Hallo,
hatte heute morgen / nacht mal wieder ein typisches Erlebnis mit Mann und Tochter. Wenn unsere Kleine (ein Jahr) nachts wach wird - was selten vorkommt, bekommt sie ne Flasche Milch und schläft dann problemlos weiter. Zur Zeit verweigert sie jedoch, dass mein Mann ihr die Flasche gibt, brüllt und strampelt und lässt sich nur von mir füttern. Mein Mann ist verständlicherweise ziemlich frustriert.
Leider ist das ein sehr typisches Beispiel für das Verhältnis der beiden. Schon seit dem 7./8. Monat macht sie ein Riesentheater, wenn er sie füttert/wickelt/etc.. Wenn ich nicht in der Nähe bin geht es, aber wehe ich bin verfügbar. Weil er dann immer schnell frustriert und wütend war, habe ich ziemlich schnell nachgegeben, mit dem Effekt, dass ich sie jetzt komplett versorge und meiner Meinung nach sie das inzwischen ganz bewusst ausnutzt.
Ich hab zwar das Gefühl, dass es langsam besser wird, aber wir haben jetzt so eine eingefahrene Rollenverteilung, dass ich schon automatisch alles selber mache. Damit bin ich aber unzufrieden, mein Mann fühlt sich permanent zurückgesetzt und ist deswegen traurig und wütend zugleich. Nur Johanna bekommt was sie will?!
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt sich das mit der Zeit? :roll: Wir wollen ja schließlich noch ein Kind...
Viele Grüße
Melanie mit Johanna 16.06.06
Kommentare
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LG
Entchen
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ja, das kenne ich, Jonah war auch lange ein ausgeprägtes Mama-Kind. Mein Mann ist mir diverse Male in den Rübi-Kurs hinterher gefahren, weil Jonah nur geschrien hat beim Papa. :sad: Aber die Situation löst sich nur dann, wenn Dein Mann die momentane Mama-Vorliebe nicht persönlich nimmt! Glaub mir, es kommen auch Zeiten, da ist der Papa der Star! Das solltest Du ihm sagen und ihn weiter mit einbeziehen. Dein Kind hat ja nichts von einer dauer-überforderten Mutter. Dein Mann braucht nur etwas Geduld, und er kann ja erstmal wieder die nassen Windeln wechseln, nicht gleich das komplette Programm mit umziehen und baden oder so. Dann meckert die Kleine nur kurz, aber das muss Dein Mann dann auch aushalten und sich ihr liebevoll zuwenden. Dann wird das schon!
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Viel Glück !
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Zu Naja, ich finde, er ist nicht besonders kritikfähig und in bestimmten Situationen auch nicht stressresistent - aber als Ehefrau bin ich der Hinsicht ganz und gar nicht objektiv (auch wenn seine Schwester wahrscheinlich meine Meinung teilt ;-) ) Fairerweise muss ich sagen, er kann zwar ganz schön heftig reagieren, aber wenn er sich dann wieder beruhigt hat, ist er sogar meist einsichtiger als ich. Im Prinzip will er sich ja auch an der Arbeit beteiligen - aber wie das so ist mit Prinzipien, er nimmt mir dann halt lieber was im Haushalt ab statt sich mit dem Kind auseinanderzusetzen.
naja wird schon werden, wenigstens weiß ich jetzt, daß diese Mama-Fixisierung nicht so ungewöhnlich ist. Danke!
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man muss auch immer bedenken, dass Väter eine andere Beziehung zu ihren Kindern haben. Du hast eben diesen kleinen Vorsprung, dass Du das Kind 9 Monate bei Dir getragen hast. Viele Väter tun sich schwer am Anfang, da ist Dein Mann ganz "normal". Und dann ist eben diese Form der Zurückweisung vom eigenen Kind besonders schwer auszuhalten. Bezieh ihn weiter mit ein, macht wirklich aus, dass er sich um bestimmte Dinge kümmert. Und erinnere ihn daran, dass Du auch mit seiner Unterstützung rechnest, wenn die Kleine dann ihre "Papa-Phase" hat! ;-)
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achherrje, ich kenne diese "mama-mama-ichwillzumeinermama-phase" zur genüge. mir bricht es jedesmal fast das herz, wenn jakob sich an mich klammert, nach mir ruft, nur weil er mit papa irgendwo hin (einkaufen, wickeln, auf den spielplatz) soll oder wenn ich auf arbeit muss. aber gerade wenn dann zum beispiel beim wickeln nach 30 sekunden das große jauchzen aus richtung wickeltisch kommt, weiß ich, das alles in ordnung ist! wenn ich aber dazu komme, geht das große flehen und bitten wieder los. mein freund ist auch manchmal sauer, wenn ich aufgrund jakobs "mamamama" mich nicht von ihm lösen kann. denn er weiß ja, dass kurz nach dem theater auch ohne die mama alles glatt läuft... also lasse ich die beiden so oft es geht in ruhe, bitte viel um freie zeit für mich, schicke beide raus an die frische luft. die "klammerphasen" wird das bestimmt nicht verändern, aber für meine beiden männer ist - so denke ich - ganz wichtig, dass dann alles so "normal" wie es vor und nach den phasen ist, von statten geht!
liebe grüße,
katja