Angst vor Gewitter

Krabbe PetraKrabbe Petra

1,768

bearbeitet 13. 06. 2007, 23:45 in Kummerkasten
Diese Tage sind Gewitter ja nichts ungewöhnliches. Gestern Abend war es dann auch wieder so weit. Ein Gewitter zog auf. War natürlich gerade zur "Zu-Bett-Geh-Zeit". :sad: Trotzdem gab es mit Rebekka keine großen Probleme und ich konnte danach Benni auch gut füttern. Ich hatte ihn zum Bäucherchen machen auf dem Arm, als es direkt über uns krachte. Ich bin total zusammengeschreckt, was ja an sich nicht ungewöhnlich ist, denke ich mal.

Nun aber zu meinem Problem. Vor einem Jahr hat bei uns der Blitz eingeschlagen. Über die Antennenleitung direkt in den Fernseher. Und Rebekka und ich saßen zu dem Zeitpunkt davor. Die Funken sprühten direkt in ihre Richtung. Natürlich haben wir beide damals davon einen Schock bekommen. Mehr ist aber nicht passiert (außer den kaputten Fernsehern und der rausgeflogenen Sicherung). Wir beide haben hinterher sehr viel darüber gesprochen und so wie es aussieht, ist sie darüber hinweg. Ihre Angst vor Gewitter ist wieder auf "Normalmaß" geschrumpft (ich denke mal, alle Kinder haben da ein wenig Angst vor).

Nur bei mir ist es leider anders. Wenn Rebekka wach und bei mir ist, habe ich mich relativ gut im Griff denke ich. Aber wehe sie ist nicht da oder schläft oder so. Dann bin ich regelrecht panisch. Und jetzt wo ich Benni auf dem Arm hatte, habe ich ihn auch noch total erschreckt, so dass er erst mal eine ganze Weile brauchte, sich zu beruhigen. Ich hab ihn nicht hinlegen können, solange das Gewitter nicht weit weggezogen war (von mir aus), hab mich regelrecht an ihm fest gehalten. :sad:

So geht das doch nicht weiter. Ich denke, dass meine Panik sich auch irgendwann auf die Kinder überträgt. Was kann ich denn nur tun? Ich bin nun mal die meiste Zeit mit den Kindern alleine. Es hat leider auch gar keinen Sinn, alles mögliche auf einen eventuellen Blitzeinschlag vorzubereiten. Sogar Kerzen und Feuerzeug stelle ich bereit, wenn ein Gewitter kommt. Aber ich bekomme mich selbst einfach nicht beruhigt. Irgendwie muss ich das doch in den Griff bekommen...

Kommentare

  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn es so extrem ist, dass du schon Panikattacken bekommst, würde ich mal mit dem Hausarzt sprechen. Solche Ängste kann man eigentlich ganz gut mit einer Kurzzeittherapie überwinden oder verbessern, zumal bei dir der Auslöser zeitlich nicht so lange her ist.
  • Krabbe PetraKrabbe Petra

    1,768

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das schlimme ist, ich komme mir ja selbst dabei blöd vor. Ich hatte früher wahnsinnige Angst vor Hunden (alle Sorten) aber das habe ich auch alleine in den Griff bekommen, indem ich auf Hunde, wo ich wusste, dass sie lieb sind, zugegangen bin. Inzwischen habe ich wirklich nur noch vor aggressiven Hunden Angst. Aber das mit dem Gewitter... Vielleicht brauche ich wirklich kurzfristig professionelle Hilfe. :sad:
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würde es halt davon abhängig machen, ob du richtige Panikattacken mit Herzrasen, Übelkeit, Schwitzen bekommst oder ob es noch im halbwegs normalen Bereich der Angst liegt.
    Da ich selbst unter einer Angststörung leide, weiss ich, dass es besser ist, wenn man zeitnah zu dem Erlebnis sich Hilfe holt. Bei mir ging das leider nicht, ich habe die Angststörung schon seit ich denken kann.
    Mulmig ist mir bei Gewitter auch manchmal, aber bei dir liegt ja ein direktes Erlebnis vor, was die Angst ausgelöst hat und so etwas kann sich natürlich wie ein Trauma verhalten.
    Ist es denn nur bei akuten Gewittern oder grummelt deine Angst schon, wenn du im Fernsehen ein Gewitter siehst oder Bilder von Blitzen anschaust?
  • Krabbe PetraKrabbe Petra

    1,768

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, es ist nur bei Gewitter direkt hier. Im Fernsehen ist es mir egal. Umso dichter das Gewitter kommt, desto mehr nimmt die Angst zu. Und wenn es direkt über uns ist, dann kribbelt mir alles (vom Adrenalin), ich zittere und habe schon irgendwie Panik. Allerdings denke ich, es ist mit einer richtigen Panikattacke, wie Du es kennst, wohl doch noch nicht zu vergleichen. Meine Hände werden auch nicht feucht, übel wird mir nicht und auch sonst passiert nichts anderes. Aber so reicht es mir auch schon. Und wenn man dann bedenkt, dass ich versuche mich mit meinen Kindern zu beruhigen - das ist ja nun nicht normal. Wenn ich nicht alleine bin (also mein Mann z.B. zu Hause), kann ich es auch relativ gut ertragen. Vielleicht ist es auch ein Stück weit eine gewisse Hilflosigkeit, weil ich ja nunmal mit den Kindern alleine bin.
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Das hilft dir jetzt nicht...aber ich schließe mich dir an. Ich habe letzte Nacht völlig panisch meinen Göga geweckt weil draußen ein Gewitter tobte..

    Also mir ist diese Wetterlage auch unheimlich.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    meine Mutter hatte als Kind schlechte Erfahrungen mit Gewittern gemacht und ich sah sie dann immer panisch im Flur sitzen, damit sie die Blitze nicht sehen musste.

    Ich habe u. a. für Fernseher und PC einen Blitzschutz (extra Verlängerungskabel, was bei Blitzeinschlag die Elektrogeräte schützt).

    Liebe Grüße vom Milchmädchen
  • Krabbe PetraKrabbe Petra

    1,768

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also für einige Elektrogeräte haben wir auch einen Blitzschutz (Computer z.B. nicht, da ziehe ich lieber den Stecker raus). Aber letztes Jahr kam der Blitz ja über das Antennenkabel. Ich weiß nicht, ob es da auch einen Schutz für gibt.

    Der Blitz ist übrigens gar nicht mal direkt in unser Haus eingeschlagen, sondern in ein Haus in der Nachbarschaft wo auch alle Fernseher dran glauben mussten. Aber wir hängen da wohl an der gleichen Leitung oder so. Jedenfalls hat es mir der "Fernseh-Fritze" so erzählt. Aber dieser Schreck hat trotzdem gereicht. Es war trotz heruntergelassenen Jalousien so hell, als ob der Blitz direkt ins Haus eingeschlagen und das ganze Haus erhellt hätte. Der sofort folgende Donner war so laut, sowas lautes hab ich noch nie gehört. Noch nicht mal bei Gewitter in den Bergen. Und dann der Schreck, als die Funken direkt auf Rebekka zu sprühten und sofort danach alles stockfinster war. Ich hab da nur noch geschrieen. Allerdings nur kurz, dann dachte ich nur noch daran, was mit Rebekka ist. Aber ihr war nichts passiert.

    Bei Stromausfall hat sie noch immer etwas Angst. Auch wenn z.B. mal das Licht wegen Stromspannungsspitzen flackert. Aber es ist nicht mehr ganz so schlimm. Und bei Gewitter gibt es komischerweise sogar gar keine Probleme mehr. Vermutlich war die plötzliche Dunkelheit und Stille nach dem Chaos das größte Problem für Rebekka. Naja vielleicht hat sie den Zusammenhang auch nicht richtig verstanden. Und ich schiebe noch immer Panik... :sad: Aber heute scheint wohl nichts zu kommen.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm einen Rat habe ich nicht für dich. Aber ich oute mich jetzt mal als Gewitter-Angsthase :oops: Und es ist für auch viel schlimmer, wenn mein Mann nicht da ist. Morgen solls bei uns losgehen :sad:
  • *Claudia*Claudia

    885

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auch ich habe fürchterliche Angst bei Gewitter. Bei uns in den Bergen ist der Donner dann auch immer so laut. Letztens haben sogar die Scheiben im Schlafzimmer vibriert und mein Mann kommt meistens so spät nachts nach Hause, da bin ich schon tausend Tode gestorben. Nur Max stört es rein garnicht, er schläft dann immer tief und fest.
  • Krabbe PetraKrabbe Petra

    1,768

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Caro, ich komme ja gebürtig aus Schleswig-Holstein. Und ehrlich gesagt fand ich, die Gewitter dort "oben" sind nie so heftig wie weiter südlich. Bisher hatte ich immer gedacht, in den Bergen wäre es am schlimmsten. Aber nach dem Erlebnis vom letzten Jahr, sehe ich das irgendwie nicht mehr so.
  • ernieernie

    233

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vor elf Jahren starb die 18jährige Schwester meiner besten Freundin bei einem Gewitter in einem plötzlich angestiegenen Wildbach. Ich sah die Helikopter, welche die ganze Nacht den Bach mit Leuchten abgesucht hatten. Am nächsten Morgen fand man sie dann.
    Vorher machten mir Gewitter nichts, aber seit diesem Tag habe ich bei Blitz
    und Donner immer ein schlechtes Gefühl. Ich erwarte ständig, dass etwas Schlimmes passiert. Allerdings ist es heute nicht mehr so schlimm wie gerade danach. Die Zeit hilft (mir wenigstens), besser damit klarzukommen. Vielleicht wird es dir mit der Zeit auch nicht mehr so bange, wenn die Erinnerungen noch weiter verblasst sind.
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei mir hält sich die Angst in Grenzen, es ist eher ein "verschärfter Respekt". Meine Tante erzählte mir mal, dass wir (meine Schwester, ich und meine Tante) aufm Feld waren, Himbeeren pflücken, als ein Gewitter kam. Ich kann mich dunkel erinnern, weiß aber nicht mehr, dass meine Tante ganz panisch war während wir gelassen im Bollerwagen saßen und versucht haben, unsere Tante zu beruhigen. ;-)

    Mein Mann findet Gewitter gaaanz toll, er stellt sich noch extra auf den Balkon, was ich gar nicht haben kann. :???:

    Aber ich denke, es kann ja auch in einem geschlossenen Haus im Grunde nicht viel passieren. Fernseher und Computer am besten ausstecken, wenn ein Gewitter kommt und duschen soll man glaube ich auch nicht. Der Krach ist natürlich schon heftig, da hatte ich schon mal ne Schrecksekunde.

    Aber wenn Du so Panik hast, dann tu ruhig was dagegen, vor allem für Dich selber. Die Angst vor der Angst ist ja bekanntlich die Schlimmste...
  • Krabbe PetraKrabbe Petra

    1,768

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, ich hoffe schon sehr, dass die Zeit mir hilft.

    Kinder scheinen solche Schreckenssituationen generell besser zu verarbeiten, wie mir scheint. Ist wohl eine Art Selbstschutz, oder? Ist aber schon gut zu hören, dass Ihr (Dawn) Euch nicht von der Panik Eurer Tante habt anstecken lassen. Darüber mache ich mir eigentlich am meisten Gedanken. Ich möchte nicht, dass meine Kinder auch solche Panik bekommen, weil ich ja auch weiß - ganz nüchtern betrachtet - dass mir im Haus nicht wirklich viel passieren kann.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Petra
    Da mach dir mal keine Gedanken, so lange du dich halbwegs unter Kontrolle hast, werden deine Kinder nicht deine Angst übernehmen. In der Gegenwart meiner Tochter reisse ich mich bezüglich meiner Angststörung auch echt am Riehmen und sie geht mit dem Thema komplett locker um. Ich hatte auch erst Angst, dass sie meine Panik übernimmt, deswegen habe ich die Therapie angefangen. Aber sogar mein Mann sagt mir, dass ich mich in den Situationen toll verhalten und man es mir nicht anmerkt. Ich bin auch schon cooler geworden! Durch Konfrontation lernt man immer besser damit umzugehen!
    Und so wird es mit deiner noch normalen Gewitterangst auch sein. Es wird besser!
    Ich finde Gewitter übrigens toll! :biggrin:
  • Krabbe PetraKrabbe Petra

    1,768

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke Euch allen. Ihr habt mich wirklich prima beruhigt. Und es ist auch schön zu wissen, dass man mit seiner Angst nicht alleine ist. Meistens ist es doch so, dass die Leute es kaum zugeben.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huhu,

    ich kann dich da berhuigen, ich habe auch totale Panik vor Gewitter, bekomme da auch Panikattacken, Atemnot und Schweissausbrüche.

    Bei mir kommt es daher, da ich als Kind mal eine Blitzeinschlag miterlebt habe im Nachbarhaus. Das Haus ist bis auf die Grundmauern abgebrannt.

    Das hat sich bei mir total eingeprägt!

    Mittlerweile hat sich das insoweit berhuigt, das ich Tagsüber keine großen Probleme mehr mit Gewittern habe - ausser ich bin alleine. Nachts jedoch ist es noch schlimm!
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