Tochter einer Freundin tot

Karin24Karin24

222

bearbeitet 3. 05. 2007, 19:03 in Kummerkasten
hallo!!

ich weiß nicht, was ich tun soll! ich bekam heute die nachricht, dass die tochter einer guten freundin am sonntag starb. sie war gerade mal 19 jahre alt! sie wissen noch nicht einmal an was sie starb - man vermutet eine lungenemboli oder einen herzfehler. sie ist anscheinend einfach umgefallen und war tot!

ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. die eltern brauchen doch jetzt stärke und neuen mut (sie haben noch einen 6 jährigen sohn), aber ich weiß genau, sobald ich ihre mama sehe, breche ich genauso in tränen aus. das ist doch das letzte was sie jetzt brauchen! ich möchte ihnen so gerne helfen. sie sind alle so herzensgute, liebenswerte menschen - das haben sie nicht verdient!

ich stehe so unter schock, ich kann das alles nicht glauben!

lg karin

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Karin24 schrieb:
    aber ich weiß genau, sobald ich ihre mama sehe, breche ich genauso in tränen aus. das ist doch das letzte was sie jetzt brauchen!
    warum? es kann sein, dass das genau das ist was sie jetzt brauchen, das jemand mit ihnen weint und trauert.

    Wie eng seit ihr denn befreundet? Je nachdem würde ich erst einmal eine Karte schreiben. Wenn es eine wirkliche enge Freundschaft ist würde ich hingehen und sie in den Arm nehmen, egal wie sehr ich dabei weinen müsste.

    Oh man, sowas ist wirklich furchtbar :sad:
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann mich eowyn nur anschließen.
    Menschen in extremsituationen haben oft ein sehr feines Gefühl für Authentizität.
    Aufgesetzes Verhalten wirkt da doch störend und irritierend.
    Oftmals kann man mit echten Gefühlen auch viel besser umgehen als mit "gespielten" oder gedrosselten usw.
  • Karin24Karin24

    222

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    danke für eure schnellen antworten! wir waren bis vor ca. 3 jahren eng befreundet, wir waren nachbarn, dann sind wir beide umgezogen und seit dem ist der kontakt zwar seltener, aber doch regelmäßig!

    eine karte finde ich eine gute idee, das mach ich auf jeden fall. vielleicht ruf ich sie morgen mal an und frage, ob sie überhaupt besuch möchte.

    ich finde das so schrecklich, habe schon richtig angst vor dem begräbnis!

    ich danke euch!
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich schließe mich da Eo an. Man kann auch miteinander weinen und trauern. Trauer ist wichtig und natürlich dasein zum Reden.
    Ich wünsche dir das du deiner Freundin Kraft und Mut geben kannst.
  • karin83karin83

    2,299

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hi...
    das tut mir leid für dich und die familie....

    meine freundin ist auch gestorebn...einfach umgefallen und war tot - lungenembolie mit 19 jahren....

    sie vermuten dass die pille und rauchen schuld daran war.... und obwohl sie am vortag beim arzt war um sich durchchecken zu lassen weils ihr einfach nciht so gut ging hat er nix gefunden...obwohl überall tromposen waren........

    ich mußte auch viel weinen so wie wir alle und ich glaube die tränen haben auch der mutter und ihren beiden damals sechsjährigen geschwistern geholfen...

    ich glaub es ist besser du läßt deine gefühle einfach raus!

    alles alles liebe
    karin
  • milchbartmilchbart

    2,721

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Beim Tod meiner Mutter im Januar waren mir diejenigen Mittrauernden viel hilfreicher, die mit mit geweint haben, als Leute mit vermeintlich tröstenden Sprüchen, die versucht haben irgendwas positives im Tod zu erkennen.
    Mir hat einfach gut getan zu sehen, dass meine Mutter anderen Menschen auch fehlt, dass andere ihren unerwarteten Tod selbst nicht fassen können.

    Von daher schließe ich mich meinen Vorgängern an, warum nicht mit deiner Freundin weinen.
    Und wenn ihr das nicht angenehm ist, wirst du das schon merken.
    Milchbart
  • Krabbe PetraKrabbe Petra

    1,768

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das Begräbnis ist doch jetzt sicher vorbei. Wie ist es Dir und ihr ergangen? Oder magst Du vielleicht (noch nicht) darüber reden? Wäre ja auch OK.
  • Karin24Karin24

    222

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hallo!!

    danke nochmals für eure antworten. momentan ist der stand der dinge der:

    sie hatte eine leichte erkältung, ging ihr aber schnell wieder besser, dann ging sie eine woche snowboarden und kam am Karfreitag wieder nach hause. ging abends normal ins bett und wachte am samstag nicht mehr auf. scheinbar hat sie den virus nicht komplett auskuriert und der hat sich dann auf den herzmuskel geschlagen.

    ihre mutter hat dann darauf bestanden, dass der körper ihrer tochter noch 24 stunden im haus bleibt, weil sie noch eine letzte nacht mit ihrer tocher verbringen wollte! :traurig07:

    beide elternteile sind derzeit in therapie, ich hatte noch keinen kontakt zu ihr, da sie das derzeit noch nicht will/kann. das respektiere ich natürlich. ich habe ihnen eine karte gesendet und geschrieben, dass wir immer für sie da sind.
  • Karin24Karin24

    222

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ... achja - das begräbnis ist kommenden freitag. habe schon angst davor! melde mich dann bei euch!

    lg
  • Karin24Karin24

    222

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!
    Spät aber doch berichte ich über das Begräbnis der 19-jährigen Tochter einer Freundin.

    Die Zeremonie war für ein Begräbnis "sehr schön", weil es sehr persönlich gestaltet wurde, ihre Charaktereigenschaften, ihre Hobbies, ihre Ängste wurden mit einbezogen, kurz: es war nicht so sehr "kirchenlastig". Sehr schön fand ich, als der Pfarrer meinte, sie hätte vielleicht eine Aufgabe in diesem Leben gehabt, die sie nun erfüllt hat - sie hat allen das intensive Leben gezeigt, das intensive Weinen und auch Lachen, uns gezeigt ohne Vorurteile durchs Leben zu gehen. Nun hat sie diese Aufgabe erfüllt und ist von uns gegangen. Das war für mich zumindest ein Ansatz, der mich sehr stärkt und mich auch etwas tröstet und es für mich ein bisschen "verständlich" macht.

    Die Mutter sah bei der Zeremonie verständlicherweise um 50 Jahre älter aus, nachher beim Grab selbst sah sie nur mehr leer aus, sie konnte nicht mehr weinen, sie war wie in Trance. Der bewegenste Augenblick für mich war, als der 6 jährige Bruder den Sarg küsste.

    Wir haben alle sehr viel geweint, trotzdem bin ich froh, ihren letzten Weg begleitet zu haben.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Grüß dich Karin,

    schön, daß dieser traurige Tag für dich doch halbweg gut vorüber ging.
    Vor drei Wochen ist der Jüngste meines Cousins gestorben, er hatte einen Autounfall, ist in Holland in ein Auto gelaufen und seine Kopfverletzungen waren so schlimm, daß er es nicht geschafft hat, obwohl die Ärzte alles versucht haben.

    Deine Angst vor der Beerdigung kann ich gut verstehen - davor hatte ich auch Horror! Wer will schon gerne einen kleinen weißen Sarg sehen, in dem ein Sechsjähriger liegt? Das erscheint einem falsch und ungerecht - warum muß ein Mensch sterben, der doch sein ganzes Leben noch vor sich hatte während andere alt / krank sind und vielleicht gerne sterben würden?
    Ich hatte wirklich schon die größten Befürchtungen, daß unser Pastor "einen vom lieben Gott" erzählt - aber wider Erwarten war die Trauerfeier doch "schön". Der Pastor sprach immer wieder die Kinder an, die mit Jona in einer Klasse waren, erzählte Geschichten (z.B. von Jona im Walfischbauch) und setzte diese in Verbindung zu "unserem" Jona. Er erzählte von Jona selber, von Erlebnissen, die seine Familie, seine Freunde und auch der Pastor selber mit dem Kleinen erleben durften. Das war persönlich und kein aufgetragener Kirchenschmu.

    Später durfte jeder ein Teelicht an Jonas Taufkerze entzünden und als Abschiedsgruß neben den Sarg stellen - dabei wurde Musik gespielt, die Jona gerne hatte... das Lied von "Knut dem Eisbär" werde ich wohl nie wieder hören mögen....

    Nach der Feier wurden draußen vor der Kirche Luftballons fliegen gelassen, die Kinder hatten Schmetterlinge und Blumen gebastelt und mit Sprüchen und Wünschen für Jona versehen - das war total ergreifend!

    Wir haben alle geheult ohne Ende - aber ich bin schon für mich zufrieden damit, daß ich zu der Trauerfeier gegangen bin, obwohl ich wirklich mit mir gekämpft habe. Von daher geht es mir da genau, wie dir.

    Bleibt nur noch uns allen zu wünschen, daß keiner von uns eine so schreckliche Zeit durchleben muß, wie sie im Moment die Familien von Jona und der Tochter deiner Freundin durchleiden müssen.

    Liebe Grüße

    Tina
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