Vater - Tochter - Stress

MailanMailan

12

bearbeitet 9. 09. 2007, 23:01 in Kleinkinder
Hallo,
hatte heute morgen / nacht mal wieder ein typisches Erlebnis mit Mann und Tochter. Wenn unsere Kleine (ein Jahr) nachts wach wird - was selten vorkommt, bekommt sie ne Flasche Milch und schläft dann problemlos weiter. Zur Zeit verweigert sie jedoch, dass mein Mann ihr die Flasche gibt, brüllt und strampelt und lässt sich nur von mir füttern. Mein Mann ist verständlicherweise ziemlich frustriert.
Leider ist das ein sehr typisches Beispiel für das Verhältnis der beiden. Schon seit dem 7./8. Monat macht sie ein Riesentheater, wenn er sie füttert/wickelt/etc.. Wenn ich nicht in der Nähe bin geht es, aber wehe ich bin verfügbar. Weil er dann immer schnell frustriert und wütend war, habe ich ziemlich schnell nachgegeben, mit dem Effekt, dass ich sie jetzt komplett versorge und meiner Meinung nach sie das inzwischen ganz bewusst ausnutzt.
Ich hab zwar das Gefühl, dass es langsam besser wird, aber wir haben jetzt so eine eingefahrene Rollenverteilung, dass ich schon automatisch alles selber mache. Damit bin ich aber unzufrieden, mein Mann fühlt sich permanent zurückgesetzt und ist deswegen traurig und wütend zugleich. Nur Johanna bekommt was sie will?!
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt sich das mit der Zeit? :roll: Wir wollen ja schließlich noch ein Kind...

Viele Grüße

Melanie mit Johanna 16.06.06

Kommentare

  • EntchenEntchen

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hmm- Mia hat auch die Mama vorgezogen, und das ist auch soweit "normal", wenn sich die Mama im Schnitt mehr ums Kind kümmert, und damit die Bezugsperson Nr. 1 ist. Ich habe mir gedacht, dass wir alle 3 davon profitieren, wenn wir- vielmehr der Vater- sich da durchsetzt. Sicher hat sie dann gemeckert, aber es ist, finde ich, keine Zumutung für ein Kind, wenn der Vater es versorgt. Da mußte sie dann szs durch... und sie hat sich dann auch dran gewöhnt und liebt ihren Vater und das tut ihm wiederum auch richtig gut. Klar- wenn ich sie plege laufen viele Sachen einfach reibungsloser- waschen z.B.- Wenn Papa das macht, gibts immer wieder Geschrei. So ist das dann eben. Aber der Mann muß da natürlich mitziehen... Wenn Deiner dann schnell das Handtuch wirft, wäre das natürlich schlecht. Ich habe meinem immer geprädigt, dass Gelassenheit erstes Gebot ist, denn wenn er sich aufregt, bekommt Mia das auch mit und dann ist der Ofen eh aus. Mit Geduld und Liebe wird das sicher klappen!! Und wie gesagt: Ich finde da haben ALLE was davon!
    LG
    Entchen
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    ja, das kenne ich, Jonah war auch lange ein ausgeprägtes Mama-Kind. Mein Mann ist mir diverse Male in den Rübi-Kurs hinterher gefahren, weil Jonah nur geschrien hat beim Papa. :sad: Aber die Situation löst sich nur dann, wenn Dein Mann die momentane Mama-Vorliebe nicht persönlich nimmt! Glaub mir, es kommen auch Zeiten, da ist der Papa der Star! Das solltest Du ihm sagen und ihn weiter mit einbeziehen. Dein Kind hat ja nichts von einer dauer-überforderten Mutter. Dein Mann braucht nur etwas Geduld, und er kann ja erstmal wieder die nassen Windeln wechseln, nicht gleich das komplette Programm mit umziehen und baden oder so. Dann meckert die Kleine nur kurz, aber das muss Dein Mann dann auch aushalten und sich ihr liebevoll zuwenden. Dann wird das schon!
  • MailanMailan

    12

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denk mir ja auch, dass sich das mit der Zeit gibt und irgendwann Papa ganz oben auf der Beliebtheitsskala schwebt während ich dann nur noch die olle, langweilige Mama bin, die immer da ist. Aber mein Mann lässt sich damit nicht trösten, kann ich ja auch irgendwie verstehen, immer nur auf Platz 3 (vor ihm kommt noch der Teddybär ;-) ) zu kommen, ist auf Dauer nicht schön. Er kann mit der 'Zurückweisung' auch nicht gelassen umgehen und wenn ich ihm die Kleine einfach aufdränge heißt es nur "das gibt eh wieder nur Geschrei" und leider hat er meistens Recht. Von meiner Theorie, er müsste mehr mit ihr machen, hält er aber auch nix...
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sagt Dir die "self-fullfilling-prophecy" was? :biggrin: Soll heißen, wenn man sich nur lange genug sagt, dass das Baby beim Papa schreit, dann tut es das auch. Okay, ich gebe zu, das ist jetzt eine nicht ganz korrekte Interpretation, aber es hat schon was damit zu tun. Warum resigniert Dein Mann so schnell? Wie geht er generell mit Zurückweisungen um? Ich frage das nur, weil es sicher noch öfter vorkommen kann, dass er grade nicht "beliebt" bei seinem Kind ist. Aber das kann auch nicht das einzige Ziel sein. Ich würde an Deiner Stelle weiter drauf bestehen, dass er zumindest anteilig Aufgaben übernimmt. Und ich hoffe ja sehr, dass das nicht zu seiner Standardausrede wird. ;-)
  • CatlinCatlin

    20

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dem kann ich mich nur anschließen, bloß nicht aufgeben! Bei uns war die Situation ähnlich, nur mit Sohn statt Tochter. Mein Freund war dann auch schnell enttäuscht und richtiggehend beleidigt. Bei uns hat Folgendes geholfen: Wenn Papi Windeln wechseln will aber das "Mami, Mami"-Geschrei auftaucht, dann gehe ich eben mit ins Bad, ziehe die Windel aus, Papi holt den Waschlappen und wäscht, Mami holt die neue Windel... inzwischen ist das Geschrei vorbei und Mami verlässt dann irgendwann ganz dezent den Raum - alles ok. Ich muss allerdings zugeben dass das Vater-Sohn-Verhältnis nochmal so richtig in Schwung gekommen ist seitdem ich wieder arbeite - das mache ich nämlich an den Wochenenden und die beiden Männer müssen dann eben alleine klarkommen. Das klappte vom ersten Tag an wunderbar - und Mami ist, wenn sie dann nach Hause kommt, oft ganz schön abgeschrieben ;-) . Kannst du nicht einen regelmäßigen Ausgeh-Tag/Nachmittag/Abend für dich einführen, an dem dein Mann dann mit seine Tochter alleine ist?

    Viel Glück !
  • MailanMailan

    12

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jetzt sind die beiden gerade zusammen auf dem Spielplatz - eigentlich zum ersten Mal alleine. Aber auch nur weil ich ne Stunde Sport getrieben habe und den Auftrag erteilt habe rauszugehen... Ich weiß ja, daß die zwei gut klar kommen, wenn ich nicht dabei bin, aber das kommt einfach zu selten vor. Die Idee, eine feste freie Zeit für mich zu vereinbaren, finde ich gut, hab ich auch schon mal gedacht. Eigentlich war mir nur immer die gemeinsame Zeit am Wochenende zu schade um mich abzusetzen, wegen Job etc. sind wir sehr auf Sa/So beschränkt.

    Zu
    Dawn schrieb:
    Warum resigniert Dein Mann so schnell? Wie geht er generell mit Zurückweisungen um?
    Naja, ich finde, er ist nicht besonders kritikfähig und in bestimmten Situationen auch nicht stressresistent - aber als Ehefrau bin ich der Hinsicht ganz und gar nicht objektiv (auch wenn seine Schwester wahrscheinlich meine Meinung teilt ;-) ) Fairerweise muss ich sagen, er kann zwar ganz schön heftig reagieren, aber wenn er sich dann wieder beruhigt hat, ist er sogar meist einsichtiger als ich. Im Prinzip will er sich ja auch an der Arbeit beteiligen - aber wie das so ist mit Prinzipien, er nimmt mir dann halt lieber was im Haushalt ab statt sich mit dem Kind auseinanderzusetzen.

    naja wird schon werden, wenigstens weiß ich jetzt, daß diese Mama-Fixisierung nicht so ungewöhnlich ist. Danke!
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo nochmal,

    man muss auch immer bedenken, dass Väter eine andere Beziehung zu ihren Kindern haben. Du hast eben diesen kleinen Vorsprung, dass Du das Kind 9 Monate bei Dir getragen hast. Viele Väter tun sich schwer am Anfang, da ist Dein Mann ganz "normal". Und dann ist eben diese Form der Zurückweisung vom eigenen Kind besonders schwer auszuhalten. Bezieh ihn weiter mit ein, macht wirklich aus, dass er sich um bestimmte Dinge kümmert. Und erinnere ihn daran, dass Du auch mit seiner Unterstützung rechnest, wenn die Kleine dann ihre "Papa-Phase" hat! ;-)
  • kabanykabany

    476

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hallo,

    achherrje, ich kenne diese "mama-mama-ichwillzumeinermama-phase" zur genüge. mir bricht es jedesmal fast das herz, wenn jakob sich an mich klammert, nach mir ruft, nur weil er mit papa irgendwo hin (einkaufen, wickeln, auf den spielplatz) soll oder wenn ich auf arbeit muss. aber gerade wenn dann zum beispiel beim wickeln nach 30 sekunden das große jauchzen aus richtung wickeltisch kommt, weiß ich, das alles in ordnung ist! wenn ich aber dazu komme, geht das große flehen und bitten wieder los. mein freund ist auch manchmal sauer, wenn ich aufgrund jakobs "mamamama" mich nicht von ihm lösen kann. denn er weiß ja, dass kurz nach dem theater auch ohne die mama alles glatt läuft... also lasse ich die beiden so oft es geht in ruhe, bitte viel um freie zeit für mich, schicke beide raus an die frische luft. die "klammerphasen" wird das bestimmt nicht verändern, aber für meine beiden männer ist - so denke ich - ganz wichtig, dass dann alles so "normal" wie es vor und nach den phasen ist, von statten geht!

    liebe grüße,
    katja
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