Er wird zum Stubenhocker

krabbeltier

Ich habe ein echtes Problem. Finn war immer ein Wirbelwind der es nie lange drinnen ausgehalten hat. Seit einiger Zeit will er aber gar nicht mehr rausgehen, er spielt den ganzen Tag drin. Am Anfang fand ich das ja nicht schlecht weil ich durch die Schwangerschaft sowieso nicht mehr so viel machen kann (hinterm Rad herrennen und solche Sachen) aber langsam nervt es mich irgendwie. Natürlich gehen wir trotzdem raus und er scheint es okay zu finden aber nicht so wie sonst. Ist das wieder eine Phase?

Mein Mann hat Urlaub und er möchte so viel mit Finn machen aber der geht nur raus wenn ich dann auch mitkomme, klasse. Ich gehe dann morgens mit damit Finn wenigstens ein bisschen rauskommt aber nachmittags habe ich dann mit dem Haushalt usw. zu tun und möchte danach einfach mal meine Ruhe haben. Geht aber nicht weil Finn eben an mir klebt und sich auch nicht locken lässt rauszugehen. Sonst musste man nur sagen Papa fährt mit ihm zum Spielplatz wo seine Freunde immer sind und schwups waren sie weg. Jetzt kann man ihn nichtmal mit Eis locken, da sagt er dann: Papa holt Eis.

Habt ihr noch Ideen wie ich ihn aus der Wohnung locke ohne das ich mit muss? Er hat kein Interesse an anderen Kindern mehr. Ich meine wenn er welche zum Spielen hat freut er sich aber er kann jetzt auch super alleine spielen was ich echt toll finde. Sein Freund ist 2-3 mal die Woche bei uns den ganzen Tag, da freut Finn sich auch total drüber. Kinderturnen ist auch toll aber eben nur wenn Mama mitkommt.

Phase oder doch wegen der Schwangerschaft? Ich meine er weiß dass das Baby jetzt bald kommt vielleicht hat er deswegen Angst was ohne mich zu machen? Ich bin aber seit seiner Geburt nur mit ihm zusammen, solche Verlassensängste kann er doch eigentlich gar nicht haben???

Kennt ihr sowas? Gibt es eine Lösung? Jetzt spielen die beiden auf dem Balkon damit Finn mal rauskommt, mal sehen wie lange es dauert bis er nach mir ruft :roll:. Er geht nichtmal alleine in den Garten mit Papa da soll ich auch mit obwohl er weiß das ich doch ganz nah bin. HILFE!

tesoro

Also ich würde mal einfach auf Phase tippen.

Geht er denn mal ein paar Stunden Nachmittags zu seinem Freund spielen? Oder geht das auch gar nicht? Hat er außer dir noch andere Bezugspersonen? Oma, Opa, Tante, Onkel, Patentante...
Was passiert, wenn du weg bist? Große Katastrophe? Oder fängt er sich nach einer Zeit wieder wenn er abgelenkt wird.

Wie bereitest Du ihn auf die Gburt vor? Bücher? Erzählungen?

Huetchen

Also Stubenhocker ist Jolina schon immer, es gibt also solche Kinder. Aber bei dir tippe ich eher auf eine extreme Mamaphase! Wenn du die Auszeit wirklich ganz dringend brauchst, dann nimm sie dir! Dein Sohn wird es überleben, wenn er mal weinend mit dem Papa muss. Er ist ja nicht alleine!
Jolina hat auch immer wieder diese Mamaphasen, meistens im Zusammenhang mit einem Entwicklungssprung!

Nachtrag: Ich sehe gerade, dass du bald Termin hast. Wahrscheinlich hängt es auch damit zusammen. Ich habe schon öfters gehört, dass die Kinder zum SS-Ende hin, extrem anhänglich wurden. Ist ja auch irgendwie verständlich, sie wissen ja nicht, was mit Mama passiert.

krabbeltier

Mamakind war er ja schon immer extrem aber so schlimm war es wie gesagt noch nicht. Sonst konnte der Papa mit ihm wegfahren und alles war gut auch wenn er vielleicht vorher erst geweint hat. Jetzt schreit er schon wie am Spieß wenn ich ihn anziehe und sage er fährt mit Papa mal kurz weg. Er wehrt sich total dagegen und es klappt dann auch zu 99% nicht, er geht nicht weg ohne mich. Mein Mann will ihn auch nicht mit Gewalt im Auto anschnallen usw. deswegen geht es dann eben nicht. Oder sollte mein Mann ihn einfach "zwingen"? Ich weiß allerdings nicht ob das dann was wird.

Heute waren sie dann doch noch kurz im Garten ohne mich. Sind unsere Nachbarsmädchen hier geht Finn sofort raus ohne mich. Er fragt dann zwar ob ich mitgehe aber es ist okay wenn ich nein sage. Er braucht also irgendeinen bestimmten Anreiz sonst geht gar nichts.

Er hat Oma und Opa hier mit im Haus wo er ab und an mal ist, da war er aber noch nie länger als 3 Stunden und das ist auch schon ewig her. Die waren aber noch nie mit ihm alleine weg, nur meine Mutter schafft es mit ihm alleine wegzugehen das klappt eigentlich fast ohne Probleme. Aber die hat auch nicht so oft Zeit leider.

Es ist ja auch schön das er jetzt so toll alleine spielen kann das erleichtert ja einiges für mich und wenn das Baby da ist ist es auch schön wenn er nicht unbedingt raus will ;-). Nur jetzt wo sein Papa Urlaub hat war das eben so geplant das die beiden mal was ohne mich machen das ich einfach mal Zeit für mich habe. Na ja sowas kann man wie man sieht nicht planen :roll:. Hab schon totale Panik vor der Zeit im KH weil Finn ja ohne mich nicht kann und nachts auch nur mit mir weiterschläft bzw. einschläft. Mein Mann meint aber das wird er schon hinkriegen (muss er ja). Als ich neulich zum Arzt musste und Finn noch schlief klappte das auch als er wach wurde und ich nicht da war. Er hat nur kurz geweint und dann war gut. Aber trotzdem, ein paar Tage weg ist schon was anderes...oh man hab ich Angst :sad:

tesoro

Also dass er zu den Nachbarsmädchen rausgeht ist ein gutes Zeichen. Das untermauert die Theorie mit der Phase. Das solltest du vielleicht ausbauen.

Mach aber so weiter wie bisher. Also ein paar Aktivitäten im Freien müssen schon sein, ansonsten mach dir deswegen nicht so viel Stress. Es wird auch wieder anders werden. Solange du das Gefühl hast, dass er ausgelastet ist...

Hauptsache: Er spielt wirklich und sitzt nicht vor dem Fernseher oder so. Das ist nur als Hinweis gemeint.
Es gibt drinnen auch sinnvolle und unsinnige Dinge, die man tun kann. Aber das ist ja klar.

milchbart

Marek war auch schon immer ein anhängliches Kind, mal mehr mal weniger. So richtig schlimm wurde es kurz vor Linas Geburt. Allerdings hatte ich in der Zeit noch anderweitig Stress, da meine Mutter 4 Wochen vor der Geburt starb. Von daher konnte ihc nie so richtig unterscheiden, ob er so anhänglich war, weil es mir in der Zeit natürlich sehr mieß ging oder ob er irgendwie geahnt hat, dass bald eine größere Veränderung auf ihn zukommen wird mit der Geburt der Schwester. Vielleicht kam auch beides zusammen. Und er war so anhänglich, dass ich noch nicht mal alleine auf Toilette gehen konnte, Marek hing mir am Bein, wich mir nicht von der Seite. Das war sehr anstrengend und ich habe mir auch Sorgen gemacht, wie das wohl werden wird, wenn ich im KH sein werde. Nun denn, Kinder gehen ihren Weg. Die Feuerprobe war die Beerdigung, er war während der Aussegnung eingeschlafen, auf dem Weg zum Grab haben wir ihn per KiWa zu den Großeltern geschoben (die er die Tage zuvor nicht angeschaut hatte, da er Angst hatte ich könnte gehen). Während wir am Grab standen, wachte er auf, ging auf Opas Arm, sah mich sogar, blieb aber ganz ruhig. So als wüßte er, dass er jetzt einfach nicht zu mir kommen kann. Von da an war ich beruhigt, dass es während der Geburt auch klappen wird. Und so war es dann auch. Er wurde nachts zu Freunden gebracht, wachte sogar kurz auf und schrie, beruhigte sich aber gleich und war den TAg über bestens gelaunt.

Von daher, ich würde ihn nicht zwingen, lass ihn bei dir. Wenn er sich gut alleine beschäftigen kann, vielleicht kannst du diese Zeit als Ruhephase nutzen. Und mach dir nicht zuviele Sorgen wegen der anstehenden Geburt. Das klappt!

lila

JA, das kann durchaus mit der bevorstehenden Geburt zusammenhängen. Ich kann mich da auch erinnern, dass ich am Spielplatz hochschwanger noch mit meiner Großen Sandkuchen backen musste, weil sie einfach nix alleine tun wollte. Wenn ich dort auf der Bank sass, wich sie kaum einen Millimeter von mir - im Gegensatz zur Spielplatzsaison des vorhergegangenen Jahres, wo sie mich den ganzen Nachmittag eigentlich nicht brauchte.
ICh glaub, Kinder spüren die Veränderung, die ihnen bevorsteht.
Und im Moment ists so, dass sie ziemlich zuverlässig wieder zu mir kommt, wenn ich die Kleine zum Stillen aus dem Kinderwagen nehme. Sie muss halt aufpassen, dass sie da nix verpasst und sich dann auch entsprechend Streicheleinheiten abzuholen.

krabbeltier

Also heute ist wieder Finns Freund da und die beiden spielen ganz toll zusammen, ich werde nicht gebraucht sozusagen. Geht es ans wickeln oder essen darf der Papa aber nichts machen. Heute Morgen war es aber ganz schlimm, ich durfte nicht liegenbleiben, er hat so jämmerlich geweint und hat sich kaum beruhigt. Dann bin ich aufgestanden und er saß beim Frühstück die ganze Zeit auf meinem Knie, wollte nicht auf seinen Stuhl, das kenne ich auch wieder nicht. Es wurde dann erst besser als sein Freund hier war. Na aber den kann ich ja auch nicht jeden Tag nehmen ;-).

Mein Kind darf TV gucken aber er interessiert sich nicht großartig dafür (bin ich froh drum). Am Anfang als er "anfing" mal was zu gucken war es ganz schlimm da wollte er dann dauernd aber durfte natürlich nicht. Jetzt fragt er schon seit Ewigkeiten nicht mehr danach und deswegen guckt er natürlich auch nichts. Ich bin jetzt nicht so eine Mutter die das Kind vor den TV setzt damit sie ihre Ruhe hat. Er spielt mit seinen Playmobilsachen, wir puzzeln usw. Draußen fährt er Fahrrad, Trecker, Dreirad, wir spielen Fußball eben alles was man so macht.

Na ja dann werde ich das so hinnehmen wie es zur Zeit ist. Ich habe nur Angst weil er eben so doll klammert das er dann erstrecht geschockt ist wenn ich wegen der Geburt nicht da bin. Aber wenn ihr schreibt das hat bei euch auch geklappt dann versuche ich das mal mehr positiv zu sehen. Zur Not muss er eben mit im KH bleiben ;-)

tesoro

Das mit dem TV war nur ein Beispiel!
Ich bin auch kein Verfechter davon, auf die Dauer strikt jegliches TV zu verbieten. Das wäre schon ziemlich weltfremd :???: .

Es ging mir einfach darum, dass er natürlich auch ein gewissen Maß an täglicher Bewegung braucht um ausgelastet zu sein und seine Motorik weiterzuentwickeln. Spielen mit einem Kameraden reicht aber natürlich aus.

Mit 18 sitzt er bestimmt nicht mehr auf deinem Schoß :biggrin: ...