So, jetzt habe ich endlich mal kurz die Gelegenheit, meinen Geburtsbericht zu schreiben.
Montag abend (27.08.) habe ich mich wie immer ins Bett gelegt, um noch ein wenig Fernseh zu gucken. Pünktlich zu Beginn der Tagesschau wurde mein Bauch alle 10 Minuten hart, jedoch nicht schmerzhaft. Ich habe mir deswegen keine großen Gedanken darüber gemacht und mich um 22:00 Uhr schlafen gelegt.
Um 0:15 wurde ich wach, drehte mich um. Da tat mir auf einmal mein Bauch weh. Hm.....Wehe??? Oder die üblichen Zipperlein der letzten Wochen? Bin dann wieder eingeschlafen, um nach 30 Min. wieder mit "Bauchschmerzen" aufzuwachen. Hm....geht es los? Irgendwie wurde ich dann unruhig, bin leise aufgestanden und habe die restlichen Sachen in meine Kliniktasche gepackt. Jetzt war ich mir auch sicher, dass es Wehen waren. Recht heftig und alle 10 Min. Ich habe dann noch schnell geduscht und meinen Mann geweckt. Der informierte noch schnell seine Schwester, damit sie Finn in der Klinik abholen konnte - den wollten wir erstmal mitnehmen.
Um 2:45 Uhr sassen wir im Auto - Wehen alle 4 Minuten!!! Gegen 3:00 Uhr dann die Ankunft in der Klinik. Ich hatte mich diesmal extra für ein Krankenhaus entschieden, was von der WHO ausgezeichnet wurde. 10 Minuten CTG und regelmäßig stärker werdende Wehen. MuMu lt. Hebamme Steffi bei 3cm. Na gut, wir sind dann runtergegangen zur Pforte und haben noch die restlichen Papiere zur Anmeldung ausgefüllt. Darum hat sich dann nur noch mein Mann gekümmert, denn die Wehen wurden jetzt so stark, dass ich mich immer irgenwo festklammern und wahnsinnig konzentrieren mußte, um die irgendwie noch zu veratmen.
Zurück im Wehenzimmer hat die Hebamme dann die Ärtzin herzitiert für einen letzten Ultraschall, da es bei mir doch sehr schnell voranschritt. Der Ultraschall war kaum noch durchführbar, weil ich fast ununterbrochen Wehen hatte und nicht still auf dem Rücken liegen konnte. MuMu war jetzt bei 6cm. Ich dachte nur, die letzten 4cm schaffe ich nicht mehr ohne Schmerzmittel. Bei jeder Wehe, habe ich mich auf dem Bett herumgewälzt - an rumlaufen und eratmen war nicht mehr zu denken. Die Wehen kamen unmittelbar hintereinander und ich habe wohl geschrieen wie am Spiess. Ich habe dann um Schmerzmittel gebettelt, mir wurde ein Zugang gelegt, doch dann fingen schon die Presswehen an. Ich dachte nur, bei 6cm darf ich noch nicht pressen. Irgendwie haben es die Hebamme und mein Mann geschafft, mich dazu zu überreden, in den Kreissaal nebenan zu wechseln. Der MuMu war wohl mit der letzten Wehe komplett aufgegangen. Ich legte mein linkes Bein auf die Schulter der Hebamme und fing an zu pressen, sofort konnte ich spüren,wie die Fruchtblase platzte und der Kopf rauskam, noch 2 Presswehen und Henri war da - um 4:51 Uhr. Die Ärztin, die eigentlich dabei sein sollte, hat es nicht mehr geschafft. Bei der Entlassung hat sie nur gemeint, ich könnte jederzeit wieder bei ihr entbinden, da ich ihr ja so wenig Arbeit gemacht hätte...
Ich dachte, dass ich bestimmt übelste Verletzungen bekommen habe, aber dem war nicht so. Nur eine leichte Dammschürfung, die nicht genäht werden mußte.
Wir haben dann zu dritt die ersten 2 Stunden alleine im Kreissaal uns kennenlernen dürfen. Ich hatte Henri auf meiner nackten Brust und legte ihn auch gleich an.
Es war eine sehr schmerzhafte Geburt, ich dachte nicht, dass ich es ohne Schmerzmittel schaffe - aber es ging ja so rasend schnell, dass ich diese Schmerzen direkt wieder vergessen konnte. Bei meiner ersten Entbindung hatte ich eine PDA und war danach kaum in der Lage, alles richtig wahrnehmen zu können. Diesmal war ich einfach hellwach und anwesend. Das haben wir sehr genossen - so konnten wir uns richtig kennen lernen und die ersten Stunden sehr intensiv geniessen.
Hier noch einmal Henris Daten: 3.685g, 56cm und 35cm KU - alles dran und rundum fit und gesund.
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Alles Liebe und Gute für euch :knutsch01:
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