Geburtsbericht von Sontje Mathilde

Runkelrübe · 4. 07. 2007, 15:50

Auch unser dritter Zwerg war der Meinung, dass es in Mamas Bauch so schön ist und hat auf sich warten lassen. Deshalb habe ich mich am achten Tag nach dem errechneten Termin, am Sonnabend den 23.06., dafür entschieden, den „leckeren“ Rizinuscocktail zu versuchen. Nachdem ich ihn um 13 Uhr getrunken hatte, habe ich gegen 15 Uhr die ersten vereinzelten Wehen gespürt. Gegen 17 Uhr wurden sie dann schön regelmäßig und kamen alle drei Minuten. Wir haben die beiden „Großen“ von der Oma abholen lassen und im Wohnzimmer schon alles vorbereitet. Die Hebamme kam dann zu uns nach Hause, um erstmal ein CTG zu schreiben. Natürlich waren die Wehen plötzlich weg und es kam nur mal vereinzelt eine, die auf dem CTG auch kaum als solche zu erkennen war. Also ist die Hebamme erstmal wieder nach Hause gefahren und ich sollte sie anrufen, wenn die Wehen wieder da und stärker sind. Mein Mann hat zur Entspannung ein wenig im Garten gewerkelt und ich habe Kreuzworträtsel gelöst. Gegen 19 Uhr wurden die Wehen richtig kräftig und wieder regelmäßig. Also rief ich die Hebamme wieder an. Kaum war ich fertig mit telefonieren, musste ich die Wehen schon veratmen und ich hoffte nur, dass meine Hebamme rechtzeitig da ist, da sie ein Stück fahren musste. Aber natürlich schaffte sie es rechtzeitig. Als sie da war, war sie erstaunt, dass es jetzt so schnell vorwärts ging. Sie untersuchte mich und stellte fest, dass der Muttermund bei 6 cm war. Da ich die Wehen im Stehen am besten aushalten konnte, habe ich gedacht, wieder im Stehen zu entbinden, aber da machte mir mein Kreislauf einen Strich durch die Rechnung. Also legte ich mich für ein paar Wehen hin und plötzlich sprang die Fruchtblase. Meine Hebamme meinte dann, ich solle mal den Vierfüßlerstand ausprobieren. Also hab ich mich auf den großen Gymnastikball gelegt und es war ganz gut zu ertragen. Nach ein paar Minuten gingen schon die Presswehen los und es wurde recht laut bei uns, obwohl mein Mann meinte, ich war leiser als bei der letzten Geburt. Ich merkte mit jeder Wehe, wie das kleine Wesen in mir weiter rutschte und es war sehr schwer mich zu bremsen, als die Hebamme sagte, ich solle nicht so doll mitdrücken. Nach ein paar Wehen war die kleine Maus dann um 21:28 Uhr da und es ging mir mit meinem Kreislauf schlagartig wieder richtig gut. Die Kleine nieste ein paar Mal kräftig und meckerte etwas vor sich hin, bis ich sie auf meinen Bauch liegen hatte. Dort haben wir sie erstmal richtig begrüßt und ausgiebig gekuschelt, bis die Nachgeburt da war (was diesmal völlig ohne Probleme ging) und der Dammriss genäht war. Dann hat Sontje gemerkt, was sie doch für Hunger hat und ich habe sie angelegt. Nach einigen Startschwierigkeiten hat das aber auch geklappt. Danach ging es dann ans Vermessen und Wiegen und wir waren alle überrascht, dass sie doch stolze 3750 g bei 53 cm Länge auf die Waage brachte, obwohl sie recht zart aussah. Nachdem das Mäuschen angezogen war, haben wir es uns auf dem Sofa richtig bequem gemacht und meine Hebamme hat sich um den ganzen Schreibkram gekümmert. Nachdem wir noch auf Sontje angestoßen haben, ist meine Hebamme dann gegen Mitternacht nach Hause gefahren.
Die erste Nacht war zwar etwas unruhig, weil Sontje noch so aufgeregt von der Geburt war, was bei mir diesmal gar nicht der Fall war, ich war todmüde. Aber gegen 5 Uhr morgens kam die Kleine dann auch langsam zur Ruhe und hat den folgenden Tag bis auf die Mahlzeiten ganz verschlafen und sich von niemandem stören lassen.

Ich bin froh und glücklich, dieses Mal zu Hause entbunden zu haben, denn eine schönere und ruhigere Geburt kann ich mir nicht vorstellen. Selbst mein Mann war begeistert und hat gesagt, dass er es nie wieder anders wollen würde. Ich habe diese Geburt bisher auch am intensivsten erlebt und fand es toll, wie mich meine Hebamme unterstützt hat, was ich im Krankenhaus sehr vermisst habe.