1. Kind im Geburtshaus bekommen?

TammyTammy

376

bearbeitet 19. 04. 2007, 18:51 in Geburt
Hallo Ihr Lieben,

in Kiel gibt es zwei Krankenhäuser, die Uni-Klinik und das Städtische Krankenhaus. Die Uni-Klinik fand ich von der Einrichtung total fürchterlich, kalte Farben und Möbel.... das Städtische hab ich noch nicht angeschaut aber vom Hörensagen soll es sehr schön sein dort. Als ich das Uni-Klinik Gelände betrat, sagte ich zu meinem Mann, dass ich hier nicht entbinden will. Die medizinische Betreuung ist sicher super aber ich fühle mich nicht wohl.

Es ist für uns beide das erste Kind. Ich bin auch sehr angetan von "natürlichen, sanften" Geburten, so dass für mich auch eine Geburt im Geburtshaus in Frage kommt. Ich möchte auch (soweit ich das vorher sagen kann) keine Schmerzmittel, denn Schmerzen gehören schon auch dazu.
Mein Mann ist die Seite von uns beiden, der starke Bedenken hat wegen des Wochenbettes. Da man ja nach der Geburt auch wieder nach Hause geht. Wie gesagt es ist unser erstes Kind. Ich selber traue mir das durchaus zu, aber vll. sehe ich es auch zu blauäugig?

Wie habt Ihr die Betreuung empfunden? Wart Ihr mit dem Kind überfordert? Seid Ihr mit allen Problemen klar gekommen? Hat man nach einer Geburtshaus-Geburt eine intensivere Wochenbettbetreuung?

Danke für Eure Erfahrungen.
LG
Tammy

Kommentare

  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich wollte im Geburtshaus entbinden (1. Kind), wir sind aber unter der Geburt ins Krankenhaus umgezogen. Wir sind dann den Rest der Nacht dortgeblieben (Johan kam um 1.32 Uhr) und dann nach Hause. Es war also fast eine ambulante Geburt ;-)

    Grundsätzlich hat man nach einer Geburtshaus-Geburt keine intensivere Betreuung als nach einer Krankenhausbetreuung. Oder naja, kommt vielleicht aufs Krankenhaus drauf an ;-) Deine Hebamme kommt jeden Tag zu Dir nach Hause und hilft bei allem, was so ansteht: Wickeln, Nabelpflege, Stillen usw. Bei Problemen kann man sie auch anrufen.

    Ich fand das alles total unproblematisch und sehe ehrlich gesagt keinen Grund, im Krankenhaus zu bleiben, wenn es einem einigermaßen gut geht und der Mann ein paar Tage frei hat. Gerade beim ersten Kind hat man zu Hause doch viel mehr Ruhe als im Krankenhaus. Säuglingspflege erklärt sich wirklich von selbst und ansonsten kann man ja fragen. Zum Thema Stillen - in meinem Geburtsvorbereitungskurs waren 8 Frauen und 3 davon hatten Probleme mit dem Stillen - das waren genau die, die nach der Geburt im Krankenhaus geblieben sind. Da sag ich nur: Manche Probleme sind eben doch (krankenhaus-)gemacht.

    Ich fands einfach nur herrlich, sofort wieder zu Hause zu sein. Wir hatten es so gemütlich und kuschelig, haben viel Zeit zu dritt im Bett verbracht und die Zeit so genossen. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie man sich die ersten Tage als Familie nehmen lassen kann.
  • littlejakelittlejake

