Pro / Contra "Schreien Lassen"

AnonymousAnonymous

59,500

bearbeitet 15. 06. 2004, 15:21 in Plauderecke
Hallo Zusammen,

gleichmal vorneweg: Ich bin eine "ich-lass-mein-Baby-nicht-schreien-Mama" ;-)
Von Anfang an wurde ich, gerade von der älteren Generation, mit belehrenden Kommentaren "beglückt", wie "Du musst sie halt auch mal schreien lassen", "die müssen das lernen", "die weiss schon, mit wem sie es machen kann", etc. etc..
Ich kanns bald nicht mehr hören!

Selbst meine Hausärztin, von der ich eigentlich viel halte (war heute wegen meiner Schulter da :roll: ) Meinte doch tatsächlich, ich solle sie abends im Dunkeln (!) mal schreien lassen. :shock:
Ich hab ihr dann versucht zu erklären, warum ich das nicht richtig finde. Tja, sie meinte dann nur, die Kleine hätte wohl schon "gelernt", dass ich komme, wenn sie schreit.

Ich habs wirklich versucht, ich hab versucht zu erklären, dass ich der Meinung bin, dass Julias Urvertrauen darunter leidet, wenn sie jetzt die Erfahrung macht, dass eben niemand kommt, wenns ihr schlecht geht. Das ich möchte, dass sie mir und meinem Mann vertraut, dass sie spürt, das wir immer für sie da sind, wenn sie uns braucht. Wann, wenn nicht jetzt, wird genau dafür der Grundstein gelegt?

Irgendwie scheinen meine Argumente nicht zu überzeugen. Habt Ihr noch andere? Auch wenn ich jetzt hier eine Grundsatz-Diskussion anzettele... das ist mir die Sache wert ;-)
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Kommentare

  • eugenieeugenie

    742

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Maya schrieb:
    die Kleine hätte wohl schon "gelernt", dass ich komme, wenn sie schreit.
    Ich gehe mit den Worten "Mein Baby ruft mich.", ich rufe meiner Tochter zu "Ich komme schon.", wenn ich noch einen Moment brauche...

    :traurig08: Ist doch ganz logisch: Natürlich komme ich, wenn mein Kind mich ruft, was denn sonst?
    Ich komme auch, wenn mein Partner mich ruft oder es an der Tür klingelt oder...

    Sowas doofes...

    Eugenie
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Interessanter Vergleich, den merk ich mir :grin:
  • YasminYasmin

    3,093

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wie macht ihr das eigentlich mit dem auf Klo gehen?
    vielleicht habt ihr ja eine pfiffigere Methode als ich :roll:
    entweder ich laß ihn dann schreien oder ich sch... mir in die Hose :sad:
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mitnehmen Yasmin :!: Früher oder später verfolgt er Dich eh überall hin.
  • YasminYasmin

    3,093

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    jaha auf die Idee bin ich auch schon gekommen :!:
    Ab in den Wipper und mit ins Klo gestellt und gaaanz viele
    Faxen gemacht.
    ABER........das ist und bleibt nunmal nicht der Arm :!:
    Und ich weigere mich schlicht und ergreifend ihn "dabei"
    auch noch auf dem Arm zu haben :???:
    Nicht das ich Probleme mit meinen Exkrementen hätte,
    ich hatte als Kind auch eine ausgezeichnete Anala Phase,
    aber ich finde irgendwo hört es auf :twisted:
    Was soll ich also statt dessen tun?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ihn meckern lassen...
  • YasminYasmin

    3,093

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ach nee.........
    ich würd gern von der "ich laß mein Kind nicht schreien Fraktion" lesen
    wie sie das regeln!?
    Denn vom Grundsatz laß ich Conor auch nicht schreien :!:
    Aber ich muß eben ab und an mal die Toilette besuchen, oder hantiere
    mit Kochendem Wasser, oder räum die Geschirrspüle ein und aus etc.
    und da kann er zwar bei sein, aber in einigen Situationen geht es nicht
    anders als das er mal 2-4 Minuten brüllt :sad:

    Wenn ich dann lese "ich laß mein Kind nie schreien", dann frag ich mich
    was ich falsch mache und wie ich meinen Haushalt organisieren sollte,
    dass ich ihn nicht schreien lassen muß!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja was will man machen? Oder wenn man noch andere Kinder hat z.B....
    Aber ich denke, hier geht es nicht um zwei Minuten, sondern um die Ratschläge von wegen "kräftiger Lungen", und verwöhnen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hai Yasmin,

    also ein paar Minuten lass ich Julia tagsüber auch mal schreien, wenns nicht anders geht und wenn noch nicht "Phase rot" eingetreten ist :-)
    Aufs Klo kann ich alleine, zum Duschen oder Haare waschen nehm ich sie einfach mit.

