muß ein anderer gehen!" Eine nahezu unglaublich dämliche Binsenweisheit, die mich schon mein Leben lang verfolgt. Und nun auch sehr belastet.
Der Hintergrund:
Ich habe das Glück, in eine Familie geboren worden zu sein, die a) kaum krank und b) extrem langlebig ist. Ein 100. Geburtstag ist nicht wirklich selten. Die schlimmste Familienkrankheit ist bei uns Diabetes II. Ansonsten gibt es weder Herzkrankheiten, Schlaganfälle, Erbkrankheiten oder Krebs. Wenn dann doch mal jemand stirbt, was sehr selten ist, wird dem natürlich eine große Bedeutung beigemessen.
Nun ist es so, dass während meine Mama mit mir schwanger war, urplötzlich mein Opa väterlicherseits starb. Ohne Vorwarnung, er lag morgens tot im Bett. Schon da hieß es: Wenn einer kommt, muss einer gehen!
Als ich mit Nina schwanger war, bekam meine Oma väterlicherseits plötzlich Probleme mit der Lunge. Lungenentzündung verschleppt, Lunge kaputt. Innerhalb von 3 Monaten war auch sie verstorben, was mir sehr weh getan hat. Damals habe ich diese "Weisheit" zwar auch ab aund an zu hören bekommen, aber nun...
Nun bin ich weider schwanger. Vorgestern ist mein Onkel gestorben...
Vor 4 Wochen wurde bei ihm ein inoperabeler Tumor festgestellt, der ihn in kürzester Zeit dahingerafft hat.
Seitdem werde ich verfolgt; von Schuldgefühlen, die mir, sicherlich unbeabsichtigt, eingeredet werden.
Jeder, aber wirklich jeder, haut mir diesen Spruch um die Ohren. Und interpretiert die Tode während meiner Schwangerschaft. Am schlimmsten war meine Uroma.
Zitat: "Ja, erst ist ja damals dein Opa gestorben. Als Du dann mit Nina schwanger warst, hab ich erst gedacht, meine Zeit ist nun abgelaufen, ber da war ja doch die andere Oma dran. Und nun bin ich ja wieder drum herum gekommen."
Sie hat es sicherlcih nicht böse gemeint. Aber ich hätte heulen können. Und kann es immer noch.
Meine Tante: "Wenn Du das nächste mal schwanger werden willst, gib mal vorher Bescheid, dass wir uns alle noch mal beim Arzt komplett durchchecken lassen können! Harharhar!" :shock:
Sicher ist es dumm von mir zu denken, dass ich diese lieben Menschen auf dem Gewissen habe. Der Tod gehört nun mal zum Leben. Auch ne blöde Phrase, aber wahr.
Und ich fühle mich wie ein... Mörder (?) Eigentlich das falsche Wort. Aber ich finde keines, das auch nur annähernd trifft, was ich empfinde.
Ich bin traurig
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