So, jetzt habe ich endlich mal Ruhe, einen Geburtsbericht über die Geburt meines Sohnes zu verfassen.
Zunächst das Wichtigste: Er ist geboren und zwar am Sonntag, 11. März 2007 um 19:43 Uhr. Kai Gustav war 54 cm lang, 3.350 Gramm schwer und hatte einen Kopfumfang von 34 cm.
Eigentlich wollte ich, dass Kai am Montag kommt, denn meine Beleghebamme war übers Wochenende mit ihrem Freund, der am 11.3. Geburtstag hat, nach München gefahren. Sie wollte abends zwar wieder da sein, aber ich wollte eigentlich, dass sie einen ruhigen Ausklang eines hoffentlich schönen Wochenendes hat. Kai hat sich aber nicht daran gehalten. Aber dafür hat er sich beeilt.
Der Sonntag fing eigentlich ganz ruhig an. So gegen 11:00 Uhr bemerkte ich, dass die ständigen aber sehr leichten Wehen regelmäßig alle 15-20 Minuten kamen. Da sie wirklich sehr leicht waren, sah ich noch keinen Grund, deswegen meinen Mann aufzuregen. Etwa 1 Stunde später, ich saß gerade mit Franka auf dem Sofa und las eine Geschichte vor, bat mich mein Mann, das Mittagessen zu machen, da er noch etwas im Haus machen wollte und außerdem Büroarbeit zu erledigen hatte. Das nervte mich etwas, aber, wie gesagt, Wehen nur leicht und inzwischen alle 15 Minuten, ich machte mich daran, das von ihm gewünschte Essen zu kochen. Es gab Lachs, wenn ich mich richtig erinnere und Fisch kocht normalerweise er, denn er kommt vom Meer.
Da wunderschönes Wetter war und ich dachte, Bewegung tut uns allen gut, beschlossen wir nach dem Essen zum Luftsportclub zu fahren. Dort gibt es einen Spielplatz, der unserer Tochter sehr gut gefällt, es sind immer andere Kinder und Erwachsene da, die schauen und man kann im Naturschutzgebiet drum herum schön spazieren gehen.
Wie erwartet war Franka auch ganz begeistert. Alle fragten, wann es denn soweit sei (meine Antwort war immer gleich: „Vor zwei Wochen.“) und ob es denn bald käme (Antwort: „Heute oder morgen wird es sich wohl auf den Weg machen“, was mir verständnislose und teilweise erschrockene Blicke aus großen Augen einbrachte). Steffen hatte ich bisher noch nichts von den regelmäßigen Wehen gesagt. Es war inzwischen kurz nach 2 und sie kamen im Abstand von 6-10 Minuten, waren aber sehr leicht und nicht schmerzhaft.
Irgendwann, als Steffen Anstalten machte, einen großen Spaziergang zu machen (mit mir) und auch meinte, wir könnten ja noch etwas bleiben, legte ich dann doch mein Veto ein. Ich sagte ihm, dass die Wehen etwa alle 8 Minuten kämen und ich gerne einen kleinen Spaziergang machen würde, dann aber nach Hause fahren wolle und in die Wanne, zum Testen, ob es richtige Wehen seien.
Er wurde etwas aufgeregter, der Spaziergang wurde sehr kurz, aber langsam wurden die Wehen etwas spürbarer. Wir schnappten Franka und fuhren nach Hause.
Steffen wollte sofort Wasser einlassen, Franka wollte noch spielen und ein Buch vorgelesen bekommen. Das machte ich erst und lockte sie dann damit, dass wir zusammen baden könnten. Dann kam die erste SMS meiner Hebamme. Sie sei auf dem Rückweg und wäre gegen 19:00 Uhr da, ob ich schon Nachsorge bräuchte oder noch nicht. Es war inzwischen ca. 16:15 Uhr. Ich schrieb zurück, dass ich in die Wanne wollte und mich dann melden würde. Sie gab dann wohl etwas Gas. Ich badete in Ruhe mit meiner Tochter und erklärte meinem Mann, dass die Wehen inzwischen alle 6 Minuten kämen. Sie waren aber nicht wirklich schmerzhaft. Nach dem Bad um 17:30 Uhr rief meine Hebamme an. Sie hätte noch 40 km, was wir machen würden.
Ich sagte ihr, dass wir Franka zur Oma bringen würden und so gegen 18:30 von dort losfahren würden ins Krankenhaus. Wir würden aus dem Krankenhaus anrufen und ihr Bescheid geben.
Meine Mutter wollte uns erst noch überreden, zum Abendessen zu bleiben, aber das war mir dann doch zu riskant. Eine Hausgeburt in meinem Elternhaus wollte ich dann doch nicht.
Franka war etwas verwirrt und wollte nicht gerne bei Oma bleiben, da sie merkte, dass ich Schmerzen hatte (jetzt langsam) und etwas nicht „normal“ war. Aber sie blieb dann doch da. Inzwischen kamen die Wehen alle 4-5 Minuten und waren deutlich spürbar aber gut zu veratmen. Ich tönte also vor mich hin, Steffen fuhr. Kurz vor 19:00 Uhr kamen wir im Krankenhaus an. Ich hangelte mich zwischen den Wehen (Abstand etwa 3 Minuten) zum Aufzug, Steffen brachte das Auto weg. Ich hatte vorher angerufen und wurde erwartet. Ob ich untersucht werden oder erst mal ein CTG wollte? Ich hörte eine Frau nebenan stöhnen und meinte, CTG langt, Untersuchung geht dann immer noch. Sie könne sich ruhig um die Frau kümmern. Ob ich aufstehen dürfe? Kein Problem, CTG wurde angeschlossen und die ngezeigten Wehen waren sehr stark, was mich wunderte und alle 2-3 Minuten, was ich schon vorher wusste.
Steffen rief meine Hebamme Janine an, die meinte, sie käme. Sie war in Rekordzeit da. 40 km in weniger als 20 Minuten. Respekt!
Janine fragte, ob ich schon untersucht worden wäre, ich verneinte und sie meinte ganz locker, „Dann machen wir das mal“. Kurz später meinte sie „Was hältst du denn von 4 + 4 cm Muttermund?“ Ich starrte sie nur an. Sie schlug vor, doch lieber in den Kreißsaal zu gehen und rief die Ärztin an. Sie könne noch in Ruhe fertig essen. Im Untersuchungszimmer hatte ich mich inzwischen umgezogen, als ich auf Janine wartete. Im Kreißsaal hängte ich mich an das Tuch, blieb da aber nicht lange, sondern wechselte zum Ball. Dann öffnete Janine die Fruchtblase und alles wurde sehr naß. Ich fragte, wie es mit dem Pressen aussähe. Kein Problem, der Muttermund sei ja schon bei 8 cm gewesen, war die Antwort.
Ich wechselte noch mal in die tiefe Hocke und hängte mich dafür bei Steffen ein. Ungefähr da kam die Ärztin. Janine bat mich dann, mich umzudrehen und mit dem Gesicht nicht zu Steffen, sondern zu ihr zu schauen, da sie dann besser an alles rankäme. Okay, ich drehte mich und fand es sehr unbequem, weil mein Bein abgeknickt war. Die Ärztin ging aus der Tür, um den Gebärhocker zu holen, aber als sie wieder da war, war der Kopf schon draußen, also kein Positionswechsel mehr. Dann eine Wehe ohne zu Pressen und schließlich die Hand und die Schulter. Die Hand hatte mein Sohn nämlich gemeinerweise hochgestreckt. Und dann war er da, ich bekam ihn in den Arm und Janine meinte „19:43 Uhr“. Später durchschnitt Steffen die Nabelschnur und ich wurde zum Bett gebracht, wo ich mich hinlegen konnte. Janine nahm Kai und Steffen an die Seite mit dem Untersuchungstisch zur U1. Sie holte ihren Fotoapparat, den sie noch in der Handtasche hatte (wegen München). Danach kam die Plazenta und Janine untersuchte noch mal, ob alles heilgeblieben war. Das war es. Kein Riss, keine Abschürfung. Dann nach etwa 2 Stunden schoben sie mich mit dem Bett auf Station.
Ich verbrachte danach noch 3 Tage im Krankenhaus und empfand es als sehr angenehm und ruhig.
Kommentare
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Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Kai. Es freut mich, das du eie recht entspannte Geburt hattest :bounce02: :bounce02:
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Wow! So eine Geburt möchte ich auch haben!
Alles Gute zu viert wünsch ich euch.
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Alles Gute euch und Herzlichen Glückwunsch zum Sohnemann!!!
:laola02:
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