    Es geht mir mit diesem Threas eigentlich auch nicht um kurzes Schreien in Alltagssituationen, sondern um die bekannten Ausnahmesituationen, bei uns z.B. beim Einschlafen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also, die Sprüche habe ich auch gehört :roll:

    Aber mal ehrlich, Lukas war 22 Monate als Felix kam. Wenn ich Lukas am Baden war, dann musste Felix im schlimmsten Fall mal ein paar Minuten schreien. Man hört ja auch, ob es etwas "ernstes" ist oder ob er mal eben nur die Mama braucht. Mit zwei Kindern geht das einfach nicht ;-)

    Und soll man dann beide Kinder mit auf die Toilette nehmen :lol:

    Ich glaube, dass ist nicht realistisch ein Kind gar nicht weinen zu lassen, schreien lassen fängt bei mir bei ca. 8-10 min an. Und Frust gehört auch zum Lernen und großwerden dazu.
  • MimiMimi

    1,643

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebe Maya,

    Du weißt, ich gehöre derselben Fraktion an. Du hast aber meines Erachtens ein Wort vergessen: allein. Daß´mein Kind meckert oder auch weint während ich die Nudeln abgieße kann passieren - aber sie sieht mich und weiß sie ist nicht allein. Auf dem Klo darf sie auch auf meinen Schoß wenns sonst ohne Weinen nicht geht - aber zum abwischen brauch ich meine Hände bzw. kann sie nicht auch noch auf dem Schoß ballancieren. Aber sie sieht mich. Und auch das mach ich nur, in genannten Fällen oder wenns gefährlich ist. Z. B. ein Glas fällt runter und Scherben sind im Laufstall - was weiß ich...

    Nachts im Bett würde sie mich nicht sehen - somit klares no go!

    Das Stichwort lautet für mich Objektpermanenz - und davon haben die Kids im ersten Jahr definitiv keine Ahnung! Sie wissen schlicht und ergreifend nicht, daß es Mama weiter gibt, wenn sie sie nicht sehen.

    Und ganz ehrlich: wenn ich meiner Süßen im ersten Jahr nur beibringe, daß ich für sie da bin, egal in welcher Situation und ich somit den Grundstein dafür lege, daß sie nicht mit diesen Sch...verlustängsten wie ich durchs Leben läuft -ich sag Dir: Dann hab ich einen Bombenjob gemacht. Egal was Omas, Ärzte oder was weiß ich wer sagen.

    Himmel, das wurde jetzt etwas emotional - aber wer mich ein bißchen kennt, weiß, daß Alina mich zu dem Thema oft auf die Probe stellt - wer mich nicht kennt, kann im Kummerkasten nachlesen....
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sasha fängt laaaangsam an, nicht mehr permanent hinterher zu tippeln, wenn ich zur Toilette muss; bis vor ein paar Wochen sah das aber noch anders aus. :roll: Dass er mir nicht noch das Papier von der Rolle gerissen und in die Hand gedrückt hat, war eines... :twisted: Was habe ich mir in dieser Zeit gewünscht, wenigstens einmal am Tag nur 5 Minuten allein und in Ruhe dort verbringen zu dürfen. :oops:
    Als er noch ein Baby war und in seinen "heißen" Phasen nicht eine Minute allein sein wollte, muss ich ehrlich sagen, dass ich ihn dann auch etwas haben schreien lassen, wenn ich zur Toi. musste. Das Ganze ging dann zwar im Turbogang, nur ich hätte ihn nicht mitgenommen. :traurig08: Sonst war/bin ich ja auch permanent eine absolute Tragling-Mama, wenn das Bedürfnis danach da ist. ;-)

    @Maya: Suchst du noch nach "schlagkräftigen" Argumenten, die der "laß-dein-Kind-schreien-Fraktion" den Wind aus den Segeln nimmt? Weil dann würde ich noch ein paar Argumente zusammentragen. ;-)
    Wir haben momentan ja das selbe Problem, nur mit dem Unterschied, dass der Kurze schon zwei ist... :???: (Und ich trotzdem nichts von Ferbern halte, weil er binnen zwei Minuten so schreit, dass er erbricht :mad: )

    :byebye01:

    Gisela
  • steffiisteffii

    1,316

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich lasse meinen Sohn auch nicht schreien, wenn er mich nicht sieht. Ich nehme ihn auch mit aufs Klo, setze ihn dort aber auf den Boden. Er räumt dann immer gleich den Schrank aus. Er schreit vor allem, wenn ich ihm die Windel wechseln oder ihn an-/ausziehen will und das ist dann eben pech. Ich lasse ihn deshalb nicht immer nackt oder mit einer vollen Windel rumlaufen. Er schreit auch mal wenn er überdreht ist und nicht einschlafen kann. Dann nehme ich ihn ganz fest in den Arm, tue aber nichts weiter. Wenn er dann noch ein paar Minuten schreit, dann schreit er eben.

    Seit einiger Zeit schreit er auch, wenn er nicht bekommt, was er will. (z.B. noch mehr Erdbeereis.) Dann setze ich ihn einfach auf den Boden und gehe kommentarlos ein paar Schritte weg. Bisher hat er sich dann immer recht schnell wieder beruhigt.
  • YasminYasmin

    3,093

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na dann bin ich jetzt im Bilde!
    Hab mich schon gefragt wie ihr das leisten könnt die
    Kleinen nie schreien zu lassen, oder immer gleich
    hinzurennen :roll: ich kann das nicht leisten!
    In der Regel laß ich ihn aber auch nicht schreien.
    Aber es gibt halt Situationen da geht es nicht anders!
    Und irgendwer hatte was von Frsutrationstolleranz
    geschrieben- das haben die Profs an der Uni auch
    immer betont. Ich denk auch nicht ganz unwichtig ;-)
  • eugenieeugenie

    742

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Yasmin schrieb:
    ich würd gern von der "ich laß mein Kind nicht schreien Fraktion" lesen wie sie das regeln!?
    Also bei mir kommt es ein bißchen drauf an:
    Wenn die Kleine in schlechter Stimmung ist, nehme ich sie halt mit (sonst würde ich eh nur gehetzt...) oder warte (wenn's möglich ist ;-) )oder der Papa nimmt sie.
    Wenn Sie aufwacht, ihr langweilig wird oder sie sich allein fühlt und deshalb anfängt zu weinen, rufe ich erstmal "Ich komme gleich, Augenblickchen, was ist denn los? Einen Monet noch...", oft ist das für sie ok, dann weiß sei wohl, daß ich nicht so weit weg sein kann.

    Auf'm Klo gestillt habe ich übrigens noch nciht - dafür aber in der Badewanne :lol: ...

    Bei Haushaltssachen unterbreche ich eigentlich schon, wenn sie weint. ...oder halt wieder die Ruf-Nummer...

    Gruß
    Eugenie
  • IngaInga

    753

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ich musste Elias schon mal auf dem Klo stillen. :oops:
    Es kam so plötzlich und er hatte unsagbaren Hunger und hat geschriehen. Was blieb mir da anderes übrig :traurig04:

    Ich lasse meinen Kleinen so wenig wie möglich schreien. Aber eigentlich schreit er oft garnicht richtig sondern quängelt nur. Wenn er richtig arg schreit dann stehe ich Gewähr bei Fuss, weil dann hat er wirklich was.

    Mir fallen auch keine weiteren Argumente ein. Ich ignoriere solche Tipps wie lass ihn doch mal weinen. Oder ich sag einfach nein mach ich nicht. Dann kommt natürlich "du verwöhnst ihn".
    Aber was ist bitte schön ist daran negativ? Ich verwöhne mein Kind gerne mit aller Liebe die ich aufbringen kann.
  • Janina1Janina1

    1,145

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gisela schrieb:
    Dass er mir nicht noch das Papier von der Rolle gerissen und in die Hand gedrückt hat, war eines...

    Echt? Das macht er nicht? Alexander hat das mal 'ne Zeitlang gemacht, ich fand das sehr zuvorkommend. :grin:

    Ansonsten schließe ich mich den anderen aus der "Nicht-Schreien-Lassen"-Fraktion an. :smile:
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Alsoooo, ich bzw wir gehören ja auch dieser 'nicht-schreien-lassen' Fraktion an!
    Klar kommt es mal vor, dass er ein paar Minuten quengeln muss, weil ich grade noch was zu tun hab und nicht alles aus der Hand fallen lassen kann :roll: ... aber er sieht mich dabei und ich denke auch, das ist der entscheidende Punkt!

    Ansonsten renn ich wirklich sofort, wenn der Kleine schreit, egal wo ich bin und was ich mache!

    Es gibt aber auch Zeiten, in denen sich Kylian schonmal so in Rage schreit, dass ich einfach nicht mehr kann. Dann leg ich ihn im Wohnzimmer auf seine Decke und lass ihn sich austoben. Bleibe jedoch die ganze Zeit neben ihm, streichle ihn oder hab einfach nur meine Hand da.
    Wenn er sich denn mal in Rage geschrien hat, dann fängt er an sich zu winden, zu kneifen und sich durchzudrücken. Dabei hat er es fast schon mal geschafft, sich aus meinem Arm zu winden und wäre beinah auf den Boden geplumst! :oops: ... und meist ist es mittlerweile so, dass er wenn ich ihn trösten will nur noch mehr anfängt zu brüllen (weiss nicht was ich falsch mach :sad: ) und gar keine absolute Nähe will... Deswegen ist das mit der Krabbeldecke oft der einzige Weg...
    Aber ich denke halt, wichtig ist, dass er nicht alleine und vorallem im Dunkeln brüllt!

    Und Maya, mein Argument dazu ist einzig und allein: Das ist unser Kind und wir müssen wissen, was wir für richtig halten-Punkt!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo zusammen,

    ein wichtiger Aspekt fehlt in der Diskussion,
    die kleinen Menschen entwickeln unterschiedliche Fähigkeiten zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Bis zum Ende des 6 Monats ist das Gehirn gar nicht in der Lage irgendwelche Informationen, die von außen kommen, zu speichern.
    Mit dieser Informationen sollten sämtliche Diskussionen über das Verwöhnen von ganz kleinen Menschen überflüssig werden. Die Kinder sind garnicht in der Lage dieses Zusammenhänge zu erkennen geschweige denn sie zu erlernen und ihre Eltern "boshaft" durch die Gegend zu scheuchen.
    Noch ein letztes zum Schluß Kinder müssen verwöhnt werden, und zwar mit Liebe.
    Gruß Roland
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Roland,

    das ist aber meist genau der Haken bei den 'älteren' Leuten. Wie oft hab ich schon gehört, dass mein Kind schon sowas von dermaßen verwöhnt ist! :roll:
    Aber auch nicht nur von der älteren Fraktion... meine beste Freundin, genauso alt wie ich (25) sagt mir jedesmal, wie verwöhnt Kylian doch wäre :???: , dabei hat sie nicht mal selbst ein Kind, geschweige denn ne Ahnung von Säuglingen... sie geht ja schon aus dem Zimmer, wenn ich den Zwerg wickle, weil ihr dabei schlecht wird :roll:

    Ich selbst weiss, dass Kinder bis zum 6. Monat noch nichts in diesem Sinne lernen können, geschweige denn soetwas begreifen. Und ich denke auch, dass ich das ganz richtig so mache, wenn ich einfach da bin, wenn er weint. Er hat mir schon allzuoft und allzu deutlich gezeigt, dass er es nicht mag, wenn ich ihn im Arm habe, wenn er brüllt wie von der Tarantel gestochen. Also habe ich das eben mit der Krabbeldecke probiert... und es hat sich gezeigt, wenn ich nur neben ihm sitze und ihn anschaue und vielleicht noch ein klein wenig dabei streichle, dass er einfach sich schneller wieder beruhigt und sich nicht so sehr in Rage schreit!

    Und noch was zum Thema verwöhnen... es ist mir eigentlich wurscht egal ob ich mein Kind verwöhne! ER wird von mir die Liebe bekommen die ich nicht bekommen habe!
    Zudem denke ich verwöhnen an sich, hat etwas mit materiellen Dingen zu tun. Denn kann man einem Kind wirklich zu viel Liebe und Aufmerksamkeit schenken????

    :byebye03:
  • IngaInga

    753

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    die kleinen Menschen entwickeln unterschiedliche Fähigkeiten zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Bis zum Ende des 6 Monats ist das Gehirn gar nicht in der Lage irgendwelche Informationen, die von außen kommen, zu speichern.

    Das denke ich auch und kann mir nicht vorstellen das mein dreimonatiger Sohn sich denkt: "ich werd mal schreien, dann kommt Mutti schon."
    Was musste ich da aus meiner Umgebung hören:
    "Selbst ein Hund weiss dass er etwas zu fressen bekommt wenn er auf einen bestimmten Knopf drückt, warum sollte ein Baby diese Zusammenhänge nicht begreifen"
    Was hätte ich dazu erwiedern sollen? :roll:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ganz einfach: Bei einem Hund, der das kann, sind die Vernetzungen im Gehirn fertig, die nötig sind, gewisse Dinge miteinander zu verknüpfen. Bei einem Baby ist das noch lange nicht so, das dauert teilweise Jahre...

    :byebye01:

    Gisela
  • eugenieeugenie

    742

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also irgendwie verstehe ich das ganz glaube ich nicht so ganz...

    Wenn mein Baby schreit weil es Hunger hat, gebe ich ihm zu essen.
    Wenn mein Baby schreit weil es im Nassen liegt, wickele ich es.
    Wenn mein Baby schreit weil ihm zu warm ist, ziehe ich es dünner an.
    Wenn mein Baby schreit weil ihm zu kalt, wickele ich es in eine Decke.
    Wenn mein Baby schreit weil es allein ist, gesellschafte ich es.
    Wenn mein Baby schreit weil es Langeweile hat, unterhalte ich es.
    Wenn mein Baby schreit weil es nicht schlafen kann, wiege ich es.
    Wenn mein Baby schreit weil es Schmerzen hat, tröste ich es.
    Wenn ich nicht weiß, warum mein Baby schreit, versuche ich es herauszufinden oder generell zu trösten.

    Was soll ich denn sonst tun?

    Mein Baby übt gerade mal, sich den Schnuller selbst wieder 'reinzuschieben, mehr Eigenleistung ist nicht zu erwarten! Es wird sich keinen Joghurt aus dem kühlschrank holen, wenn ich es nicht füttere und auch nicht in die Videothek fahren, wenn ich keinen Bibabutzelmann singe :???: .

    Was bitte sollte also schreien lassen bewirken?

    Eugenie
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    eugenie schrieb:
    Mein Baby übt gerade mal, sich den Schnuller selbst wieder 'reinzuschieben, mehr Eigenleistung ist nicht zu erwarten! Es wird sich keinen Joghurt aus dem kühlschrank holen, wenn ich es nicht füttere und auch nicht in die Videothek fahren, wenn ich keinen Bibabutzelmann singe :???: .
    Was bitte sollte also schreien lassen bewirken?

    Huhu Eugenie

    :lachen04: ...der war gut ... also mein Auto bekommt Kylian jetzt noch nicht um in die Videothek zu fahren :lol:

    Ich weiss nicht, ich könnte den Zwerg nicht ewig schreien lassen!!! Kurz ja, wie schon gesagt, wenn ich nicht alles fallen lassen kann oder auf dem Klo hocke ;-)
    Aber sonst... :traurig08:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo meine Lieben,

    erst mal Danke für Eure Meinungen, ich komme leider erst heute dazu zu antworten.

    Das Thema ist für uns sehr aktuell, da Julia abends enorme Probleme hat einzuschlafen und ohne viel Weinen und Schreien geht das nie.
    Ich lese gerade das Buch "Warum Babys weinen" von A. Solter. Kennt das jemand hier? Mmh, da kommen ja noch ganz andere Aspekte in das Thema rein. Solter sagt nämlich, das Babys Weinen brauchen, um sich von negativen Gefühlen zu entlasten. Ich möchte da jetzt nicht weiter drauf eingehen, aber es macht mich sehr nachdenklich.

    Julia alleine schreien lassen kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Sie in meinem Arm "einfach schreien zu lassen" schon eher. Denn wenn alle stillbaren und erkennbaren Bedürfnisse gestillt sind, was kann es dann sein, was sie so quält?
    Dann ist halt noch die Frage, wie ich das als Mutter aushalten kann, mein Kind länger schreiend im Arm zu haben. Das ist megahart sag ich Euch. Aber ich bin trotzdem unsicher, ob das richtig ist. Von der Logik her ist es einleuchtend was Solter schreibt....

    Hat jemand dazu eine Meinung?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Maya ich habe das hier schon öfter empfohlen, auch Dir glaube ich.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mir? Wirklich Marlies? Naja, vielleicht hab ich ja doch Alzheimer ;-)

    Weisst Du, vieles in dem Buch hat mich "aufhorchen" lassen. Aber es ist halt schon ein ganz neuer Weg den man da einschlägt. Der braucht Kraft und davon hab ich im Moment so wenig :neutral:

    Glaubst Du daran, was Solter schreibt?
  • Kayleigh119Kayleigh119

    3,579

    bearbeitet 11. 06. 2004, 22:55
    Maya schrieb:
    Mmh, da kommen ja noch ganz andere Aspekte in das Thema rein. Solter sagt nämlich, das Babys Weinen brauchen, um sich von negativen Gefühlen zu entlasten.

    Maya,
    das klingt für mich auch ganz logisch.
    Wenn wir sauer, traurig, oder wütend sind weinen oder schreien oder toben wir ja auch.
    Ich denke so ein kleiner Mensch muss auch seine Gefühle und Eindrücke rauslassen.

    Bei Nino geht es mir auch manchmal so, dass er wie am Spiess brüllt und sich absolut nicht trösten lassen will. Er macht sich dann so steif in meinem Arm, das er sich ganz dolle nach hinten biegt :???:

    Ich lege ihn dann erst mal ins Bettchen oder wenn es am Tage ist, ins Kinderzimmer in seine Schaukel oder Laufgitter.
    Dann merke ich ja, ob er sich beruhigt und einfach mal alleine sein möchte.
    Ich weiss, das hört sich komisch an, weil er noch so klein ist. Aber Nino braucht das manchmal, einfach Seele baumel lassen....sag ich dann immer. Oft hört er dann auch auf zu brüllen.
    Wenn doch nicht, nehme ich ihn wieder in den Arm. Und hoffe, dass er sich beruhigt.

    Was schreibt den Solter ? Soll man die Babys im Arm schreien lassen, auch wenn man das Gefühl hat, das sie sich "wehren"
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, ich habe es selber oft versucht. Du hattest von Beginn das Problem, und relativ am Anfang habe ich das sicher geschrieben. In die Ecke setzen, Kind festhalten und heulen lassen. Mitheulen geht auch. Es wird auch empfohlen, dem Kind nicht zu sagen, alles ist gut oder so, sondern eher, ja Du hast ganz recht, alles ist schrecklich...sie weinen sich dann regelrecht aus, was nicht so leicht auszuhalten ist, aber das was Ihr momentan macht, kostet auch Kraft und ändert nichts an der Situation.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Simone, das mit dem Wehren haben wir auch oft. Ich zitiere hier mal aus dem Buch:

    "Manchmal scheint es, als würde ein weinender Säugling darum kämpfen, vom Arm der Eltern herunter zu kommen. Dieser Kampf gegen eine überlegene Macht ist oft ein notwendiger Bestandteil des Entlastungsprozeß. Das Kämpfen kann das Durcharbeiten der Gefühle begleiten, die durch vorgeburtliche Traumata, eine zu lang andauernde Geburt oder Frustations- und Machtlosigkeitsgefühle im täglichen Leben verursacht werden."

    Marlies, ja ich kann mich erinnern, dass Du mir das am Anfang, als es mit Julia so schlimm nachts war, mal gesagt hast. Wir haben das damals auch versucht, allerdings immer abgebrochen, weil sie sich so in Rage gebrüllt hat, dass ich Angst hatte sie kollabiert mir gleich :cry:

    Ich weiss nicht, wie lange ich das aushalten kann. Eine Stunde, zwei Stunden?
  • NaehhexeNaehhexe

    809

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Maya,

    das ist das schwerste ÜBERHAUPT, mit einem brüllenden (nicht nur weinend) Kind im Arm im Bett zu liegen, zu sitzen, oder wo auch immer........

    Ich versuch mich mit den Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung zur Ruhe zu zwingen, und über irgendwas anderes nachzudenken.

    lg, Ina
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es dauert meistens nicht soooo lange. Zumindet werden die Pausen zwischendrin immer länger.
  • YasminYasmin

    3,093

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Stimmt ;-)
    Bei Conor ist es nur noch selten das er sich so in Rage schreit.
    Zum Ende hin, also als diese Atakken immer seltener wurden,
    hat er nur noch max. 5 Minuten geschrien bis er eingeschlafen
    ist. Hatte den Eindruck das er das Prozedere kennt :lol:

    Zum Festhalten kann ich nur sagen das das bei uns nie so richtig
    funktioniert hat......wenn nur sehr selten. Ich hab ihn immer neben
    mich ins Bett gelegt und meinen Arm ein bißchen um ih gelegt und
    war einfach da. Er hat dann immer um sich geschlagen wie verrückt :sad:
    Naja, letztenendes ist er immer sehr schnell eingeschlafen!

    Allerdings ist es heute noch so, das ich ihn zum einschlafen (aber
    ausschließlich am Tag!!!) hinlege und er dann schreit. Er weint dann,
    wie eine Eieruhr, exakt 4 Minuten und ist dann eingepennt :shock:
    Manchmal hab ich das Gefühl das ist sein eigenes Ritual :???:
    Wenn ich während des Schreiens zu ihm gehe, dann wird es schlimmer
    und er findet gar nicht in den schlaf, ist überreizt- die ganze Palette.

    Wie Maya immer betont- jeder Jeck ist anders ;-)
  • Kayleigh119Kayleigh119

    3,579

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Maya, ja das mit dem "wehren" finde ich sehr schlimm. Das er brüllt und weint ist okay, Aber wenn ich ihn dann auf den Arm nehme um zu trösten, und er sich dann so nach hinten stemmt ( so nach dem Motto *lass mich los!) Macht mich das oft ratlos. Wenn ich ihn dann festhalte, wird es leider noch schlimmer.

    Vielleicht sollte ich mir das Buch auch zulegen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So, heute abend konnt ich echt nicht mehr. Sie hat nur gebrüllt, auch beim Tragen auf dem Arm und auch im Tuch. Ich habe mich mit ihr hingesetzt und habe sie weinen lassen. 15 Minuten hat sie geschrieen als würde sie abgestochen! Sie war völlig ausser sich. Wenn sie Luft geholt hab ich ihr immer wieder gesagt, dass ich sie liebe und das sie ruhig ihren Frust rauslassen kann. Oh Mann hab ich mitgeheult...
    Nach 15 Minuten sind ihr die Augen zugefallen. Ich bin dann nochmal 15 Minuten mit ihr sitzen geblieben und hab sie dann ihr Bett gelegt. Da schläft sie jetzt. Ich vermute aber, dass sie nochmal wach wird, da sie heute abend auch nichts mehr trinken wollte.

    Himmel, sagt mir, dass das richtig ist, was ich da tue :neutral: :sad:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja ist es, Du wirst sehen, ob sie wirklich wieder wach wird, und wie sie sich dann verhält.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Marlies, sie hat geschlafen bis heute morgen 6.30 Uhr!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :bounce01: :bounce02: :bounce03: :applause: :fun12:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Suuuuuuuuuper, Maya! :grin:

    Und wie ist Julia jetzt drauf?

    :byebye01:

    Gisela
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eigentlich ganz normal. Sie hat mich heute morgen genauso angelacht, wie sonst auch morgens. Ich hab mir gestern abend ja noch den Kopf zerbrochen, ob das so richtig ist. Bin zig-mal in ihr Zimmer gegangen und hab geschaut, wie es ihr geht. Habe eigentlich ja auch fest damit gerechnet, dass sie heute nacht nochmal kommt und Hunger hat.

    Gisela kennst Du das Buch von Solter?
    Das Tragen und auch das Fläschchen zum Einschlafen ist ja, wenn man danach geht, auch ein "Kontrollmuster". Also ein Ablenken bzw. auch Ersatz für das eigentliche Einschlafproblem.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, ich kenne das Buch leider nicht.

    Ich kann jedoch zum Festhalten auch etwas beitragen: Max war auch so ein Spezialist, der zeitweilig nicht zu beruhigen war. Ich ging sogar noch einen Schritt weiter und wickelte ihn, wenn er sich in Rage geschrieen hatte, fest in eine dünne Decke ein, so dass nur noch der Kopf raus schaute. In der ersten Zeit schrie er sich anfangs noch mehr in Rage, so dass es mir ging wie dir und ich am Mitheulen war, weil es mir fast das Herz zerrissen hat, wenn er sich mit aller Gewalt gegen mich stemmte. :???: Meine Nachsorgehebi meinte damals aber, dass ich es konsequent durchziehen soll, weil dieses Einwickeln ihn die vom Bauch her bekannte Begrenzung wieder geben würde. Ich war nach ein paar Tagen eigentlich drauf und dran, damit abzubrechen, weil ich dachte, ihn damit zu quälen. Und genau an dem Tag, wo ich ihn eigentlich nicht mehr einwickeln wollte, klappte es hervorragend. Von da an ließ er sich binnen kürzester Zeit in meinem Arm beruhigen.
    Jetzt frage mich aber bitte nicht, wie lange wir dieses Festhalten durchgezogen haben. Es sind mittlerweile 6 Jahre vergangen... Ich weiß nur, dass ich es nicht sehr lange machen musste, weil er es im Spätsommer 1998 nicht mehr brauchte. Und Max ist im Dez. 1997 geboren.

    :byebye01:

    Gisela
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Siehst Du Maya, das habe ich mir gedacht. Deswegen habe ich gestern gesagt...abwarten ob die noch einmal kommt. Sie hat doch auch Schlafmangel....ich hoffe Du hast auch geschlafen???
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja Marlies, ich hab geschlafen ;-)

    Bin mal gespannt, wie es heute abend geht.
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh Maya,

    ich wünsche euch so sehr, dass es nun aufwärts geht *Daumendrück*
  • Kayleigh119Kayleigh119

    3,579

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Maya, ich habe das Buch ja leider nicht. Deshalb meine Frage: Wird das "festhalten" auch noch bei grösseren Babys empfohlen ?
    Denn ich habe das Gefühl, Nino wird hysterisch wenn ich ihn "festhalte".
    Deshalb weiss ich nicht ob es richtig für ihn ist.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke Armana, das hoffen wir auch *seufz*


    Simone, richtig festhalten tu ich Julia nicht. Da wird sie noch wuschiger.

    Es geht in dem Buch von A. Solter auch eher darum, das Kind im Arm zu haben und ihm Deine volle Aufmerksamkeit zu geben. Ihm das Weinen (also das rauslassen von negativen Gefühlen) einfach zuzugestehen.

    Ob Du "fest" hälst oder nicht, würde ich persönlich individuell entscheiden. Du hast ja sicher gelesen, bei Giselas Sohn war das richtig. Bei Deinem muss das ja nicht unbedingt auch so sein.
    Die ursprüngliche Festhalte-Methode wurde ja von Martha Welch entwickelt und propagiert. Sie hat auch ein Buch darüber geschrieben.
  • Kayleigh119Kayleigh119

    3,579

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Maya, danke.
    Ja das halten machen wir schon. Und das klappt auch ganz gut.
    Nur "fest"halten geht halt gar nicht. Dann lass ich das lieber in Zukunft.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Heute abend ist es wieder viel besser gelaufen. Sie ist um 20.00 Uhr mit der letzten Flasche eingeschlafen. Ich konnte sie problemlos in ihr Bett legen. Sie wurde zwar um 20.45 Uhr nochmal wach, ist dann aber relativ schnell mit dem Rest der Flasche wieder eingeschlafen.

    Irgendwie kann ichs noch nicht glauben. Haben wir da gestern wirklich einen Kreislauf unterbrochen?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja...wahrscheinlich.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    nicht nur den kreislauf unterbrochen,
    sondern auch bei dir ist der groschen gefallen....
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