Hallo zusammen!
Ich arbeite ja schon seit Lars' Geburt zwei Tage die Woche, einmal vormittags einmal den ganzen Tag. Er ist in dieser Zeit immer bei meiner Mutter. Die zwei verstehen sich absolut prima, er ist gern bei ihr und es geht ihm auch wirklich gut dort.
Seit eingier Zeit ist er aber immer beleidigt wenn ich nach der Arbeit dann komme um ihn abzuholen. Zuerst war er furchtbar zornig, kaum dass ich zur Türe reingekommen bin. Er hat mich dann erst begrüßt und dann hat er angefangen zornig zu sein. Inzwischen werde ich ignoriert. Buch angucken mit Oma oder Onkel aber nicht mit Mama. Er hat sich heute ganz provokant vor mich hingestellt und hat Buch angeguckt, ich hab ihn dann gefragt ob er zu mir sitzen will zum gucken. Er hat dann nur gesagt "Onkel" und ist zu meinem Bruder rübergewackelt und hat mit ihm geguckt. Ich finde es ja wirklich klasse, dass er mit meinem Bruder und meinen Eltern so gut klar kommt, aber ich habe das Gefühl, dass er mir das ganz arg übel nimmt, das ich ihn diese beiden Tage dort abgebe. Ich habe jetzt ein richtig schlechtes Gewissen. Vor allem weil ich nächstes Schuljahr drei Tage arbeiten werde und Lars im Februar in den Kindergarten gehen wird. Wird er mir das auch übel nehmen? Dazu kommt noch, dass ich einmal pro Woche mit einer Freundin noch schwimmen gehe. Da bin ich auch schon unterwegs, bevor er im Bett ist. Mit meinem Mann ist er auch nicht beleidigt, der geht aber den ganzen Tag arbeiten. Warum macht er das seit ein paar Wochen so sehr und vorher nie? Ich weiß jetzt gar nciht richtig was ich machen soll. Soll ich mehr zuhause bleiben? Gewöhnt er sich wieder daran? Ich fühl mich gerade ziemlich unter Druck deswegen.
Könnt ihr mir irgendwas raten oder aus eigener Erfahrung berichten?
Kommentare
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Ja, er reagiert nur bei mir so. Mein Mann ist ja auch den ganzen Tag arbeiten, da ist er nie sauer wenn er Abends heimkommt. Ich frage mich einfach, warum er mit mir so schmollt wenn ich ihn abholen komme und mache mir eben Sorgen. Manchmal überkommt mich die Angst zu egoistisch zu sein, weil ich eben so gerne arbeiten gehe und mir ein Leben ohne meinen Beruf einfach nciht vorstellen kann. Dann kommen solche Gedanken, wie ob ich dann überhaupt ein Kind hätte bekommen dürfen, und ob ich nicht mehr für ihn da sein sollte. Im Grunde genommen weiß ich, dass viele Eltern ihr Leben so gestalten und es den Kindern dabei wirklich gut geht. Trotzdem komme ich eben ins grübeln, wenn er dann so reagiert.
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ich glaube, es hängt damit zusammen, dass die omas, onkels, großtanten etc. beim babysitten eben die ganze energie aufbieten können... und der "alltag" draußenbleibt. und wir als mütter müssen halt auch die doofen sachen machen, wie zähneputzen, mal schimpfen, den haushalt organisieren... aber wenn es ums trösten etc. geht, sind die mamas ja doch gefragt.
vielleicht ist er nicht beleidigt dass du ihn "abgibst" sondern weil du ihn wieder abholst... wie ist er denn, wenn du ihn dann nach hause gebracht hast?
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Ich denke mal, das ist bei Papa anders, weil sie es ja gewohnt ist, dass er JEDEN Tag weg ist. Aber Mama ist halt immer da und an diesen 2 Tagen gar nicht. Dann orientiert sich die kleine halt mehr an Oma, denn sie kann ja nicht verstehen, warum Mama an diesem Tag nicht da war. Dauert das "beleidigt sein" länger? Bei uns ist die Sache nach einer halben Stunde meist vergessen.
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Er schmollt dann bis wir ins Auto eingestiegen sind, um nach Hause zu fahren. Dass er mich ignoriert und lieber zur Oma oder zum Onkel geht, hat er übrigens zum ersten Mal gemacht. Vorher waren es immer diese Wutausbrüche. Er war den ganzen Tag / Vormittag bei der Oma lieb und brav, dann holt er mich freudestrahlend von der Gartentüre ab und dann fängt er an zornig zu sein, man kann ihm nichts mehr recht machen. Meistens essen wir dann auch noch gemeinsam bei meinen Eltern, er weiß also, dass wir nicht gleich gehen. Aber es liegt dann nur noch am Boden und ist zornig, ich darf ihn dann gar nicht anfassen, die Oma besser auch nicht. Man muss ihn echt "ausspinnen" lassen, wenn ich merke er beruhigt sich langsam, dann darf ich vorsichtig versuchen ihn auf den Arm zu nehmen und zu trösten. Dann muss ich, die Oma übrigens auch, ihn echt mit Samthandschuhen anfassen, dass er nicht wieder zornig wird. Die kleinste Kleinigkeit reicht da schon. Meine Mama meinte eben, dass er mir damit eins auswischen will, weil ich ihn den ganzen Tag "allein" gelassen hab. Kaum sind wir dann im Auto, wieder Mama-Kind, ist alles in Ordnung. Ich würde ja sagen, die anderen stören ihn vielleicht in dem Mutter-Kind-Gefüge, aber wir sind auch so hin und wieder bei der Oma, nur zum einen Kaffee trinken und ein bisschen reden. Da ist er ganz normal, freut sich, spielt,... Mich macht das Ganze ratlos.
Was mir gerade noch auffällt: Es ist erst so richtig rausgekommen, dieses Verhalten, seit ich in der Schule mehr mache. Das Jahr vorher habe ich nur stur meine Unterrichtsstunden gemacht und bin danach gleich wieder nach Hause. In den letzten Monaten habe ich aber wieder einige meiner alten Aufgaben wieder aufgenommen, dann kommen gegen Ende des Schuljahres ja immer noch einige Konferenzen, Ausflüge, solche Dinge wie Bundesjugendspiele dazu, da sind dann schon einige Zusatztermine gewesen, die ihn eventuell aus der Bahn geworfen haben. Vielleicht war das einfach zu viel Mama-Entzug? Aber das wird ja dann nach den Sommerferien noch schlimmer, wenn ich wieder mehr Stunden hab und er im Februar dann in dern KiGa geht. Oder zählt KiGa anders als Oma?
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Ich kenne das von meinen Großen von früher auch aus Abholsituationen bei Freunden, alles lief ganz toll, Musterkind, kein Streit etc., aber kaum kam ich, wollte sich das Kind nicht abholen lassen, machte Theater ohne Ende und lag schließlich heulend in der Ecke :???:
Bei der Oma kommt garantiert noch der Verwöhnbonus dazu: Oma nimmt sich sicher intensiv Zeit zum Spielen und muss nicht nebenher noch die Küche aufräumen oder Arbeit vorbereiten, das ist natürlich attraktiver als eine manchmal beschäftigte Mama.
Ich würde mich nicht zuuu sehr stressen lassen- und egoistisch bist du auch nicht, nur weil du arbeitest: Du schiebst dein Kind doch nicht ab, sondern ermöglichst ihm eine tolle Zeit mit der Oma. :troest:
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