Hallo!
Bei uns gabs das erste Ganzjahreszeugnis, und obwohl wir doch schon viel über die Probleme unseres Sohnes in der Schule wußten, war ich denoch sehr enttäuscht von dem Zeugnis.
In dem Zeugnis steht ein Satz, der mich etwas stutzig macht: "...eine Lese-Rechtschreibeförderung im nächsten Schuljahr wird sicherlich notwendig sein...."
Ich bin mir nicht so ganz sicher ob mein Sohn so eine Schwäche hat, kann man das testen lassen? Muß man sich selbst um die Förderung kümmern, oder geht das von der Grundschule aus? Kennt sich jemand von Euch damit aus? Kann ich zu Hause mit ihm was machen....
Gruss Tanja
Kommentare
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dass eine Förderung empfohlen wird, bedeutet ja zunächst nur, dass in diesen Bereichen Schwierigkeiten bestehen, an denen gearbeitet werden sollte. Ob tatsächlich eine LRS vorliegt kannst du z.B. bei Lerntherapeuten testen lassen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnt ihr ganz gezielt daran arbeiten. Einige Praxen sind von Jugendämtern anerkannt, die unter gewissen Voraussetzungen auf Basis des §35a KJHG die Kosten für eine Lerntherapie tragen.
Unter LRS versteht man eine genetisch bedingte, also angeborene Lese- Rechtschreibstörung (Legasthenie) im Sinne einer Entwicklungsverzögerung bei mindestens durchschnittlicher Begabung. Man stellt fest, dass LRS-Kinder die gleichen Fehler machen wie nicht betroffene Kinder, jedoch häufiger und über längere Zeit. Schulischer Förderunterricht reicht in dem Fall nicht aus, eine gezielte Lerntherapie in Einzelsitzungen oder 2-er Gruppen wäre sicherlich sinnvoller.
Sprich' doch nochmal mit den Lehrern und frag' nach deren Einschätzung.
Liebe Grüße
Carolin
490
Bin mit mir wieder mal selbst im Zwiespalt. Auch wegen diesem Thema.
In der Vorschule hieß es, mein Sohn soll auf keinen Fall auf einen normale Grundschule, sonder auf eine Förderschule. Wegen Konzentrationsmangel. Wir haben ihn in der Förderschule testen lassen, und die haben uns genau das Gegentleil empfohlen. Auch haben wir ihn vom Kinderarzt auf ADS testen lassen. Ergeniss gleich null.
Jetzt hat er gerade die erste Klasse beendet, und nun soll er LRS haben... :flaming01:
Ich denke aber , dass das Problem ganz woanders her kommt. Seit dem 01.03. gehe ich wieder arbeiten. Zwar nur halbtags, aber mein Sohn muß nach der Schule noch in die Mittagsbetreuung. Dort werden aber keine Hausaufgaben gemacht. Jeder kann machen was er will.
Mit den Hausaufgaben fangen wir dann meist erst ab 14Uhr an. Er muß sich dann schon ganz schön zusammenreißen, dass er wieder in seine Aufgaben "rein" kommt.
Ich gehen davon aus, dass das alles zu viel für ihn ist....
Mein Mann redet das alles immer nur "schön", und sagt ich mache mir zu viele Gedanken.
Daher reden wir über das Thema Schule / Hausaufgaben nur meist kurz und schnell, bzw. gar nicht mehr.
Gruss Tanja
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Erstmal hab nicht so viel Misstrauen! Die Lehrerin meint es bestimmt nicht böse, wenn sie so etwas sagt. Förderkurse sind doch nichts schlechtes! In dem Alter kann man noch sooo viel erreichen! Freu dich, dass sie engagiert ist und deinem Sohn helfen will. Das ist doch kein Stempel mit der Aufschrift: Blöd!, sondern eine Chance.
Und ja, normalerweise wird sie die Schule drum kümmern. Die müssten entsprechende Angebote haben.
An den Hausaufgaben wird es wahrscheinlich eher nicht liegen. Es ist eigentlich eher förderlich eine Pause zwischen Schule und Aufgaben zu haben, eben damit man gewzungen ist, sich noch mal neu reinzufinden. Dann sitzt der Stoff später besser, also mach dir deshalb keine Gedanken.
