Zur Zeit habe ich ein Problem mit meiner Mutter. Sie liegt mir in den Ohren, ich solle doch Max endlich aus Töpfchen setzen. Ich sei mit 14 Monaten schon trocken gewesen :shock: ! Ich muß dazu sagen, ich bin eigendlich aus den neuen Bundesländern, lebe aber seit ca. 10 Jahren in Bayern. Wenn ich dann sage, daß ich es langsam angehen will, meint sie immer, wenn sie das ihren Kollegen erzählt, schütteln sie den Kopf und können es nicht verstehen (sie selber am allerwenigsten). Und ich müsse da schon konsequent werden! Auf meine Antwort, daß ich einige kenne, wo die Kinder in Max sein Alter sind und da denkt noch niemand an den Topf, meint sie immer nur, daß ist der Westen! Ach und ich werde immer mehr "Wessi"!
Ist es wirklich so krass? Gibt es zwischen Ost und West wirklich so große Unterschiede? Ich habe schon gar keine Lust mehr, mit ihr zu telefonieren... :flaming01:
Kommentare
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Bin mal gespannt, was dazu noch kommt.
14 Monate trocken? Geht ja gar nicht ohne Kontrolle des Schließmuskels! Da gibt es doch irgendwo einen Haken, oder? Oder du warst eben eine Wunderkind :biggrin: ...
Ich glaube, diese Meinung gibt es in den alten Bundesländern genauso, wie in den neuen... Vielleicht eher doch ein Generationsproblem würde ich tippen.
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Dass man mit 14 Monaten gar nicht sauber sein KANN liest man immer wieder und ich finde es auch irgendwie haarsträubend, wenn ich mir vorstelle, dass Johan dann jetzt schon sauber sein müsste, aber ich weiß z.B. von Freunden, bei denen er Franzose ist, dass die französische Verwandtschaft auch immer darüber lächelt, dass die Deutschen behaupten, dass Kinder früher als 2-3 Jahre nicht sauber werden können. Bei denen liegt der Schnitt wohl auch weitaus niedriger! Die Frage ist, ob das so stimmt und mit welchen Methoden sie es durchsetzen.
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Angeblich wäre sie selbst in der Kinderkrippe mit 14 Monaten tagsüber komplett sauber gewesen.
Allerdings mussten sie da auch gemeinschaftlich nach der Uhr auf den Topf und so lange sitzen bleiben, bis das Geschäft erledigt war... :groggy:
Das waren Methoden...
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Es gibt ja auch noch andere Methoden als stundenlanges Töpfchensitzenlassen. Habt ihr euch mal gefragt, wie das die Frauen in den sog. "Entwicklungsländern" machen, die ihre Babies ohne Windeln im Tragetuch am Körper tragen? Lassen die sich anpullern und ankackern? Mit Sicherheit nicht. :razz:
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Naja, aber diese Frauen sind den ganzen Tag, meist mit intensivem Körperkontakt mit ihren Babys zusammen und lernen aus ihrem verhalten abzulesen, wann die Kleinen denn mal müssen und halten sie eben dann rechtzeitig von sich ab.
Eine sicher wirksame Methode, aber hier doch meistens nicht sonderlich praktikabel (ich höre schon die Topfit-Anhänger aufschreichen *schnellKopfeinziehundwegrenn*).
Nicht dass ich jetzt hier als Befürworter der Töpfchen-Sitzer-Liga aus dem Osten gelte, aber das sind doch schon zwei verschiedene Paar Schuhe.
Das eine ist "Training" und das andere schlichtes Beobachten und dann eben das anpinkeln vermeiden.
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Ich finde es nicht schlimm, sie morgens aufs Töpchen zu setzen, bin aber gespannt auf Eure Meinungen!
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Nein, das wird ein Effekt der klassischen Konditionierung sein. Genauso wie in den DDR - Kinderkrippen. Das zu erklären ist vielleicht in diesem Zusammenhang ein bisschen schwierig. Ich versuchs mal einfach:
Das Töpfchen kommt immer dann, wenn das Kind gerade "macht" oder sowieso machen wollte. Irgendwann verbindet das Kind das Töpfchen mit dem machen. Das heißt, dass das Töpfchen und das machen zwangläufig aufeinander bezogen werden, wobei auch andere Dinge aus dem Umfeld dieses Geschehens wichtig werden. Zum Beispiel die Urzeit, das Morgenritual...
Aaber, das ist keine willentliche Handlung, sondern eine Sache, die der Körper von alleine macht. Es ist also die Blase des Kindes, die den Zusammenhang zwischen Töpfchen und machen lernt und nicht das Kind.
In den Kinderkrippen wird das durch dieses ritualisierte aufs Klo gehen erreicht, das immer zur gleichen Urzeit und wahrscheinlich immer auf die gleiche Weise geschieht.
Schulkinder müssen übrigens auch oft in den Ferien immer dann aufs Klo, wenn gerade die gedankliche Pausenglocke klingelt. D.h. zu der Zeit, wenn in der schule gerade Pause wäre. Deswegen bekommen Studenten im ersten Semester echt Probleme in den Vorlesungen. Die sind nämlich zu ganz anderen Zeiten meistens... und dann sind die Blasen voll, wenn die Vorlesung nicht mal halb rum ist...
Aber das nur als Info am Rande.
Keine schöne Methode (damit meine ich die Krippen, nicht das Morgenritual!), aber es funktioniert.
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Aber Ich bin ja aus dem Osten und ich und meine Geschwister waren auch sehr zeitig trocken...und wir sind alle nicht in die Kinderkrippe gegangen. Ich frag mal meine Mutter, wie sie das gemacht hatte, also ganz sicher nicht mit stundenlang auf das Töpfchen setzen, denn sie fand die Pädagogik in der Kinderkrippe furchtbar.
Ich weiß nur von meiner kleinen Schwester, die 11 Jahre jünger ist als ich, dass wir ihr irgendwann solche dicken Binden (quasi Watte mit einer Hülle drumrum) aus der Apotheke in die Windel gelegt haben, was sie bald als unangenehm empfand und dann wollte sie von selbst auf´s Töpfchen.
Es ist ja schon so, dass die Kleinen gar nichts mehr merken, wenn sie mal ein bißschen Pipi in die Hose gemacht haben, denn es bleibt ja weiterhin angenehm trocken, was man früher bei Stoffwindeln nicht hatte.
LG
Perle