    3,185

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Tammy,
    Ich kann noch keine Vergleiche anstellen, aber dir von einer Geburt im Geburtshaus erzählen. Es war auch mein erstes Kind und ich habe mich rundum sehr wohl gefühlt.
    Klar hatte ich anfangs auch Bedenken wegen der Schmerzen während einer Geburt, ob ich damit zurecht kommen würde, was mich generell bei einer Geburt erwartet, etc. Aber vielleicht gerade weil es meine erste Geburt war und ich noch keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht hatte habe ich mir das eigentlich recht bald schon zugetraut. Außerdem wächst man da ja gewissermaßen während einer Schwangerschaft rein, mit jedem Besuch lernt man die Hebammen besser kennen, man ist mit den Räumlichkeiten vertraut und ich finde, dass ich auch während dieser Schwangerschaft meinen eigenen Körper recht gut kennengelernt hab´ und somit auch gut einschätzen konnte wann es Zeit war ins Geburtshaus zu fahren, und auch die Sicherheit hatte, dass ich das alles ohne Schmerzmittel bewältigen konnte.
    Ab einem gewissen Zeitpunkt der Geburt gibt es halt auch kein zurück mehr, da gibt´s auch bei einer Klinikgeburt keine PDA mehr oder dergleichen. Und ab dem Zeitpunkt ist ja eh schon fast alles geschafft...
    Das Wochenbett hab´ ich als sehr entspannt empfunden. Im Gegenteil dieser aufgezwungene Rythmus in einem Krankenhaus, den viele als Sicherheit empfinden mögen hätte mich wahnsinnig genervt.
    So sind wir 3 Stunden nach der Geburt, nachdem uns die Hebamme Frühstück im Bett serviert hat nach Hause gefahren, haben uns in unser Bett gekuschelt und geschlafen und abwechselnd die Kleine bewundert. Nachmittags kam dann nochmal die Hebamme vorbei um uns nochmal zu untersuchen und danach waren wir wieder ganz für uns. Hätten wir irgendwelche Fragen oder Probleme gehabt, so hätten wir sie jederzeit anrufen können und sie wäre auch öfter als 1x täglich vorbeigekommen, aber es gab eigentlich keinerlei Schwierigkeiten mit dem Stillen oder dergleichen.
    Das Einzige was mich ein bißchen gestresst hat war der Termin zur U2 beim Kinderarzt in der Praxis. Das Hinfahren, Warten, Untersuchen, etc... Aber beim nächsten Kind versuche ich einfach ihn zu überzeugen, dass er einen Hausbesuch macht... ;-)
    Alles in Allem, nach diesem Roman :oops: kann ich nur sagen, dass ich wirklich begeistert bin von der Geburt im Geburtshaus und diese ruhige und gelassene Atmosphäre jedem empfehlen würde.
    Viel Glück noch während der Schwangerschaft und dass du für dich die richtige Entscheidung triffst.
    LG
    Janina
  • NukaNuka

    2,340

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tammy schrieb:
    Mein Mann ist die Seite von uns beiden, der starke Bedenken hat wegen des Wochenbettes. Da man ja nach der Geburt auch wieder nach Hause geht.
    Ist ihm /Euch klar, daß man im KH nicht sein gesamtes Wochenbett verbringt?
    Ich frag das nur, weil MIR das nicht klar war. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich fragte, "wann kann ich nach Hause?" und die sagten "Morgen" :shock:
    Ich dachte, man bleibt da locker ne Woche. (War bei meiner Mutter schließlich auch so :biggrin: )
    Also Nachsorge-Hebamme ist auf jeden Fall wichtig, bzw. äußerst empfehlenswert.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was stellt er sich denn am Wochenbett problematisch vor? Vielleicht hat er da ja falsche Vorstellungen.

    Ich bin immer für eine ambulante Geburt, ob nun im Geburtshaus oder im KH. Wenn dein MAnn die Möglichkeit hat sich ab der Geburt für einige Zeit frei zu nehmen oder du jemanden anderen hast, der dich unterstützt (kochen, putzen, einkaufen, eben den ganzen Haushalt) ist eine ambulante Geburt das beste was man machen kann. Außerdem braucht man natürlich eine gute Hebamme, die einen am Anfang täglich besucht.

    Ich war bei meinem ersten Kind sehr traurig, dass aus der geplanten ambulanten Geburt im Geburtshaus nichts wurde und ich letztendlich ein paar Tage im Krankenhaus bleiben musste. Es war einfach nicht die ruhige entspannte Umgebung, die ich mir für den Start mit meinem Baby gewünscht hatte. Bei meiner Tochter hat es dann geklappt, ich bin 2,5 Stunden nach der Geburt wieder nach Hause gefahren und habe es genossen zuhause im eigenen Bett mit meinem Baby zu kuscheln.
  • TammyTammy

    376

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Nuka
    ja es ist uns klar, dass man nach 3/4 Tagen entlassen wird, wenn alles in Ordnung ist (aber dann hat Männe ja noch 3/4 Tage länger die Beruhigung, dass immer wer in der Nähe ist....)

    @eowyn
    er hat Angst, mit dem Baby was falsch zu machen. Weil wir dann ganz auf uns allein gestellt sind und niemand in der Nähe ist, der uns helfen könnte, wenn wir nicht weiter wissen.
    Meine Meinung dazu ist etwas anders: wie ich ein Baby wickel, stille, kuschel sowas hat man doch irgendwie "drin", ich denke da immer, dass ich das schon gut schaffen würde. Und man ja außerdem noch die Betreuung von der Hebamme bekommt. Aber das sind ja nur meine subjektiven Empfindungen und naja, ihm ist das wohl zu unsicher.

