Timo spielt den Chef, was tun?

bearbeitet 27. 04. 2007, 11:25 in Kleinkinder
Da bin ich mal wieder, dieses Mal geht es um Timo. Er ist momentan so granatenmäßig trotzig und widerspenstig, dass es keinen Spaß mehr macht. Nicht nur, dass er kaum auf uns hört, er spielt in allen Situationen den Chef, gemeinsames Spielen mit anderen Kindern, auch seiner Schwester, ist kaum möglich. Beispiel: Heute morgen war er beim Nachbarjungen zum Spielen im Sandkasten. Der Junge hatte seine Schubkarre dabei und Timo und er haben damit gespielt. Plötzlich Geschrei, weil Timo darauf beharrte, die Schubkarre haben zu wollen. Also wurde sie ihm überlassen, der Junge fuhr mit Timos Dreirad. Blitzartig stürzte Timo auf ihn zu und schrie wie am Spieß. Dann wollte Annika auf seinen Bobbycar, das gleiche Spiel. Der Junge von nebenan wollte auf unsere Rutsche, Dreirad, Bobbycar, uninteressant, sofort fiel er wieder über den Jungen her. :roll:
Auch drinnen, Annika darf kaum einen Schritt machen, irgendwie hält er sich für den Chef, rügt Annika lautstark, was meistens in Geschrei endet. Oft wissen wir gar nicht mehr, was wir tun sollen, eigentlich hilft nur mitzuschreien, damit einer zuhört. :flaming01:
Da er im September in den Kindergarten kommt, würde ich das vorher gerne in den "Griff" bekommen, damit er nicht allzu sehr aneckt.
Ist das in der Trotzphase normal oder was ist sein Problem?
Wie reagieren wir auf diese Phase, auch darauf, dass er kaum noch auf uns hört? Er macht eigentlich nur noch das Gegenteil von dem, was er machen sollen, sei es beim Essen oder sonst was. Er macht vor allem mich, die den ganzen Tag mit ihm verbringt, nervlich fertig. Oft braucht es die komplette Beherrschung, um nicht durchzudrehen.
Was könnt Ihr uns raten?

Danke, Gruß,
Silke

PS: Annika fängt wieder an zu essen, sie bekommt einen Eckzahn, ich denke, dass es damit zusammenhing.

Kommentare

  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Habe heut was Interessantes zum Thema "Trotzphase" gelesen:
    So werde ein Kind in bestimmten Situationen rasch als "schwierig", "trotzig" oder "bockig" abgestempelt. Eine unvoreingenommene Sichtweise könne man aber lernen. Entscheidend ist zunächst, dass Eltern Wertungen vermeiden. Also nicht sofort mit ihren Erwachsenmaßstäben zur Hand sind und beispielsweise sagen, das Kind matscht mal wieder absichtlich oder es möchte uns jetzt schikanieren. Diese Interpretationen entsprächen nicht der Wesensart eines kleinen Kindes. Eltern könnten lernen zu verstehen, dass ein Kind in dieser Situation gerade dies tun muss, "denn Kinder sind ihren Bedürfnissen regelrecht ausgeliefert."

    Die Erziehungsberaterin lehnt daher das Wort "Trotz" und den davon abgeleiteten Begriff "Trotzphase" ab, weil er dem Verständnis kindlichen Verhaltens im Wege stehe: "Diese frühe Zeit der Bedürftigkeit des Kindes nach eigenständiger Lebensgestaltung hätte einen Namen verdient, der den Erwachsenen keine Angst mehr einflößt vor dem Widerstand und der Beharrlichkeit ihrer kleinen Kinder. Denn in dieser Bedürftigkeit meldet sich der dem Menschen innewohnende Impuls an, mitzugestalten und mitzuentscheiden in dieser Welt." Und sie erklärt dazu: "Ein Kind könnte sich nicht zu einem eigenständigen Menschen entwickeln, wäre es nicht mit dieser Kraft ausgestattet." Wenn Eltern also verstünden, dass der Widerstand ihres Kindes etwas Notwendiges und Gutes sei, könnten sie verständnisvoller und konstruktiver damit umgehen.

    Tja, da ich hier selber ein Kind in dem entsprechenden Alter habe, weiß ich, wie schwer das in der Realität manchmal umzusetzen ist. Aber das "Chef-Gehabe" kenne ich teilweise von Jonah und auch von anderen Kindern in dem Alter, es scheint also nichts Ungewöhnliches zu sein. Ich denke auch nicht, dass Du da etwas in den Griff bekommen musst. Erstens wird er ja älter und zweitens ist auch genüge getan, wenn Du eingreifst, wenn er andere Kinder ungerecht behandelt oder Du denkst, dass er die Situation anders lösen könnte. Aber dass Kinder immer genau das wollen, was andere grade haben ist auch bekannt. ;-)
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm, also bis vor Kurzem hätte ich darauf hin geschrieben, dass das alles normal ist und eben eine Phase im Alter eines 3jährigen.
    Seitdem ich mich mit den Kloeterbriefen beschäftige bin ich mir da nicht mehr soooo sicher. Aber da ich noch am Anfang damit bin, kann ich dir noch nicht wirklich Tipps geben, zumal ich nicht den Zankbrief bestellt habe, weil Jolina ja keine Geschwister hat.
    Ein Ansatz wäre es, ihn mal zu fragen, warum er das macht. Beobachte ihn genau, wann und in welchen Situationen es los geht. Bekommt er genug Aufmerksamkeit von dir, weil Kinder mit so einem Benehmen nach Aufmerksamkeit betteln. Und Schimpfen, Ermahnen ist ja auch Aufmerksamkeit, wenn auch nicht die, die die Kinder in dem Moment brauchen.
  • SalzkristallSalzkristall

    1,919

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Huetchen, was sind denn bitte Kloeterbriefe *neugierigfrag*

    Liebe Grüße

    Salzkristall
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sag mal, Huetchen, studierst Du nicht auch? Und bist Du auch im StudiVZ? Da hab ich nämlich vorgestern zum ersten Mal in einer Gruppe von diesen Briefen gelesen :razz:
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Google mal unter Kloetersbriefe, da findest Du einiges dazu, u.a. die Homepage wo Du die Briefe bestellen kannst. Hatte mir das auch schon mal angeschaut in Zusammenhang mit meiner Diplomarbeit, war mir aber da noch nicht sicher, ob das was "Gescheites" ist. Wobei diese 7 Regeln sich ganz gut lesen...
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Julla schrieb:
    Sag mal, Huetchen, studierst Du nicht auch? Und bist Du auch im StudiVZ? Da hab ich nämlich vorgestern zum ersten Mal in einer Gruppe von diesen Briefen gelesen :razz:
    Nein, ich habe weder studiert, noch bin ich im StudiVZ. :biggrin:
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also bei Finn ist da seit kurzem auch ganz schlimm. Er fährt Bobbycar, sein Freund nimmt das Dreirad und sofort springt Finn vom Bobbycar auf und will das Dreirad haben. Alles was andere gerade haben will er auch. Beide Kinder haben einen Roller, Finn einen blauen sein Freund einen gelben. Natürlich will Finn nur mit dem gelben fahren der ihm nicht gehört. Er schreit und wütet dann solange bis er es bekommt. Ich finde das echt schrecklich muss ich sagen. Leider geben immer alle so schnell nach und er kriegt seinen Willen dann auch immer. Ich sage ihm immer das er denselben Roller da stehen hat und damit fahren kann oder er fährt eben gar nicht. Das will er natürlich nicht hören aber immer nachgeben kann ja auch nicht gut sein oder? Dann denkt er noch wenn er genug schreit kriegt er immer das was er will.

    Ich hoffe es ist nur eine Phase. In anderen Situationen teilt er aber auch total gerne und gibt ab, nur eher selten :biggrin:
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