Leonie geht seit Dienstag 2x die Woche zum Spielkreis, das veranstaltet hie die kath. Gemeinde als Vorstufe zum Kiga. Die Kinder kommen um 8.30 und bleiben später bisc 12.30, die ersten Male aber nur bis 10.30.
Ich habe Leonie am Dienstag hingebracht, sie ging auch gleich mit in den Spielraum, wo schon Knete bereit lag, und fing an zu kneten.
Leider gibt es dort keine Eingewöhnungsphase mit Müttern, sondern die Kinder bleiben gleich alleine dort. Ich hatte Leonie das auch vorher erklärt und mich nun möglichst unspektakulär verabschiedet.
Die Betreuerinnen haben versprochen, anzurufen, wenn es nicht gut geht. Um 10.30 war ich wieder da und hörte duch die Tür, dass gesungen wurde und alles friedlich war. Aber als die Tür aufging sah ich, dass Leonie bei einer Betreuerin im Arm saß und ziemlich verheult aussah. Als sie mich sah, fing sie sofort an zu weinen und wollte auf den Arm. Und da wollte sie auch den restlichen Tag nicht mehr runter.
Laut Aussage der Betreuerin war Leonie die einzige (von 10 Kindern), "für die es nicht so leicht war".
Seit Dienstag sagt sie nun bei jeder Gelegenheit:"Mama nicht weggehen". Ich habe nun schon total Schiss vor Freitag, wenn ich sie wieder da lasse.
Andererseits sagt sie aber, dass es schön war und sie wieder hin will. Sie hat auch von selbst erzählt, dass sie geweint hat und die anderen Kinder nicht.
Ich bin mir so unsicher, was ich machen soll. Ich finde es schon etwas brutal, so ohne Eingewöhnungsphase. Aber andererseits sind fast alle Kinder aus dem Dorf, die nächstes Jahr in den Kiga gehen dort, da möchte ich Leonie nicht ausgrenzen. Angeblich gewöhnen sich alle Kinder schnell ein und gehen dann gerne hin (die Warteliste ist lang).
Kann ich ihr das zumuten? Was meint ihr?
Liebe Grüße
Carolin
Kommentare
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eine Eingewöhnungsphase braucht es meiner Meinung nach immer! Wie diese gestaltet ist, das hängt vom Kind ab. Wenn Leonie sich das erste Mal recht schwer getan hat, dann würde ich an Deiner Stelle die Zeit, die Du weg bist, nur ganz langsam steigern. Egal ob 2x die Woche Spielkreis oder jeden Tag Kinderkrippe, oder ob nur sie weint und die anderen Kinder nicht (was ich übrigens a) eine sehr unqualifizierte Äußerung der Erzieherin finde, weil sie DICH verunsichert und zudem b) völlig irrelevant ist, es geht hier um Dein Kind und nicht um die anderen), Deine Tochter muss Zeit haben, sich an die Trennung zu gewöhnen und die Zeit dort positiv erleben.
Ich bin in der Hinsicht für klare Absprachen. Z.B. weint Deine Tochter länger als eine Viertelstunde und lässt sich nicht beruhigen, wird die Mutter angerufen und das Kind abgeholt. Es ist einfach nötig, dass man drauf eingeht, damit sie die Trennung gut bewältigen kann. Und das hat auch nichts damit zu tun, dass Du sie ausgrenzt! Natürlich ist es eine gute Erfahrung für sie und auch für Dich, sie hat dort dann sicher Spaß und der Kontakt zu anderen Kinder und auch mal ohne Mama sein tut ihr sicher sehr gut! Aber eben alles im individuellen Tempo des jeweiligen Kindes. Sie wird sich trotzdem schnell eingewöhnen. Sprich die Betreuerinnen direkt an und sage ihnen, dass Du das Gefühl hast, dass es etwas langsamer besser wäre für Leonie. Du bist die Mutter und legst die Regeln fest. Lass Dich nicht bedrängen oder Dir über den Mund fahren, das ist schon sehr richtig so, wie Du das empfindest!
Ich wünsche Euch viel Spaß! :-)
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Heute morgen habe ich sie wieder hingebracht. Gestern abend sagte sie kurz, dass sie nicht mehr zum Spielkreis will, aber heute morgen hat sie dann geholfen, ihre Tasche zu packen und ist bereitwillig mitgegeangen. Als wir dort waren war erst alles o.k. und sie hat sich gleich auf ein Schaukeltier gesetzt. Aber als ich Anstalten machte, den Raum zu verlassen, rief sie sofort:"Mama nicht weggehen." Die Betreuerin nahm sie sehr freundlich auf den Arm und versuchte, sie abzulenken und ich habe gesagt, dass ich jetzt gehe und sie gleich wieder abhole. Aber ich konnte Leonie bis auf die Straße schreien hören. Ich musste mich schon zwingen, nicht gleich wieder reinzugehen. Ist ist verabredet, das ich sie um 10.30 hole und dass sie anrufen, wenn es nicht mehr geht. Leonie war übrigens tatsächlich das einzige Kind, das beim Abschied geweint hat. :shock: Was sind das denn alles für 2-jährige, die so cool winken, wenn ihre Mamas gehen?
Ich fühle mich so schlecht, bei der ganzen Sache. Ich frage mich die ganze Zeit, was Leonie wohl denkt, wenn ich sie dort lasse. Sie weiß ja nicht, wann ich wieder komme.
Angeblich haben die dort die Erfahrung gemacht, dass es am besten funktioniert, wenn nicht alle Mamas mit da bleiben. Und die, die schon länger hingehen, sind auch alle total zufrieden - und da sind ganz vernünftige Frauen dabei ;-) .
Vielleicht müssen wir da einfach durch.
Liebe Grüße
Carolin
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In unserem "Kleinen Kindergarten" läuft es bei Kindern, die Probleme am Anfang haben, häufig so, dass die Mütter etwas länger dort bleiben (meistens 20 Minuten, bis das Frühstück beginnt) und auch am Anfang nur eine halbe Stunde bis Stunde wegbleiben, damit es für die Kinder eine überschaubare Zeit bleibt und sie merken "ah, Mama kommt ja wirklich wieder". Wenn die Mütter dann kommen, gehen sie allerdings nicht mit den Kindern nach Hause, sondern bleiben mit den Kindern gemeinsam bis zum Schluss (11.45 Uhr) dort, damit die Kinder von Anfang bis Ende in der Gruppe bleiben; also von Frühstück bis Abschlusslied alles mitkriegen! Sonst würden sie so mitten raus gerissen und erleben die Gruppe nicht als zeitliche Einheit.
Ein Kind aus Joelles Gruppe hatte anfangs so große Probleme; er hat immer geweint, so bald die Mutter weg ging, und ließ sich auch durch nichts beruhigen ... sie hat es dann so gemacht, dass sie dort geblieben ist, aber in einen anderen Raum gegangen ist - sie hat dann dort ein Buch gelesen oder so, hat ihrem Sohn auch gesagt, dass sie nur einen Raum weiter ist, und wenn er wollte, durfte er kurz "Mama gucken" gehen und ging dann wieder zurück zum spielen zu den anderen Kindern.
Als das ein paar Wochen geklappt hat (unser kleiner Kindergarten ist nur einmal die Woche), und er immer seltener "Mama gucken" wollte, ist sie dann mal ganz gefahren, und es hat geklappt - er hat dann zwar auch noch 1 oder 2 mal am Anfang etwas geweint, aber es war nicht dieses panische Schreien und er ließ sich auch schnell ablenken!
Ich würde auf jeden Fall weiter regelmäßig mit ihr dort hingehen und auch gar nicht groß fragen, ob sie hin möchte ... ich würde es eher so formulieren "morgen ist wieder Spielkreis - da kannst Du wieder ganz toll mit den anderen Kindern spielen - das wird super!!" oder so ... also, als etwas ganz tolles, und dass es ganz selbstverständlich ist, dass sie hingeht.
Vielleicht hilft es ihr, wenn sie ein Lieblingsschmusetier oder irgendwas anderes mitnimmt??
Unsere Leiterin macht es übrigens so, dass sie eine sms schreibt, wenn ein Kind sich nicht beruhigen lässt ... damit die Kinder das nicht mitkriegen, dass angerufen wird, wenn sie schreien (um halt nicht beim nächsten Mal dann bewusst zu weinen, weil sie wissen, dass dann Mama angerufen wird). Finde ich auch ganz sinnvoll, die Idee!!
Ich habe es übrigens in unserem kleinen Kindergarten als normal erlebt, dass viele Kinder anfangs Probleme haben, ihre Mütter gehen zu lassen ... wir hatten Glück, dass Joelle das von Anfang an (sie geht ja seit März) gar nichts ausgemacht hat, aber da sind wir eine absolute Ausnahme!!!
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Jetzt warte mal ab, wie es die nächsten 2, 3-mal so läuft. Es ist gut, wenn ihr eine Vereinbarung habt, dass Du angerufen wirst, wenn es nicht geht. Und zwar möglichst zeitnah, sie muss nicht eine Stunde weinen, nur weil sie "da durch muss". Je eher darauf eingegangen wird, desto besser - im Rahmen dieser Viertelstunde eben, wenn sie sich gar nicht beruhigen lässt. Dass sie sich nicht von Anfang an auf die Spielsachen stürzt und Dich vergisst, ist ja ganz normal. Sie muss auch erstmal ankommen. Wenn es die nächsten 2 Male nicht besser wird, dann würde ich an Deiner Stelle die Zeit runterkürzen, also nur eine Stunde vorerst.
Aber Du brauchst Dich wirklich nicht schlecht fühlen. Es ist eben eine Umstellung, die ihr aber im Endeffekt sicher gut tut - und Dir auch. ;-)
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Bei uns gibt es auch solche Angebote für Zweijährige, wo keine Eingewöhnung gemacht wird. Ich denke einige Kinder sind eben in dem Alter auch schon Fremdbetreuung gewöhnt, die packen das dann sicher auch so.
Mirco geht seit Anfang des Jahres einmal die Woche in die Zwergengruppe. Mir stand es frei eine Eingewöhnungszeit zu machen oder eben auch nicht. Ich habe dann kurzerhand uns beide ins kalte Wasser geschmissen und habe ihn direkt beim ersten Mal dort gelassen und bin gegangen. Ich hatte das Gefühl, dass es nicht leichter wird, wenn ich beim ersten Mal dableibe, denn da das ja nur einmal die Woche ist hätte sich die Eingewöhnung dann locker über Monate hinziehen können. Er hat etwas groß geguckt als ich gegangen bin, ist aber ohne Weinen geblieben, hat gespielt, bei der Betreuerin auf dem Schoß gesessen und wollte unbedingt noch bleiben als ich nach drei Stunden kam um ihm abzuholen. Beim zweiten und dritten Mal gab es dann allerdings schon herzzerreißendes Geschrei als ich ging, das war aber sobald ich aus dem Raum raus war auch wieder vorbei, es war wirklich nur der Moment des Loslassens. Und ab da ging er freudig und ohne Weinen. Ich bin heilfroh, dass er diese Gruppe einmal die Woche hat, denn sonst wäre der Start in den Kindergarten sicher nicht einfach, denn das ist ja dann gleich täglich.
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erst 'mal Danke für eure Tipps. Ich habe Leonie heute wieder um 10.30 geholt. Als ich kam, saßen alle Kinder friedlich am Tisch beim 2. Frühstück. Als Leonie mich sah, kam sie sofort angerannt und fing auch an zu weinen. Die Betreuerin sagte, sie habe zwischendurch immer 'mal geweint, sich aber immer ablenken lassen. Sobald wir den Raum verlassen hatten, hörte sie auf zu weinen und fing an zu erzählen, was sie alles gemacht habe. Danach war sie wieder sehr anhänglich und erzählt dauernd, sie sei ein Baby.
Ich habe das Gefühl, dass es schon recht schwer für sie ist, aber nicht unzumutbar.
Mein Problem ist auch, dass ich ja nunmal vormittags in die Schule muss. Zum Glück erlaubt es mein Stundenplan, dass ich sie an beiden Tagen selbst hinbringen und bis 10.30 auch abholen kann. Ich habe aber keine Möglichkeit, bis mittags mit dort zu bleiben. In Zukunft soll Leonie dann auch von meiner Mutter geholt werden und ich hole sie dann nach dem Mittagsschlaf.
Vielleicht ist der Zeitpunkt auch besonders schwierig für Leonie, weil sie es durch die langen Sommerferien gewöhnt ist, den ganzen Tag mit mir zu verbringen. Ich glaube, sie wird es schaffen.
Liebe Grüße
Carolin
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Lass doch mal direkt dann test weise Deine Mutter die Kleine wegbringen, manchmal hilft das schon, insbesondere, wenn Sie es später auch macht. Eine andere Person bewirkt da manchmal Wunder.
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Liebe Grüße Carolin
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ui das freut mich wirklich!!