Geburtshaus oder KH?

kruemel85kruemel85

277

bearbeitet 23. 04. 2007, 13:39 in Geburt
Ich weiß ich weiß, das Thema is auch schon öfters dran gewesen (lese hier schon eine Zeit lang mit, weil wir in Planung sind :cool: )

Aber heute haben wir heftig drüber diskutiert, was sinnvoller ist - ein Geburtshaus oder Krankenhaus...

Wir wohnen ca 40km von Nürnberg entfernt (über B14 in 30-40 Min. zu erreichen) und das dortige Klinikum Hallerwiese ist eigentlich schon recht bekannt für gute Geburten.

Meine Begründung FÜR den Wunsch in einem Geburtshaus zu entbinden ist ganz einfach, dass ich mir vorstelle, ich kann dort schon vorher zur Vorsorgen hingehen (ich möchte die Schwangerschaft über hauptsächlich von Hebamme betreut werden und nur zum Ultraschall zum Arzt) und ich stell mir vor, dass die Geburt dort wesentlich entspannter für mich abläuft, mir kein Arzt Druck macht, der in einer halben Std seinen Dienstschluss hat und das Baby steckt schon im Geburtskanal (ist nämlich meiner Kusine passiert) usw usw... kurz - das Geburtshaus verbreitet für mich einfach mehr Gemütlichkeit, ich habe (wie im anderen Thread erwähnt) mehr Kontrolle was mit mir und dem Kind passiert.....

Mein Mann ist da ganz anderes, er würde sich am liebsten für alle möglichen Eventualitäten absichern und - ok er hat auch recht - er findet das Krankenhaus einfach sicherer für eine Geburt, seiner Meinung nach kann man dort schneller handeln wenn ein Notfall eintritt, in seiner Ansicht ist das ja auch fast unvermeidlich, dass irgendwas außergewöhnliches passiert. Ich habe ihm schon oft gesagt, dass laut Statistik immer noch die Mehrzahl der Geburten normal verläuft, ohne irgendwelche Komplikationen.

Ich will eben nicht, dass der Arzt einfach Dammschnitt oder KS setzt, weils halt so üblich ist... weil in dem Moment werd ich als Mutter da einfach überfordert mit der Entscheidung sein. Einer Freundin von mir hat der Mann da auch dann reingeredet und sie hat sich dann zu was überreden lassen (Tropfer) obwohls gar nicht wirklich notwendig war, wie sie hinterher erfahren hat.


Nun was meint ihr (auch die Hebammen) was ist sicher, ists im Geburtshaus wirklich so unmöglich, im Notfall zu helfen, also z.b. wenn das Kind im Geburtskanal feststeckt oder so... Mein Mann hat auch so ne Horrorgeschichte erzählt, dass man im Notfall KS ohne Narkose macht :shock:

Ich muss das etz einfach wissen......

Kommentare

  • kruemel85kruemel85

    277

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ach ja - und vor allem würde er net mal in das Geburtshaus gehen, das in Nähe der Klinik Hallerwiese ist. Aufs Land hier in das würd ich auch nicht gehen, aber wenn die Klinik 5-10 minuten weiter is seh ich kein Problem. Was meint ihr dazu?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    kruemel85 schrieb:
    er würde sich am liebsten für alle möglichen Eventualitäten absichern und - ok er hat auch recht - er findet das Krankenhaus einfach sicherer für eine Geburt
    Das stimmt so aber nicht wirklich, das wird uns nur hierzulande gerne immer wieder suggeriert. Das Krankenhaus ist nicht grundsätzlich der sicherere Ort für eine Geburt. Ich habe sogar oft den Eindruck, dass viele Komplikationen nur auftreten, weil das Krankenhaus eben nicht immer der beste Ort ist ein Kind zur Welt zu bringen. Es fehlt eben häufig die für eine Geburt nötige entspannte Atmosphäre und die nötige Ruhe und Zeit um den natürlichen Geburtsverlauf abzuwarten.

    Eine Geburt im Geburtshaus kommt ja ohnehin nur in Frage, wenn die Schwangerschaft ohne ernsthafte Komplikationen abläuft. Und sobald sich während der Geburt irgendwelche Probleme abzeichnen verlegen die Hebammen die Geburt lieber vorsichtshalber ins Krankenhaus. Komplikationen kommen nur sehr sehr sehr selten so plötzlich, dass es tatsächlich zu einem Notfall kommt. Meistens kann die Geburt sogar noch im eigene PKW ins KH verlegt werden, daran siehst du wie viel Zeit da noch ist.

    Weiß dein Mann übrigens dass in Holland jedes zweite Kind zuhause zur Welt kommt? Und dort gibt es keine höhere Komplikationsrate als hierzulande.

    Ist dein Mann der Typ, der zu dem Thema etwas lesen würde um sich mehr zu informieren?
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Klar, Kaiserschnitt ohne Narkose :biggrin: Das wärs ja noch ;-) Wenns wirklich ganz, ganz schnell gehen muss (was aber nur selten der Fall ist), dann wird eine Volllnarkose gemacht. .

    Ansonsten: Lass Dich von Deinem Mann nicht stressen! Ich kann mich noch erinnern: Irgendwie denkt man vor so einer Geburt immer, dass es, wenn man dann doch vom Geburtshaus ins Krankenhaus umziehen muss, gleich hochdramatisch, mit Krankenwagen und Tempo 180 wird. Völliger Quatsch. Und wenn es denn wirklich ein Kaiserschnitt sein muss, dann können die schon mal den OP klarmachen ;-)
    In meinem Geburtsvorbereitungskurs (im Geburtshaus) wollten 7 zu Hause oder im Geburtshaus entbinden. Davon mussten 4 ins Krankenhaus umziehen (was Dich allerdings nicht beunruhigen sollte, denn das war ein ziemlich schlechter Schnitt) und in keinem Fall war es dramatisch!
    Ich war auch eine von denen. War nicht schön, meine Hebamme ist auch richtig schnell gefahren, aber nur, weil ich ihr sonst den Haltegriff vom Autohimmel gerissen hätte :biggrin: Eine Geburt im Geburtshaus oder zu Hause wäre mir das immer wieder wert. Mein nächstes Kind kommt wieder (bzw. nicht wieder, weil Johan ja dann im Krankenhaus gekommen ist :???: ) im Geburtshaus oder lieber noch zu Hause.
  • kruemel85kruemel85

    277

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das habe ich ihm alles gesagt... aber er akzeptiert das net. Seiner Ansicht nach ist ein Arzt der einzige, der im Notfall wirklich was machen darf. Ich persönlich habe durch viele Erfahrungen inzwischen kein großes Vertrauen zu Ärzten. Aber er meint, er würde sich Vorwürfe machen, wenn er nicht alles in seiner Macht stehende getan hätte, damit es dem Kind gut geht und es gute Versorgung kriegt.

    Dass das nur bei "normaler" SS geht is mir schon klar. Das ist jetzt am Anfang auch noch nicht abzusehen, wie´s verläuft. Er hat halt angst, dass er hinterher bereut, wenn irgenwas im GH passiert ist und das kind dadurch krank/behindert/tot ist, auch wenn diese Chance wirklich klein ist. Ich meinte auch wir sollten uns halt das mal anschauen... aber er will irgendwie nicht.
    Was gibts zu lesen???? sags mir ;o)
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Weiß dein Mann, dass eine Hebamme eine Geburt allein betreuen darf, ein Arzt aber nicht. Der MUSS in jedem Fall eine Hebamme dazu rufen. Das hat schon seinen Grund so. Für eine normale Geburt braucht man wirklich keinen Arzt.

    Es gibt von der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen (AFS) eine "Stillzeit" zum Thema gebären und geboren werden. Ich habe leider die ISBN-Nummer nicht da, du kannst sie direkt bei der AFS oder auch im Buchladen bestellen
    http://www.afs-stillen.de

    Vielleicht wäre es auch ganz interessant mal einiges Geburtsberichte zu lesen. Ich denke da wird er auch den deutlichen Unterschied zwischen einem KH und einem Geburtshaus sehen. Dazu kann er ja gerne mal selber hier stöbern.
  • kruemel85kruemel85

    277

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke werd ich ihm weiter geben...

    dass eine Hebamme allein betreuen darf weiß ich... aber wie ist das, wenn echt ein Notfall kommt... jeder sagt mir, dass die Hebamme dann gar nix machen kann... ich glaub das nicht so recht. Ich glaub wir müssen da wirklich erst mal mit ner HEbamme ausführlich sprechen bzw ins Geburtshaus fahren.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was stellst du dir denn als Notfall vor?

    Natürlich gibt es Situationen, wo die Hebamme einfach an ihre Grenzen stößt. Aber das ist nicht immer gleich ein Notfall, wo es um Leben und Tod geht. Das können auch ganz harmlose Dinge sein. Ich wollte zum Beispiel mein erstes Kind auch im Geburtshaus auf die Welt bringen. Die Geburt endete dann aber doch im Krankenhaus, da ich nach einem vorzeitigen Blasensprung keine ordentlichen Wehen bekommen habe. Das war also eine Sitation wo die Geburt vom Geburtshaus ins Krankenhaus verlegt werden musste, aber wir sind ganz gemütlich mit dem Auto in unser Wunschkrankenhaus, das auch nicht gerade um die Ecke war, gefahren und ich habe dort am nächsten Tag meinen Sohn geboren.
  • kruemel85kruemel85

    277

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Keine Ahnung was es alles an Notfällen gibt und was mein mann sich drunter vorstellt. Wie ist das z.B. wenn das Kind im Geburtskanal feststeckt? da muss ja ganz schnell manchmal ein KS erfolgen hab ich von einer Bekannten gehört, der das passiert ist. Oder z.B. das Kind irgendwie Anpassungsprobleme hat. Kann da ein KH nicht mehr helfen?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also ich glaube wir Laien haben da oft von den diversen Geburtsberichten aus dem Freundeskreis falsche Vorstellungen davon, was während einer Geburt alles passieren kann. Da hört man dann "das Kind ist stecken geblieben und dann musste ganz schnell ein Kaiserschnitt gemacht werden". Aber weiß du zum Beispiel ob die Geburt bis dahin ganz natürlich abgelaufen ist? Oder war da ein Wehentropf oder eine PDA im Spiel? Das sind ja schon Dinge, die es im Geburtshaus gar nicht gibt. Also würde wenn die Geburt tatsächlich ohne zum Beispiel den Wehentropf nicht durchführbar wäre die Geburt ja schon zu dem Zeitpunkt ins KH verlegt werden müssen.

    Falls das Kind nach der Geburt Anpassungsstörungen hätte würde sofort ein Kinderarzt gerufen. Im Geburtshaus ist in der Regel aber auch ein Sauerstoffgerät vorhanden. Eine erste Notfallversorgung können auch die Hebammen vornehmen.

    Macht einen Termin im Geburtshaus und stellt all diese Fragen. Fragt danach wie oft Geburten verlegt werden müssen, wie oft dafür ein Krankenwagen gerufen werden muss, wie oft ein Kinderarzt gerufen werden musste.... all diese Dinge, die euch beschäftigen. Vielleicht seht ihr dann klarer.
  • Tina32Tina32

    780

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    bei einer Freundin von mir hat sich das Neugeborene im KH mit einem Erreger angesteckt, das es 2 Wochen auf der Kinderintensiv war.
    Bei den anschließenden Untersuchungen wurde ausgeschlossen, das sich das Kind bei der Mutter angesteckt hat. Da auch im Hirnwasser Erreger festgestellt wurden, wurdé beim Kleinen auch 2 x eine Tomografie gemacht. Genau konnte es nie geklärt werden, zu den Spätfolgen konnten die Ärzte auch keine Aussage machen. Ihr Kleines war aber nicht das einzigste Kind, das sich angesteckt hatte...

    Soviel zu sicheren KH.

    Wir haben leider nicht die Möglichkeit, ins Geburtshaus zu gehen und alle andern KH sind mind. 1 h Fahrt entfernt. Deshalb wollen wir ambulant entbinden und meine Hebi nehme ich mit zur Geburt.
  • kruemel85kruemel85

    277

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    danke für eure Antworten dazu! Hab mich inzwischen mal durch die Homepages einiger Geburtshäuser in meiner Umgebung durchgelesen. Eines wäre in Lauf, von mir etwa eine dreiviertel Autobahn Stunde entfernt (vorausgesetzt es ist kein Stau, deswegen hoffe ich meine Wehen kommen Nachts ;-) ) ich hoffe auch meinen Mann davon zu überzeugen, dass das genauso sicher ist. Leider sieht es im Moment nicht danach aus.

    Er meint halt, wenn dann doch was unvorhergesehens passiert, mache er sich Vorwürfe, dass wir uns nicht für Klinik entschieden haben. Aber in Lauf wäre das KH nur 5 minuten weg. Hab ihn zumindest hier im Forum mal reinlesen lassen. Jetzt kann ich nur hoffen, dass der FA nächste Woche meine SS auch bestätigt. Hab seit 2 Tagen leichte Blutungen, aber nicht wie bei der Periode. Der SS-Test hat nur eine blasse Linie angezeigt.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Krümel,

    wenn das Geburtshaus nur 5 Minuten von einem Krankenhaus entfernt ist ist das doch eine gute Möglichkeit. Viel schneller geht das im KH auch nicht bis ein Arzt da ist.

    Ich habe vorletzte Woche meine Tochter bekommen. Geplant haben wir auch eine Geburt im GH. Wir waren auch da, aber da sich bei mir der Muttermund nach insgesamt 17h Wehen immer noch nicht weit genug war, sind wir dann doch irgendwann ins KH umgesiedelt. Es war 5 Minuten Autofahrt entfernt. Dort wussten die schon bescheid dass ich komme und man hat mir direkt Schmerzmittel gegeben.
    Die PDA hat dann nochmal 1,5h gedauert bis die gelegt war, da der Anästesist gerade anderweitig beschäftigt war. So schnell sind die also auch nicht im KH. :cry:
    Deine Hebamme würde auch nicht bis zum Äußersten warten, um dich zu verlegen. Meist kündigt sich so was auch an und dann bleibt immer genug Zeit in ein KH zu fahren.
  • Juliane2Juliane2

    955

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Krümel,
    deine Schilderung kommt mir sehr bekannt vor :grin: Wir hatten auch so endlose Diskussionen, wo es irgendwann nur noch Wahrscheinlichkeiten und % ging. Da ich mich erst sehr spät zu einer Hausgeburt entschlossen hatte (Beginn Mutterschutz), war mein Freund etwas überrascht über meinen Entschluss. Ich dachte halt auch beim ersten Kind weiß man nicht was auf einen zukommt und man hört viel mehr Horrorstories über Geburten als gute Geburtsverläufe. Da ich aber mit Krankenhäusern als Kind schlechte Erfahrungen gemacht hatte und es mir in der Schwangerschaft sehr gut gegangen war sah ich keinen Grund in ein Krankenhaus zu gehen. Obwohl ich mir alle in der Umgebung ausführlich angeschaut habe. Wir haben dann eine Fragenliste gemacht und damit die Hebamme gelöchert. Nach dem Gespräch waren seine Bedenken dann etwas weniger, da sie ganz klar die Grenzen genannt hatte wann man ins Krankenhaus muss und wie sie das erkennt. Sie machte einen kompetenten und verantwortungsvollen Eindruck was schließlich zu dem Ergebnis führte, dass ja schließlich ich diejenige sei die die Geburt aushalten muss. Das sich Wohl- und Sicherfühlen trägt zum Geburtsverlauf bei , da bin ich mir sehr sicher. :biggrin: Die vertraute Umgebung und die Gewissheit, dass nicht irgendwelche Fremde die Geburt stören würden half mir mich zu entspannen. Nach 4 h war mein Kind da und das Schöne war, dass mein Freund sagte, dass die Hausgeburt die absolut richtige Entscheidung war. Ich musste dann leider noch zum Nähen ins Krankenhaus (meiner Wahl) da meine Hebamme den Hautriss nicht selbst nähen wollte. Dort bestätigten sich leider wieder meine schlimmsten Befürchtungen, so dass ich so froh war die Geburt erfolgreich ohne Krankenhaus geschafft zu haben. Ich wurde herablassend, arrogant und grob behandelt. :cry:
    Vielleicht hilft Deinem Mann auch ein Gespräch mit einer der Hebammen des Geburtshauses seine Bedenken zu klären. Letztendlich wirst Du die Geburt am einprägsamsten Erleben und in Erinnerung behalten, wenn Du Dir sicher bist und Vertrauen in Deinen Körper hast, ist das Geburtshaus mit nur 5 Min Entfernung zum KH sicher nicht schlecht. Mir haben auch alle versichert, dass sich Probleme im Geburtsverlauf langsam abzeichnen und es den plötzlichen Notfall eigentlich nicht gibt.
    Wünsch Dir alles Gute und lass uns wenn Du möchtest euer Ergebnis hören.
  • roblchenroblchen

    514

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    ich kann deine Fragen recht gut verstehen. Wir wohnen in Ingolstadt und sowohl Krankenhaus wie auch Geburtshaus sind ca. 2 Kilometer von hier entfernt. Ich habe leider keine einfache erste Schwangerschaft gehabt und dann im Krankenhaus entbunden. Für mich war es die richtige Entscheidung. Die Klinik hier in Ingolstadt ist echt gut. Die Kreissääle sind wunderschön eingerichtet (wurden vor einem Jahr neu gestaltet) und gar nicht so steril, wie man sich das so vorstellt. Auch die Atmosphäre dort ist sehr angenehm. Ich wurde schon während der Schwangerschaft von einer Hebamme betreut, die dort auch Beleghebamme ist und die war dann auch bei der Geburt dabei. Die ganze Zeit. Also nichts mit Arzt, der in 30 Minuten Dienstschluss hat oder so etwas. Ein Arzt war dann nur während der Geburt selbst dabei (ca. 15 Minuten), war aber nur im Hintergrund und hat gar nicht gestört. Das einzige, was er gemacht hat, war mich zu nähen. Fazit: Ich finde, du stellst dir eine Klinikgeburt etwas zu negativ vor. Und ich kann deinen Mann gut verstehen: Man fühlt sich auch als Mutter sicherer, wenn man eine Neugeborenenintensivstation gleich in der Nähe hat. Auch war ich ganz froh, auf der Wochenstation mich langsam an die neue Situation gewöhnen zu können und immer jemand in Rufweite zu haben, der mir hilft. Und mir auch mal das Baby abnimmt, wenn ich z.B. duschen wollte. Am Anfang ist man einfach ziemlich unsicher, wie das alles geht. Ich war froh, dass ich nicht zu Hause war. Beim zweiten Kind ist das vielleicht was anderes, da kennt man das ja alles schon.
    Zum Geburtshaus: In Ingolstadt ist das Verhältnis zwischen Geburtshaus und Klinik so schlecht, dass die Hebammen von dort in der Klinik keinen Zutritt haben. Wenn also eine Geburt in die Klinik verlegt werden muss, darf die dortige Hebamme nur bis zur Tür mit und dann übernimmt eine Klinikhebamme. Außerdem muss man im Voraus 500 Euro (selbst) zur Geburtsanmeldung im Geburtshaus zahlen, die man nicht wieder kriegt, wenn man aus medizinischen Gründen doch in der Klinik entbindet. Was für mich aber letztendlich entscheidend ist, ist, dass mir persönlich das Geburtshaus zu alternativ ist. ich bin nicht der Typ dafür, obwohl ich es mir auch überlegt habe. Ich finde, die Errungenschaften der modernen Medizin haben schon ihre Vorteile und Berechtigung.
    Mein Rat: Schaut euch doch mal die Kreissääle in Nürnberg an und auch das Geburtshaus und entscheidet dann. Und ganz wichtig für mich: Sucht euch eine Hebamme, zu der ihr beide, aber v.a. du Vertrauen hast. Sie ist viel wichtiger als der Ort, wo du entbindest.
    roblchen
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    roblchen schrieb:
    Außerdem muss man im Voraus 500 Euro (selbst) zur Geburtsanmeldung im Geburtshaus zahlen, die man nicht wieder kriegt, wenn man aus medizinischen Gründen doch in der Klinik entbindet.
    Das sind mit Sicherheit auch die Betriebskosten für das Geburtshaus. Die werden seit April von den Krankenkassen getragen! Ein bisschen etwas Gutes hat die Gesundheitsreform also in jedem Fall ;-)
  • kruemel85kruemel85

    277

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @roblchen: Das ist ja das nächste, ich möchte nicht während der Geburt eine andere Hebamme als zur Vorsorge, laut meiner Information kann man aber in Nbg. Hallerwiese keine Hebamme mit reinnehmen, muss also mit den dort "vorhandenen" zurecht kommen. Und wie gesagt, ich hätte 2 Krankenhäuser zur Auswahl, die gut sind und jeweils ist 5 minuten entfernt das Geburtshaus. Ich persönlich bin davon schon begeistert, wenn es halt keine Risikoschwangerschaft ist.

    Ist halt immer ein Abwägen, was besser ist. Ich persönlich bin der meinung, dass ich das entscheiden sollte, ich krieg ja auch das Kind. Obwohl ich meinen Mann auch verstehen kann, dass er Angst hat, dass was passiert. Ich hab halt kein so großes Vertrauen in unsere medizinische Versorgung. Trotz aller Fortschritte leben viele Mediziner hinterm Mond, das passiert mir so oft!

    @eowyn: werden die Kosten dann trotzdem getragen, wenn man ins KH muss? Dann doch nicht oder?
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    roblchen schrieb:
    Auch war ich ganz froh, auf der Wochenstation mich langsam an die neue Situation gewöhnen zu können und immer jemand in Rufweite zu haben, der mir hilft. Und mir auch mal das Baby abnimmt, wenn ich z.B. duschen wollte.

    Naja, das hast Du ja auch, wenn Dein Mann die ersten Tage zu Hause ist. Und das finde ich sogar viel schöner, weil mein Kind dann nicht ständig bei irgendwelchen fremden Leuten ist.
    roblchen schrieb:
    Am Anfang ist man einfach ziemlich unsicher, wie das alles geht.

    Also ehrlich gesagt glaube ich, dass das zum großen Teil auch krankenhausgemacht ist. Weil da alles so fürchterlich verkompliziert wird, hat man dann auch gleich das Gefühl, dass man das alleine gar nicht schaffen würde. Was ist denn "das alles"?
    roblchen schrieb:
    In Ingolstadt ist das Verhältnis zwischen Geburtshaus und Klinik so schlecht, dass die Hebammen von dort in der Klinik keinen Zutritt haben. Wenn also eine Geburt in die Klinik verlegt werden muss, darf die dortige Hebamme nur bis zur Tür mit und dann übernimmt eine Klinikhebamme.

    Tut mir leid, das kann wirklich gar nicht sein. Keine Klinik kann Dir vorschreiben, wen Du zur Geburt mitnehmen darfst. Natürlich hat Deine Hebamme dann nicht mehr das Sagen, aber Deine Hebamme kann Dir immer noch beratend zur Seite stehen.
    roblchen schrieb:
    Außerdem muss man im Voraus 500 Euro (selbst) zur Geburtsanmeldung im Geburtshaus zahlen, die man nicht wieder kriegt, wenn man aus medizinischen Gründen doch in der Klinik entbindet.

    Das ist überall unterschiedlich. Ich musste rein gar nichts im Voraus und letztendlich auch nur die 120€ für die Rufbereitschaft selbst zahlen. Aber die Rufbereitschaft zahlt man ja auch für eine Beleghebamme.

    roblchen schrieb:
    Ich finde, die Errungenschaften der modernen Medizin haben schon ihre Vorteile und Berechtigung.

    Aber nur, weil man im Geburtshaus entbindet, verzichtet man ja nicht darauf. Das ist ja gerade der Irrtum, dass man meint, dann ist gleich alles zu spät, wenn es kompliziert wird.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @kruemel
    die Kosten werden soweit ich weiß in jedem Fall getragen auch wenn die Geburt im KH endet. Das einzige was man noch selber tragen muss ist die Rufbereitschaft der Hebammen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Krümel,

    wenn es soweit ist, nimm' Deinen Mann einfach mal mit und mach eine Besichtigungstour ins Geburtshaus, wo er sich selber überzeugen und mit der Hebamme dort über seine Bedenken sprechen kann. Das wirkt häufig recht gut.

    Hebammen in einem Geburtshaus sind sehr erfahren und gut ausgebildet. Sie wissen genau, welche Frauen sie zur Geburt annehmen und welche nicht. Und: Akute Notfälle gibt es in der Geburtshilfe selten, weil sich vieles aus dem Geburtsverlauf heraus schleichend entwickelt und von der Hebamme in aller Regel frühzeitig erkannt werden kann - dann wird in die klinik verlegt.
    Komplikationen gibt es nur sehr, sehr selten weil eben - anders als im KKH - nicht in den Geburtsverlauf eingegriffen wird und dieser nicht manipuliert wird. Die Frauen gebären aus eigener Kraft, so wie das für sie und das Baby richtig ist.

    Sollte es einen Notfall wie eine Anpassungsstörung nach der Geburt geben, sind die Hebammen auch hier sehr gut in der Reanimation und Erstversorgung ausgebildet und auch gut ausgerüstet, bis ein Kinderarzt/ Notfalldienst kommt.

    Als Fazit würde ich sagen:
    Die Geburt im KKH ist dahingehend rsikanter, da sie ihre Komplikation, die sie dann heldenhaft beheben, häufig selber produziert haben.
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