Hallo!
Seit Judiths Geburt läuft das Stillen ziemlich durchwachsen, die erste Woche habe ich sie ausschließlich angelegt, sie KANN saugen, aber sie macht es nur, wenn sie gute Laune hat und die Brust weder zu leer noch zu voll ist. Sie hat dann ein, zwei Tage fast überhaupt nicht getrunken, ich bekam eine Brustentzündung, Fieber, zu allem Überfluss waren noch Plazentareste in der Gebärmutter, so dass mich meine Hebi ins Krankenhaus geschickt hat. Dort ging ziemlich schlagartig meine Milchmenge zurück (ich hatte zwei Tage vorher schonmal gepumpt, da Judith kaum getrunken hat und in kürzester Zeit ein Fläschchen voll gehabt), im Krankenhaus kam dann kaum noch was. Da Judith dann auch noch kaum gesaugt hat, habe ich mich schweren Herzens entschieden, zuzufüttern und zu pumpen.
Nach den 6 Tagen Krankenhausaufenthalt habe ich dann alles gemacht: versucht anzulegen, was manchmal klappt und manchmal überhaupt nicht, pumpen, zufüttern.
Damit es nicht mehr zu stressig ist, pumpe ich nun nur noch 4 x am Tag (die Milchmenge ist ganz ok, ich bekomme jedes mal eine komplette Mahlzeit zusammen), fütter den Rest PRE zu und versuche öfters, anzulegen.
Weil meine Hebi gerade im Urlaub ist und es mich doch nochmal gepackt hat, bin ich vorgestern nach Herne in die Stillambulanz gefahren (stillfreundliches Krankenhaus), die Stillberaterin dort hat mir auch viel Mut gemacht, bestätigte mir, dass Judith gut trinken kann, es aber wohl nicht immer will. Ihr Rat war, mal die harte Schiene mit nur Stillen zu fahren. Das habe ich an dem Tag dann auch gemacht und es hat sogar ganz gut geklappt. Abends habe ich ihr dann doch noch ein Fläschchen gemacht (ich benutze Avent-Flaschen), da wir noch weg wollten.
Gestern morgen habe ich sie dann auch konsequent angelegt, bis sie es gepackt hat, es hat eine geschlagene Stunde gedauert!!!
Tagsüber lief es dann gestern mehr schlecht als recht und heute habe ich sie noch überhaupt nicht an die Brust bekommen.
Allmählich komme ich an den Punkt, an dem es für mich nur noch die Möglichkeit gibt, dass ich dieses Kind endlich zum regelmäßigen (einigermaßen verlässlichen) Trinken an die Brust bekommen oder halt ganz abstillen muss.
Natürlich würde ich gerne stillen, aber zum längeren Abpumpen (was ich bei meiner ersten Tochter fünf Monate durchgezogen habe) fehlt mir einfach die Kraft.
Meine Überlegung ist jetzt, das Stillen erstmal ruhen zu lassen (es kostet einfach zu viele Nerven), das Pumpen allmählich zu reduzieren und nur alle paar Tage mal sporadisch Stillversuche zu starten (schließlich hat es bei Tabea auch ganz plötzlich geklappt), aber die Tendenz geht bei mir schweren Herzens in Richtung abstillen.
Oder hat von Euch noch jemand eine Idee, wie das Wunder zu vollbringen ist????
Kommentare
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Nach den bisherigen Erlebnissen habe ich halt nur Bedenken, dass Judith dann ewig nicht trinkt, die Brust immer mehr spannt (und sich das Kind immer mehr in Rage schreit, was mir dann auch furchtbar leid tut) und ich dann wieder vor der Frage stehe: abpumpen oder nicht... Kennst Du einen ähnlichen Fall, wo sowas geklappt hat? Ich hatte mit meiner Hebamme schon mal diese Möglichkeit durchdiskutiert, das war allerdings noch, als ich wirklich zu wenig Milch hatte und sie meinte halt, dass die Chancen besser stünden, wenn nur eine Sache nicht klappt, also wenn das Kind trinkt, aber zu wenig Milch da ist. So gesehen sind die Chancen auf Erfolg jetzt vielleicht besser als vor zwei Wochen...
Eben hab' ich sie übrigens wieder an der Brust gehabt, immer dieses auf und ab macht mich noch kirre :sad:
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Hast du ein Tragetuch? Wenn sie sich in Rage schreit dann ab mit ihr ins Tuch und erst mal etwas rumlaufen bis sie sich wieder etwas beruhigt hat. Wenn dir die Brust zu sehr spannt kannst du ja kurz etwas abpumpen oder ausstreichen bis der Druck etwas nachlässt, also nicht leer pumpen. Aber NICHT mit der Flasche füttern! Wirklich nur stillen! Es ist genug Milch da, dass sie auf die abgepumpte Milch verzichten kann.
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Mal schaun, ob ich oder ob Judith den längeren Atem hat, drückt mir die Daumen! Jedenfalls fällt spätestens Dienstag die Entscheidung, ob abgestillt wird, oder nicht....
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Ich war ja erst ziemlich skeptisch und habe nicht mit Erfolg gerechnet (und mich mit den Vorteilen des Nicht-Stillens angefreundet... :???: ), vor allem, da ich Judith an den zwei Tagen, bevor mein Mann weggefahren ist, überhaupt nicht an die Brust bekommen habe.
Als er dann weg war, habe ich Judith den ganzen Tag konsequent an die Brust gelegt, es wurde auch im Laufe des Tages immer besser, nur hatte ich die ganze Zeit den Eindruck, dass sie sich nicht richtig satt trinkt, obwohl die Brust noch längst nicht leer war.
Abends und nachts habe ich ihr dann doch die Flasche gegeben, da hat sie dann auch noch ziemlich viel getrunken.
Dann habe ich beschlossen, dass das so nicht funktioniert und habe mich dazu entschlossen, weitgehend abzustillen und die Milch auf einem so niedrigen Level zu halten, dass ich später, falls Judith es sich noch anders überlegt, noch stillen kann (Tabea hat 5 Monate gebraucht, um es sich anders zu überlegen :hmmmm: ).
Also habe ich immer weniger abgepumpt und ab und zu noch versucht, sie anzulegen. Und nun trinkt sie seit 3 Tagen ohne viel Meckerei aus der Brust (sogar auch aus der linken, die sie von Anfang an fast komplett verweigert hat!!!). Ich glaube, sie hatte kurz vorher ihren Wachstumsschub, vielleicht hängt es damit zusammen, dass es plötzlich ziemlich problemlos funktioniert!
Natürlich ist die Milchmenge noch nicht da zum Vollstillen, aber ich glaube, wir sind auf dem besten Wege dorthin, ich bin jetzt schon zwei Nächte ohne Zufüttern ausgekommen!
Die Pumpe habe ich seit vorgestern nicht mehr in der Hand gehabt
Ein großes Dankeschön an Dich, Eo, dass Du mir so viel Mut zugesprochen hast!!! :knutsch01:
Jetzt kann ich ja wieder den Still-Smilie in meine Signatur setzen :biggrin:
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Stilltee und -öl stehen bereit und werden schon eifrig benutzt :leggggger: