Hallo!
Tut mir leid, wenn ich euch hier ein bißchen volljammern muss, aber ich hatte heute schon versucht mit "realen" Personen darüber zu sprechen - und bin ehrlichgesagt auf wenig Verständnis gestossen... :sad:
Muss nur kurz ausholen, um einigermaßen nachvollziehbar zu schreiben. Also: seit Ende unseres Pekip-Kurses treffen wir uns regelmäßig immer mal wieder zum Brunchen, oder gehen gemeinsam spazieren, treffen uns zum Spielen und so weiter. Eigentlich dachte ich bisher wir würden so ziemlich auf einer Wellenlänge liegen und auch ähnliche Ansichten was Babys betrifft haben. Viele von den Müttern haben länger als der Durchschnitt gestillt, haben sich ein bißchen über die richtige Ernährung informiert und haben alle beteuert, dass ferbern für sie nie in Frage käme.
Heute musste ich leider wieder mal feststellen, dass ich scheinbar doch ein Sonderling bin, was meine Beziehung zu meiner Tochter betrifft.
Es fing schon damit an, dass ich nicht wollte, dass meine Tochter von dem Nutella-Brot!!! eines anderen Kindes beißen darf (wohlgemerkt auch erst 14 Monate alt) und ich da schon ein bißchen komisch dargestellt wurde, als würde ich meinem Kind nichts gönnen... :flaming01:
Dann wollte ich mir ein bißchen Zuspruch holen, weil es momentan mit Hannahs Schlaferei gerade mal wieder mega Anstrengend ist, und wir nachts stündlich geweckt werden. Ich habe eben erzählt, dass mir schon ein bißchen mulmig wird, wenn ich daran denke, dass ich bald für 3 Monate alleine mit ihr bin, weil mein Mann für 3 Monate nach Kanada gehen wird um an seiner Doktorarbeit zu forschen.
Dann ging es los: also ihre Kinder würden ja alle ganz problemlos schlafen und überhaupt solle ich sie doch endlich mal in ihrem Bett schlafen lassen und endlich mal diese Stillerei lassen, weil die Kinder ja Nachts nichts mehr brauchen würden. Im Endeffekt lief es darauf hinaus, dass ich an der Situation ja selbst Schuld sei und ich sie ja nur benutzen würde um mir von ihr Zuwendung zu holen, die ich vielleicht anderweitig nicht bekommen würde. Ich will ja gar nicht abstreiten, dass ich sie gerne stille und ich diese Kuschelzeit mit ihr genieße, aber wenn sie nicht mehr stillen wollen würde, dann würde ich ja damit aufhören. Mir also zu unterstellen ich würde mein Kind für meine Zwecke ausnützen finde ich ziemlich traurig.
Außerdem solle ich doch so ein Schlafprogramm machen, das hätte bei ihnen allen auch wunderbar funktioniert (übrigens das erste Mal, dass sie überhaupt zugegeben haben, dass sie das praktiziert haben...), es würden eben ein paar harte Nächte werden, aber danach hätten sie es gelernt.
Das schlimmste finde ich aber war, dass ich mich gar nicht richtig verteidigen konnte. Ich wüsste theoretisch so viel zu erwidern, aber in dem Moment war ich so überfahren von deren einstimmiger übermacht, dass ich nur etwas von WHO-Empfehlungen und der Akzeptenz von Schnullern gestammelt habe, aber ich hätte eigentlich viel mehr sagen müssen. Ich hätte das irgendwie klarstellen sollen, dass das alles nicht so ist, wie es dargestellt wurde, dass ich mich sehr wohl informiert hätte, usw...
Dabei wollte ich doch eigentlich nur ein bißchen Zuspruch für die nächsten 3 Monate alleine haben... :sad: :sad:
traurige Grüße
Janina
Kommentare
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Hör auf deinen Bauch: Kleinstkinder brauchen kein Nutellabrot!
Stillen ist prima und praktisch und gut für eure Beziehung!
Was das Schlafchaos angeht: kann es sein, dass sie im Moment viel lernt?
Kopf hoch und Müttermantra gebetet: es ist nur eine Phase, es ist nur...
Wenn dein Mann weg ist: kannst du dir Unterstützung holen? (Mutter SchwiMu, Freundin,etc.)
Schläft sie noch Mittags? Wenn ja,hau dich mit aufs Ohr!
Auch 3 Monate gehen vorüber und es ist nicht gesagt, dass sie die ganze Zeit so anspruchsvoll (schlaftechnisch) sein wird!
Nur Mut, das wird schon :fun52: !
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Das kann man wohl sagen... Damit hatte ich auch éigentlich gar nicht gerechnet. Vielleicht wusste ich deswegen keine richtige Antwort darauf. Ja, sie schläft Mittags noch, aber das Hauptchaos haben wir ja eigentlich nachts, und da werde ich dann eben leider keine Unterstützung haben. Vielleicht bleibe ich mal ein oder zwei Wochenenden bei meinen Eltern, aber die restliche Zeit sind wir auf uns gestellt.
Ich will mich dadurch eigentlich auch nicht verunsichern lassen, aber ich fühle mich im Moment etwas ausgegrenzt. Anscheinend bin ich wirkklich ein Sonderling was diese Themen angeht.
Danke für die Aufmunterung...