    @julla und littlejake
    danke für Eure Erfahrungen :)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tammy schrieb:
    @Nuka
    ja es ist uns klar, dass man nach 3/4 Tagen entlassen wird, wenn alles in Ordnung ist (aber dann hat Männe ja noch 3/4 Tage länger die Beruhigung, dass immer wer in der Nähe ist....)

    @eowyn
    er hat Angst, mit dem Baby was falsch zu machen. Weil wir dann ganz auf uns allein gestellt sind und niemand in der Nähe ist, der uns helfen könnte, wenn wir nicht weiter wissen.
    Meine Meinung dazu ist etwas anders: wie ich ein Baby wickel, stille, kuschel sowas hat man doch irgendwie "drin", ich denke da immer, dass ich das schon gut schaffen würde. Und man ja außerdem noch die Betreuung von der Hebamme bekommt. Aber das sind ja nur meine subjektiven Empfindungen und naja, ihm ist das wohl zu unsicher.

    @julla und littlejake
    danke für Eure Erfahrungen :)

    Ihr müßt vor allem bedenken, dass zwar im Krankenhaus immer jemand "da" ist, aber es ja noch eine ganze Menge anderer Patienten gibt. Wenn du also ein Problem hast, so ist gar nicht mal gesagt das ja immer jemand auf der Stelle bei dir ist! Und wenn jemand kommt, so ist die Zeit der Hilfe so knapp bemessen, dass man doch eher das Gefühl hat alleine dazustehen! Die Stillberatung z.B. ist in manchen Krankenhäusern unter aller Sau (entschuldigung).
    Dazu kommt die Unruhe und die vielzitierte "Krankenhausroutine" dem ih euch unterwerfen müßt. Zu Hause könnt ihr in aller Ruhe euren eigenen Rhythmus finden.
    Deine Hebamme aber, die nimmt sich Zeit für dich! Sie kommt zur Not sofort wenn du sie rufst und hilft dir.
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und in den ersten Tagen kannst du wirklich immer bei deiner Hebamme anrufen.

    Sie betreut dich/euch ja auch schon in der SS und viele Fragen kann man doch schon vor der Geburt klären...
  • TammyTammy

    376

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ***Anna*** schrieb:
    Ihr müßt vor allem bedenken, dass zwar im Krankenhaus immer jemand "da" ist, aber es ja noch eine ganze Menge anderer Patienten gibt. Wenn du also ein Problem hast, so ist gar nicht mal gesagt das ja immer jemand auf der Stelle bei dir ist! Und wenn jemand kommt, so ist die Zeit der Hilfe so knapp bemessen, dass man doch eher das Gefühl hat alleine dazustehen! Die Stillberatung z.B. ist in manchen Krankenhäusern unter aller Sau (entschuldigung).
    Dazu kommt die Unruhe und die vielzitierte "Krankenhausroutine" dem ih euch unterwerfen müßt. Zu Hause könnt ihr in aller Ruhe euren eigenen Rhythmus finden.
    Deine Hebamme aber, die nimmt sich Zeit für dich! Sie kommt zur Not sofort wenn du sie rufst und hilft dir.

    Danke Anna, genau solche Argumente suche ich für meinen Mann. Zur Zeit bearbeite ich ihn, dass wir uns das Geburtshaus ja zumindest mal anschauen können. Bin jetzt in der 26. SSW und ich denke mal, so viel länger sollten wir dann auch nicht mehr warten mit dem anschauen. Ich selber habe halt auch so meine Bedenken im Krankenhaus, man hört ja doch immer so Sachen. Als wir letztens da waren, war von einer Dammschnittrate von 50% bei Erstgebährenden und eine Kaiserschnittrate von 30% die Rede. Sowas macht schon Angst.... ich will eine selbstbestimmte Geburt, will nicht dem Zwang von Ärzten unterliegen und genau das befürchte ich, kann im KK geschehen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auf der Homepage gibt es Fotos vom Geburtshaus in Kiel.

    http://hebamme4u.net/forum/viewtopi ... 319#453319

    http://www.hebamme4u.net/wo-kommt-das-kind.html

    zudem Zahlen, Fakten und Texte auch für Männer.
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