Aber eigentlich ist das hier auch nicht ganz der richtige Ort, an den du mit deinen Fragen gehen solltest. Die Lehrerin, die das geschrieben hat ist jetzt deine Ansprechpartnerin.
Mein Tipp: Geh nicht auf Konfrontationskurs. Sie will dein Kind nicht fertigmachen, sondern helfen. hör dir erst mal in ruhe an, was sie zu sagen hat. im sekretariat bekommst du ihre telefonnummer...
und meld dich hier mal wieder.
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es gibt eine menge leute (entwicklungspsychologen, sonderpädagogen, sprachtherapeuten, ergotherapeuten), die sich mit dem thema beschäftigen und eine spezifische sichtweise in der behandlung vertreten. ich als sprachtherapeutin sehe vor allem einen direkten zusammenhang zwischen dem erwerb der lautsprache und der schriftsprache. ein wichtiger faktor im erwerb der schriftsprache ist die phonologische bewusstheit (bedeutet grob gesagt soviel wire lautwahrnehmung, einfach mal googlen). dazu gibt es relativ viel therapiematerialien, die sehr wirksam sind.
ich würde an deiner stelle zunächst auch den kontakt zu lehrerin suchen und parallel mit dem KIA reden, ob er dich in ein sozialpädiatrisches zentrum (SPZ, sie caros posting) überweist. sollte er das nicht tun, bitte um eine überweisung zum HNO oder einem phoniater (spezialisierter hno-arzt für sprach-, sprech-, stimm- und schluckstörungen) zur abklärung einer auditiven verarbeitungs- und wahrnehmungstörung (AVWS).
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Aber echt erst mal mit der Lehrerin sprechen. Die soll mal ganz genau schildern, was ihr aufgefallen ist, vielleicht ein Gutachten für den KiA, den Logopäden... etc schreiben. Wenn es ihr ernst ist, dann macht sie das bestimmt.
490
unser damaliger Kinderarzt ist spezialisiert auf HADS und ADS.
Die Untersuchung vor ca einem Jahr sah so aus: Der Arzt hat sich mit uns unterhalten während mein Sohn sich mit den Spielsachen im Zimmer beschäftigen durfte. Richtige Untersuchungen hat er mit ihm gar nicht gemacht, nur beobachtet. Und er war der Meinung, dass mein Sohn sehr schön, viel und auch lange sich auf spielen konzentrieren kann. Schlußfolge: kein ADS......
Klingt komisch die Untersuchung ist aber so..... :roll:
Hallo an allle anderen:
Wir waren mal beim Logopäden, weil er Probleme mit der auditiven Wahrnehmung hatte.
Aber wir als Eltern konnten nicht wirklich Besserung oder Verschlechterung feststellen. Wir haben ihn dann aus dem Programm rausgeholt, weil wir den Meinung waren, dass alles nur noch was mit "Geldmacherei" zu tun hatte...
Mein Mann nimmt immer alles als halb so schlimm hin, und geht mit "abwarten" an die Sache ran.
Ich selbst will jetzt in den Ferien aber nicht bei der Lehrerin anrufen.
Gruss Tanja
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demnach lag ich mit meiner vermutung einer möglichen störung bzw. beeinträchtigung der auditiven wahrnehmung richtig. bitte geht zu einem hno oder phoniater und lasst das von medizinsicher seite abklären und nehmt dann wieder eine behandlung beim logopäden auf. es ist wirklich wichtig und wird definitiv nicht von allein verschwinden. die probleme könne u.U. sogar noch größer werden. ihr habt freie therapeutenwahl und müsst nicht wieder dort hingehen, wo ihr bereis gewesen seid und scheinbar unzufrieden ward. so wie ich sehe, lebt ihr im ausland ? in deutschland übernimmt die GKV die behandlung bei einer auditiven verarbeitungs- und wahrnehmungsstörung, so dass KEINE extrakosten anfallen. sicherlich gibt es wie überall kollegen, die dann das eine oder andere achso wichtige und spezielle gerät oder programm in ihrer praxis haben, dass sie nutzen und den eltern eine anschaffung mitunter empfehlen, aber das ist zu keiner zeit eine pflicht.
die AD(H)S-diagnose kann nur von einem psychologen oder kinder- und jugendpsychiater gestellt werden, die eine ausführliche begutachtung erfordert. alles andere ist mehr als unzuverlässig.
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