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Klar kränkt das einen und man fühlt sich anders aber ich fühle mich so wie ich es mache gut und ich weiß nicht ob die anderen sich mit ihren Ansichten wirklich so wohl fühlen. Ob sie es toll fanden ihr Kind schreien zu lassen, das tat ihnen sicher sehr weh (oder vielleicht auch nicht weiß man ja nicht). Du musst dich ja nicht schlechtfühlen weil du alles richtig machst.
59,500
ich kann dich auch gut verstehen, als Sonderling fühl ich mich im RL im Bezug auf mein Baby und wie ich das alles so handhabe auch. Und es tut weh und frustet ungemein, wenn man dann nicht wenigstens in Ruhe gelassen wird.
Wenn du dich nicht wie ein Sonderling fühlen willst, dann komm einfach hier ins Forum, hier bist du keiner oder besser gesagt hier bist du ein Sonderling unter vielen Sonderlingen :troest:
:hmmmm: ist super und warum soll es eine Mutter nicht auch genießen? Laß dir nicht einreden, du würdest deinem Kind schaden, solange du ein Nein von deinem Kind akzeptieren würdest, ist doch alles ok.
Und Nutella für so kleine Kinder :fingers: das muß wirklich nicht sein.
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Zum Schlafen kann ich dir nur sagen, dass ich heute nur noch selten darüber bei anderen jammer, denn ich ernte meistens eh nur einen mitleidigen Blick, der mir sagen will, dass ich doch selbst schuld bin. Sie schläft doch nur so schlecht, weil wir nie konsequent durchgegriffen haben. Auch hier wurde es nochmal extremer als der 3. Geburtstag rum war. Denn spätestens dann erwartet man von einem Kind, das es alleine einschläft, in seinem eigenen Bett nächtigt und höchstens bei Krankheit oder früh morgens zu den Eltern krabbelt, das es aufhört zu schnullern und überhaupt sehr viel selbstständiger ist. Ja, letztens wurde mir sogar indirekt unterstellt, ich wäre daran schuld, dass Jolina so lauffaul ist und immer noch lieber im Buggy sitzt oder getragen wird. :shock:
Was das Schlafen betrifft, so gibt es einfach Kinder, die unruhiger schlafen. Mit der Zeit wirst du das akzeptieren und du wirst dich auf Dauer auch mit dem wenigen Schlaf arrangieren. Spann deinen Mann ein, weil es alleine nicht zu schaffen ist und schaff dir tagsüber deine Ruhepausen! Mach etwas für dich, damit du Kraft schöpfen kannst und heul dich lieber hier im Forum aus als bei deinen RL-Bekannten!
Klar, je nachdem, wie lange dein Kind so schlecht schläft, wirst du immer wieder Phasen haben, wo du das Gefühl hast, du kannst nicht mehr. Und in diesen Phasen überlegst du vielleicht auch mal tatsächlich zu ferbern oder konsequenter zu sein. Aber du wirst es genauso wenig machen, wie ich! Jolina ist jetzt fast 3,5 Jahre und schlafen immer noch ein heikles Thema bei uns, doch es ist schon um vieles besser als noch vor einem Jahr. Die Phasen, wo sie ruhiger schläft nachts, kommen immer öfters und halten auch mal länger als 1-2 Nächte an.
Kopf hoch, das wird schon alles und du machst das genau richtig! :troest:
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Sie ist zwar einerseits wirklich anspruchsvoll und fordert uns sehr viel, aber ausgleichend dazu ist sie sehr aufgeschlossen, aktiv und an allem neuen ohne Scheu interessiert. Sie geht wunderbar auf andere Menschen und Kinder zu, ganz im Gegensatz zu den anderen Kindern aus unserem ehemaligen Pekip-Kurs, die teilweise sehr scheu und passiv sind. Klar ist das letztendlich auch ein bißchen eine typfrage, aber ich glaube schon, dass sich auch etwas vom Umgang mit dem Kind in seinem Verhalten wiederspiegelt.
Das Gerede um die ach so wichtige Konsequenz kursiert ja jetzt schon dauernd in den Unterhaltungen, da kann ich mir vorstellen wie das noch wird, wenn sie noch mehr ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche äußern werden.
Ich hatte auch eigentlich nicht vor mich von unserem Weg abbringen zu lassen, aber das Ganze hat mich wohl im falschen Moment von den falschen Leuten getroffen. Erstens habe ich damit in keinster Weise gerechnet, weil ich dachte sie wären auch alle etwas liberaler eingestellt (wenn auch nicht zu vergleichen mit euch und mir) und zweitens war ich dazu noch ein bißchen frustriert und gestresst wegen der bevorstehenden Monate. Außerdem ist mal wieder Schub-Zeit...
Also alles in allem eine wahnsinns Kombination.
Insgesamt hätte ich mir aber halt gewünscht, dass ich ein bißchen was von meinem Wissen und meinen Überzeugungen hätte klarstellen können. Vielleicht hätte ich sie ja auch insgesamt ein bißchen sensibilisieren können, dass es auch andere Wege gibnt, als die ihren oder ihnen zumindest klarmachen weshalb wir es anders machen wollen und werden...
Naja, im Endeffekt könnte man sagen bei unserer Verteidigung habe ich gründlich versagt. :roll:
Ich werde mich jetzt einfach besser wappnen müssen, damit mir so etwas nicht mehr passiert, bzw. dass ich mal was sinnvolles erwidern kann...
LG
Janina