Unser Besuch bei anderem Kindergartenkind...

maschamascha

1,176

bearbeitet 30. 07. 2007, 21:03 in Plauderecke
Meine Tochter (3) geht seit einem Jahr in den KiGa und spielt am liebsten mit den großen Mädchen, die jetzt alle in die Schule kommen. In den Ferien haben wir uns jetzt mit einem Mädchen (6) verabredet. Eigentlich wollte ich die Mutter entlasten, aber es kam dann so, dass ich unsere Tochter zu ihr gebracht habe. Soweit alles ganz nett, aber die 6-jährige wollte dann einen Kran anschauen gehen (einmal die Straße runter). Daraufhin hat die Mutter es erlaubt und zu meinem noch größeren Erstaunen die Tochter ziemlich unfreundlich angemacht, sie wäre jetzt verantwortlich für meine Tochter und wehe, wenn etwas passiert, dann würde sie das und das tun und sie würde gleich nachkommen. (Weg waren die Kinder.) Ich wusste gar nicht wie mir geschieht. Ich habe nur gesagt, dass wäre doch eine viel zu große Verantwortung für eine 6-jährige. Nee, sie könnte sich da ganz und gar verlassen, das wäre gar kein Problem, die kann das alles. Ich dann nur: Meine kann aber noch nicht an der Straße rumlaufen. Trotz Training schnallt sie es in den entscheidenden Moment überhaupt nicht. Die Mutter wollte gar nicht mehr aufhören zu reden bis schließlich ihre Tochter wiederkam ohne mein Kind :shock:, um zu fragen, wann sie endlich käme. Das war für mich der Moment, solange wie möglich da zu bleiben, bis der Nachmittag vorbei war. Sie hat den Kindern dann ein Eis angeboten, allerdings lag das noch im Geschäft. "Da darf sie auf keinen Fall alleine hin laufen!" "Nee, wir fahren ja auch." Äh? Nimmt man einfach fremde Kinder mit im Auto mit ohne die Eltern zu fragen??? Ich sollte dann nach Hause gehen und sie in 45 Min. wieder abholen. Als ich zurück kam, spielten beide Kinder ohne Aufsicht im Garten (steile Rutsche auf Pflastersteinen, Engelstrompete im Blumentopf, zur Straße offen). Die Mutter war im 1. Stock und merkte erst nach 10 Min., dass ich im Garten mit den Kindern gespielt habe.

Bin ich irgendwie hysterisch oder warum war ich so gelaunt: :flaming01: ?

Wir haben noch geschwätzt: Sie hätte ja gerne gestillt, aber nach zwei Wochen war die Milch weg. Sie hätte das Kind unbedingt im 4-h-Rhythmus halten wollen (was gibt es da zu wundern, dass die Milch weg ist???), weil sie nach drei Wochen vor Ort wieder gearbeitet hat. Das Kind hat einen großen Fernseher im Zimmer und missachtet die Guck-Beschränkungen (auch sehr verwunderlich, oder?). Das Befremdlichste fande ich aber, dass sie mir breit erklärt hat, dass sie ja ihre Kinder nicht schlagen würde. Hm. Ich habe dann nur erwidert, dass soetwas doch völlig außer Diskussion stehen würde, dass es doch eher um die Frage ging, wie arrangiert man sich sinnvoll.

Nun ja, auf der einen Seite sind sie nett, auf der anderen Seite will ich auf keinen Fall, dass Selina unter der Aufsicht bzw. Nichtaufsicht der Mutter steht. Zu uns kann das Mädchen gerne kommen. Wie kommt man aus so ner Nummer raus, ohne die Frau vor den Kopf zu stoßen? Die Mutter meinte, man könne sich ja nochmal treffen, was ich leider nicht ganz ehrlich mit "ja, öhhh" beantwortet habe. Da kann ich nur hoffen, dass sie in der Schule schnell neue Freunde findet, aber die Ferien dauern ja noch *schluck*. Ich bin so schlecht mit Ausreden und eigentlich finde ich ein Verhalten mit Ausflüchten nicht besonders toll.

Kommentare

  • Krabbe PetraKrabbe Petra

    1,768

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh je, sowas kenne ich auch. Das wird es immer wieder geben, dass Du an Eltern gerätst, die sagen wir mal ziemlich lockere Vorstellungen haben. Es hilft nichts, Du musst Dir angewöhnen, da zu Deiner Meinung zu stehen. Und wenn Du sie schon nicht sagst, zumindest die Konsequenzen zu ziehen. So z.B. in diesem Fall. Da würde ich an Deiner Stelle entweder mein Kind nicht mehr zu dem anderen Kind zum spielen lassen ("Sie ist einfach noch zu klein dazu, allein woanders zu bleiben. Das ist sie nicht gewöhnt.") oder eben immer mit dazubleiben. Ich habe immer in den sauren Apfel gebissen und bin dann auch dageblieben. Aber mit der Zeit habe ich natürlich auch andere Mütter / Kinder kennengelernt, wo ich dann bedenkenlos gehen konnte. Und Deine Tochter wird ja auch älter. Vielleicht siehst Du einiges zu eng und bist zu empfindlich. Aber das ist hier eher eine Grundsatzfrage denke ich mal. Eine Art Schlüsselerlebnis, wo Du überlegst, wie Du Dich in Zukunft verhalten sollst / willst.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :shock: :shock: :shock:

    Ich finde dich nicht hysterisch. Für mich käme es auch nicht in Frage eine Sechsjährige eine Dreijährige beaufsichtigen zu lassen. Das ist eine viel zu große Verantwortung.
  • KäferleKäferle

    961

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mascha schrieb:
    ... Die Mutter wollte gar nicht mehr aufhören zu reden bis schließlich ihre Tochter wiederkam ohne mein Kind :shock:, um zu fragen, wann sie endlich käme. Das war für mich der Moment, solange wie möglich da zu bleiben, bis der Nachmittag vorbei war...

    Sorry, das wäre für mich der Moment gewesen, wo ich mein Kind geschnappt und das Weite gesucht hätte! :shock:
    Ich finde, du solltest da reinen Tisch machen und der anderen Mutter klar und deutlich sagen, was dich stört und warum. Und wenn sich dann was ändert, kann man weiter in Kontakt bleiben und wenn die andere Mutter das nicht einsieht, dann war's das eben. Aber aus reiner Höflichkeit oder Angst vor der Konfrontation würde ich da nicht auf gute Miene zum bösen Spiel machen. Nachher passiert doch noch was und dann machst du dir ewig Vorwürfe!

    Also, nur Mut und das klärende Gespräch suchen!!
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hmmm. Ich weiss auch nicht recht, was ich davon halten soll, wie gefährlich die einzelnen Situationen bei euch tatsächlich sind etc.

    Ich für mich nehme solche Dinge immer zum Anlass, meine Auffassungen von ausreichender Beaufsichtigung neu zu überdenken. Oft erlebe ich es tatsächlich, dass ich meinem Kind zu wenig zutraue. Im Auto mitnehmen finde ich zum Beispiel in Ordnung, wenn da ausreichend Kindersitze vorhanden sind.
    Damit war ich erst auch nicht einverstanden, hab dann aber meine damals zweijährigen Tochter gefragt, und die wollte mitfahren - also von diesem Zeitpunkt an darf sie auch bei anderen mitfahren, sofern sie freiwillig will und nicht gedrängt wird.
    Auch das Spiel auf Spielplätzen und ähnlichem kann meiner Meinung nach auch mal etwa 10 Minuten unbeaufsichtigt passieren, aber halt ohne Engelstrompete, Zugang zur Straße und gefährlicher Rutsche. Meine "noch nicht Dreijährige" darf im Hof spielen, wenn wir etwa noch was raufzutragen haben, das Auto ausräumen, was im Keller holen etc. Das kommt oft auch auf etwa 10 bis 15 Minuten. Ich vertrau ihr da schon auch ein Stück weit, weil theoretisch würde sie in diesen 10 Minuten den Weg aus dem Hof auf die Straße schaffen. Nur weiss ich genau, sie tut das nicht.

    Dass das Aufsichtsproblem nichts mit der Stillerei zu tun hat, ist dir hoffentlich selber klar, oder? Ich würde das echt nicht in die Beurteilung der Zuverlässigkeit der Mutter einbeziehen. Und wenn es dir tatsächlich um mangelnde Aufsicht geht, würde ich das klipp und klar sagen und mich nicht irgendwie fadenscheinig aus der Affäre ziehen ("meine Tochter ist es nicht gewöhnt" oder so). Also eher: "Ich möchte nicht, dass die beiden unbeaufsichtigt zum Kran laufen" oder "ich will nicht, dass du die beiden einfach im Hof spielen lässt, während du in der Wohnung sitzt". Wenn sie dann beleidigt ist oder diese Einstellung nicht akzeptiert oder so, kannst du ja immer noch Konsequenzen ziehen.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn ich das richtig verstanden habe Mascha, warst du doch dabei, als die Beiden losgezogen sind. Warum bist du dann nicht mitgegangen? Eine 6Jährige kann einfach noch nicht die Verantwortung für eine 3Jährige übernehmen.
  • ClaudinchenClaudinchen

    1,522

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Versteh ich auch nciht, warum DU nicht mitgegangen bist... :shock: Und bei den anderen Sachen muss man halt seine Meinung sagen und beim Abschied, wenn es mir echt zu blöd gewesen wär, hätt ich auch gesagt, naja das passt wohl doch nciht so Recht, lassen wir das mal...hab ich im konkreten Fall auch schon mal gemacht, dann wissen alle woran sie sind.
  • maschamascha

    1,176

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Darüber, dass ich nicht sofort selbst mitgegangen bin, hab ich mich auch tierisch geärgert. Mit so einer Situation hatte ich nicht im Geringsten gerechnet. Alle Mütter, die ich sonst kenne, lassen die Kinder nicht in dieser Art alleine. Sie hat drei Kinder großgezogen, da hab ich gehofft, dass sie weiß, was Sie tut. Ich hab ihr in dem Moment meine Bedenken klar mitgeteilt und gesagt, dass ich noch nicht so weit bin, meiner Tochter so viel Freiheit zuzutrauen. (Gekniffen hab ich erst später.) Allerdings war sie zu 100 % überzeugt, dass ihre Tochter aufpasst und konnte meine Einwände nicht teilen. Dummerweise hat sie mir in dem Moment ein paar ausgediente Sachen ihrer Tochter rausgesucht und ich dachte, sie sei jeden Moment damit fertig. Ich stand da wirklich hin- und hergerissen, ob ich nicht sofort hinter den Kindern herrennen sollte.

    Im Bereich Rumspringen, Klettern, Toben und Fahrgeräte bin ich bestimmt zu vorsichtig. Ich lasse sie zwar alles probieren und alleine machen, stehe aber meist neben/unter ihr, wenn sie oben auf dem Klettergerüst mit den offenen Wänden läuft. Bei Treppen war ich gelassener, weil wir so viele haben. Vieles, was sich im KiGa entwickelt, kriege ich zuhause nicht schnell genug mit.

    Dass ich an ihrer Meinung irgendetwas ändern kann, glaube ich nicht. Will ich auch gar nicht. Dafür bin ich schon zu oft auf taube Ohren gestoßen. Man kann zu einzelnen Situationen seine Meinung sagen, aber an der Basis wird es nichts ausrichten.

    Die Sache mit der Autofahrt war an sich nicht schlimm, mich hat nur die Selbstverständlichkeit gewundert, dass ich nicht gefragt werde.

    Meine Tochter lasse ich natürlich auch alleine und schwätze auf dem Spielplatz oder ich bitte sie auf das Baby aufzupassen, wenn ich was erledigen muss. Aber das ist innerhalb abgegrenzter Umgebungen, die sie gut kennt, während eine fremde Frau doch gar nicht beurteilen kann, wie ein Kind "drauf ist". (Sie rennt gerne weg als Spiel und ist ziemlich schnell.) Beschnuppert man sich da nicht erst einmal?

    Am komischten fand ich die Aussage als wir am einpacken waren, natürlich passe sie auf und ginge mit, wenn ihre Tochter an die Straße will, sie wolle sich ja nicht strafbar machen. Hm. Also ich würder erstmal an mein Kind bzw. an die Sicherheit der Besuchskinder denken, bevor ich dran denken würde, ob das vom Gesetz her erlaubt ist...
  • Krabbe PetraKrabbe Petra

    1,768

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mascha schrieb:
    Am komischten fand ich die Aussage als wir am einpacken waren, natürlich passe sie auf und ginge mit, wenn ihre Tochter an die Straße will, sie wolle sich ja nicht strafbar machen. Hm. Also ich würder erstmal an mein Kind bzw. an die Sicherheit der Besuchskinder denken, bevor ich dran denken würde, ob das vom Gesetz her erlaubt ist...

    Ja, das finde ich auch seltsam. Und auch, wie Du oben schon geschrieben hast, dass sie immer betont hat, dass sie ihre Kinder nicht schlägt. Sowas sagt man eigentlich nicht ohne Grund. Es sei denn, das Thema kommt irgendwie auf. In den meisten Fällen gibt es da irgendeine "Vorgeschichte". Aber das kann alles mögliche sein.
  • maschamascha

    1,176

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sie wurde einmal (sonst aber nicht) heftig von ihrem Vater geschlagen, weil sie verbotenerweise auf ein Dach geklettert ist und er wohl große Angst um sie gehabt hat.
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