfnis hat. Und dass es MEIN Job ist herauszufinden was ihr fehlt. Sie konnte es mir ja nicht sagen. Noch viel, viel länger habe ich gebraucht bis ich gemerkt habe, dass sie mich auch liebt. Die Erkenntnis war fast noch wichtiger und entscheidender.
Beim Niels war dann alles einfacher. Mir war einfach von Anfang an klar, da wird mir ein Würmchen geschenkt, das nichts kann außer weinen und gucken. Also habe ich genau hingehört und hingesehen. Wenn er unruhig wird weiß ich meist schon bevor er weinen muss, was er als nächstes braucht. Und trotzdem habe ich in den ersten paar Wochen völlig ausgelaugt gelgentlich meine Tränen an der Winterluft trocknen lassen. Und auch jetzt noch habe ich einzelne Tage, an denen mich meine Beiden bis an die Belastungsgrenze bringen. Das ist wohl normal und gehört irgendwie dazu.
Und ich weiß nicht, ob es auch anderen so geht, aber die Liebe zu meinen Kindern ist immer auch ein bisschen ein Wechselbad der Gefühle. Manchmal ist das Glück so großartig, dass es mich überwältigt und ein anderes mal suche ich händeringend den Knopf zum Abschalten.
:biggrin:
LG
Miwi
Svenja, * 14.07.03
Niels, * 17.12.06
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du bist nicht allein damit, daß du jetzt einen ganz neuen "Job" hast ! Nach 4 Wochen hatte ich mich auch noch längst nicht dran gewöhnt.
Wir sind ja fast gleich alt
Als bei mir der Mutterschutz anfing (früher als gedacht... :roll: ) saß ich auch erst mal ganz oft einfach da und dachte mir "So. Und was jetzt ?"
Das verstärkte sich noch mal, als mein Mann wieder anfing zur Arbeit zu gehen, denn die gewohnte Routine der ganzen vergangenen Jahre war plötzlich nicht mehr da.
Und ich hab auch oft das Gefühl gehabt, gar keine Zeit mehr für irgendwas zu haben, nachdem Elisabeth geboren war.
Aber mit der Zeit kommt wirklich so was wie ein neuer Rhythmus zustande, wenn ihr beide euch aneinander gewöhnt habt.
Und du bist ganz bestimmt keine Rabenmutter ! Ich hab mich besonders an den ersten Tagen auch oft als Versagerin gefühlt (und tu es nach 4 Monaten immer noch manchmal), weil ich letzendlich doch einen KS hatte.
Alles Liebe :knutsch01:
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fallen dir denn gar keine positiven sachen ein? und noch eins versuche nicht so hart zu dir selbst zu sein.
lass den haushalt und wenn besuch klingelt, stell den staubsauger in den weg. sag du wolltest gerade etwas sauber machen. wenn du kein besuch willst, behalte den schlafanzug an und spiel nicht den helden.mach dich auch nicht zurecht. die meisten gehen dann von allein. die anderen werden dir helfen. so war es bei mir jedenfalls. probier dir ganz viel helfen zu lassen und denk dran. ausruhen und schlafen ist für dich kein luxus.
für manche sachen habe ich auch etwas mehr geld gelassen. z.b. tk-kost oder dosenkost. mal geht das auch und obst und gemüse roh nebenbei kostet nicht viel zeit und hält dich fit. was sagt deine hebi? die kennen doch oft verschiedene mittelchen zum wieder aufbau des körpers. z.b. aufbaukalk von weleda glaube ich oder die beste ernährung usw.
du hast es dir leichter vorgestellt. das tun die meisten. aber kopf hoch. so lange bist du doch gar nicht mutti. die eingewöhnungsphase kann bis zu 8 wochen gehen.( ich behaupte für mich sogar länger.) so steht es jedenfalls im stillbuch. eines meiner lebensretter.
leider habe ich dieses buch zu spät entdeckt. meine erste babyzeit war auch sehr hart. ich hoffe meine 2. wird besser.
gute besserung!
400
wie gehts dir denn mittlerweile? Hat es sich etwas besser eingespielt bei dir? Laß mal von dir hören wie es dir 4 wochen später geht!
Jonas ist heute 16 wochen alt und ich denke manchmal immernoch das ich kein mensch mehr bin sondern nurnoch eine windelwechselnde, wäschewaschende, baby-schleppende, wandelnde übermüde milchbar mit 24std dienst.
aber ich weiß es wird besser, es sind nämlich auch tage dabei da find ich glatt wieder die zeit meine augenbrauen zu zupfen :biggrin: