Jetzt möchte ich euch auch meinen Geburtsbericht schreiben und auch, was ich jetzt empfinde: Die Schwangerschaft war nicht gerade leicht, aber trotzdem nicht so schlimm wie bei manch anderer. Ich hatte schon sehr früh Wassereinlagerung und gegen Ende der Schwangerschaft hatte ich mich dazu entschlossen, Salzkapseln zu nehmen, die mir meine Hebamme nahegelegt hatte, doch dann ist mein Blutdruck in die Höhe geschnellt, so daß ich sie wieder abgesetzt habe. Am 24.06. war ich im KH, da ich noch zusätzlich Kopfschmerzen hatte und mir wurde Blut abgenommen, es war aber alles ok, so daß ich wieder heimgeschickt wurde. Blutdruck hatte ich ja schon lange 3x täglich kontrolliert und aufgeschrieben. Am 26.06. war ich beim FA, da mein Blutdruck wieder höher war und zu den Kopfschmerzen noch Bauchschmerzen kamen. Dort bekam ich eine Einweisung in die Klinik und sollte am 27.06. zwischen 08.00 Uhr und 12.00 Uhr dort sein. Meine SchwieMa kam um acht Uhr morgens und wir sind dann gleich losgefahren. Wurde dann auch gleich an der Info in den Kreissaal geschickt. Dort wurde erst mal Blutdruck gemessen, Blut abgenommen, CTG geschrieben und dann hieß es warten.
Nach über 2 Stunden kam dann die Oberärztin und meinte, die Blutwerte wären schlecht, sie würden mich dabehalten zum Beobachten. Hab dann gefragt zwecks Einleiten, da meinte sie, man könne es gegen Ende der Woche machen. Nachdem sie wieder gegangen war, kam dann die Hebamme zum erneuten Blutdruck messen und mittendrin erzählt sie mir, daß sie schon am nächsten Tag einleiten und prompt war mein Blutdruck bei 188/irgendwas!
Durfte dann noch so nen Zettel ausfüllen, wie die Kleine heißen soll, während die Hebamme die Aufnahme erledigt hat. Sind danach hoch in die Wöchnerin-Station und ich hab mein Zimmer bekommen, wo ich dann die Nacht verbracht habe. Am nächsten Morgen kam dann mein Mann um sieben, er hatte schon im Geschäft Bescheid gegeben, daß ich im KH lieg und die Kleine dann bald kommen wird. Nach dem Frühstück sind wir dann wieder runter in den Kreissaal, wo dann ne halbe Stunde CTG geschrieben wurde, dann wurde der MuMu untersucht und die erste Dosis Gel mit 1mg gelegt. Wurde dann für 2 Stunden ans CTG angeschlossen, danach hatte ich anderthalb Stunden Pause, wo wir rum laufen konnten. Sind dann wieder zurück und ich hab dann schon leichte Wehen bekommen. Zwischendurch wurde immer wieder CTG geschrieben. Um zwei wurde ich dann wieder untersucht, ob sich was getan hat, was aber nicht der Fall war, dann wurde die zweite Dosis Gel mit 2mg gelegt. Da wurden dann die Wehen schon stärker und ich durfte nach einer Weile ein Entspannungsbad nehmen, was sehr gut getan hat. Die Wehen gingen aber nicht weg. Um halb zehn ca. war dann die 3. Untersuchung. MuMu war immer noch geschlossen, aber GMH auf die Hälfte verkürzt. Bekam dann 2 Tabletten, eine zur Entspannung der Gebärmutter und eine zum Schlafen bekommen. Die Nacht hab ich dann im Kreissaal verbracht und mein Mann ging nach Hause. Am nächsten Tag war er wieder um sieben da, ich durfte noch frühstücken und dann ging es wieder los, nur gleich mit der hohen Dosis Gel. Nach einer Weile haben dann auch wieder die Wehen eingesetzt, nur kurze Zeit später hab ich dann bei jeder Wehe erbrochen. Mein Mann hatte die ganze Zeit die Schale gehalten. Inzwischen wurden die Wehen auch schmerzhafter. Wollte dann ein Entspannungsbad, welches aber auch nix gebracht hatte. Hab dann erst 2x Buscopan-Zäpfchen bekommen, die haben aber nix gebracht, dann hab ich nochmal eins bekommen gegen die Krämpfe. Um eins wurde ich von ner Hebamme untersucht, die sehr grob und unfreundlich war und die meinte, es hätte sich nicht wirklich viel getan. Hinterher erfuhren wir, daß sich der MuMu auf 2cm geöffnet hatte. Hab dann angefangen um den KS zu betteln, weil ich einfach nicht mehr wollte und konnte wegen dem dauernden Erbrechen und ich mich dadurch schwach gefühlt habe. Natürlich wollten sie es mir zuerst ausreden, sie würden mich um drei nochmal untersuchen, wenn die 6 Stunden Wirkzeit vom Gel vorbei wären. Hab dann gemeint, sollte der MuMu auf mind 7cm sein, dann würde ich die PDA wollen und den Wehentropf. Die Untersuchung ergab dann aber, daß sich immer noch nichts getan hatte. Dann wollte ich erst recht nicht mehr. Später kam dann eine Ärztin und meinte, sie würden den KS durchführen, sie könne aber noch nicht sagen, wann, spätestens um acht, früher wäre ihr aber lieber. Bekam dann noch ne Infusion mit Schmerzmitteln, das auch recht schnell zu wirken begann, die Übelkeit sowie auch die Wehen ließen nach.
Um 18.00 Uhr sollte der KS dann sein und ca. ne halbe Stunde vorher hörte ich einen Plopp und mein ganzes Bett war naß. Meinte dann noch, die Fruchtblase wäre geplatzt, die eine Hebamme meinte aber, es könne nicht sein, das käme bestimmt vom Gel. Prompt haben auch wieder die Wehen eingesetzt sowie auch die K… obwohl ich schon nichts mehr im Magen hatte, da ich auch nix zu Mittag gegessen hatte. Die Hebi schimpfte mit mir, weil sie kein vernünftiges CTG schreiben konnte, da es mich bei jeder Wehe zusammenkrampfte, mußte mich aufrichten und hab mit Würgen begonnen. War mir aber in dem Moment sowas von egal. Der Anästhesist kam noch vorbei und hat mich nochmals über alles aufgeklärt. Zum Glück hatte ich die Einwilligung für die PDA schon vorher ausgefüllt, für den Notfall. Hab zwar nicht mehr viel mitbekommen, aber dafür mein Mann. Um sechs wurden wir dann zum OP gebracht, Gott sei Dank durfte mein Mann dabei sein, er mußte durch eine Schleuse, sich umziehen und warten, bis er geholt wurde. Ich hatte ja schon das sexy Flügelhemd an und die nette Netzunterhose. Wurde dann auf das komische Ding für die OP verfrachtet und weiter in den OP-Raum geschoben. Hab aber nichts mehr richtig wahr genommen, war noch von der Infusion benommen. Die haben mich dann verkabelt, nochmal CTG geschrieben, bekam dann die Spinalanästhesie und meine Beine wurden schnell taub. Männe war dann auch schon an meiner Seite. Durch die ganzen Mitteln hab ich aber angefangen, am ganzen Körper zu zittern ohne Ende, was man gar nicht mehr stoppen konnte. Der Anästhesist hat mich dann auch schön auf dem Laufenden gehalten, was die OP betraf. Die hatte dann etwas länger gedauert als sonst, weil sie die Kleine drehen mußten und die Saugglocke einsetzen, aber eine kleinere als normal. Dann war es endlich soweit: Um 18.47 Uhr war sie da! Sie wurde von der Hebamme gleich zum Kinderarzt gebracht, der sie untersucht hat und dann wurde sie zu Männe gebracht, der sie dann die ganze Zeit halten durften. Das witzige war, ich hatte gefragt, ob es wirklich ein Mädel wäre, doch das konnte mir keiner beantworten, aber die Hebamme hatte es dann bestätigt.
Inzwischen wurde ich auch wieder genäht, was am längsten von allem dauerte. Wurde dann wieder zu meinem Bett gebracht, was frisch bezogen war und sie haben noch vorgewärmte Decken auf mich gelegt, damit das Zittern endlich nachläßt. Sind dann wieder zurück zum Kreissaal, wo ich noch bis ca. elf blieb , dann bekam ich meine Kleine auf den Arm und wir sind hoch auf die Wöchnerinstation. Männe ist noch mit, aber danach dann gleich nach Hause. Die erste Nacht durfte meine Maus leider nicht bei mir bleiben, hätte mich ja eh nicht um sie kümmern können, da ich nicht laufen konnte. Die Schwester hat mir aber versprochen, sollte die Kleine wach werden und Hunger haben, bringt sie sie. Leider wollte sie wohl nichts. Sie kam dann erst am nächsten Morgen. Seitdem sind wir die glücklichsten Menschen die es gibt!
Es kam zwar alles anders, wie ich es mir gewünscht hatte, aber im Endeffekt war ich einfach nur froh, daß es Brianna gut geht und ich erhol mich jetzt auch einfach.
Jetzt mach ich mir Gedanken darüber, ob ich zu früh aufgegeben habe? Hätte ich länger durchhalten sollen? Ich wollte ursprünglich ambulant entbinden mit der Option, im KH bleiben zu müssen, was ich dann auch aufgrund der Gestose machen mußte. Aber der KS hätte nicht sein müssen! Dann die Aussage von der Oberärztin und dem Chefarzt: Das zweite holen wir dann direkt per KS!
Ich will keinen KS mehr! Wir müssen nun auch verhüten, was wir eigentlich auch nicht wollten, da ich ja schon bei Brianna 2 Jahre gebraucht habe, um schwanger zu werden.
Bis gestern hatte mich das alles gar nicht gestört, da ich mir gesagt hatte, hauptsache, wir sind gesund, aber dann habe ich mit einer aus meinem GVK telefoniert, sie kam ins KH, als ich entlassen wurde und hatte auch eine Einleitung und sie hat sie nach 2 1/2 Tagen normal entbunden und das macht mir nun zu schaffen.
Kommentare
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Dass dir der Geburtsverlauf jetzt erst anfängt Probleme zu machen ist glaube ich ganz normal. So langsam setzt sich das Ganze und dann eben noch die Erfahrungsberichte von anderen Müttern, da fängt man an noch einmal über alles nachzudenken. Versuch nicht zu viel zu vergleichen. Du hast dich in der Situation so gefühlt wie du dich gefühlt hast. Und du hattest das Gefühl, dass du nicht mehr kannst und deswegen der Kaiserschnitt notwendig ist. Es mag sein, dass manches bei deiner Bekannten aus dem GVK ähnlich abgelaufen ist, aber es war eben doch eine andere Frau, eine andere Geburt und sie hat etwas anderes erlebt als du.