Es war alles schon viel besser ...

baerbeline

Hallo!

Ich muss auch mal ein Frust-Posting loslassen.
Mein Sohn ist bald 6 Monate alt und ich bin mittlerweile ziemlich genervt was das schlafen angeht! Die ersten drei Monate konnte er nur schlafen wenn ich ihn getragen habe, er hat immer ewig gebraucht bis er eingeschlafen ist. Dann ging es, dass ich ihn in sein Bettchen lege und solange bei ihm bleibe bis er eingeschlafen ist, er hat meist ziemlich geschrien und es hat immer gedauert bis er endlich gechlafen hat - aber ins Tragetuch oder anders getragen werden wollte er auch nicht mehr. Dann wurde es mit 5 Monaten plötzlich besser, ich habe sein übliches Einschlafritual mit ihm gemacht, hab ihn dann ins Bett gelegt und ihm sein Schlafhäschen gegeben und ein paar Minuten später hat er frielich geschlummert - ganz ohne Geschrei! Ich war die glücklichste Mami der Welt, dieses ständige Schreien beim einschlafen hat uns alle ziemlich fertig gemacht!
Doch diese Phase hat gerade mal 10 Tage gedauert, jetzt ist wieder alles so wie früher. Er schläft nur mehr mit viel Geschrei und Singen/Streicheln etc. meinerseits ein... das zehrt an meinen Nerven (Nicht das in-den-Schlaf-begleiten sondern das Schreien).

Und in der Nacht wird es auch immer schlimmer, er hatte schon Phasen, wo er 4 Stunden gechlafen hat, dann getrunken hat und dann weitergeschlafen hat. Im Moment wird er bis zu 10 mal in der Nacht wach - ich kann bald nicht mehr! Überall heisst es "die meisten Kinder schlafen mit 6 Monaten durch" oder "es wird von Monat zu Monat besser", aber bei uns ist beides nicht der Fall. Weit und breit kein Durchschlafen und statt besser wird es immer schlimmer!

Vielleicht zahnt er, vielleicht ist es ein Schub, ich weiss es nocht, ich bin nur schon ganz schön erledigt!

Sorry für den langen Text, aber das musste mal raus :oops:

Schönen Abend noch,
lg
Bärbel

tesoro

baerbeline schrieb:

Überall heisst es "die meisten Kinder schlafen mit 6 Monaten durch" oder "es wird von Monat zu Monat besser",

Völliger Blödsinn! Das ist falsch und stimmt mit der Praxis überhaupt nicht überein! Wunschvorstellungen sind das. Wenn du dich mal hier ein bisschen durch das Forum liest, dann wirst du feststellen, dass gerade so um die 6 Monate die meistens erst mit den Schlafproblemen anfangen!

Du machst das schon alles richtig: Streichel ihn, sin ihm was vor, trag ihn, still ihn, gib ihm Nachts all die Nähe, die er braucht und lass dich nicht verunsichern! So kannst du ihm all das Vertrauen vermitteln, das er braucht um später (zum Teil vieeel später, aber dafür ganz bestimmt) eine kleine friedliche Schnarchnase zu werden.

Außerdem steckt er vermutlich gerade in einem Schub! Er bekommt ja jetzt tagsüber viel mehr mit, als früher! Das macht abens beim Einschlafen schon mal Probleme.

Wie sieht Euer Abendritual aus?

baerbeline

tesoro schrieb:

Wie sieht Euer Abendritual aus?

Wenn er müde wird geh ich mit ihm ins Schlafzimmer, mach die Rollo runter, wickel ihn und zieh ihm den Schlafanzug an. Währenddessen erzähl ich ihm noch mal was wir den Tag über heute so gemacht haben, dann leg ich ihn in sein Bett, geb ihm einen Kuss und singe ihm ein Lied vor.

Das ist das Schlafritual, und dann fängt er meist an unruhig zu werden weil er nicht einschlafen kann und dann streichel ich ihn, sing ihm was vor und versuche ihn zu beruhigen bis er einschläft!

Wenn er nachts aufwacht versuche ich ihn so zu beruhigen, was meist nicht klappt. Er schläft meist erst beim Stillen wieder ein, obwohl das wohl eher ein in-den-schlaf-nuckeln ist...

Danke für Deine Antwort,
lg
Bärbel

P.S. Dass Kinder mit 6 Monaten durchschlafen hab ich immer schon für ein Gerücht gehalten, ich habe nur gehofft dass es wirklich von Tag zu Tag langsam besser wird und nicht schlechter ... :sad:

Dawn

Um den 6. Monat herum tut sich halt leider recht viel... Ich kann Dir nur mein Mitgefühl aussprechen! Wir hatten auch solche Zeiten, wo ich gedacht habe, ich stehe das nicht mehr durch. Aber es geht, irgendwie. Mein persönlicher Tipp: Gleich stillen, nicht vertrösten. Wenn er sich erstmal wach gestrampelt hat, dann schläft er nicht mehr gleich ein. Und leg ihn zu Dir ins Bett, dann musst Du nicht aufstehen.

baerbeline

Dawn schrieb:

Mein persönlicher Tipp: Gleich stillen, nicht vertrösten.

Das habe ich heute gemacht und ich bin ähnlich gerädert wie die letzten Nächte. Er ist wieder fast stündlich wach geworden und hat 6 mal getrunken in der Nacht :sad:
Ich kann nicht mehr, und das wo ich heute auch noch arbeiten muss.

Dawn

Oh Du musst schon arbeiten! Wie lange arbeitest Du denn? Kannst Du Dich tagsüber irgendwann mal hinlegen? Bei mir war es halt so, dass ich mit der Zeit gar nicht mehr richtig wach geworden bin zum Stillen...

Melusine

Im 6. Lebensmonat wurde es bei uns auch ganz fürchterlich... Ich habe hier damals viel lieben Zuspruch bekommen. Es tat mir einfach gut zu hören, daß das fast normal ist um den 6. Lebensmonat rum! Fühl´ Dich fest gedrückt!!!!

VLG von Melusine

tesoro

baerbeline: :troest:

Wir kennen das alle und es wird wirklich wieder besser (und dann wieder schlechter und dann wieder besser und dann wieder schlechter und dann.... du kannst es dir vorstellen).

Es ist oft so, dass man denkt, es geht nimmer! Ich habe heute bis 4 Uhr nachts wachgelegen und meinen kranken Sohn dauergestillt. Der hat hohes Fieber und stillt mit knapp 12 Monaten plötzlich wieder voll! Es war NICHT LUSTIG! :flaming01:
Aber er kann ja nichts dafür. :roll:

Beim Schlafen ist es nun mal so, dass man sich da den Kindern anpassen muss und wirklich versuchen sollte, das Beste draus zu machen. D.h. die Situation möglichst stressferi zu gestalten.

Wo steht sein Bettchen? Kannst du ihn Nachts einfach neben dich legen? Dann kannst du ihn wirklich stillen fast ohne auszuwachen. Dann kann ich auch den Tipp geben: Lass mal den Kindsvater - wenn zur Hand - morgens mit dem Kleinen aufstehen und hau dich noch fürn Stündchen aufs Ohr. So als Ausgleich für die verlorene nächtliche Zeit. Mein GöGa genießt diese morgendliche Zeit mit seinem kleinen Wutz sehr und ich schnarche noch ne Runde...
Ist natürlich an gewisse Rahmenbedingungen geknüpft... Klar. Aber ne Idee wäre das.

baerbeline

Danke für Eure netten Zusprüche!
Heute Nacht war wieder schrecklich, nicht nur dass er dauernd wach war er hat auch zwei mal 1 Stunde geschrien....

@tesoro: Ich bin leider schon so genervt, dass es mir nur schwer gelingt, die Situation stressfrei zu gestalten. Ich denke das merkt er dann auch und wird noch unruhiger! Irgendwie ist die Situation verfahren im Moment...

@ dawn: Ich arbeite eigentlich von zu Hause aus, muss aber ab und an für ein paar Stunden außer Haus arbeiten.

Ich hoffe das diese Phase bald einmal ein Ende hat! Zur Not hab ich auch schon mit meiner Mutter vereinbart, dass er einmal eine Nacht bei ihr verbringt, mal sehen wie sich die nächsten Tage so entwickeln!

LG,
eine erschöpfte Bärbel

livi

in irgendeinem schlafratgeber habe ich auch gelesen, dass das ganz normal ist, dass es nach 6 monaten so los geht. soll bei flaschen kindern nicht so sein. warum weiß man nicht so genau.

das hilft dir sicher nicht sehr weiter. aber vielleicht gehts dir besser wenn du noch mal weißt, dass es ganz normal ist.

gute besserung bei euch

tesoro

Na, das stimmt nicht so ganz, dass es bei Flaschenkindern besser ist.

Schlafen oder Durchschlafen hat entgegen der landläufigen Meinungen rein gar nichts mit der Ernährung zu tun, sondern ist ein Zeichen der Reife. Das heißt, wenn ein Kind dazu reif ist, zu schlafen, wird es das tun. Wenn nicht, nicht. Das hat mit der Ernährung nichts zu tun.

livi

ob das wirklich so ist kann ich ja nicht sagen. das steht im "in liebe wachsen" von dr. carlos gonzalez. hat eo mir mal entfohlen. nordamerikanische forscher sollen wohl festgestellt haben, dass die abgestillten kinder länger schliefen. 9h am stück mit 7 monaten.
er schreibt, dass das normale schlafverh. das der gestillten kinder ist. das half wohl den vorfahren zu überleben, wegen dem kontakt zur mutter. warum das so sei weiß wohl noch keiner.
er meinte aber auch, das unter anderen fehler in den untersuchungen vorkamen, die die durchschnittswerte verfälschten. z.b. wurden nur die mütter befragt. die forscher haben wohl nicht selbst geschaut. so fällt nicht auf, dass eine mutter öfter nicht mitbekam, dass ihr kind wach wurde. und die stillmamis bekamen nicht so richtig mit, wann ihr kind in der nacht gestillt wurde, weil sie selbst dabei schliefen. am nächsten morgen wußten sie nicht mehr wie oft sie stillen mußten.

livi

huch! wie ist das denn passiert?

Huetchen

Ich habe das bei Gonzales auch gelesen und war überhaupt nicht damit einverstanden. Ansonsten ein sehr gutes Buch, aber hier widerspreche ich ihm. Jolina super gut, so lange sie gestillt wurde! Die erste schlimme Phase hatten wir als sie anfing sich zu drehen, was sie unbedingt Nachts üben wollte. :roll:
Mit 5 Monaten stillte sie sich nachts ab, mit 8 Monaten auch tagsüber, dazu muss ich sagen, dass sie seit dem 4. Monat tagsüber aus vielen verschiedenen Gründen schon 2 Flaschen Pre bekam. Mit 8 Monaten schlief sie nachts kaum noch, wachte stündlich auf, manchmal sogar halbstündlich, schrie stundenlang, brauchte aber weder Flasche noch Brust in der Nacht!
80% der Schlafprobleme beginnen in dem Alter, nur darüber scheint niemand zu reden. Ich war damals so geschockt als es losging und es hat lange gedauert bis ich es akzeptiert habe. Wenn ich heute so durch die Foren lese, dann kann ich schon von der Überschrift aufs Alter schliessen!
Es ist natürlich heftig, wenn man schon arbeiten muss. Obwohl Jolina ja auch heute noch mit 3,5 Jahren phasenweise stündlich wach wird und ich es sogar nun trotz Arbeit besser wegstecke. Allerdings kann ich mich mit meinem Mann abwechseln.
Wir haben es damals so gemacht, dass jeder 1x die Woche im Wohnzimmer schlafen darf, um mal wieder Kraft zu tanken. Wäre das bei euch möglich? Dein Mann kann ihn dir ja zum Stillen bringen und wieder mitnehmen.