nicht stillen können wegen zuviel männlicher Hormone???

NiennaNienna

7,124

bearbeitet 1. 09. 2007, 21:35 in Stillen
Diese Theorie bekam ich die Tage von meiner Bekannten zu hören, die in ca 3 Wochen ihr 2. Kind bekommen wird.
Ihr erstes "konnte" sie nicht stillen, weil keine Milch kam. Sie hätte ihn dauernd angelegt, Stilltee getrunken etc. Allerdings fand das erste Anlegen nicht direkt nach der Geburt statt, weil sie irgendwelche Probleme mit dem Kind hatten und es erst mal weggeschleppt haben.
Sie sagt, ihre Mutter habe auch nicht stillen können. Ihr Frauenarzt hat dann etwas von zuviel männlichen Hormonen erzählt. Ausserdem hat sie in dieser Schwangerschaft keine vergrösserten Brüste.

Meine Frage jetzt:
Kann das sein? Gibt es sowas? Oder ist das damals mit ihrem ersten Kind einfach nur dumm gelaufen?
Ich würde sie ja gerne ermutigen, es noch einmal zu versuchen. Nur wenn es sowieso keinen Sinn hätte, könnte ich ihr die Enttäuschung ja ersparen.

Tut mir leid, dass das alles etwas verworren klingt, das ist immer das Problem wenn man so etwas erzählt bekommt...

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ob eine Brust groß oder klein ist, sagt nichts über die Stillfähigkeit aus. Frauen die wirklich viele männlicher Hormone haben gibt es nur wenige, und denen sieht man das auch an.
    Ich glaube schon dass ihr so etwas gesagt wurde, aber es ist eine gewagte Theorie.
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube auch nicht, dass da ein Hormonstatus gemacht worden ist.

    Also meint ihr, ich kann sie ruhig ermutigen, es noch einmal zu probieren?
    Sie hat sich da noch nicht so ganz entschieden, ob sie es überhaupt will. Sie hat natürlich jetzt Bedenken, dass es wieder nicht klappt, und sie ist nicht so richtig entspannt, was das Stillen in der Öffentlichkeit angeht. Das würde ihr wohl zu Schaffen machen..... aber das ist ja bei ausgeprägtem Schamgefühl auch nur eine Frage der richtigen Kleidung, dann kriegt ja keiner was mit.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also zum Stillen in der Öffentlichkeit: Ich stille die beiden Kleinen jetzt seit 13 Monaten und das einzige Mal, wo ich das mehr oder weniger öffentlich gemacht hab, war bei einem Familientreffen in einem Lokal, wo aber ausser uns weit und breit keine anderen Gäste waren. Ansonsten hab ich es immer so organisiert, dass ich entweder im Auto gestillt habe oder zum Stillen eben wieder zuhause war, oder ich hab mir ein ruhiges Plätzchen gesucht. Irgendwie geht das schon. Wie gesagt, ich bin jetzt 13 Monate lang ums "öffentliche" Stillen rumgekommen. Ich meine nur, falls sie wirklich gar nicht damit klarkommen würde...

    LG
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab jetzt auch noch mal Literatur gewälzt, hab aber zu dem Thema speziell nichts gefunden. Etwas Allgemeiner über das Ausbleiben der Laktation allerdings, das trifft das Thema ja im Grunde auch. Das Buch heißt "Die Physiologischen Grundlagen der Säuglingsernährung", hrsg. von der WHO, Genf 1990. Dort steht (etwas widersprüchlich, aber dennoch interessant, wie ich finde), dass dieses Phänomen fast ausschließlich in den Industriestädten und in den gehobenen Schichten der städtischen Gebiete in den Entwicklungsländern anzutreffen sei, obwohl diese Frauen und ihre Säuglinge in der Regel gesund und gut genährt seien. Bei Frauen in traditionellen Gesellschaften, die häufig mangelernährt und krank seien und unter katastrophalen hygienischen Umständen leben, gibt es dieses Phänomen so gut wie gar nicht. Trotzdem ist es schwer, aus dieser Tatsache Aussagen zu folgern, weil man nicht weiß, wie weit dafür äußere Einflüsse verantworlich sind. Man weiß aber, dass in den Industriestaaten vor allem die Frauen nicht stillen können, die wenig oder gar keine Informationen über das Stillen und allgemein kein stillfreundliches Umfeld haben, im Krankenhaus entbinden usw.

    Hört sich meiner Meinung nach so an, als gäbe es keine rein physiologischen Gründe, nicht stillen zu können, oder?
    Dann steht da aber, dass man davon ausgeht, dass bei 1-5% der Frauen die Laktation aus rein physiologischen Gründen ausbleibt. Das finde ich ehrlich gesagt schon ganz schön viel! Dann wird das aber doch wieder eingeschränkt, indem darauf hingewiesen wird, dass Vergleiche zu traditionellen Gesellschaften darauf hindeuten, dass die Rate noch weitaus niedriger liegt. Das hat man z.B. anhand zweier Dörfer in Nigeria untersucht und dort gab es unter fast 4000 Frauen fast keine, die nicht stillen konnte. Das hätten ja bei einer Rate von 1-5% immerhin 40-200 sein müssen.

    Aber man weiß auch einfach nicht, wie viel Einfluss unsere Umweltverschmutzung darauf hat. Hormonell verseuchtes Wasser? Keine Ahnung.

    Insgesamt scheint es mir ziemlich unwahscheinlich zu sein, dass zu viel männliche Hormone das Stillen verhindern. Wenn ich mich recht erinnere, meinte mal eine AFS-Dozentin, dass es sehr selten vorkommt, dass eine Frau kein Milchdrüsengewebe hat. Das hätte man aber ja sicher festgestellt. Und immerhin haben die weiblichen Hormone dazu ausgereicht, dass diese Frau schwanger geworden ist und in 3 Wochen ein Kind austrägt. Das sollte eigentlich reichen, oder?

    Darauf, dass ihre Mutter auch schon nicht stillen konnte, würde ich nichts geben. Die entstammt vermutlich genau der Generation, in der angeblich kaum eine Frau stillen konnte. Ob das auch die Umweltverschmutzung war? ;-) "Umwelteinflüsse" allgemein trifft es wohl eher, und das schließt dann ein stillfeindliches Umfeld mit ein. Und wie man ja oben lesen konnte, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht stillen kann, schon allein deshalb größer, weil ihre Mutter nicht gestillt hat. Dazu die Probleme im Krankenhaus beim ersten Kind. Es scheint mir wirklich ein Problem des stillfeindlichen Umfeldes zu sein.
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke Julla,

    das war ja jetzt sehr ausführlich!
    Dann werde ich sie mal weiter interviewen und ihr meine Hilfe anbieten... schließlich habe ich schon ein Kind satt gekriegt :hmmmm: und eine ganze Menge gelesen.... und im Zweifelsfall weiss ich ja, wo sie kompetente Leute finden kann! :grin:

    Danke nochmal!
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ich meinte oben natürlich Industriestaaten, nicht Industriestädte, und unter den 4000 Frauen gab es KEINE Frau, die nicht stillen konnte, nicht "fast keine".

    Aber ich hab vorhin noch mal mit tesoro gesprochen und sie erzählte, dass sie tatsächlich eine kennt, die vom Frauenarzt aufgrund zu vieler männlicher Hormone auch gesagt bekommen hat, dass es später mit dem Stillen schwierig werden könnte. Ausprobieren konnte sie das allerdings noch nicht.
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke Julla, ich hab mir das mit den Staaten schon so gedacht :grin:
    Ich werd mal sehen:
    wenn sie sich entscheidet es zu versuchen, werde ich sie nach Kräften unterstützen.... wenn sie nicht will, kann man eh nichts machen.
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