Schlafprobleme - Angst?

DropsDrops

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bearbeitet 18. 09. 2007, 11:26 in Schreien- Schlafen- Wachen
Hallo Ihr Lieben!

Ich bräuchte einen Rat, wie ich mit den jüngsten (Ein-) Schlafproblemen meiner fast zwei Jahre alten Tochter am besten umgehen sollte. Ich habe mich schon etwas in diesem Forum eingelesen und auch das Thema Einschlafhilfen gelesen, aber unsere Situation ist etwas anders, und so hoffe ich, dass Ihr ein paar gute Tipps für mich habt.

Unsere Tochter ist eigentlich von Anfang an super eingeschlafen. Irgendwann gegen sieben Uhr legte man sie ins Bett, und danach war von ihr nur selten was zu hören, bis sie dann morgens zwischen sechs und sieben Uhr wieder wach wurde. Zwischendurch gab's immer mal Phasen, wo sie häufiger aufwachte oder man sich mit ihr ins Bett legen musste, aber das gab sich dann nach ein paar Tagen immer wieder.

Jetzt ist es seit rund zwei Wochen jedoch so, dass sie sich entweder gar nicht erst hinlegen lässt und heult und schreit, als wenn sie die totale Panik hätte, allein gelassen zu werden, oder aber nach ca. zwei Stunden (also so gegen neun Uhr) aufwacht und ganz verzweifelt weint, wonach man sie zwar meistens durch Herumtragen beruhigen kann, sich das Spiel aber dann in Abständen von fünf bis 30 Minuten wiederholt, bis man schließlich nur mit gemeinsamem Hinlegen und Einschlafen weiterkommt. Dann schläft sie aber auch meist durch bis morgens und sieben oder halb acht.

Begonnen hatte das wie gesagt vor zwei Wochen, im einwöchigen Urlaub, als sie in ungewohnter Umgebung und in ihrem Reisebett wohl Angst hatte allein zu sein. Mittags war es meist problemlos, nur abends ging's dann selten ohne gemeinsames Hinlegen, und statt um sieben Uhr schlief sie selten vor halb neun. Zu allem Überfluss war es leider in den letzten zwei Wochen zweimal vorgekommen, dass das Babyphon auf dem falschen Kanal war, so dass wir ihr Schreien erst nach einigen Minuten hörten, als sie schon völlig aufgelöst war. :oops:

Das Problem ist jetzt, dass das Einschlafen trotz aller Tricks wie gemeinsam noch ein Buch lesen, Herumtragen, ruhig mit ihr sprechen etc. teilweise sehr lange dauert (bis neun oder noch später, wenn sie dann endlich fertig genug ist, dass sie vor Erschöpfung einschläft), oder eben sie nach ein, zwei Stunden Schlaf häufig aufwacht und man dann "gezwungen" ist, mit ins Bett zu gehen, weil sie sich sonst die Seele aus dem Leib weint und schreit. Unser Eindruck ist, dass sie seit dem Urlaub und verstärkt durch die Babyphon-Aussetzter, im Moment große Angst hat allein zu sein bzw. allein gelassen zu werden.

Nun möchten wir ihr einerseits natürlich das anscheinend verloren gegangene Vertrauen so schnell wie möglich zurückgeben, andererseits sie nicht so sehr an das gemeinsame Hinlegen oder Getragenwerden gewöhnen, dass sie gar nicht mehr anders einschläft. Manchmal ist es so extrem, dass nur das Getragenwerden beim Gehen das Schreien stoppt -- Hinsetzen, Hinlegen oder auch das gemeinsame Hinlegen auf dem Bett werden dann mit heftigem Klammern und Schreien quittiert, selbst wenn man sie ihm Arm hält und beruhigend mit ihr spricht. :sad:

Es gibt dazu ja auch Ratschläge wie jene aus dem Artikel "My Child Can't Sleep", die immer länger werdende Phasen des Schreienlassens anregen, um so das Kind daran zu gewöhnen, alleine zu schlafen. Damit habe ich so meine Bauchschmerzen und erinnere mich immer an das Zitat "Kinder schreien zu lassen grenzt an Kindesmisshandlung" (von Wolfgang Bergmann glaube ich), und auch hier im Forum scheint man diesen Methoden ja eher mit Stirnrunzeln zu begegnen (siehe den oben zitierten Beitrag von Marlies).

