Es war am 12.1. so ca. 20 Uhr, als ich einen "lecker" Wehencoctail (nach Absprache mit meiner Hebi) zu mir nahm.
Eine halbe Std. später sind wir 20min. spazieren gegangen. Die ersten Wehen stellten sich ein. Um 9 wurden die Wehen langsam regelmäßig, aber sie waren noch immer harmlos und taten nicht weh... Sie fühlten sich an, wie die Wehen, die ich schon seit Wochen hatte...
Um 10 ist Alex ins Bett gegangen, da er ja am nächsten Tag um 5 in der Arbeit sein musste. Meine leichten Wehen waren mittlerweile bei ca. 5 Minuten und begannen langsam intensiver zu werden.
Ich verbrachte dann die Zeit wartend vor dem Fernseher. Die Wehen waren mal kurzer und mal länger... Ich beschloss gegen Mitternacht in die Badewanne zu gehen und zu schauen, wie dann die Wehen sind. Aber es war kein Unterschied zu merken.
Halb 1 bin ich ins Bett, weil ich dachte, vielleicht noch ein bisschen schlafen zu können. Doch damit war nichts. Die Wehen wurden langsam so, dass ich leicht dagegen atmen musste. Um 1 bin ich dann wieder aufgestanden.
Ich habe hin und her überlegt, ob ich nun ins KH fahren soll oder noch warten soll... Soll ich wirklich Allison mitten in der Nacht zur Tante bringen und alle in Aufregung versetzen, wenns dann doch nur ein Fehlalarm war...?????? Aber als dann die Wehenabstände 2 min. waren, hab ich doch Alex aus dem Bett geholt. Das war gegen 2 Uhr. Wir haben gepackt und Allison fertig gemacht und sie zur Tante gebracht. Die Wehen waren mittlerweile so stark, dass ich sie richtig veratmen musste.
2.30h sind wir zum KH gefahren, da waren die Wehenabstände 1-2 min und seeehr heftig... Irgendwie hatte ich überhaupt keine Lust zu entbinden, da ich ja von Allison wusste, was auf mich zu kommt...
3.00h waren wir im KH. Gleichzeitig kam noch ein Paar zur Entbindung an. Ich dachte schon "Na klasse, 2 Entbindungen und nur eine Hebamme..." Zum Glück waren doch 2 Hebammen da! Viertel nach 3 war ich im Vorwehenzimmer, es wurde CTG geschrieben und ich wurde untersucht. MuMu 3cm. Ich war enttäuscht. Ich hatte ja so lange schon Wehen und war eh schon seit Wochen bei 2cm... Zudem waren die Wehen so heftig und ich fand überhaupt keine Lage um sie auszuhalten.
Die Ärztin kam kurz zum Vorstellen. Ich fragte ob PDA und Wanne möglich sei. Nein... Hab ich mir eh schon gedacht... Wanne geht nur ohne Schmerzmittel. Ok, wir haben dann beschlossen, dass die Ärztin mich untersucht mit Ultraschall und so und dann gehen wir erstmal in die normale Wanne um zu sehen, wie die Wehen da sind und dann überlege ich ob Geburtswanne oder PDA.
Da die Ärztin zu einem Blasensprung musste und ich vorerst nicht zum Ultraschall konnte, wechselten wir schonmal in den Kreissaal. Hier stellte ich fest, dass ich die Wehen nur im Stehen bzw. im ganz geraden Sitzen aushalten konnte. Die Hebamme half mir einem Atemrhythmus zu finden und dann war es ein BISSCHEN erträglicher.
Bei der nächsten Untersuchung der Hebamme (so ca. um 4) war der MuMu schon bei 5 cm. Die Ärztin legte mir nur schnell eine Braunüle. Nur für den Fall der Fälle, dass mit dem Baby was sein sollte, dass sie schnell reagieren konnten. Dann musste sie schon wieder weg.
Tapfer veratmete ich Wehe um Wehe und fluchte und haderte mit mir selber ob ich nicht doch eine PDA haben will und auf die Wanne verzichte... Während jeder Wehe spürte ich schon einen Druck nach unten, als ob ich noch mal vor der Entbindung meinen Darm entleeren müsste. Aber der War ja durch das Rhizinusöl im Wehencoctail schon leer...
Die Wehen waren mittlerweile so heftig, dass ich weder ein noch aus wusste... Ich hab meine Hände in Alex Hosentaschen gegraben und diese total verdreht...
Da noch immer kein Ultraschall in Sicht war, beschloss die Hebamme mir die Wanne einzulassen um mir die Wehen ein bisschen erträglicher zu machen.
Das Badewasser lief und auch das Fruchtwasser... Die Fruchtblase war geplatzt...
Die Hebamme meinte, dass sie bei den heftigen Wehen, die ich habe gleich nochmal untersuche möchte. Ich solle vorsichtshalber schon mal aufs Entbindungsbett wechseln. (In dem KH wird man mit normalem Bett in den Kreissaal gefahren und wechselt dann nur zur Entbindung aufs das Kreissaalbett.) Nix mit Wanne...
Ich zog meine Hose für die Untersuchung aus und noch während ich aus der Hose stieg kam schon fast die erste Presswehe... Die Hebamme untersuchte mich. Muttermund ganz offen. Ich war direkt baff und vollkommen überrumpelt von der schnellen Entwicklung. Die nächste Wehe sollte ich noch veratmen, wenn es geht. Die halbe Wehe habe ich auch veratmen können, aber dann MUSSTE ich einfach pressen...
Ich hatte wie bei der ersten Entbindung auch Angst vor den Presswehen, aber diesmal wusste ich ja, dass das Pressen wirklich gegen die Schmerzen hilft... Und ich dachte nur: "Augen zu und durch!"
Bei der nächsten Wehe merke ich wirklich, wie der Kopf sich schon rauszwängte. Die Hebamme sagte mir, es hätte ganz viele dunkle Haare. Noch eine Presswehe und der Kopf war da... Bei der dritten Presswehe werkelten die Ärzte ganz schön an dem Kind rum, damit die Schultern rauskommen...
Und dann war er geboren... Unser kleiner Sohn... Um 5 Minuten nach um 5 am 13.1.2007. Es war unbeschreiblich... Sie trockneten ihn ab und gaben ihn mir auf den Bauch. Da lag er... Und schaute mit seinen kleinen Augen neugierig in die Welt... Wahnsinn... Wir waren in diesem Moment die glücklichsten Menschen der Welt!!!!!!!!!!!!!
Zu unserem Glück war es gerade auch im Kreissaal nebenan sehr hektisch und die Hebamme und Ärztin mussten weg. So hatten wir 10min. nur für uns zu 3. Anthony war noch durch die Nabelschnur mit mir verbunden. Es war so schön... Genau wie seine Schwester hat er mir erst einmal prompt auf den Bauch gepieselt. Hach war das alles egal...
Als die Hebamme zum Abnabeln kam, sagte ich, dass ich selber die Nabelschnur durchschneiden möchte. Und weil Alex so glücklich war, dass ich ihm einen SOHN geschenkt habe, hatte er auch gar nichts dagegen... So habe ich also selber meinen Sohn von mir abgenabelt... Ein unbeschreibliches Gefühl...
Gleich nach der Entbindung hat die Ärztin mir etwas zum Lösen der Nachgeburt in die Kanüle gespritzt. Die Hebamme konnte die Nachgeburt dann ganz ohne Wehe oder dass ich pressen musste an der Nabelschnur herausziehen. Ich hab wieder alles ganz genau getrachtet und auch angefasst...
Dann wurde Anthony untersucht, gemessen und gewogen. 53cm und 3590g. Der APGAR war übrigens 10/10, was mich total stolz macht!!!
Ich selber hatte einen Riss 2.Grad, der dann erstmal versorgt wurde. Alex hat sich alles ganz genau erklären lassen und aufgepasst. Ich war selber ganz verwundert, dass ihn das so interessiert... Beim Narkosespritzeaufziehen hat er sogar assistiert...
Da der Kreissaal gebraucht wurde, wurden wir dann in ein ruhigeres CTG-Zimmer gefahren. Da wurden wir zu 3. allein gelassen und ich habe Anthony das erste mal gestillt. Wie ein Profi hat er super getrunken und ist dann ganz erschöpft eingeschlafen... Wir hatten noch ganz viel Zeit zu kuscheln und uns zu genießen...
Hach jetzt hab ich die ganze Entbindung noch einmal in Gedanken erlebt... Obwohl es doch ziemlich heftig und auch sehr chaotisch war, war es eine wirklich gute Entbindung. Ich bin wahnsinnig stolz, dass ich es ganz ohne Schmerzmittel, Wehentropf und derartiges geschafft habe. Die Geburt war so natürlich... Die Hebamme war auch ganz super! Ich habe die ganze Zeit ein Lächeln im Gesicht, denn Anthony hat unsere Familie erst komplett gemacht und unser Glück vollendet... Und auch die Entbindung werde ich in ganz guter Erinnerung behalten!
Und wir wissen wirklich zu schätzen, welches Glück wir haben und sind jeden Tag erneut dankbar, dass wir uns und unsere 2 Kinder haben!!!!
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