Was lange währt... Wasserhausgeburt 18 Tage nach ET!

Nele79Nele79

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bearbeitet 18. 11. 2007, 21:32 in Geburtsberichte
Der errechnete Geburtstermin war der 22.06.2007. Dieser verstrich ebenso ereignislos wie die folgenden 18 Tage – in Worten: ACHTZEHN!!!

Nachdem ich schon Sonntags immer mal wieder Wehen hatte, war ich Montags wirklich überzeugt, dass es endlich losgeht. Die Wehen waren teilweise schon unangenehm, aber doch eher selten.

Die Hebamme war um 12 Uhr da zur Vorsorge und meinte, dass sich bis abends sicher was eingependelt hat. Um 20 Uhr kam sie wieder und schrieb ein CTG. Darauf gabs dann sogar 2-3 Wehen… als sie wieder ging, war ich völlig frustriert und dachte, das Kind kommt nie!

Hab dann bis um halb zehn ungefähr gedöst, dann wollte ich, dass wir das Wasserbecken füllen und ich mich da rein lege um eine Hypnose-CD zu hören. Wir sind dann hoch und dort bekam ich halbwegs regelmäßig Wehen.
Als das Becken halbvoll war, hatte ich schon recht regelmässig Wehen. Die fühlten sich aber eher an wie Bauchkrämpfe bei ner Magen-Darm-Grippe, also durchaus auszuhalten.

Um 23 Uhr fragte mein Mann, ob er die Hebamme rufen solle – ich verneinte erst. Als er mich drauf hinwies, dass die Wehen im 2-Minuten-Abstand kommen, teilweise sogar ohne Pause hab ich dann doch zugestimmt.
Nachdem ich dann noch ca. 10x auf der Toilette war (quasi bei jeder Wehe) und sich auch mein letztes Essen verabschiedet hatte kam dann auch meine Hebamme. Da war es 23.20 Uhr. Die Wehen verbrachte ich auf dem Klo bzw. davor stehend auf den Rand der Badewanne gestützt. Es war wirklich gut auszuhalten.

Als die Hebamme kam bin ich dann auch kurz darauf ins Wasser – und das war soooooooo eine Wohltat! Ich hab mich so wohl gefühlt, war total entspannt und die Wehen waren super auszuhalten. Die Pausen wurden länger und es war wirklich schön zu spüren, dass das Baby bald kommt.

Meine Hebamme hat mich dann mal aufgefordert nach dem Muttermund zu kucken – zuerst dacht ich, dass ich den nicht finde und nur den Kopf fühle. Sie hat mich dann drauf hingewiesen, dass da drumrum nun der Muttermund sei ? Der war ziemlich offen (keine Ahnung wie viel cm).Und ich dachte schon, das Kind käme evtl. noch vor zwölf ? Da wir eine zweite Hebamme dabei haben wollten, sagte ich, dass die dann bald kommen müsse… das war um kurz nach halb zwölf. Meine Hebamme rief ihre Kollegin und die war um Mitternacht da.

Zu der Zeit war ich schon sehr mit meinen Wehen beschäftigt, die Töne wurden lauter und ich hab bei jeder Wehe gesungen.
Ich bekam am Rande mit, dass die Hebamme zu ihrer Kollegin sagte, dass es ca. in einer Stunde soweit sei.
Irgendwann wurden dann die Wehen wirklich schmerzhaft. Ich fing an zu jammern und wollte dann doch nicht mehr… meine Hebamme hat dann nach dem Muttermund geschaut und bemerkt, dass er vollständig eröffnet ist und nur noch eine Lippe da ist, die aber ganz weich sei. Die nächste Wehe war dann der Horror, ich hab nur gejammert. Helga schlug vor, dass ich nochmal aufs Klo gehe, damit die Schwerkraft das Baby nach unten drückt. Ich hab mich geweigert – auf der einen Seite war es unvorstellbar aus dem Pool rauszukommen, auf der anderen Seite wusste ich instinktiv, dass die Zeit nicht reicht.

Dann bin ich aus der Rückenlage wieder auf die Knie und hab mich über den Rand meines Pools gehangen. Somit konnte die Schwerkraft auch etwas wirken.
Mein Mann gab mir einen Traubenzucker und das war wohl dann der letzte Energieschub, den ich brauchte.
Quasi sofort setzten dann die Presswehen ein. Die Hälfte des Traubenzuckers hab ich inhaliert – die andere Hälfte ausgespuckt.

Ich schätze es kamen ca. 5-6 Wehen und dann spürte ich, wie die Fruchtblase platzte. Dann wie der Kopf kam.
Das ging relativ langsam. Obwohl die Hebamme mich mehrfach aufforderte den Kopf zu streicheln wollte ich auf keinen Fall den Pool loslassen um nach dem Kind zu tasten. Ich spürte ja, wo es war. Der Kopf kam dann endlich und ich fühlte, dass dabei schon mal nichts einriss.
Danach kam eine Schulter nach der andern und dann glitt der Körper aus mir heraus. Ich hab mich sofort umgedreht um meine Maus hoch zu nehmen, die gleich kräftig los schrie. Das war um 1.02 Uhr.

Da es mir recht schnell kühl wurde, sind wir schon nach einigen Minuten aus dem Pool aufs Bett. Dort hatte ich noch 2-3 Nachwehen (während derer ich um Drogen, Schmerzmittel oder ähnliches bettelte) und dann wurde die Plazenta problemlos geboren.

Meine Maus hat dann erstmal getrunken und die Hebamme überzeugte sich davon, dass ich keine Dammverletzung habe. Die Hebammen ließen uns dann erstmal alleine und wir konnten uns in Ruhe begrüßen.

Als die Hebammen wieder kamen bin ich erstmal zur Toilette und duschen. Danach wurde meine Tochter gewogen und gemessen und die Hebamme hat sich verabschiedet. Wir sind dann erstmal was essen und später zusammen ins Bett. Morgens um 7 Uhr ist unsere Große aufgewacht und hat ihre Schwester begrüßt.

Meine Angst vor der 2. Geburt war wirklich unbegründet, es war soviel schöner als das erste Mal!

Kommentare

  • kerstinjkerstinj

    2,322

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Das hört sich nach einer wunderschönen Geburt an!
    Herzlichen Glückwunsch und eine schöne Kennenlernzeit Euch Vieren!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich finde auch, dass sich das schön anhört. Du hattest aber Glück, dass Deine Hebamme Dich 18 Tage hat drüber gehen lassen, hat da keiner nach 14 Tagen von Einleitung oder so gesprochen oder hast Du die letzten Vorsorgen bei der Hebamme gemacht?
    Schön, dass Deine Angst im Nachhinein nicht begründet war und Du ein tolles Geburtserlebnis hattest.
  • kleine Hexekleine Hexe

    1,201

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Wow, das hört sich wirklich nach einer wunderschönen Geburt an
    :laola02: Herzlichen Glückwunsch!!!! :laola02:
  • NukaNuka

    2,340

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    :laola02:
    Hach, wie schön! Herzlichen Glückwunsch!
  • Nele79Nele79

    46

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Huhu!

    Ja, es war wirklich schön. Hätte nicht gedacht, dass ich sowas mal von einer Geburt sage :-)

    Doch, klar, Einleiten war Thema... mein Arzt ist aber auch sehr gelassen. Ich war am Schluss täglich kontrolliert, abwechselnd Arzt und Hebamme. Beide waren sich sicher, dass solange es dem Baby und mir gut geht, alles von alleine wird. Und im Endeffekt hat sich rausgestellt, dass der Termin wohl nicht gestimmt hat (war zur ersten Untersuchung bei nem anderen Arzt). Die Kleine hatte sogar noch ein wenige Käseschmiere.

    LG
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Auch von mir herzlichen Glückwunsch :laola02: Dein Bericht hört sich wirklich gut an. :grin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Herzlichen Glückwunsch!
    Toll daß ihr ihr soviel Zeit bekommen habt und ihr nicht zu einer Einleitung gedrängt wurdet!
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