Unzufrieden mit Tagesmutter- wie verhalten?

DistelDistel

359

bearbeitet 7. 12. 2007, 11:28 in Kita- Kiga- Tagesmutter
Hallo ihr alle!

Wir haben über den Tagesmütterverein eine Tagesmutter vermittelt bekommen und sind mit ihr nicht besonders glücklich... doch der Reihe nach.

Zuerst hatten wir ein Eingangsgespräch in der Wohnung der Tagesmutter. Sie war sehr enthusiastisch und angetan von unserem Kleinen (elf Monate) und meinte, dass er zum Eingewöhnen nur maximal drei Tage bräuchte. Er sollte am ersten Tag eine halbe Stunde alleine bei ihr bleiben, dann zwei Stunden und dann vielleicht schon vier Stunden und dann könne es richtig starten.
Mir kam das schon komisch vor, so eine kurze Eingewöhnungszeit und dann auch noch ohne uns dabei?! Aber nun gut, sie wurde mir wärmstens empfohlen, ist wohl schon seit 10 Jahren Tagesmutter usw. usf.
Sie erzählte uns dann, dass die Kinder im Wohnzimmer spielen würden, sie sie aber während des Kochens in den Flur bringen würde, damit sie sie besser im Blick hätte. Ich fragte sie dann noch, ob die Efeupflanze, die sie auf dem Couchtisch stehen hatte, dann auch wegkäme. Sie meinte, ja natürlich. Efeu ist ja giftig.
Das Wohnzimmer war sehr aufwändig dekoriert, mit kleinen Sandschälchen mit Glitzersteinen auf der Anbauwand (genau in Kinderhöhe), einem PC dessen Kabel nicht versteckt waren und einer ungesicherten Steckdosenleiste hinter dem PC. (Haben wir gesehen, weil sich unser Kleiner genau dahin aufgemacht hat)
Sie meinte, ein paar der Dekosachen würde sie noch wegräumen, bevor die Kinder kämen, aber vieles auch stehenlassen, denn die Kleinen würden da nicht rangehen- oder nur ein paar mal und dann nicht mehr. Ich habe mich gewundert, aber sie hat ja 10 Jahre Erfahrung dachte ich mir.
Sie gibt freimütig zu, Raucherin zu sein. Aber nie bei den Kindern, sie nur abends und sowieso nur in der KÜche und auf dem Balkon.

Das war also das Vorgespräch, wir hatten zumindest kein schlechtes Gefühl- und sie war sehr enthusiastisch- das steckt an.

Dann der erste Tag. Eine halbe Stunde ohne uns. Wir geben Leonard an der Tür ab und gehen. Sie macht die Tür zu, er schreit. Wir machen uns Sorgen, aber die Frau hat ja Erfahrung. Das muss so sein. Er wird schon aufhören. Wir gehen.
Wir kommen wieder. Leonard verrotzt und verheult. Schuldgefühle. Das andere Baby (9 Monate) liegt im MaxiCosi im Flur. Das Mädchen (2) spielt im Flur mit Lego. Mein Mann sagt, der Efeu stünde noch auf dem Tisch im Wohnzimmer.

Zweiter Tag. 1 Stunde ohne uns. Leonard geht noch freiwillig auf den Arm der TaMu, erkennt aber sofort seinen Fehler und schreit nach uns. Wir gehen. Anhaltendes Gebrüll. Laut Tagesmutter vielleicht 15 Minuten ohne Geheul. Massive Schuldgefühle. Das können wir so nicht machen, das geht nicht. Das andere Baby (9 Monate) liegt im MaxiCosi im Flur. Das Mädchen (2) spielt im Flur mit Lego.

Dritter Tag. 1 1/2 Stunde ohne uns. Leonard will nicht zur TaMu, ein Ablenkungsmanöver und er ist doch bei ihr. Ich winke und gehe. Geschrei. Tagesmutter sagt, er hätte ca. 30 Minuten nicht geweint. "mit beiden Augen zugedrückt und gutem Willen wäre es heute ein bisschen besser als gestern gewesen". Das andere Baby (9 Monate) liegt im MaxiCosi im Flur. Das Mädchen (2) spielt im Flur mit Lego.
Ich nehme Leonard in den Arm, er ist völlig fertig. Ich kann ihn eine halbe Stunde lang nicht in den Autositz bringen, sosehr weint er und schreit, sobald ich ihn "ablege".
Ich denke, der riecht aber komisch. Nach Rauch. Meiner Nase ist allerdings nicht immer zu trauen. Also fahr ich heim, lasse meinen Mann riechen. Der bestätigt das.

Er ruft die TaMu an, sie meint, sie hätte nicht geraucht, höchstens ihr Mann frühmorgens in der Küche vor der Arbeit.


Dann massive Zweifel bei uns- was tun wir unserem Kind an?! Fragen andere Mütter, alle meinen, es ginge doch nicht ohne Eingewöhnungszeit MIT den Eltern. Wir rufen die zweite Tagesmutter an, die auch zur Auswahl stand (unsere zweite Wahl, weil sie weiter weg wohnt und Leonard erst ab Januar "voll" nehmen kann; aber sie hat einen Garten!).
Fragen sie, ob der Platz noch frei wäre, wie das wäre usw. usf. Sie meint, ja wir müssen das langsam angehen, viel Zeit zur Gewöhnung, das geht ja nicht von Knall auf Fall. Sie ist mir sofort unheimlich sympathisch. :grin: Wir vereinbaren einen Gesprächstermin.

Wir besprechen uns. Mein Mann und ich vereinbaren, dass wir mit der 1. Tagesmutter sprechen, dass wir die Eingewöhnungszeit anders machen müssen. Das er jetzt dabei sein möchte und sich Stück für Stück "rausziehen" möchte. Einen sanften Übergang schaffen. Mein Mann ruft die TaMu an. Sie meint, das könnten wir so machen, aber sie hält das nicht für richtig. Leonard würde sich daran gewöhnen, dass mein Mann immer da sei. Aber wenn wir unbedingt wollten, dann könnten wir.
Mein Mann meint, er hätte sich umgehört und es würde überall so gemacht- mit Anwesenheit der Eltern oder der Mutter/des Vaters. Er würde am Montag gerne mit dabeisein, sonst würde unser Sohn zu Hause bleiben (das war nicht direkt gesagt, aber zwischen den Zeilen)
Ende des Telefonates.
Eine Stunde später ruft die TaMu wieder an und meint, sie hätte mit dem Verein gesprochen und wenn das so wäre, dann sollten wir uns vielleicht überlegen, ob wir das nicht ganz sein lassen.


Jetzt sind wir nun nicht gerade unglücklich darüber... es hat sich bei der ersten Tagesmutter einfach zuviel angesammelt. Little drops make a mighty ocean, wie mein Mann immer sagt.
Die Frage ist jetzt: sollte ich meine Beobachtungen an den Verein weiterleiten? Das Baby sitzt scheinbar nur im MaxiCosi, die Kinder spielen nur im kleinen engen Flur... Ob uns geglaubt wird, ist ja auch noch fraglich. Wir sind wahrscheinlich jetzt dort als Hypochonder-Eltern verschrieen.
Aber es tut mir ja leid für die anderen. Der neunmonatige Kleine- falls er wirklich den ganzen Tag im MaxiCosi ist... :shock:


Was sollen wir tun? Wie würdet ihr das handhaben?

Danke fürs Lesen,
Distel

Kommentare

  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    ich habe grade nicht viel Zeit, aber das mutet alles schon etwas komisch an. Wenn Du Dich beschwerst, dann am besten vor allem, weil ihr nicht zufrieden wart! Das ist glaubwürdiger und es ist ja genug vorgefallen (Rauchen, zögernde Kooperationsbereitschaft usw.). Der Tagespflegeverein wird hoffentlich Kontakt zu der Tagesmutter aufnehmen! Meine Mutter habe ich eben befragt, die ist nämlich auch langjährige Tagesmutter. ;-) Und sie meinte, wenn Dir am Anfang schon bestimmte Dinge auffallen, am besten gleich ansprechen und abklären. So wie das mit dem Efeu. Aber auch mit allen anderen Sachen. Und ein wenig zu viel Enthusiasmus - so meine Mutter - legen manche Tagesmütter an den Tag, denn es kommt ja eine potentielle kleine Geldquelle ins Haus...!
    Alles Gute und mehr Glück mit der anderen Tagesmutter!
  • maschamascha

    1,176

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte auch Pech mit einer Tagesmutter. Dabei dachte ich, die seien alle so toll geprüft. Hm. Offensichtlich gibt es da solche und solche. Ich nehme jetzt lieber weiterhin die jungen Mädels, die durch Geschwister oder Ausbildung mit Kindern zu tun haben, also Babysitter. Mit denen hatte ich immer Glücksgriffe gelandet und beide Seiten sind froh über den (wenigen) Zeitbedarf. Denen kann man noch was sagen, die kümmern super und waren allesamt total nett.
  • Juliane2Juliane2

    955

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So wie Du das schilderst, klingt das schon sehr merkwürdig bei der Tagesmutter undich würde das dem Verein auf jeden Fall melden. Eine Eingewöhnung ohne Eltern, das ist ja ganz was Neues.
    Wünsch Euch mehr Glück mit der anderen Tagesmutter.
  • DistelDistel

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für eure Antworten. Ich werd ja sowieso nochmal zum Verein müssen, wegen des Vertrages für die neue Tagesmutter. Da werd ich dann wohl sagen, dass es uns nicht gefallen hat, dass die Eingewöhnungszeit ohne uns sein sollte.

    Jetzt hab ich mal ne Frage: wie sollen wir denn die alte TaMu bezahlen? Sie hatte insgesamt 4 Stunden auf unseren Sohn aufgepasst. Mein Mann meint, nur die müssten wir bezahlen. Ich bin mir da aber nicht so sicher.

    Grüße,
    Distel
  • maxymaxy

    875

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich hatte auch das "Glück" einige kennenzulernen bevor wir den Krippeplatz bekam und war kurz davor auch bei einer den Vertrag zu unterschreiben. Ihr reagiert ganz normal, ich kann das sehr gut verstehen und nachvollziehen. Ich persönlich war auch schockiert von dem was ich zu sehen bekommen habe bei einigen Tagesmüttern zu Hause. Mag sein dass ich auch sehr wählerisch und vorsichtig bin, aber wenn es um die kleinen geht, da kann man nicht vorsichtig genung sein. Ich kann Dir nur sagen, dass ich keine Tagesmutter kennengelernt habe die uns gesagt hat, dass die Eingewöhnungszeit so kurz sein sollte, normalerweise rechnet man mit ca. 2 Wochen je nach Kind. Ich würde meine Eindrück gleich dem Verein schildern, denn das ist wichtig, auch für die anderen Eltern. Ich hätte die ganze Sache an Euerer Stelle gleich abgeblasen...verlasse Dich auf Dein Gefühl und so wie ich aus Deinen Beitrag lesen konnte, bist Du unzufrieden...in diesem Fall würde ich mir eine andere Tagesmutter suchen und zwar je schneller umso besser.

    Viel Glück für Euch...drei.
  • maxymaxy

    875

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wegen Bezahlung: habt ihr den keinen Vertrag mit ihr abgeschlossen? Wenn ja, dann musst ihr Euere Kündigungsfrist einhalten und sie auch für diese Zeit bezahlen ob ihr Euer Kind da hinbringt oder nicht. Andernfalls würde ich ihr nur die tatsächlichen Stunden bezahlen, also die Zeit wo Euer Kind bei ihr war.
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