Ayjana Suzann ist da (Achtung, ziemlich lang geworden)

Susa37Susa37

34

bearbeitet 16. 07. 2007, 11:23 in Geburtsberichte
Die Geburt ist zwar schon etwas länger her aber wir waren eine ganze Zeit "ohne Netz", weil wir umzogen und ein wenig auf die Telekom warten mussten. Deshalb kann ich erst jetzt darüber schreiben. Für die Richtigkeit aller Daten kann ich nicht garantieren, weil ich ein Problem damit habe, mir Zahlen zu merken :oops: .

Die Schwangerschaft war seit Anfang Februar eine eher komplizierte Angelegenheit gewesen, da sich zu vorzeitigen Wehen mit Gefahr einer Frühgeburt (kein KH-Aufenthalt nötig aber viel liegen) ein Schwangerschaftsdiabetes und Placentainsuffizienz dazu gesellten, wobei wahrscheinlich der Diabetes die beiden anderen Probleme auslöste. Ich musste regelmäßig zur Risikosprechstunde ins KH, wo kontrolliert wurde, ob die Kleine noch ausreichend versorgt wurde, was noch der Fall war, denn sie wuchs, wenn auch langsam.

Der berechnete Termin war der 09.06. aber gegen Anfang/Mitte Mai wurde die Sache bereits immer spannender, da die Kleine immer tiefer rutschte und es hieß, dass es eigentlich jederzeit losgehen könne. Am 21.05. sagte die Ärztin mir bei der Untersuchung, dass es besser wäre, die Geburt einzuleiten, weil die Versorgung meines Babys nun nicht mehr ausreichen würde. Ich vereinbarte, am nächsten Tag am Nachmittag ins KH zu kommen, meine Tasche war schon sei längerer Zeit gepackt und mein Lebensgefährte hatte in seiner Firma bereits Bescheid gesagt, dass es u.U. jederzeit losgehen könne. Am 22.05. machte ich morgens noch einen Gang auf's Amt (ich hatte kurz vorher noch ein paar mittlere Finanzkatastrophen gehabt, musste zu Beginn der Schwangerschaft ja mein Gewerbe aufgeben, bekam seitdem ALGII und arbeitete auf 400 Euro Basis. Kurz vor der Geburt nun erfuhr ich, dass weder mein Arbeitgeber noch die Kasse mir Mutterschaftsgeld zahlen würden. Zur gleichen Zeit strich mir meine Sachbearbeiterin bei der ArGe ab Juni alle Leistungen, weil ich durch Umzug ja das Bundesland wechseln würde und sie "eine Überzahlung vermeiden wollte". Dies nur zur Erklärung dafür, warum dieser Ämterbesuch notwendig war. Es ist eine längere Geschichte, deren ausführliche Beschreibung hier vom Thema wegführt). Nach dem Ämterbesuch hatte ich wieder Wehen, die aber nicht ausreichten, obwohl ja lange Zeit die Gefahr einer Frühgeburt bestanden hatte. Mein Lebensgefährte und ich zogen also nachmittags ins KH ein und hatten das Glück, ein Familienzimmer nutzen zu dürfen.


Am 23..05. bekam ich morgens die erste Vierteltablette Prostaglandin, am Mittag die zweite ... ausreichende Wehen gab's aber nicht. Mir war zuvor gesagt worden, dass es u.U. bis zu drei Tagen dauern könne, bis sich etwas tat und ich hatte mich einfach schon einmal auf diesen Zeitraum eingerichtet. Abends bekam ich dann eine halbe Tablette und lag danach wieder am CTG, wo ich, wie meistens, einschlief. Ich weiß noch, dass ich aufwachte, mich fragte, wie spät es wohl sei. Auf einmal "knallte" es in meinem Bauch, ein Gefühl, das ich nicht kannte. Gleichzeitig hörte ich, wie die Herztöne meiner Kleinen im CTG schneller wurden. Ich wusste irgendwie, dass dies der Blasensprung gewesen war. Ich klingelte nach einer Hebamme, die auch kam und die Sache mit einem Stäbchen fix und eilig einmal prüfte. "Das war kein Blasensprung, sie können aufstehen", sagte sie und ging. Ich versuchte, hoch zu kommen, was sich schwierig gestaltete, da nun derbere Wehen kamen. Als ich schließlich stand, machte es auch schon "Klatsch" und der Boden unter mir wurde nass. Ich wackelte über den Gang zum Kreißsaal und klingelte. "Das war ein Blasensprung", sagte ich. Man rief eine Ärztin und meinen Freund, beide kamen, die Ärztin testete nochmal und meinte, dass dies ein Blasensprung gewesen sei und wir nun warten müssten. Wir durften uns im KH bewegen.

