:sad: Hallo! Ich habe ein riesiges Problem, das mir schwer zu schaffen macht. Ich bin in der 26. SSW und habe seit Mitte letzter Woche die absolute Depri. Wir haben lange auf unser Krümelchen gewartet, sind sogar medikamentös behandelt worden. Als es endlich geklappt hat war die Freude groß, ich habe mir immer wieder Sorgen gemacht, ob alles in Ordnung ist. Bis vor 1 Woche. Seitdem frage ich mich, ob ich das Kleine überhaupt will, ob es nicht besser gewesen wäre, keine Kinder zu kriegen. Ich hab keine Lust, was zu machen, keinen Hunger, keinen Antrieb. Wenn das Kleine strampelt, denke ich manchmal, es solle einfach damit aufhören. Und dabei fühle ich mich hundsmiserabel und mache mir schlimme Vorwürfe. Mit meinem Arzt habe ich schon gesprochen, der meint, ich solle noch abwarten, erst wenn das ganze länger dauert, solle ich was unternehmen. Eigentlich sollte ich mich doch auf das Kleine freuen, oder? Was kann ich dagegen tun?
Momentan ist alles ein bißchen viel. Meine Eltern haben den Kontakt zu uns abgebrochen, ich wohne 250 km von meinen Freundinnen entfernt. Meine Schwiegereltern haben uns ihr Haus geschenkt, in das mein Mann ziehen möchte, ich kann mich aber nicht wirklich dazu durchringen, weil ich 2 Jahre lang mit den Schwiegereltern darin gewohnt habe und 1 Jahr davon auf Grund der Schwiegermutter die Hölle war. Mein Mann will es zwar von Grund auf renovieren, aber ich kann mich mit dem Gedanken nicht abfinden. Andererseits wäre es schon ein Traumhaus mit riesigem Garten, auch für unseren Nachwuchs wunderschön.
Am meisten belasten mich aber die ablehnenden Gedanken gegen das Baby. Wer weiß Rat?
Danke,
Silke
Kommentare
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Ich glaube nicht, dass du das Kind ablehnst. Von dem, was du erzählst, hört es sich an, als hättest du nur keine Lust auf das Leben im Haus der Schwiegereltern, das dich erwartet, auf dein "neues aber second-Hand" Leben, und da dein Kind ein Teil dieses neuen Lebens ist, hängt es in den negativen Gefühlen mit drin.
Kannst du deinem Mann das begreiflich machen? Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlen musst. Wahrscheinlich wäre es vom finanziellen Standpunkt aus unvernünftig, in dieses Haus nun nicht einzuziehen. Könnt ihr, durch andere Nutzung der Räume (das Schlafzimmer woanders, zum Beispiel, eventuell sogar das Wohnzimmer) das Haus mehr zu eurem machen? Neue Möbel natürlich, neue Raumaufteilung, neue Farben. Und damit verbunden auch neue Gefühle. Ich glaube, das Wichtigste ist erstmal, dass dein Mann deine Gefühle nachvollziehen kann. Und ganz wichtig, dass er es nicht als Ablehnung seiner Familie versteht, denn davon ist er ja selber auch Teil.
Edit: Wenn ich mir im Moment Gedanken mache (bin sechs Wochen hinter dir), hängen die auch mit Familienstrukturen zusammen. Meine Eltern wohnen in Spanien/Bremerhaven und wir bei Aachen, also sehe ich sie sehr selten. Die Schwiegereltern sind omnipräsent. Sie wohnen nur 10 km entfernt, haben sich als Babysitter angeboten und uns wurden schon Mini-Dirndls angedroht (die dann zu Lederhosen würden, als sich herausstellte, dass das Kind ein Junge wird). Ich fürchte mich davor, die Familiengeschichte meines Mannes innerhalb seiner Familie zu wiederholen, was Erziehung und auch den ganzen Gefühlsballast angeht, der damit zusammenhängt, und die Alternative, meine eigene recht glückliche Kindheit, scheint weiter weg, weil eben auch meine Eltern geografisch weiter weg sind. Wenn ich an ein Leben mit Kindern denke, denke ich also eher an das, was ich nicht will. Bis ich mir dann sage, dass wir keine Geschichte wiederholen werden, wir sind weder meine Eltern noch die Eltern meines Mannes, und wir werden unsere Zukunft selber gestalten. Auch du kannst eine komplett neue Zukunft gestalten--hauptsache, ihr bekommt das mit dem Haus der Schwiegereltern und den emotionalen "Hypotheken", die da drauf liegen, in den Griff!
Und das könnt ihr!
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Wenn es wirklich länger dauert, dann denke ich auch, dass Du etwas machen solltest, ansonsten würde ich an Deiner Stelle wieder anfangen zu Träumen, wie wird es sein, wenn das Kleine ein bischen größer ist, wenn Ihr im nächsten Sommer im Park spielt, wenn es anfängt zu laufen.
Tja und also ich würde jedes Haus mit Kusshand nehmen ;-) Vielleicht läßt Du Deinen Mann erst mal alles rausreißen, und dann entscheidet Ihr gemeinsam wie Ihr es verändern wollt.
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Wand rausreißen
Sicher liegt bei dir auch der Hund begraben, das du zur zeit ohne
Freundinnen da stehst, stimmts? Zumindest keine gute in deiner Nähe.
Ich schlage vor, das du nach Außen gehst. Geh zum
Schwangerenschwimmen, mach SS-Yoga oder Gymnastik oder oder...
Such dir neue Kontakte- das hilft und ist überhaupt nicht schwer.
Besonders leicht ist es mit Kind :razz:
Und die Gedanken ums Kind?! Ich denk das sind ganz natürliche Ängste,
die viele Mütter kennen! Geboren wahrscheinlich aus deiner gesamten
Situation heraus und der ewig wiederkehrenden Frage "schaff ich das?"
Laß Dich mal :troest: das wird schon und berichte mal wie es Dir ergeht :!:
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zwar wirkt das kraut nicht prompt, aber nach ca.10 tagen tritt eine merklich besserung ein :!:
und vielleicht kann diese :arrow: kleine übung dein begleiter werden...