Unzufriedenheit

supisupi

8,312

bearbeitet 17. 06. 2007, 15:07 in Kummerkasten
Hallo,

ich muss jetzt auch mal wieder jammern.
Ich komme gerade aus einer Diskussion mit meiner Mutter und bin irgendwie etwas durcheinander.
Leider mus ich weiter ausholen, um die Situation zu erklären:
Ich habe mich entschieden, nach dem Abi Krankenschwester zu lernen und bin dafür ausgezogen. Mein Gedanke war: Eigene Ausbildung - eigenes Geld - eigene Wohnung. Ich bin also nach dem Abi vom Rhein-Main-Gebiet nach Stuttgart gezogen.
Ich weiß, dass meine Mutter diese Entscheidung diese Ausbildung zu machen, nie toll fand, weil sie findet, dass man mit Abitur etwas studieren sollte und wenn es geht, auch etwas mit "gutem Image". :roll: Sie hat das aber nie gesagt, es war aber klar, das sie so denkt.
Nun, ich habe die Ausbildung beendet und gemerkt, dass das nicht der Job ist, den ich mein Leben lang machen möchte. Also habe ich anschließend studiert. An einer FH, nicht an einer Uni. Mein fach war: Bibliotheks- und Medienmanagement, ich bin also Diplom-Bibliothekarin (FH) geworden. Während dem Studium habe ich meinen langjährigen Freund /verlobten geheiratet.
Leider habe ich in diesem Beruf, der mich wirklich richtig Spaß gemacht hat und gar nicht so ist, wie man sich das immer vorstellt (ich sage nur grauer Faltenrock, Dutt, Hornbrille...), keine Stelle gefunden und dann "zwangsläufig" wieder ein Jahr als Krankenschwester gearbeitet. Sonderlich zufrieden war ich damit nicht, ich hätte lieber etwas anderes gemacht, war aber froh, dass ich überhaupt "irgendetwas" gefunden hatte. Mein vertrag war befristet, ich wurde -geplant!!!- schwanger und der Vertrag lief 3 Tage nach Beginn des Mutterschutzes aus.
Melli wurde geobren, wir haben ein Haus gekauft, ich bin nun zum zweiten Mal schwanger und erwarte in wenigen Wochen das 2. Kind. Ich arbeite derzeit nicht, will ich auch gar nicht und muss ich auch gar nicht (was ich sehr schön/gut finde).
Hier ist es irgendwie so, dass man viel darauf gibt, was "die anderen" sagen, denken, tun. Also ganz konkret: Ich bekomme hin und wieder von meiner Mutter erzählt, was meine ehemaligen Schulkameraden (also nicht unbedingt meine Freunde, sondern eher so die Bekannten, die halt in der gleichen Klasse/Stufe waren) so alles für tolle Jobs haben. Was sie verdienen, dass sie hochintelligent sind (getestet), dass sie so tolle Leute kennenlernen, Vorträge vor zig tausend Leuten halten und das in Amerika, welches Zweitstudium sie angefangen/abgeschlossen haben und und und. Meine Mutter findet das natürlich interessant und spannend, aber es kommt dann gerne mal so der Beisatz: "Ich weiß dann immer gar nicht, was ich von Dir erzählen soll...naja, dass Du halt jetzt auf's zweite Kind wartest." Ich sage dann gerne, dass sie doch einfach mal den Leuten sagen soll, dass ich glücklich bin. Und dass sie doch dann auch mal auftragen kann, dass wir ein Haus haben und das obwohl ich nicht mal arbeiten gehen muss.... Da kommt meistens gar nichts. Das mit dem Glücklichsein wäre ja etwas gefühlsduselig, da könnte man ja nichts wirkliches mit anfangen, das zähle heute nicht.
Irgendwie wurmt mich das schon lange, weil ich das Gefühl nicht loswerde, es ist ihr wichtiger, was andere Leute von mir/ihr halten anstatt wie es mir wirklich geht. Ich bin halt kein Kind, mit dem man in diesem Umfeld angeben kann. Dass muss sie wegen mir auch gar nicht, aber ich hätte gerne das Gefühl, dass sie trotzdem irgendwie stolz auf mich ist. Und das wird mir mit solchen Aussagen nun nicht gerade vermittelt.
Irgendwie habe ich vorhin jetzt so ne blöde Bemerkung gemacht, dass es mir im Moment nicht so wichtig ist, ob und was ich dann ggf. irgendwann in einigen Jahren wieder arbeite und das hat sich dann ziemlich hochgecshaukelt. Mit dem Endergebnis, dass ich rumgeheult habe und ihr Vorwürfe gamcht habe, dass sie mir Minderwertigkeitsgefühle vermittelt und kein bisschen stolz auf mich ist. Dass sie zwar alle Entscheidungen akzeptiert hat, die ich für mich getroffen habe, aber mit keiner zufrieden ist und sich für mich und das was ich mache und möchte schämt.
Das hat sie natürlich letztlich auch verletzt und sie hat dann gar nicht mehr viel gesagt, außer, dass sie mir halt jetzt nicht mehr erzählt, wenn sie was von "den anderen" hört, dass ich selbst schuld bin, wenn ich Minderwertigkeitsgefühle habe und dass "man" im Allgemeinen und sie im Speziellen natürlich schon gedacht hätte, dass mein berufliches Leben anders aussieht, bei den "Möglichkeiten" die ich gehabt hätte.

Es ging mir gar nicht drum, sie zu verletzten, sondern mich hat halt einafch der Frust etwas übermannt, der an diesem Thema für mich dranhängt, weil mich das schon seit Jahren stört. Vielleicht sehe ich das auch gerade etwas emotionaler, wg. der Schwangerschaft, aber das will ich gar nicht als Ausrede benutzen. Jedenfalls sind wir quasi ergebnislos auseinander gegangen. Was soll man da auch für ein Ergebnis finden? Ich weiß auch nicht, wa sich erwarte, aber ich habe jetzt ein doofes Gefühl und bin echt traurig; auch über die Situation an sich, wie und dass es überhaupt thematisiert wurde.
Wenn ich jetzt aber wieder damit anfange, dann ist das quasi ein "Du hast Recht" udn das will und möchte ich in diesem Fall nicht einräumen, weil es mir zu tief sitzt und schon zu lange.

ich bedanke mich erst mal bei allen, die sich bis hierhin durchgekämpft haben; vielleicht kennt das ja jemand und hat einen guten Weg gefunden damit umzugehen und/oder kann mir ein paar tolle Tipps und/oder Tricks geben. Ansonsten danke für's zuhören (-lesen). :compi:

Kommentare

  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Upss, der Smily ganz unten sollte eigentlich ein anderer sein. :???: :roll:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh man, ich kann dir sooooo gut nachfühlen :troest: Meine Eltern sind mit meinem Werdegang auch nie glücklich gewesen und das war immer ein großes Problem zwischen uns, weil es unausgesprochen über jedem unserer Treffen hing.

    Ich finde es gut, dass du ausgesprochen hast, wie du dich dabei fühlst. Jetzt schlaft erst einmal eine Nacht darüber und dann werdet ihr schon sehen, wie ihr euch wieder annähern könnt. Deine Mutter wird über deine Sätze sicher auch noch nachdenken und dich vielleicht auch etwas verstehen.
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann verstehen, dass Du Dich bei den Kommentaren, die von Deiner Mutter immer mal kommen, nicht wohl fühlst, und ich finde, es war richtig, ihr das so offen zu sagen!!

    Klar ist sie vielleicht im ersten Moment gekränkt und kann es nicht nachvollziehen, aber wenn sie in der Lage und gewillt ist, darüber nachzudenken, wird sie Dich sicher besser verstehen!!
    Ich denke, es ist immer besser, sowas anzusprechen als es stillschweigend hinzunehmen ... wahrscheinlich war Deiner Mutter gar nicht bewusst, dass Dich diese Kommentare verletzen könnten!

    Ich würde vielleicht in 1-2 Wochen nochmal das Gespräch mit ihr suchen, und ihr erklären, dass Du sie nicht verletzen wolltest, aber halt von ihren Kommentaren das Gefühl hast, dass sie nicht stolz auf Dich ist, und ob sie Dich vielleicht ein bisschen verstehen kann oder so in der Art ... dann hat sie Zeit, sich ihre Gedanken darüber zu machen, aber es steht halt nicht so ergebnislos zwischen Euch!!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was hat denn Deine Mutter erreicht? Wie alt ist sie? Hast Du noch Geschwister?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Steffi, ich kann dich und deine Gefühle sehr gut verstehen. Mir geht es mit meiner Mutter ähnlich, auch sie ist unzufrieden damit, wie ich mein Leben führe und vor allem, daß wir jetzt das dritte Kind bekommen und evtl. noch eins geplant ist. Auch sie hat sich für mich immer was anderes vorgestellt und ist wahrscheinlich auch nie so begeistert gewesen, daß ich mit Abi "nur" Zahnarzthelferin geworden bin. Aber ich sehe es so, mein Leben muß mir doch gefallen und nicht meiner Mutter/Eltern und das sollten sie akzeptieren (was bei meinen Eltern ein großes Problem ist). Ich denke auch, daß bei meiner Mutter das Problem darin liegt, daß sie selbst mit ihrem Leben unzufrieden ist, sich aber damit nicht beschäftigen will, sondern lieber an mir rummäkelt. Ich finde es einfach nur schade, daß man von seinen Eltern keine Rückenstärkung bekommt, wenn man sein Leben nicht so lebt, wie sie das wollen.

    Ich :troest: dich einfach mal.
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