Es tut mir leid, dass ich euch als neues Mitglied schon mit meinen Nichtigkeiten belästige, aber ich muss es mir einfach von der Seele reden bzw. schreiben und ich weiß nicht wo...
Es ist wieder mal ein ganz altes Problem, was wieder auftaucht, von dem ich eigentlich gedacht hätte, es wäre längst geklärt...
Wir sind vor 6 Jahren hier nach Bayern gezogen. Außer einem Onkel haben wir hier keine Familie. Der Onkel, seine Frau und die 4 Kinder sind die einzigen, die wir hier kennen. Außerdem wohnt hier noch die Schwester der Tante Doreen mit ihrem Mann und wir haben noch ein Pärchen kennengelernt, so dass wir einen guten Bekanntenkreis haben.
Irgendwie habe ich mir eingebildet, dass Onkel und Tante, sowie auch Doreen irgendwie eine Ersatzfamilie sind... Hab Doreen damals auch extra als meine Trauzeuging genommen, um ihr das irgendwie zu seigen, wie wichtig sie mir ist.
Nun kommt es wieder auf, dass Doreen damals mich nicht als Trauzeugin genommen hat, sondern ihre Schwester. Für Standesamt sowie auch für die Kirche... Gut Familie geht vor. Und wir sind nicht die Familie...
Gestern hat dann Doreen ihr Baby bekommen. Eine kleine Lilly... Es hat zwei Tage gedauert, bis nach der Einleitung endlich die kleine auf dem Weg war. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis, die Zeit des wartens mit Onkel und Tante zu verbringen... Aber sie waren bei ihren Eltern im trauten Kreis der Familie und so eng gehören wir einfach nicht dazu... Wir sind ja nicht einmal benachrichtigt wurden, als ihr Mann zwischendurch mal angerufen hat und gesagt hat, wie weit sie ist und dass es noch dauert... Das hat mich schon irgendwie traurig gemacht. Dabei habe ich doch auch so mit ihr mitgefiebert und mitgelitten... Aber wie gesagt, wir gehören halt nicht dazu zu dem engen Familienkreis und ich habe mich auf einmal wieder so einsam gefühlt und die Vertrautheit der Familie vermisst...
Immerhin sind wir dann persönlich von ihrem Mann angerufen und gesagt, dass die kleine da ist und ich freue mich auch so wahnsinnig für die beiden. Ein lang ersehntes Wunschkind ist endlich da! Und ich möchte eigentlich so schnell wie möglich die kleine Lilly auf der Welt begrüßen und Doreen fragen, wie es ihr geht und wie es ihr ergangen ist, wie sie sich fühlt... Aber heute sollen ihre Verwandten kommen und morgen seine Verwandten und erst dann die Freunde...
Versteht ihr mich, ich hab mir halt so eingebildet, dass Doreen und ihr Mann und auch Onkel und Tante hier jetzt meine Familie sind... Und gerade jetzt in so einem wunderschönen glücklichen Moment fühle ich mich so ausgegrenzt und bin schrecklich traurig, dabei müsste ich doch lachen und fröhlich sein... Ach ich schäme mich so deswegen... Ich habe Doreen in der Schwangerschaft versucht eine so gute Freundin zu sein, nicht aufdringlich zu sein und ihr viele Tipps zu geben...
Und vor lauter Rumheulen hab ich jetzt auch noch das Mittagessen anbrennen lassen...
Danke, dass ich es mir von der Seele schreiben konnte, es hat mir schon mal sehr gut getan!
Kommentare
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Du wünschst dir sie als Familie und lässt ihr sogar das Privileg zukommen, Trauzeugin zu sein und sie lässt dich nichtmal richtig an ihrem Leben teilhaben :sad:
Das ist sehr traurig und mir ginge es genauso wie dir.
Allerdings darfst du ihr keine Vorwürfe machen, denn du hättest sie gerne als Familie, sie aber HAT eine Familie..
Verstehst du was ich sagen will?
Mir geht es hier ähnlich, ich wohne 1000km weit weg von meinen Eltern + meiner Oma, 300km weit weg von meinen Schwiegereltern und meine Schwester ist 200km entfernt.
AUch ich habe oft den Wunsch irgendwo integriert zu werden, aber leider ist es oft so, dass wenn man irgendwo zuwandert, die Kreise schon fest geschlossen sind. War bei dir sicher auch so, oder?
Alle kennen sich länger und besser und es ist fast unmöglich reinzukommen :sad:
Gib die Hoffnung nicht auf, freu dich an dem neuen Erdenbürger und halte Ausschau nach neuen Kontakten (versteife dich nicht zu sehr auf die alten) und dann tut sich ja vielleicht was ganz tolles Neues auf :troest:
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Grüßle
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Hab mich heute so richtig als Störfaktor empfunden. Das tut mir so weh, obwohl ich es gut verstehen kann, dass die Tante lieber mit ihrer Schwester und deren Baby allein wäre. Ist halt alles dummgelaufen, aber nicht meine Schuld und trotzdem fühle ich mich schuldig...
Ich werde mich jetzt erstmal ein wenig zurückziehen...
Es ist übrigens eher die angeheiratete Tante, wo ich mich als störend empfinde, nicht neue frischgebackene Mama selber...
Die Entbindung selber war ja nur mal wieder der Auslöser und nicht der eigentliche Grund meiner Traurigkeit... Ich glaube, es ist auch ein Teil mangelndes Selbstbewusstsein, was mir das Leben so schwer macht. Ich wäre da gern anders, aber ich kann mich leider nicht ändern...
@manuelsmama: Du hast die ganze Situation gut erfasst. Es tut einfach manchmal weh, wenn man nicht in irgend einen engen Kreis hineinpasst... Hab mir einfach zu viel eingebildet und schmerzlich erfahren, dass es doch nicht so ist...
Bin echt so froh, dass ich das ganze bei euch niederschreiben konnte und Verständnis bekommen habe!
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Liebe Grüsse und :troest: