ein Wutanfall nach dem anderen...

littlejakelittlejake

3,185

bearbeitet 20. 08. 2007, 13:37 in Kleinkinder
Hallo!
Soweit ich bisher immer gelesen habe fängt diese "vielgepriesene" Trotzphase erst so um den 2. Geburtstag herum an. Aus diesem Grund weiß ich beim besten Willen nicht, wie ich das Verhalten von unserer kleinen Terroristin im Moment einschätzen soll.
Beim geringsten Anlass bekommt sie regelrechte Wutanfälle. Beispielsweise lässt sich die Seite in ihrem Buch nicht gleich so umblättern wie sie es scheinbar möchte: dann fliegt das Buch in hohem Bogen durchs Zimmer, sie ballt die Fäuste kreischt und wirft sich schreiend nach hinten auf den Boden. :flaming01: :flaming01:
Auch wenn sie aus dem Glas trinken will und nicht aus der Schnabeltasse, haut sie die Flasche nach hinten und schreit sofort, ohne einen Moment zu zögern los, biegt sich nach hinten und flippt regelrecht aus.
Heute hat sie wirklich 3/4 des Tages schreiend und kreischend verbracht.
Mal abgesehen davon, dass das natürlich irgendwann mächtig auf die Nerven geht und man Kopfschmerzen bekommt, ist sie in diesen Situationen total hilflos ihren Gefühlen ausgeliefert. Sie findet da irgendwie auch keinen rechten Weg heraus. Auch wenn ich sie auf den Arm nehme, sie trösten will, oder ihr etwas zur Ablenkung anbiete - hilft das alles wenig bzw. gar nichts.
Wie könnte ich diese Situationen denn entschärfen? weshalb beginnt diese Phase denn schon in diesem Alter? Wo soll das noch enden, wenn sie jetzt schon so ausflippt?
Wie sollte ich denn am Besten auf diesen Treten und rumwerfen reagieren. Bisher habe ich einfach immer nur versucht ruhig zu sagen, dass ich nicht getreten werden möchte bzw. dass ich das nicht gut finde, wenn sie ihr Zeug durch die Gegend wirft. Aber ich bezweifle, dass das in ihrem Alter eine angemessene Reaktion ist.
Irgendwie trifft mich das Ganze etwas unvorbereitet... In diesem Alter habe ich damit noch nicht gerechnet! :roll:
LG

Kommentare

  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    obwohl ich das von Jonah nicht kenne, kann ich sagen, dass ich es von vielen anderen Müttern schon gehört habe, dass diese Wut so früh kommt. Was auch okay ist und das heißt bei weitem nicht, dass es so bleibt! Es wird also nicht "schlimmer" in dem Sinne. Diese Wut trifft ein Kind in dem Alter genauso unerwartet wie Dich, sie ist wahrscheinlich genauso überrumpelt davon. Und wenn Du versuchst Dich reinzuversetzen, dann weißt Du, das Wut kein schönes Gefühl ist.
    Ich finde es gut, dass Du versuchst ruhig zu bleiben. Auch dass Du ihr sagst, dass Du nicht getreten werden möchtest oder dass keine Sachen geworfen werden ist schon richtig. Sie wird mit der Zeit verstehen, was Du damit meinst. Sie hat ja noch keine Vorstellung davon, dass Dinge kaputt gehen wenn man sie wirft, so ein Wissen ist nicht angeboren. ;-) Vielleicht hilft es, wenn Du mit ihr eine Wut übst, die keinen Schaden anrichtet? Sie versteht es vielleicht noch nicht ganz, aber vielleicht hilft es, wenn Du ein "Wutkissen" in der Wohnung hast, das geworfen und getreten werden darf?
    Und wie schon gesagt, es wird nicht "schlimmer" werden, nur anders... Und sie wird sich auch an dieses Gefühl gewöhnen und lernen, anders mit umzugehen. Da seid ihr als Eltern auch ein wichtiges Vorbild.

    Alles Gute!
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    O jeee, sie wächst! ;-)

    Sie ist jetzt 13 Monate alt? Um die Zeit ist es wirklich gar nicht so ungewöhnlich, dass Eltern einen kleinen Vorgeschmack auf Kommendes bekommen :cool: .
    Da bist du nicht alleine, glaub mir. (Die Tochter meiner Bekannten hat sich damals manchmal innerhalb von kürzester Zeit so in Rage gebrüllt, dass sie das Bewusstsein verloren hat :shock: )
    Dass die Trotzphase erst im 2. LJ beginnt, ist ein fataler Trugschluss! :biggrin:

    Sie ist zwar früh dran, aber völlig im Rahmen der normalen emotionalen Entwicklung.

    Dinge, die sie (unter anderem) gerade lernt:

    1. Sie "erlernt" gerade differenzierte Gefühle. Das verwirrt sie. D.h. sie differenziert aus den anfänlichen "Grundgefühlen" Freude, Angst und Ärger neue Gefühle aus. z.B auch deren Steigerung: Also auch Wut!
    2. Sie beginnt zu begreifen, dass sie ein Individuum mit eigemen Willen ist. Und dieser Wille ist am anfang noch sehr ungeübt und unflexibel. Sie kann ihn weder richtig einschätzen, noch mit eurem Willen in Einklang bringen. Dass muss sie erst lernen.

    Mein Tipp:

    Erklär ihr, was mit ihr passiert: "Oh, Mann, bist du aber wütend / zornig!" und versuch nicht dagegen anzukämpfen. Das würde sie noch mehr verwirren.

    Ich hoffe für Dich, dass es bald vorbei ist.
  • littlejakelittlejake

    3,185

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na ihr seid ja fix... :shock: :shock:
    Meine Befürchtung waren auch in der Art, dass sich das immer weiter steigern könnte bis zur "wirklichen" Trotzphase.
    Ich versuche eigentlich auch immer Verständnis zu haben und ihr zu sagen, dass ich verstehen kann dass sie jetzt wütend/ sauer ist. Auch will ich sie in ihren Gefühlen nicht immer unterbrechen, aber ich weiß eben nicht so ganz ob ich sie dann wüten lassen soll (ich würde zwar dabei bleiben, aber nicht wesentlich eingreifen), oder ob ich ihr möglichst schnell alternativ-Methoden anbieten soll mit ihren Gefühlen umzugehen.
    Dawn schrieb:
    Sie versteht es vielleicht noch nicht ganz, aber vielleicht hilft es, wenn Du ein "Wutkissen" in der Wohnung hast, das geworfen und getreten werden darf?

    Ich zweifle ein bißchen daran, dass sie in den Situationen dafür empfänglich ist bzw. dass ich ihr das schon verständlich machen kann jetzt zu treten und normalerweise nicht.
    Aber versuchen werde ich es das nächste Mal.


    Also ansonsten wohl alles noch im "Normalbereich"? Das wird hoffentlich nicht so bleiben die nächsten Jahre über. ich bin zwar normalerweise wirklich geduldig und ruhig, aber heute war ich echt langsam am verzweifeln oder auch am ausrasten. Das zerrt ganz schön an den Nerven... :roll:
    LG
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die schnelle Antwort liegt an der Uhrzeit - Kind schläft, Mama am PC! :biggrin:

    Die Sache mit dem Wutkissen hat mal recht gut geklappt, als Jonah etwa 18 Monate alt war. Aber Du kannst Deine Tochter am besten einschätzen. Du brauchst sie auch nicht zu unterbrechen in ihren Gefühlen, es reicht eigentlich wenn Du sie spiegelst, also ihr sagst "Hoppla jetzt bist Du aber wütend, oder?" So lernt sie, dieses Gefühl einzuordnen und fühlt sich zudem als Person angenommen. Das ist halt eine wichtige Sache in dem Alter. Sie sollte nicht das Gefühl bekommen, dass sie als Person abgelehnt wird durch ihre Gefühle. Zeig ihr, dass es ok ist, wenn sie sauer ist. Und lass ihr etwas Raum und Zeit zum "Wüten". Dabei bleiben und nicht wesentlich eingreifen ist schon eine gute Strategie. Es steht Dir aber auch frei, mal kurz an die frische Luft zu gehen, wenn es Dir zu viel wird. ;-)

    Und ja, es ist normal. Das ist eben auch eine Frage des Temperaments...
  • Iris3105Iris3105

    2,619

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Scheint wohl mehrere schon zu treffen. Auch wir haben so einen kleinen Giftzwerg zuhause. Und wehe, es geht nicht so wie sie das wohl will, dann setzt man sich auf den Boden und haut sich den Kopf zwischen die in Krätsche liegenden Beine. Ich mache eigentlich nichts dagegen, weil ich schon die Erfahrung gemacht habe, wenn ich sie anspreche, daß sie noch wütender wird und dann auch Gegenstände durch die Gegend fliegen.
    Das Einzige was ich versucht habe, wenn sie sich einigermaßen abgekühlt hat, mit ihr irgendwas Anderes zu machen, z. B. ein Buch anschauen.
    Ich wünsch Dir gute Nerven.
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    [quote="littlejake"
    Meine Befürchtung waren auch in der Art, dass sich das immer weiter steigern könnte bis zur "wirklichen" Trotzphase.
    [/quote]

    Na wenn das keine wirkliche Trotzphase ist... wie gesagt, dass die IMMER erst im 2. LJ kommt, ist ein Trugschluss. Einige sind früher dran, andere später, noch andere bleiben weitestgehend verschont, bei ganz anderen kommt sie zwei Mal...
  • littlejakelittlejake

    3,185

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    tesoro schrieb:
    bei ganz anderen kommt sie zwei Mal...
    :shock: :shock: :shock:

    Das will ich ja nicht hoffen... Dann werd ich mir die Kugel geben!
    Aber vielleicht ist sie ja dann bei uns schneller wieder zu Ende *dreiKreuzemach*.
    Also kann ich grundsätzlich nichts dagegen machen, nur Verständis haben, ruihg bleiben und ihr helfen damit umgehen zu lernen, dass man auch mal negative Gefühle hat.
    Könnt ihr mir vielleicht zu dem Thema ein Buch empfehlen? Das hilft mir in grauenhaften Momenten immer ein bißchen, wenn ich was zum lesen habe, und sehe dass mein Kind kein verrückter Sonderfall ist ;-) .


    Aber schonmal ein herzliches Dankeschön!
    Janina & Giftbohne Hannah
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich bin ja mittlerweile der Meinung, dass die Trotzphase durchgeht bis zur Pupertät. :eek02: :roll:
    Ich konnte damals so um den 1. Geburtstag herum auch so das erste Aufbäumen feststellen, aber so richtig los ging es bei uns mit 2 Jahren.

    Bezüglich Literatur und interessanten Texten zum Thema guckst du hier viewtopic.php?f=62&t=38595
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich kann Dir wärmstens "das kompentente Kind" empfehlen! Nicht nur der Teil über die Grenzen, sondern allgemein das Buch und die Stimmung, die es rüberbringt. Ich finde, nach diesem Buch kann man richtig aufatmen und sieht alles nicht mehr so verkrampft. ;-)
    Und Du musst auch nichts machen. Du wirst sie nicht vor "negativen" Gefühlen bewahren können. Es ist nicht leicht, die Wut des eigenen Kindes auszuhalten, ich weiß wovon ich rede. ;-) Aber sie immer davor zu bewahren, das würde sie nicht weiterbringen. Es ist einfach ein wichtiger Entwicklungsschritt...
    Was mir sehr geholfen hat, ist eine klare Haltung, genau zu wissen was ich will und was nicht. Das brauche ich vor allem dann, wenn Jonah sauer ist weil er was haben will und es nicht bekommt. Wenn ich weiß, er hat gestern Schokolade gehabt und will jetzt wieder eine, aber ich bin dagegen, dann kann ich seine Wut darüber zwar verstehen, aber sehr gut aushalten. Ich bin auch sauer, dass ich nicht jeden Tag Schokolade essen darf... :biggrin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich muss mich jetzt hier mal mit einklinken. Uns bzw. Enie hat es auch voll erwischt. Seit ein paar Tagen hat sie richtig extreme Wutanfälle wenn sie ihren Willen nicht kriegt. Ich bin total schockiert, denn so kenne ich sie gar nicht.. Wenn wir z. b. ein Buch anschauen und ich nicht schnell genug die Seite umblättere tickt sie völlig aus. Oder wenn ich mit ihr draußen bin und rein gehen will, sie aber gerne noch da bleiben möchte.. Hilfe, ich weiß auch gar nicht was ich da machen soll.
    Ich versuche immer, ihr nicht in der gleichen Lautstärke entgegen zu treten und rede dann extra leise mit ihr und sag ihr, dass ich das nicht gut finde und das sie bitte aufhören soll. Bringen tut das aber irgendwie nicht viel..
    Sonst, muss ich sagen, ist sie das liebste Kind der Welt, aber in diesen Situationen könnte ich sie würgen. :flaming01:

    Das schlimmste:Gestern habe ich so eine Reportage im Tv gesehen wo ein sieben jähriger Junge ständig völlig ausgeflippt ist, sobald er seinen Willen nicht bekommen hat. Dort wurden dann auch so Sachen erwähnt wie "Da wurde von Anfang an schon was falsch gemacht in der Erziehung". Ich natürlich gleich die mega Panik gekriegt, dass das bei Enie auch so enden könnte. Bitte nicht!!!! :sad:
    Aber, was tun, damit es nicht soweit kommt???
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo CarolynJay,

    es ist wie tesoro geschrieben hat: Sie sich sich einfach diesem neuen Gefühl recht hilflos gegenüber und muss selbst erst lernen, damit klarzukommen. Und das wird sie auch mit der Zeit können, wenn Du sie als Person unterstützt - ohne ihr das Gefühl ganz abnehmen zu wollen. Das wäre vielleicht ein "Fehler", der später zu schlimmerem führt. ;-) Aber so kann man das nicht sagen. Die emotionale Entwicklung setzt sich aus so vielen Einzelfaktoren zusammen, da kann man nicht sagen, dass nur eine Sache dazu geführt hat, wenn ein 7-jähriges Kind viel ausrastet. Und sowas liegt dann eher in Traumata begründet, also in Ereignissen, die es dem Kind schwer machen, sein Gefühle zu regulieren und richtig wahrzunehmen.
    Die Meinung aus einer Sendung, die behauptet, da "wäre schon früh in der Erziehung etwas falsch gelaufen", ist pure Alltagspsychologie und kannst Du getrost unter "unbrauchbar" einordnen und vergessen. Eine liebevolle Erziehung, in der die Eltern präsent und liebevoll sind, eine Haltung zu sich und dem Kind einnehmen und keine Gefühle "verschlucken", kann nicht falsch sein. :-) Es reicht also erstmal völlig, wenn Du kurz auf ihr Gefühl eingehst und sie dann ablenkst. Nur ignorieren solltest Du es nicht, das ist das falsche Signal.
  • kerstinjkerstinj

    2,322

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na zuerst mal Ruhe bewahren (ich weiss, es ist nicht leicht) und dann nicht willkürlich bei Forderungen nachgeben (zumindest nicht immer ;-) ).
    Wenn die Kurzen merken:ich brauche nur lange/laut genug zu schreien und zu toben,dann bekomme ich, was ich will, geht der Schuss total nach hinten los und dieses Muster setzt sich fest :???:
    Wenn mir etwas nicht wirklich wichtig ist, gebeich auch schon mal nach, aber bei mir wichtigen Sachen (z.B. Schnuller nur zur Schlafen) muss ich das Wutgebrüll aushalten :roll:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo! Schon mal vielen Dank für die raschen Antworten..
    Dawn schrieb:
    Eine liebevolle Erziehung, in der die Eltern präsent und liebevoll sind, eine Haltung zu sich und dem Kind einnehmen und keine Gefühle "verschlucken", kann nicht falsch sein. :-)

    Genau dieser Meinung war/bin ich eigentlich auch. Man (oder auch ich) lässt sich einfach zu leicht von irgendwelchen "Möchtegernpsychologen" oder sonst wem davon abbringen. Das sollte ich vielleicht einfach mal lassen und mich weiterhin einfach auf mein Bauchgefühl verlassen.
    kerstinj schrieb:
    Wenn die Kurzen merken:ich brauche nur lange/laut genug zu schreien und zu toben,dann bekomme ich, was ich will, geht der Schuss total nach hinten los und dieses Muster setzt sich fest

    Und genau DAS will ich auf jeden Fall verhindern.
    kerstinj schrieb:
    Na zuerst mal Ruhe bewahren (ich weiss, es ist nicht leicht) und dann nicht willkürlich bei Forderungen nachgeben (zumindest nicht immer

    Da hast du vollkommen recht. So habe ich es bisher auch gemacht und so werde ich wohl auch weiter verfahren. Ich bin gespannt, ob´s irgendwann auch wirkt..

    Was sagen denn die Erfahrungen, wann ist diese Phase vorbei???
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    kerstinj schrieb:
    Na zuerst mal Ruhe bewahren (ich weiss, es ist nicht leicht) und dann nicht willkürlich bei Forderungen nachgeben (zumindest nicht immer ;-) ).
    Wenn die Kurzen merken:ich brauche nur lange/laut genug zu schreien und zu toben,dann bekomme ich, was ich will, geht der Schuss total nach hinten los und dieses Muster setzt sich fest :???:
    :
    Das kann ich hier nicht bestätigen! Ich mache es schon lange wie von Kloeters empfohlen, da wusste ich noch nicht mal, dass es diese Briefe gibt. :biggrin: Ich richte mich nach der Verfassung meiner Tochter. Manchmal gebe ich also nach oder bin zumindestens bereit für einen Kompromiss, ein anderes Mal setze ich mich durch. Wichtig ist natürlich nicht nur die Verfassung des Kindes zu berücksichtigen, sondern auch die eigene. Und sich immer wieder zu fragen, wie wichtig ist mir jetzt diese Regel, ist sie überhaupt sinnvoll, wenn das Kind sooo Probleme hat, sie einzuhalten?
    Und trotzdem setzt sich hier kein Muster fest!
    Ich habe in meinem Stammforum ein Beispiel dafür gebracht, was es wohl verständlich rüberbringt.
    Dein Mann und du wollt beide Abends unbedingt fernsehen, doch leider nicht den gleichen Film. 2. Fernsehen Fehlanzeige, genauso wie Video und Co.! Was wird passieren? Derjenige, der die bessere Tagesform hat, wird evtl. zurückstecken. Wichtig ist euch beiden der jeweilige Film! Oder aber, es kommt zum Streit, bei dem keiner nachgeben will. Bei der ersten Variante, steckst du zurück, weil du einfach besser drauf bist an dem Tag und man kann sehr wohl davon ausgehen, dass sich dein Mann für dieses Verhalten irgendwann revanchieren wird. Beide sind glücklich, der Abend ist gerettet. Bei der zweiten Variante wird so lange diskutiert bis beide stinkesauer sind, der Abend ist gelaufen und man kann davon ausgehen, dass es beim nächsten Mal wieder so läuft!
    Je älter die Kinder sind, um so mehr verstehen sie das Prinzip des Kompromisses! Jolina kann das schon sehr gut und bringt immer öfters eigene Lösungsvorschläge ein. Und ist es nicht das, worauf wir hinauswollen?
    Nachgeben ist also nicht gleich Inkonsequenz, sondern kann durchaus hilfreich sein in der Erziehung!
    Aber es gibt auch hier durchaus Tage, da kann und will ich nicht nachgeben, egal um was es geht, weil es meine Verfassung nicht mehr zulässt! Gerade wieder am Mittwoch erlebt.
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ich kann bestätigen was Du gesagt hast @Huetchen, und das Beispiel ist wirklich einleuchtend! Ich mag ohnehin diese beiden Begriffe nicht, es geht eben nicht entweder um "nachgeben" oder "konsequent bleiben". Manchmal ist es auch was dazwischen. Es ist eben kein "Krieg", der zwischen Eltern und Kindern herrscht, bei dem nur einer gewinnen kann, sondern im besten Fall eine win-win-Situation, von der beide Seiten in irgendeiner Form profitieren. Ich merke den Unterschied vor allem dann, wenn ich mit meiner Mutter darüber rede. Sie ist noch mit der "entweder nachgeben oder hart bleiben" - Erziehung aufgewachsen und guckt mich an wie ein Autobus, wenn ich sage, dass ich bei Jonah auch mal spontan entscheide und "nachgebe". :shock: ;-)
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich klinke mich hier mit meinem Trotzpeter mal ein, wenn ich darf.

    Bin nämlich auch grad etwas überfordert mit dem "neuen" Mika. Wie schon geschrieben: ständig Wutausbrüche, das geht soweit, dass er in seiner Wut gegen Dinge haut, Dinge durch die Gegend feuert, mich versucht zu haun.
    Ich sag euch jetzt mal wie ich in verschiedenen Dingen reagiere und ihr sagt mir, ob ihr evtl. etwas anders machen würdet, o.k?

    1. Beispiel: Mika will etwas haben, das er nicht darf (also weil er sich verletzen könnte, etc.). Ich sage "nein, das ist gefährlich" (also er ist ja erst 16 Monate, aber ich will schon "richtig" mit ihm sprechen) und daraufhin kriegt er seinen Ausraster. Ich sage dann: "Ich weiß, du bist jetzt wütend, weil du das gerne hättest, und ich es dir nicht geben kann." und lasse ihn seinen Wutanfall "ausleben". Meist ist das dann relativ schnell wieder vergessen. Ich habe aber Angst, dass er das Gefühl hat, ich würde seine Gefühle nicht ernst nehmen.

    2. Beispiel: Mika hat etwas angestellt (Blume umgeworfen etc.). Ich sehe es und nehm es ihm weg, sage "Ich möchte nicht, dass du das ausräumst" und setze ihn, solange ich saubermache in seinen Stuhl, damit er nicht weiter mit dem Dreck spielt.
    Hier habe ich z.B. Angst, dass er denkt, es könnte eine Strafe sein, dass ich ihn "wegsetze"

    3. Beispiel: Mika will irgendwo ran, z.b. an der spülmaschine spielen, ich sage "nein" und das spiel beginnt: mit einem mega-Grinsen im Gesicht, wird während intensiven Augenkontaktes mit mir trotzdem proforma an der spüli rumgedreht, ich sage insgesamt 3x NEIN in einem ernsten aber nicht lauten Ton und wenn er dann nicht aufhört, halte ich seine Hände fest. Er versucht dann mich zu haun und ich sag: "du willst der Mama nicht weh tun, du bist jetzt wütend, weil ich nicht mit dir dieses Spiel spiele" Das sind eigentlich die schlimmsten Ausraster, von denen "erholt" er sich erst nach ziehmlich langer Zeit, essei denn, es klingelt evtl. der Postbote. Manchmal will er auch raus, dann stellt er sich mit der Wickeltasche in der Hand an die Haustüre und sagt "ciao" und winkt. Wenn ich aber grade nicht geplant habe, rauszugehen, dann wird er eben enttäuscht. Dann reagiert er ebenfalls sehr heftig.
    Hier habe ich das Gefühl, dass ich total falsch reagiere, aber ich weiß mir keine Alternative: Ich will nicht schreien, ich will nicht drohen, strafen und schon gar nicht schlagen. Also bleibt mir neben Verständnis für seine Situation nicht sehr viel übrig. Gut ich bin Konsequent. Ich überlege mir vorher ganz genau, ob es mir wirklich wichtig ist, dass er dies oder das nicht darf. Ich gehe nicht einfach her und sage: "MAN macht das halt nicht" obwohl es mir im Grunde genommen eigentlich egal ist. Aber es gibt eben einfach Situationen, da geht es dann um seine Sicherheit oder die unseres Hausstandes ( :biggrin: ).

    Ich bemerke eben, dass sich diese Anfälle häufen und sich auf immer mehr Dinge ausdehnen.... und bilde mir jetzt sogar schon ein, ich wäre zu weich. Und ich will mir sowas eigentlich nicht einreden, denn ich bin eigentlich überzeugt davon, dass es langfristig der richtige Weg ist... aber es ist soooooooooooooooo schwer!!!!!
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Mikasmama
    Ich finde, du machst das super klasse! Du hast es schon erkannt, mehr als ihm zeigen, dass du seine Gefühle ernst nimmst, kannst du nicht machen! Ob du in den jeweiligen Situationen nachgeben willst oder nicht, musst du dann mit dir selbst abklären und von der Situation abhängig machen. Ich hätte in den Fällen genauso gehandelt.
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    MikasMama schrieb:
    i
    2. Beispiel: Mika hat etwas angestellt (Blume umgeworfen etc.). Ich sehe es und nehm es ihm weg, sage "Ich möchte nicht, dass du das ausräumst" und setze ihn, solange ich saubermache in seinen Stuhl, damit er nicht weiter mit dem Dreck spielt.
    Hier habe ich z.B. Angst, dass er denkt, es könnte eine Strafe sein, dass ich ihn "wegsetze"

    Jooo, Trotzphase, aber so richtig! Also wenn du es schaffst, konsequent so zu reagieren, wie du es beschreibst, dann Hut ab!

    Nein, er wird das nicht als Strafe begreifen, weil es keine ist! Ganz einfach. Das Wegsetzen geht ja nicht gegen ihn, sondern passiert aus gutem Grund (saubermachen). Ist also eine NATÜRLICHE (und da liegt der große Unterschied zur Strafe) Konsequenz aus seinem Verhalten. Das merkt er. Ganz bestimmt.
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    na das gibt mir Mut. Solche Situationen lassen einen dann doch mal ins Grübeln kommen....
  • EntchenEntchen

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jo ich klink mich dann auch mal ein. Mia hat mit ihren zarten 15 Monaten auch schon solche Phasen, wobei es gerade wieder weniger wird, und mich erinnert das auch stark an Pupertät. Sie wird hysterisch, aber ich weiß es ist nicht gegen mich persönlich. Ich habe das Gefühl sie kommt mit sich selber nicht klar. Mit ihrer eigenen Entwicklung; den Fähigkeiten die sie jetzt hat, und die trotzdem nicht ausreichen alles zu machen, was sie gerne schaffen würde.
    Und auch ich zweifel gerade ein wenig, ob ich richtig reagiere, also in einer bestimmten Situation die ich auch kurz schildern möchte um euer feedback zu bekommen:
    Die Sache mit dem Treten. Sonst bleibe ich ja ruhig, sage ihr das es mir leid tut, dass sie so wütend ist oder bleibe einfach bei ihr und lasse sie in Ruhe. Aber bei der Körperpflege z.B., die ich einfach tun MUSS, wenn sie mich dann tritt, dann werd ich böse! Ich halte ihr die Beine fest und fahre sie an- nicht gerade schreien, aber doch laut und deutlich, und ich sage ihr, dass ich mich nicht treten lasse. Sie merkt dabei, dass ich sehr sauer bin und ihr das echt übel nehme.
    Ich hab mich schon öfter gefragt, ob ich da nicht zu heftig bin? Was meint ihr dazu?
    Liebe Grüße
    Entchen
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich denke man muss entschieden reagieren um dem Kind zu zeigen, dass es sich in Situationen, in denen es sich auch nicht wohl fühlt ebenso entschieden reagiert. Wenn man dabei sachlich bleibt und dennoch die Fassung bewahrt finde ich es nicht schlimm.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Um welche Art Körperpflege geht es denn?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Ich möchte nicht extra ein neues Thema aufmachen. Aber mich interr. mal eure Meinung.

    Melissa hat auch so ihre Wutanfälle aber die sind in letzter Zeiz weniger geworden.
    Was mir aber aufgefallen wenn sie mit ihrer Freundin 24 Mon. zusammen gespielt hat treten sie wieder häufiger auf :roll: Klingt zwar nach einem Widerspuch ist es aber so nicht. Hoffe ihr versteht es. Ihre Freundin hatte sich früher oft auf den Boden geschmissen und gekreischt wenn sie was nicht bekommen hat. Mit der Zeit machte dies Melissa auch nach. Finde ich ja normal . Oder????
    Aber mitlerweile haut sie Melissa immer öfters. Melissa brauch sie nur anzufassen schon bekommt sie eine gepitscht :sad: . Paar Min. später laufen sie wieder Hand in Hand und :knutsch01: sich.
    Heute hat sie Melissa so sehr gebissen das man alle Zähne erkennen konnte. Naja die Wange ist auch ziehmlich dick :roll: .
    Die Mutter ist auch fassungslos und frägt sich warum macht sie das.

    Was würdet ihr machen. Soll ich ersteinmal etwas Abstand halten? Oder es weiter versuchen. Wäre bestimmt auch nicht richtig, wenn ich zu Melissa sage , dann hau oder beiss zurück.
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    harrylinchen schrieb:
    Wäre bestimmt auch nicht richtig, wenn ich zu Melissa sage , dann hau oder beiss zurück.


    na das eher nicht. Ich glaube das Hauen-Kratzen-Beißen ist in dem Alter ganz gängig. Also nachdem was ich so erleben durfte.
    ich würde beim Spielen immer dabei bleiben und ein Auge darauf werfen, was die zwei so tun. Wenn Mika ein anderes Kind haut, (was leider nach Besuchen bei meinr Schwägerin :flaming01: immer vorkommt) widme ich Mika nur ein kurzes "nein" und kümmere mich dann nur um das "Opfer". Spreche ihm gut zu, streichle es, frage ob es arges aua hat etc. Danach bin ich wieder ganz normal zu Mika. Meist habe ich ihm das Hauen dann nach 2-3 wochen (je nachdem wie oft er eben so reagiert) wieder abgewöhnt. Es klappt sehr gut, aber vielleicht hat er noch ein "biegsames" Alter, ich weiß es nicht
  • EntchenEntchen

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke auch, dass es in einem bestimmten Alter "normal" ist, wenn die Kleinen sich hauen oder beissen. Mikasmamma hat wie ich finde einen prima Weg gefunden, damit umzugehen!

    @ Huetchen: Es geht dabei hauptsächlich ums Wickeln. Beim Zähneputzen will ich mal nicht so sein. Das läuft mal gut und mal weniger gut, da kann ich auch mal nachgiebig sein. Ich will es ihr durch zu strenge Regeln oder zu rigoroses Putzen auch nicht vermiesen.
    Beim Waschen gibt es zwar leider in letzter Zeit öfter Geschrei, aber manchmal wirkt es, wenn ich vorher alle Stellen benenne und berühre, die ich dann gleich waschen werde.
    Dass sie mich beim Wickeln tritt und hysterisch wird, ist auch Gott sei Dank die Ausnahme! Aber wenn dem so ist, dann versteh ich wie gesagt keinen Spaß! Vielleicht frage ich mich gerade deswegen, ob ich ihr nicht Unrecht tue wenn ich gleich so sauer bin, weil sie ja sonst ein so liebes Kind ist. Eigentlich darf sie ja auch ruhig mal schlecht drauf sein. Aber beim Treten reagiere ich eben total empfindlich (überempfindlich?)

    LG
    Entchen
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Entchen schrieb:
    Aber beim Treten reagiere ich eben total empfindlich (überempfindlich?)

    Wer wird denn auch gerne getreten? Es ist doch o.k., dass du ihr zeigst, dass du auch Gefühle hast, die sie damit verletzt und dass du das nicht gut findest. Du sollst doch jetzt nicht superman sein, an dem alle Tritte abprallen und der nie Schmerzen hat.
    Zeige ihr ruhig, dass du vom Treten nicht begeistert bist. Wenn sie selbst keine "Tritte" (in Form von auf die Finger haun etc.) erfährt, wird sie früher oder später von ganz alleine damit aufhören. Das ist jetzt einfach eine verdammt schwierige Phase für unsere Kleinen. Sie merken einfach, dass sie trotz all ihrer neuen Fähigkeiten dennoch nicht alles können, was sie wollen. Das gibt sich schon.
    Mach dir deswegen keine Gedanken, du darfst ruhig "böse" werden, wenn sie nach dir tritt.
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