Wie umgehen mit negativen Gefühlen?

MelusineMelusine

535

bearbeitet 12. 04. 2007, 23:59 in Nach der Geburt
Ihr Lieben,

es gibt immer wieder Tage (wie dieser :roll: ) da leide ich unter sehr negativen Gefühlen. An Tagen wo das Kind nur quengelt und schreit und man einfach nicht dahinter steigt, was eigentlich los ist...

Ich weiß manchmal nicht, wie ich mit meinen ganzen Frustrationen und Aggressionen umgehen soll, vor allem nachmittags, wenn ich schon völlig erschöpft und "ausgehölt" bin. Ich fühle mich als Versager, weil ich dem Kind nicht helfen kann (ich weiß ja noch nicht mal, was es hat...) und weil ich es überhaupt nicht im Griff habe... ich bin aggressiv, weil ich irgendwann das Gefühl habe, daß es mich systematisch ärgert...

Kennt Ihr so was überhaupt, oder stehe ich alleine damit da? Falls Ihr so was kennt, wie geht ihr damit um?

Heute sehr traurige Grüße von einer völlig verheulten Melusine :cry:

Kommentare

  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na klar kenne ich diese Tage ;-) Bei mir ist heute auch so einer :sad:
    Hast du die Möglichkeit dein Kind mal für kurze Zeit abzugeben? Ein Schaumbad in Ruhe oder einfach eine Tasse Kaffe und ein schönes Buch können Wunder bewirken. Auch Entspannungsübungen helfen gut. Ansonsten kann ich für die Nerven noch Schüßler Salze empfehlen. Schau mal hier
    http://www.naturheilkunde-shop24.de/naturheilkunde-shop/schuessler-ergaenzung.html
  • MelusineMelusine

    535

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für Deine schnelle Antwort... leider gibt es niemanden, der mir helfen kann... meine Eltern leben nicht mehr, mein Bruder und seine Familie leben weit weg und meine Freunde sind alle berufstätig :cry:

    Mein Mann kommt normalerweise erst gegen 19.00 Uhr von der Arbeit... :(

    Aber es tut schon gut zu hören, daß es anderen auch manchmal so geht... :o)

    Danke auch für Deinen Link. Wie schaut es eigentlich aus mit pflanzlichen Beruhigungsmitteln wie Baldrian, Hopfen, Melisse, Passiosblumenkraut, etc. wenn man stillt? Könnte ich einen Tee trinken, der diese Kräuter enthält? Ich glaube, das würde mir jetzt gut tun...

    VLG von Melusine
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Stimmt, manchmal hilft es schon zu wissen, das man mit seinen Sorgen nicht alleine ist. Hm, und wenn du ab und zu mal einen Babysitter nimmst? Schüler und Studenten sind nicht so teuer .
    Und wegen der Kräuter, frag ruhig im Shop nach. Die beraten gut und auch schnell und schwatzen nichts auf.
  • MelusineMelusine

    535

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Babysitter wird sicher an meinem Mann scheitern, wie auch die Putzhilfe, die wir so extrem dringend bräuchten... ich glaube, der würde sich eher scheiden lassen, als irgendjemand Fremden hier in der Wohnung werklen zu lassen. Der ist da so paranoid und wird völlig hysterisch wenn ich es (immer mal wieder) anspreche. Mittlerweile teile ich seine Meinung fast, denn in diesen Saustall hier kann man wirklich niemanden mehr reinlassen... ich kann schon lange niemanden mehr einladen... da ich Freunde, die mich besuchen wollten immer wieder aus fadenscheinigen Gründen abweisen mußte, will jetzt auch niemand mehr kommen, ich habe vielfach den Kontakt verloren...
    Ach Mensch, ich bin gerade total mies drauf. So schlecht ist die Welt sicher nicht, wie ich sie heute sehe, denn ich bin mir fast 100 % ig sicher: ich habe das erste mal seit 1 1/4 Jahren wieder PMS...
    Ein Lichtblick: morgen verbringe ich den Tag mit einer Freundin zum Shoppen und mein Mann paßt auf´s Baby auf... danach geht es mir sicher wieder besser... :biggrin:

    Es ist aber halt einfach nicht alles so, wie ich mir das mit Kind vorgestellt habe... Ich dachte, wenn ich zu Hause bin, habe ich nicht nur den Haushalt superduper im Griff, sondern kann endlich mal sämtliche Schränke und den Speicher ausmisten, mich für den Beruf fortbilden, jeden Tag was leckeres Kochen, uvam. Naja, willkommen in der Realität... :roll:

    VLG von der schlecht gelaunten Melusine
  • pregnypregny

    387

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann diese Art von Ueberforderung auch sehr gut verstehen. Mein Mann war im ersten Jahr nach der Geburt tagelang fort, Omas und Opas waren nicht verfuegbar und ein Freundeskreis hatte ich zu dem Zeitpunkt auch noch nicht. Erschwerend kam dann noch eine postnatale Depression dazu, die 12 Monate anhielt. Mein Mann ist auch so paranoid, dass er niemand Fremden im Haus haben wollte...doch irgendwann ging es nicht mehr und zum Wohle unserer Tochter und mir musste er sich daran gewoehnen. Wertsachen kann man auch wegschliessen zur Not.

    Wenn es gar nicht mehr geht und die Agressionen in Dir aufsteigen, dann setz Deinen Kleinen in sein Bett, gib ihm was zum beschaeftigen und geh vor die Tuer zum Durchatmen. Besser so, als dass die Agressionen ueberhand nehmen.

    Wie waer es denn mit einer Ersatz-Oma (per Announce) oder vielleicht kennt jemand in Deinem Freundes-oder Bekanntenkreis eine Schuelerin oder Studentin, die mit dem Kleinen mal spazieren gehen koennte fuer ein paar Stunden?! Raeum ein wenig auf, lad die Auserwaehlte ein...lern sie ein wenig kennen, um Vertrauen aufzubauen...vielleicht sogar mehrmals und dann ab in den Park oder auf den Spielplatz mit den Beiden. ;-)

    Und das mit dem Haushalt...also meiner sieht selbst nach zwei Jahren Mama-sein manchmal noch unter aller Sau aus...geb Deinem Mann am Wochenende doch einfach mal den Staubsauger in die Hand oder lass ihn abspuelen. Familienarbeit...alles zum Wohle seiner Lieben :grin:

    Und am Wochenende kann er auch abends einspringen und den Kleinen aufpassen...geh raus, mach was mit Deinen Freundinnen...so wie Du es auch schon geschrieben hast. Das ist so wichtig und befreiend.
  • Juliane2Juliane2

    955

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Melusine,
    mir ging es auch so, dass ich mir das Leben mit Kind ganz anders vorgestellt hatte und dann sehr deprimiert war, dass man viel weniger am Tag erledigt kriegt als man sich vorgenommen hat. Ich hatte gestern auch Kinderbetreuungstag und hab es den ganzen Tag lang nicht geschafft die Waschmaschine oder Spülmaschine laufen zu lassen :roll:
    Wenn ich allzu deprimiert war hat es mir geholfen den Kleinen in den Kinderwagen zu packen und einfach zwei Stunden draußen zügig zu laufen. Es fällt einem zwar schwer sich dazu aufzurappeln, aber danach geht es einem wieder viel besser :grin: Im Kinderwagen schläft meiner meist ein und dann hört man eine Weile kein Gequengel mehr und man selbst sieht neue Eindrücke und kommt auf andere Gedanken. Die Wohnung sieht dann zwar nicht besser aus, aber mit neuer Kraft schafft man dann in einer Stunde mehr als an einem ganzen Tag. Nimm Dir das Wohnungaufräumen in kleinen Etappen vor, dann kann man sich über kleine Erfolge freuen.
    Was mir in den letzten Tagen geholfen hat war auch das Kind tagsüber in der Rückentrage ins Tragetuch zu packen, dann hat man die Hände frei und kann relativ viel im Haushalt erledigen, ohne dass man so ein dickes Bündel am Bauch hängen hat.
    Viel Kraft und Du schaffst das!!!
  • MelusineMelusine

    535

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für Eure lieben Antworten! Es bedeutet mir wirklich viel! :o)
    Mein Kleiner ist glücklicherweise wieder gut drauf. Gerade spielt er total friedlich mit seinem Trapez. Vorgestern konnte ich ihn noch nicht mal ablegen, ohne daß er wie am Spieß gebrüllt hätte... wenn man doch immer wüßte, was dann los ist, dann könnte man vielleicht was dagegen unternehmen...

    Gestern war ich den ganzen Tag mit einer Freundin in Stuttgart beim Shoppen und ich fühle mich jetzt wie ein neuer Mensch. Nächsten Monat treffen wir uns wieder... Mein Mann ist einverstanden einmal im Monat einen Tag Urlaub zu nehmen und den Kleinen zu hüten. Es hat ihm gestern richtig Spaß gemacht, aber er hat auch gesehen, warum es hier so chaotisch ist.... :biggrin: Ich glaube, er hat mir bisher nicht recht geglaubt, daß ich mich den ganzen Tag ums Kind kümmere und nicht einfach nur total faul bin... :roll: Ich glaube ein guter Zeitpunkt die Putzhilfe nochmal zu thematisieren... ;-)

    @pregny: das ist ja total übel, daß Du eine Depression hattest in der Situation. Ich hoffe, Dir geht es jetzt wieder gut?

    @Juliane2: kriege ich das Baby gefahrlos selber auf meinen Rücken mit dem Tragetuch? Ich hätte irgendwie Angst, daß er mir runterfällt? Auf dem Bauch oder an der Seite kann ich ihn nicht tragen, weil ich a) unter ständigen, doch recht starken Rückenschmerzen leide und er b) ziemlich schnell die Lust verliert... :roll:

    VLG von einer deutlich besser gelaunten Melusine :grin:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Melusine
    klar kriegst du ihn alleine auf den Rücken gebunden. Das ist gar nicht so schwer wie es sich anhört. Ich hatte auch erst etwas Muffensausen, aber nachdem ich es einmal mit etwas Hilfe ausprobiert hatte, hatte ich den Dreh schnell raus.

    HAst du mal hier in der Liste geschaut, ob es da bei dir in der Nähe jemanden gibt?
    http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=32687
  • MelusineMelusine

    535

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte bisher immer die Anleitung von der Didymos DVD befolgt (nachdem uns die erste Wickeltechnik von der Hebamme gezeigt wurde). Meinst Du, daß das nicht reicht im Fall der Rückentrage? Mein Mann wird mir auch helfen, wenn wir es am Wochenende das erste mal versuchen...
  • Juliane2Juliane2

    955

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Melusine,
    es freut mich, dass es Dir wieder besser geht :grin:
    bei der Rückentrage bin ich folgendermaßen vorgegangen:
    - Den mittleren Teil des Tragetuchs auf ein weiches Sofakissen ausgebreitet
    - Kind passend drauf gelegt, sodass seine Kniekehlen ca. am unteren Tragetuchrand sind
    - Tragetuch und Strampler an seinen Schultern jeweils mit den Händen gefasst und ihn mir auf den Rücken gelegt (schau vielleicht besser in der Didymos Anleitung :grin:) dabei den Rücken so gebeugt, dass er parallel zum Boden ist und das Kind nicht runter rutscht.
    - mit einer Hand das Kind halten und mit der anderen das Tragetuch sich über die Schultern ziehen und dann mit der anderen Hand halten und mit der anderen Hand das Tragtuch über die Schultern ziehen.
    - Ich hab das Tuch vorne überkreuzt, dann hinten zwischen seinen Füßen überkreuzt und vorne am Bauch zusammengeknotet. Ich finde es leichter zu tragen, wenn man sich den Knoten auf Hüfthöhe runterschiebt, dann hängt das Gewicht mehr dort, wie beim Beckengurt von Wanderrucksäcken.
    Den ersten Versuch hab ich auch nicht alleine gewagt :grin: Ansonsten hilft ein Spiegel den korrekten Sitz des Kindes auf dem Rücken zu überprüfen. Du musst schauen, dass es richtig im Tuch "hockt". Außerdem muss das Kind seinen Kopf stabil selber halten können, aber das ist sicher schon der Fall. Ich hoffe die "Anleitung" klang Dir jetzt nicht zu abenteuerlich. ;-)
    Aus Deinem Schreiben schließe ich, dass Du auch im Großraum Stuttgart wohnst. Ich hab einen Tragtuchkurs in der Hebammenpraxis in Esslingen-Zell gemacht. Dort kam die Tochter von Erika Hofmann von Didymos und hat kostenlos und ohne Verkaufsangebote oder Werbung für Didymos einen Kurs gegeben. Falls Du Interesse hast, die bieten das regelmäßig an.
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