Schlafenszeitenverunsicherung

Julla

Johan (13 Monate) hat heute Nacht zum zweiten Mal in seinem Leben durchgeschlafen :bounce02: (beim ersten Mal war er 4 Wochen alt, war eine Eintagsfliege)

Hört sich an, als wär alles in Ordnung, oder? ;-)

Aber irgendwie ist es doch alles etwas kompliziert.

Johan hat früher immer 2mal am Tag jeweils 1 Stunde geschlafen. Einmal gegen 10 und einmal gegen 15 Uhr. Abends ist er gegen 20 Uhr ins Bett gegangen und morgens zwischen 6.30 und 7 Uhr aufgewacht.
Dann wollte er nachmittags nicht mehr schlafen und ist dafür eine Stunde früher (um 19 Uhr) ins Bett gegangen. Aber: Es war echt schwierig, ihn bis 19 Uhr wachzuhalten. Wir haben auch ein paar Mal ausprobiert, ihn schon um 18 Uhr hinzulegen, dann ist er aber am nächsten Morgen viel früher aufgewacht und die darauffolgenden Tage ist alles durcheinandergegangen.
Jetzt haben wir uns überlegt, dass es eigentlich besser wäre, wenn er später (erst gegen Mittag) schlafen würde. Dann ist er abends nicht so fürchterlich müde. Der Tagesmutter kam das auch sehr entgegen, weil sie durch die vormittägliche Schlafensstunde zu nichts kommt. Wenn Johan aufwacht, ist nämlich für ihre Tochter Schlafenszeit. Sie muss also den ganzen Vormittag zu Hause bleiben. Wir haben die Schlafenszeit dann nach und nach bis auf 11 Uhr rausgezögert, das hat schon mal ganz gut geklappt. Dann verpasst er bei ihr aber das Mittagessen und das nervt auch extrem. Denn dann muss ich mit ihm nach Hause hasten und schnell ein Mittagessen zaubern. In der Zeit ist Johan dann nöhlig, weil er eigentlich spielen muss und wenn der Papa dann zu Hause ist und wir gegessen haben, muss ich manchmal schon wieder weg. Das gibt bei uns nur Stress!

Letztes Wochenende ist Johan dann bei uns von ganz allein erst gegen 12 oder 12.30 müde geworden. Das hat gut geklappt. Das wollten wir dann bei der Tagesmutter so fortführen. Das bedeutet dann praktisch, dass er bei ihr überhaupt nicht schläft, sondern erst zu Hause.
Gestern ist dadurch dann aber auch alles durcheinander gegangen:

Ich hab Johan gegen 12 bei der Tagesmutter abgeholt. Da war er so müde, dass er auf dem Rückweg im Kinderwagen trotz Schluckauf eingeschlafen ist ;-) Ich hab ihn dann ins Bett gebracht und dort hat er geschlagene 2.5 Stunden geschlafen, also bis ca. 15 Uhr.
Dann wollten wir ihn aber abends ins Bett bringen (er war wie gewohnt um 19 Uhr totmüde!), aber es war absolut nichts zu machen. Die Augen fielen ihm immer fast zu, er hat sich aber im letzten Moment berappelt und dann doch wieder erzählt. Irgendwann haben wir dann aufgegeben und ihn erst um 21 Uhr wieder ins Bett gebracht.

Dann hat er tatsächlich von 21 bis 5 Uhr durchgeschlafen und nach dem Stillen noch mal bis 7.30 Uhr. Er hätte auch noch weitergeschlafen, aber dann musste ich ihn wecken.

Was ich gut fand: Dass er erst zu Hause geschlafen hat (weil ich dadurch Extrazeit gewinne, auch in Ruhe das Mittagessen für mich und meinen Mann machen kann und etwas im Haushalt oder für die Uni erledigen) und dass er heute Nacht durchgeschlafen hat (obwohl ich heute viel müder bin als sonst, aber daran gewöhnt man sich ja wahrscheinlich auch noch ;-)).
Nervig fand ich, dass er abends totmüde war und trotzdem nicht schlafen konnte.

Ich finde es eigentlich nicht gut, so extrem an den Schlafenszeiten herumzumanipulieren. Ich frage mich auch, ob er abends trotz Müdigkeit nicht einschlafen konnte, weil wir ihn vormittags auch schon nicht gelassen haben? Dass er also nicht mehr merkt oder akzeptieren kann, wenn er richtig müde ist? Oder ist es möglich, dass das einfach nur ein blöder Abend war (sowas gabs früher auch schon ab und zu mal ,dass der müde war aber nicht schlafen wollte, wie wohl bei jedem Kind)?

Ich bin echt etwas ratlos, wie wir es machen sollen. Ein Problem ist natürlich, dass er meistens bis mittags bei der Tagesmutter bleibt, wir also so einen Unterbrechungspunkt haben. Ich hole ihn meistens um 12.30 Uhr ab. Er kann also entweder BIS 12.30 schlafen oder AB 12.30/13 Uhr, wobei mir das zweite lieber ist. Nicht nur wegen des Zeitgewinns, sondern auch, weil er dann bei der Tagesmutter schon gegessen hat. Wenn er BIS 12.30 schläft, dann verpasst er nämlich bei der Tagesmutter auch noch das Mittagessen, das gibt zu Hause nur Stress und ich möchte die Zeit mit ihm doch genießen!

Uff, das war lang. Habt Ihr einen Rat?

Caro2310

Hm, also ich würde versuchen die Zeit um 12:30 einzupendeln. Scheint mir die meisten Vorteile für alle zu haben. Vieleicht geht er dadurch auf dauer abend auch etwas später ins Bett, aber du ersparst euch den Mittags-Streß. Ich denke mal das mit dem abendlichen Einschlafen pendelt sich ein, wenn sich die Zeiten verinnerlicht haben.

Julla

Ach, Caro, das war doch die Antwort, die ich hören wollte ;-)

Die Tagesmutter hat um 12 angerufen, dass sie ihn nicht mehr wachhalten kann. Ich hab ihn dann abgeholt, damit er wenigstens zu Hause schläft (sonst hätte sie ihn wieder um 1 Uhr wecken müssen), und er ist auch sofort im Kinderwagen eingeschlafen. Mal sehen, wie es heute klappt.

Huetchen

Ich schliesse mich da Caro an. Die Umstellung dauert eine Weile, aber irgendwann pendelt sich das Ganze ein und ihr findet euren neuen Rhythmus! Er wird immer besser durchhalten und so kann man dann wieder feste Zeiten zum Schlafen einführen! Aber der Übergang ist immer stressig!

Katie

Ich würde es auch so machen wie meine beiden Vorrednerinnen. Bis sich alles eingependelt hat, geht sicher noch ab und zu was durcheinander. Aber das klingt doch super so. Und wenn der Mittagsschlaf so halb 1 rum ist, dann ist die Wachzeit vormittags und nachmittags einigermaßen gleich. Dann ist er bestimmt auch wieder (hoff!) gegen halb 8 oder 8 abends müde.

tesoro

Ich würd auch die Flinte nicht so schnell ins Korn werfen. Versuchs einfach noch ne Weile mit dem Hinauszögern.
Er ist ja jetzt auch nicht mehr sooo klein und empfindlich, dass eine Manipulation seines Schlafrythmus ihn völlig aus der Bahn werfen würde. Viel Glück und berichte doch mal, wies so klappt!

Julla

Vielen Dank für Euren Zuspruch!
Es hat sich jetzt eigentlich so ergeben, dass er immer gegen 12 schläft. Am Donnerstag hatte ich ihn mit bei einem AFS-Ausbildungskurs, da hat er dann erst um 13 Uhr geschlafen, das war aber schon ein kleines Drama, weil er völlig überdreht war (einfach zu aufregend). Heute war er wieder bei der Tagesmutter, da hat er um 12 geschlafen.
Er ist vorher zwar immer ziemlich müde, aber ob er nun mittags so müde ist oder abends ist dann ja auch egal. Er geht jetzt abends zwar noch etwas unregelmäßig ins Bett, es geht aber. Heute hat er sich sogar so kaputtgespielt, dass er wieder anstandslos um 19.30 Uhr ins Bett gegangen ist.
Wie es weitergeht, müssen wir mal schauen. Das muss sich jetzt erstmal alles beruhigen und bis dahin ist dann hoffentlich sein Kinderzimmer fertig und wir können den nächsten Schritt wagen!

petra72

Hallo!
Ich würde es auch mit 12.30 versuchen. So hat sich das bei Lukas (19 Mon) auch irgendwann um den 1. Geburtstag rum eingependelt.
Aber das haben ja die anderen auch schon geschrieben ;-)
Wie machst du es mit der TaMu, wenn erum 12 schläft? Holst du ihn eher und er schläft zu Haus oder doch bei ihr?
Liebe Grüße
Petra

Julla

@Petra: Wenn ich konnte (wenn ich also von zu Hause gearbeitet hab) habe ich ihn dann eher geholt, den Lohn aber nicht gekürzt. Denn im Endeffekt hatte ich dann trotzdem mehr für mein Geld, weil er ja dann zu Hause noch 1.5 Stunden geschlafen hat.


Aber wir haben das Experiment jetzt abgebrochen. Erst schien es gut zu funktionieren, dann ist Johans Schlafrhythmus aber völlig durcheinander gekommen. Der Höhepunkt war vor ein paar Tagen, da ist er morgens um 5.30 Uhr aufgewacht, bei der Tagesmutter um 11 Uhr beim Spielen eingeschlafen, hat bis 12.30 Uhr geschlafen, am späten Nachmittag war mein Mann dann mit ihm unterwegs, da ist er um 17.30 Uhr im Kinderwagen eingeschlafen und war nicht mehr mit legalen Methoden wachzukriegen :shock: Er hat dann ca. 1 Stunde geschlafen und wollte natürlich erst um 22 Uhr wieder ins Bett.

Wir lassen ihn jetzt wieder schlafen wann er will (nur abends halten wir ihn bis 19 Uhr wach, das hat die letzten Abende auch ganz gut funktioniert), so klappt es dann doch am besten. Und zur Tagesmutter geht Johan sowieso nur noch maximal eine Woche, weil sie mittlerweile in der 38. Woche schwanger ist und mein Mann dann Ferien hat bzw. arbeitslos ist. Dann wird also sowieso wieder alles ganz anders.