Hallo Allerseits!
Da wir früher immer Fahrradurlaubstouren gemacht hatten (Übernachtung auf Campingplätzen), würde es mich interessieren ob hier jemand schon Erfahrungen damit gemacht hat. Welche Routen, welches Alter, wie lange Etappen und vor allem welches Zubehör. Man schleppt sicher deutlich mehr Hausrat mit, oder? :biggrin: Vielen Dank schon mal!
Kommentare
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Also, entweder habe ich meine Frage an der falschen Stelle gestellt oder das Vorhaben ist zu abwegig?
Ab welchem Alter gibt es denn Campingerfahrung? Auf was für einer Unterlage schliefen denn eure Kinder dabei?
@runa
Plant Ihr auch einen Radurlaub oder habt ihr das bisher gemacht?
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Vieleicht meldet sich ja noch jemand, der nicht täglich im Forum ist ;-)
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Sie haben alle gemeinsam in einem Zelt geschlafen, Muttern teilte morgens die frischen Socken aus und es war alles prima eingespielt.
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wir gehen zwar nicht radfahren, aber mein Mann ist Gleitschirmflieger und bei unserem Urlauben schlafen wir im Auto und campen dort, wor es eben zum fliegen am besten geht.
Das erste Mal waren wir unterwegs, als Niklas 7 Monate war. Für Niklas war alles ein Abenteuer. Wir kamen nachts an unserem Schlafplatz an, haben ihn aus dem Autositz genommen, umgezogen und frisch gemacht. er hat dabei gelacht und ist dann auch wieder schön eingeschlafen. Nun wollen wir nächste Woche wieder los (wenn das Wetter paßt). Wir sind zwar auch eingeschränkt mit dem Gepäck, aber sicher nicht so wie ihr auf dem Fahrrad. Im Zweifelsfall muss man eben improvisieren, aber bei uns hat sich immer alles gefunden.
Ich denke, wichtig ist, das die Eltern sicher sind, das diese Art Urlaub genau das richtige ist. Das gibt den Kindern Sicherheit, das das alles so OK ist. Gehst Du mit der Einstellung ran "hoffentlich geht alles gut" merken die Kinder die Unsicherheit und werden selber unsicher...
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vielleicht sollte das kind schon "normal" mitessen können, sonst wird es sicher sehr umständlich. und die klamottenmenge müsste man wohl reduzieren, aber macht ja nix wenn man mal was schmutziges anzieht (evtl. campingplatz mit waschmaschine suchen).
wir haben uns überlegt, dass man am besten mit einem kinderanhänger und einem lastenanhänger ausgerüstet wäre. unterlage normal mit isomatte und schläfsäcke gibts ja auch für kleine!
wäre auch an berichten interessiert!
kathrin
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Darf ich den posten?
Gruß Ivonne
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@Eowyn
Na, so eine Strecke haben wir uns nicht vorgenommen :biggrin: Aber es scheint zu klappen.
@Tina
Mein Sohn findet andere Umgebungen auch Klasse, da gibt es viel mehr Spannendes zu sehen, vor allem beim Stillen :roll: Zuhause wird genörgelt, aber unterwegs gelacht. ;-) Daher haben wir auch in Erwägung gezogen so eine Radtour zu machen. Im Improvisieren haben wir auch Übung, das ist nicht nur im Urlaub sondern auch im Alltag praktisch.
@Runa
Ja, ja der dicke Bauch stört irgendwann beim Radfahren. Man stößt dann mit den Beinen dagegen und muss ganz O-beinig fahren :biggrin: Ich bin auch bis zum Mutterschutz ins Büro gefahren, halt vorsichtiger und langsamer und irgendwann hab ich den Berg hoch geschoben :biggrin: Aber die Bewegung hat mir gutgetan. Jetzt fahre ich auch wieder Rad, aber mit dem Kind im Anhänger, immernoch anstrengend. :biggrin:
Doch doch den Zwerg gibts schon, mein Sohn ist bis dahin 7 Monate. Muss mich endlich mal um meine Signatur kümmern :oops:
Ich werde auf jedenfall von unseren Erlebnissen berichten und ein Materialliste bereitstellen.
@Kathrin
Zu zweit waren unsere Touren auch immer schön, daher wollen wir nun zu Dritt schöne Touren erleben.
Da ich noch überwiegend stille mal ergänzt durch eine Flasche, dachte ich mir es wäre jetzt noch ganz praktisch. Beikost gibts ab und zu mittags ein paar Löffel Gemüsemus, aber das wars auch schon.
Ja, wir haben auch an zwei Anhänger gedacht, schon alleine wegen der Gerechtigkeit :biggrin: Und da der Chariot Captain genügend Laderaum hat packen wir seine Sachen dort mit rein. Für den Urlaub würden wir Einwegwindeln verwenden, da sind Stoffwindeln doch unpraktisch. Stelle mir gerade mein Rad mit einem großen Windeleimer drauf vor :bounce02: :biggrin:
Bin mir nicht sicher ob eine Isomatte reicht, damits nicht zusehr kühl von unten kommt. Wir haben so aufblasbare Them-A-Rest Matten. Gibt es echt richtige Campingschlafsäcke für so Kleine? Hab schon überlegt sein Schaffell mitzunehmen. Das ist von zuhause vertraut und wäre sicher nicht schlecht. Versprochen, Bericht gibts!
@Toetouch
Könntest Du mir den Link eventuell als PN schicken? Danke! Hatte auch schon im Internet geschaut, aber mehr so Weltumradler mit Kindern gefunden. :shock:
Jetzt hoffen wir nur, dass das Wetter mitmacht und es trocken und nicht zu kalt wird, denn sonst lassen wir das lieber und machen Ausflüge von zuhause aus. Als Ziel hatten wir uns einen Teil des Donauradweges vorgenommen, der ist gut ausgebaut und hat eine umfangreiche Infrastruktur drum herum, so dass man nicht noch 50 km bis zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit fahren muss, sondern auch kurze Etappen fahren kann und dann den Mittag auf dem Campingplatz verbringen kann.
Materialliste für ca. 1 Woche:
- 1 neugieriges und unternehmungslustiges Kind und 2 abenteurlustige Eltern
- 2 Räder mit je 2 Packtaschen und Radanhängern, einer fürs Kind mit Maxi-Cosi
- Karte, Reparaturwerkzeug
- 1 Dreipersonen Zelt
- 3 Isomatten
- 1 Paket Windeln, Tücher und Öl
- 1 Krabbeldecke mit Unterlage gegen Feuchtigkeit *grübel*
- Greifring, Stoffbuch, etc.
- Spuckwindeln, Klopapier
- Handtuch
- Tragetuch
- Zwergenkleidung für die Zeit kurz und langärmelig zusätzl.
je 2 warme und dünne Jacken mit Kapuze
je 1 warme und dünne Mützen
je 2 warme und dünne Schlafanzüge
1 Schlafsack
1 Decke für Maxi Cosi
- Nahrung und Verpflegung
2 Pa Milchpulver
2 kleine Gläschen "Gemüsemus"
Milchpumpe mit Akku?
2 Flaschen mit Sauger
3 Schnuller
1 Thermoskanne
1 Gaskocher mit Topf und Teller auch als Deckel verwendbar
Besteck
Hat noch jemand eine Idee?
Gibt es wasserdichte Krabbeldecken?
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nimm auf jeden fall eine kl. notfallapotheke mit:
Fieberzapferl, Meersalzspray/Mumi (is eh dabei), hustenzapferl, ... usw
lg karin
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955
Danke, daran hatte ich nicht gedacht, aber meine Globuli kommen mit und Salbe und Pflaster und was gegen Sonnenbrand, ....
@Toetouch
Vielen Dank! Klingt so als ob es geht, wir hatten auch keine Bergetappen vor.
955
Kurz vorab die Zusammenfassung: Es hat super geklappt, Kind war begeistert vom Campen und hat im Anhänger viel geschlafen, viel schlechte Erfahrungen mit den Campingplätzen, Radweg sehr gut, Wetter auch (tagsüber über 30°C, nachts relativ kühl, kaum Regen).
Wir sind mit dem Auto nach Passau gefahren, da es mit der Bahn leider keine Verbindung ohne Umsteigen gab und dort auf dem Campingplatz an der Ilz erstmal übernachtet (Empfehlenswert, neues Sanitärgebäude). Leider hatten wir vor dem Einschlafen noch einen kleinen Stillstreik, so dass ich zum Abpumpen in die Sanitärgebäude ging, dort hat es meist eine Kabine mit Waschbecken und Steckdose und der Kleine eine Flasche bekam. Ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen. Aber für den Rest der Reise schleppten wir die Pumpe umsonst mit :roll: und das Stillen klappte besser als daheim :hmmmm: . Wir nahmen für den Kleinen eine halbe Isomatte mit, die tagsüber auch als Krabbelunterlage auf Wiesen diente oder Wickelunterlage war. Darauf sein Schafffell und ein Molton. Angezogen war er mit einem Langarmbody und einem Nickischlafanzug und einer Baumwollmütze und zugedeckt mit meinem offenen Schlafsack. Nachdem wir das Auto am Rande von Passau versorgt hatten, war etwas schwer eine Platz ohne Halte-, Parkverbot oder Anwohnerparkenzu finden. Starteten wir gegen 13 Uhr nach einer ausgiebigen Milchmahlzeit. Nach wenigen Metern schlief man im Anhänger. Tagsüber trug er meist nur einen Kurzarmbody oder so ein Sommerteil mit kurzen Armen und Beinen. Leider reflektiert das durchsichtige Folienverdeck, so dass ich trotz Rückspiegel nicht in den Anhänger sehen konnte. Es empfiehlt sich als Sonnenschutz eine Windel zwischen Folie und Insektengitter zu legen und das Kind trotz UV Beschichtung einzucremen. Solange er schlief (ca. 2-3 h) fuhren wir und suchten sobald er wach wurde einen hübschen Rastplatz zu einer Pause mind. 30 Min bis 2 h. Danach meist noch eine kleiner Etappe. Vorheriges Anhalten weckte ihn und führte zu Beschwerden. ;-) Eine große Trinkflasche aus der man während der Fahrt trinken kann ist daher praktisch. Wir nahmen 1,5 l PET Flaschen und schraubten den Sportverschluß drauf, der auf den 0,5 l Flaschen oft angeboten wird. Sehr viel Wasser mitnehmen, da die Einkaufmöglichkeiten entlang des Radweges sehr gering sind! Kurz vor der österreichischen Grenze den EDEKA noch nutzen, denn dann kommt lange nichts mehr!
Die Campingplätze sind bis auf eine Ausnahme nicht auf Babys und Kleinkinder eingestellt, Kochstellen, Waschmaschinen und Trockner selten. Für 2 Personen zahlten wir mit 3 Personen Zelt, Kurtaxe und Rädern zwischen 11 und 18 € pro Nacht
Folgende Campingplätze besuchten wir:
Schlögener Schlinge: Swimming Pool, kleiner Laden, Restaurant angegliedert, direkt an gering befahrener Bundesstraße
Linz: An See, Restaurant, klein, aber sauber, nächtlicher Radau durch Jugendliche
Sommerau: Wiese an ehemaligen Bauernhof, sehr zu empfehlen! :schlafen03:
Klein-Pöchlarn an Sportplatz: sehr dreckigige Sanitäranlagen da außerhalb des Campingplatzes, Party vor Vereinsheim bis 3 Uhr früh :flaming01:
Rossatz: sehr schöner Platz an Donaustrand, Wickelmöglichkeit bei Damen, Restaurant,
Tulln: sehr großer Platz aber schön, Waschmaschine, Trockner (Achtung: Münzen dafür gibts bei der Rezeption mit unmöglichen Öffnungszeiten), Kochstelle, Restaurant, ...
Leider begann es dort zu regnen, so dass wir die restliche Strecke nach Wien mit dem Zug zurücklegten und dort bei Freunden übernachteten. Entgegen den Aussagen am Bahnhof Tulln gibt es in Wien nicht an allen Bahnhöfen Aufzüge, was für uns praktisch gewesen wäre und man darf Räder auch erst nach dem Geschäftsverkehr mitnehmen :fies101:
Da mein Sohn sehr interessiert ist, war er sehr begeistert bei jedem Halt was Neues zu erkunden. Im Zelt gefiel ihm, dass alles in Greifweite war und man sich nur strecken musste um was neues zu finden. Der Urlaub hat seinen Krabbelfortschritte strak beschleunigt. Spielzeug hätten wir keines mitnehmen brauchen, er interessierte sich mehr für die Sachen die wir verwendeten, oder für das Gras in der Wiese oder einen großen Stein, ... Hilfreich war, dass er noch nicht ganz mobil war, sich aber z.B. den Schnulli im Anhänger schon selbst nehmen konnte. Auch das Stillen war sehr praktisch, zumal es so gut klappte. Bei der Mittagspause bekam er etwas Gemüse und am späten Nachmittag noch ein Fläschchen.
Wir hatten eine Bikeline Karte dabei, die den rechts- und linksseitigen Donauradweg ausführlich enthielt. Ab und zu empfiehlt es sich die Seite zu wechseln, dies geht über kleine Radfähren, Schleusen oder Brücken. Nach Passau führt der Weg noch eine zeitlang parallel an der relativ stark befahrenen Bundesstraße, von der sehenswerten Seil-Rollfähre, die nur durch die Strömung angetrieben wird, bis Linz ebenfalls. Dies waren die einzigen Abschnitte, verhältnismäßig kurzen, die nicht so gut waren. Von Melk bis Dürnstein fuhren wir mit dem Schiff, da hier der Weg direkt entlang der Bundesstraße verlaufe und wir aufgrund der Nacht etwas fertig waren. Durch die zwei Etappen (eine lange vor der Mittagspause und eine kürzere danach) kamen wir trotz viel Gepäck besser voran als erwartet und schafften statt der veranschlagten 30 km oft auch 50 km.
Mit der geplante Materialliste (siehe oben) kamen wir folgendermaßen zurecht:
- nur 1 paar Satteltaschen, wir waren schon schwer beladen, zum Glück ist die Strecke so eben, dafür noch eine Lenkertasche (praktisch für Proviant für die Fahrt)
- das Zelt mit großem Vorzelt zum drin stehen und Räder und Anhänger mitreinstellen bewährte sich
- Die halbe Isomatte erübrigte die Krabbeldecke, außerdem hatten wir noch die MaxiCosi Decke als Schlafsack Ersatz
- Schlaffell und Leintuch
- Greifring wurde kurz freudig angeschaut, alles andere war Interessanter, hätte daheim bleiben können
- ca. 5 Spuckwindeln kamen in Einsatz
- Tragetuch war für Wien Besichtigungstour sehr praktisch, da Anhänger trotz Buggyset sehr sperrig ist
- 1 warme Jacke hätte gereicht
- 1 Mütze hätte gereicht
- 2 warme Schlafanzüge wurden benötigt
- Schlafsack, war da Ärmellos unpraktisch und wurde nicht eingesetzt
- 2 Kurzarmbodys, 2 Langarmbodys und 2 kurzärmlige und -beinige Sommeranzüge (Wie heißen die Teile bloß :confused01:) und 1 Strampler wurden angezogen (In Tulln haben wir eine Maschine gewaschen)
- knapp 1 Pa Milchpulver wurde getrunken
- noch 2 Gläschen Karrotte wurden nachgekauft (Angebot sehr gering)
- Milchpumpe wurde zum Glück nur einmal benötigt
- 3 Flaschen waren praktisch, dienten auch als Meßbecher
- 2 Schnuller, einer an Schnullerkette im Anhänger befestigt zur Selbstbedienung, haben gereicht
- 1 Gaskartusche reichte
Insgesamt war es ein sehr schöner Urlaub. Kurz zuvor hatte ich noch Zweifel, die aber ab dem zweiten Tag vollständig zerstreut waren. Mit dem Wetter hatten wir großes Glück, da so auch alles gut trocknete und sich der Kleine trotz großem Gesabber nicht erkältete. Bei Regen wäre es sicher nicht so gut gegangen, da er schon nach einigen Regenstunden im Zelt etwas unruhig wurde. Leider hatten wir mit den Campingplätzen so großes Pech, wie noch nie, was eine gewisse Nachtruhe angeht, wobei uns das mehr störte, der Kleine schlief gut.
Unser Anhänger und die Blattfederung bewährte sich und wir waren froh doch so ein Modell gewählt zu haben, da sonst der Reisekomfort für ihn nicht so gewesen wäre. Auch die Routenwahl war gut und eben bis auf kurze Rampen z.B. unter Brücken durch. Mit dem beladenen Anhängern steht man leider bei nur geringen Steigungen am Berg und wir wären nicht gut vorwärts gekommen.
Nachdem das so gut geklappt hat suchen wir für nächstes Jahr ein neues Ziel, vermutlich auch am Fluss entlang, die Mosel soll schön sein...
Über Reiseberichte anderer Radurlauber würde ich mich sehr freuen.
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Klingt nach einer schönen Tour!