Vor der Geburt gehörte ich zu denjenigen, die behauptet hatten, mit Schmerz gut umgehen zu können. Aber man lernt doch immer wieder erstaunliche Dinge über sich selbst. Die Wehen waren kaum auszuhalten für mich und es ging leider gar nichts vorwärts. Wir gingen schließlich wieder zum Kreißsaal und ich bat um eine PDA :oops:. Ich bekam einen Wehenhemmer gespritzt, damit die PDA gesetzt werden konnte. Dieses Erlebnis hat mich, knapp gesagt, umgehauen, denn ich bekam fürchterliches Herzrasen, Vernichtungsgefühle und zitterte unkontrolliert.
Nachdem die PDA gesetzt war, gingen die Herztöne meiner Kleinen bei jeder Wehe nach unten, da sie die Nabelschnur um den Hals hatte. Mir wurde nahegelegt, sie per Kaiserschnitt holen zu lassen. Ich stimmte zu, da mir die Alternative, regelmäßig einen Blutstropfen von ihrem Schädel nehmen zu lassen, irgendwie als das größere Übel erschien.
Schmerzen hatte ich zwar nicht während der OP aber gespürt habe ich alles. Ich spürte genau, wie mein Bauch aufgerissen wurde (ein Gefühl, als ob ein Stück Stoff gerissen wird). Erst, als man mir meine Maus zeigte, verschwand das seltsame Gefühl von Vernichtung. Ich konnte kaum fassen, was ich da sah. Man gab die Kleine meinem Freund mit, der bei der Geburt dabei gewesen war. Im Elternzimmer legte man sie mir dann auf den Bauch, ich stillte sie und wir schliefen zusammen ein.

Die Tage danach im KH sind eigentlich auch wieder ein Extra-Bericht. Ich hatte starke Schmerzen, vertrug aber das angebotene Schmerzmittel nicht, sollte am nächsten Tag aufsehen und konnte das nicht gut, worauf mir gesagt wurde, dass "andere Patientinnen aber schneller aufstehen können". Ich konnte die Kleine aufgrund der Schmerzen zum Stillen nicht richtig halten, die Maus selbst war nach dem Milcheinschuss nicht richtig in der Lage, zu trinken (sie ist zwar gesund, war aber eben klein), die Anleitung zum Stillen geschah knapp und kurz, weshalb ich nicht richtig verstand, wie. Schließlich stand ich kurz vor einer Brustentzündung und meine Maus bekam nicht genug. Also gab's eine Verlängerung des Aufenthaltes im KH (mein Freund war inzwischen schon wieder zuhause) und ich pumpte ab.

Abschließend betrachtet kann ich sagen, dass es in meinem Fall sicher die richtige Entscheidung war, ins KH zu gehen. Ein positives Erlebnis war es aber nicht, ich habe noch immer mit der Verarbeitung zu tun.
Mein Mäusel aber wächst und gedeiht, ist wach und lebendig und wird sehr geliebt.

Viele Grüße
susa

Kommentare

  • kleine Hexekleine Hexe

    1,201

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Von mir alles alles Gute für euch!
    :laola02: Und herzliche Glückwünsche zur kleinen Maus :laola02:
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum