Humbug: "Die Muttermilch macht's, dass Babys sterben"
Untersuchung zeigt: Frauen mit AIDS senken das Risiko der Weitergabe der Krankheit an ihre Kinder deutlich, wenn sie sie mit Muttermilch ernähren
London - "Die Muttermilch macht's, dass Babys sterben." Das ist eine der Botschaften, mit der die Stiftung des deutschen Ex-Tennisprofis Michael Stich ab sofort in Deutschland über Aids-Risiken aufklären will.
Einer neuen Studie zufolge, die gerade im renommierten britischen Fachblatt "Lancet" publiziert wurde, ist die plakative Botschaft aber leider völliger Humbug. Wie nämlich eine Untersuchung 1372 Kindern in Südafrika zeigte, senken Frauen mit AIDS das Risiko der Weitergabe der Krankheit an ihre Kinder deutlich, wenn sie ihre Babys mit Muttermilch ernähren. Werden die Kinder ausschließlich mit Muttermilch gefüttert, reduzierte sich die Zahl der mit dem HI-Virus angesteckten Kinder im Vergleich zu Kindern von Müttern, die sowohl Muttermilch als auch Babynahrung gaben.
Bei Kleinkindern, die nur Babynahrung erhielten, lag die Ansteckungsgefahr im Vergleich zur Muttermilch-Gruppe demnach sogar elf Mal höher. (tasch/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.3./1.4. 2007)
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The Lancet: Exclusive breastfeeding lowers babies' risk of postnatal infection with HIV (Anmeldung erforderlich)
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Kommentare
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Deshalb hab ich bei der Michael-Stich-Stiftung nachgeschaut.
Da geht es nur darum, daß sich tausende (kann die Zahl nicht lesen) Babys bei der Geburt oder beim Stillen infiziert werden. Frau solle deshalb in der SS einen HIV-Test machen und sich informieren.
Um mehr geht es da gar nicht.
Der Titel ist halt reißerisch, aber so ist das bei Werbekampagnen leider.
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Das Baby kann sich bei der Geburt infizieren. Dann ist Mumi auf jedenfall die beste Ernährung, aus den selben Gründen wie bei HIV-negativen auch.
Hat sich das Kind nicht infiziert, könne es sich ja durch das Stillen doch noch infizieren. Von daher fände ich es irre, es zu stillen!
Das Problem ist , daß die HIV -Antikörper im Blut des Babys bis zu vier Wochen nach der Geburt noch von der Mutter stammen können.
D.h. Baby wird positiv getestet, ist aber evtl. doch negativ.
Also was tun?
Ein paar Wochen Abpumpen bis ein zuverlässiges Ergebnis da ist?
Ich würde primär sagen, vor dem Kinderwunsch HIV testen...
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Also wichtig: das bezog sich auf Entwicklungsländer, nicht auf Industrienationen!
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Ich habe es aber gerade erst gesehen und hier stand es noch nicht.
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Gab es dann ansonsten etwas Neues dazu?
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