Was also sollten wir am besten tun, damit sie einerseits das Vertrauen wieder gewinnt und allein in ihrem Kinderbett ein- und weiterschlafen kann, andererseits aber auch nicht nur noch mit gemeinsamem Hinlegen und Einschlafen in unserem Bett in den Schlaf findet und das Selbstvertrauen verliert, alleine einschlafen zu können?

Wir haben jetzt schon Nachtlichter und Kuscheltiere im Bett probiert, aber das wirkt (noch) nicht. Die Routine bisher war immer, sie noch etwas nach dem Abendbrot herumlaufen zu lassen, dann zu wickeln und ins Bett zu bringen. Schlafsack an, Schnulli bereitlegen (den sie zum Einschlafen noch immer zu brauchen scheint und nachts schreit, wenn sie ihn verliert und nicht wiederfindet), Spieluhr an -- und dann konnte man ihr Gute Nacht sagen und sie wach in ihr Kinderbett legen. Nach ein bisschen Gebrabbel und Genöle war sie dann meist selig eingeschlafen und schlief mit wenigen Ausnahmen bis morgens durch. Da würden wir natürlich gern wieder hinkommen, weil das im Moment für sie und uns sehr anstrengend ist und sie auch tagsüber häufiger schlecht drauf ist. :sad:

Da es hier vielleicht nicht den goldenen Weg gibt, wäre ich für so viele Tipps und Erfahrungsberichte wie möglich sehr dankbar!

Liebe Grüße
Drops

Kommentare

  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo und willkommen im Forum! :byebye02:

    Da habt ihr alle aber grade ne anstrengende Zeit! Ich kann verstehen, dass es alle verunsichert, wenn plötzlich die gewohnte Routine nicht mehr funktioniert. Womit wir schon beim Thema wären, Kinder "funktionieren" eben nicht. ;-)
    Ich denke weniger, dass ihr ganzes Vertrauen erschüttert ist, sondern wahrscheinlich ist das eben eine Phase, wo sie ganz viel Eure Unterstützung braucht. Irgendwas tut sich in ihr, das wird ja ganz deutlich. Bevor Du nun also überlegst, wie ihr es am besten schaffen könnt, zur gewohnten Routine zurückzukommen und zu erreichen, dass sie wieder alleine einschläft, nimm sie erst mal ernst und schau Dir an, was gerade los ist.
    Wenn es ohnehin bis neun Uhr dauert, bis sie mal einschläft, habt ihr mal geschaut, ob sie vielleicht mit weniger Schlaf auskommt? Mehr als insgesamt 11-12 Stunden (in 24 h) müssen es in dem Alter ja nicht mehr sein. Diese Umstellung kann ganz plötzlich kommen, war bei uns genauso. Jonah ging immer um 20 Uhr ins Bett und von einem Tag auf den anderen war es 21.30 Uhr. Wir haben erst herumüberlegt, was er denn haben könnte. Er hat sich auch sehr gegen das ins Bett gehen gewehrt. Nun geht er eben um 21 - 21.30 Uhr ins Bett, es sei denn er macht keinen Mittagsschlaf, dann "zerbröselt" es ihn um 7 Uhr. ;-) Versucht mal, sie ne halbe Stunde später hinzulegen, vielleicht bringt es was.
    Ich würde auch bei ihr drin bleiben zum Einschlafen, vielleicht erst Dazulegen und dann später Dazusetzen. Wenn ihr jetzt auf sie reagiert, fasst sie sich umso schneller wieder, weil sie merkt, dass sie nicht um Eure Nähe kämpfen muss. Herumtragen würde ich nur so lange machen, wie es für Euch ok ist und es dann auch mit der Begründung lassen, dass sie Dir einfach zu schwer ist. Oder was auch manchmal hilft: Biete ihr kreative Lösungen an. Ich habe Jonah schon 2x auf dem Boden vor seinem Bett (auf einer Decke) schlafen lassen. Hat geklappt. ;-)

    Soweit mal alles Gute!
  • DropsDrops

    17

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo und herzlichen Dank für Deine Antwort! :grin:
    Dawn schrieb:
    Ich denke weniger, dass ihr ganzes Vertrauen erschüttert ist, sondern wahrscheinlich ist das eben eine Phase, wo sie ganz viel Eure Unterstützung braucht. Irgendwas tut sich in ihr, das wird ja ganz deutlich. Bevor Du nun also überlegst, wie ihr es am besten schaffen könnt, zur gewohnten Routine zurückzukommen und zu erreichen, dass sie wieder alleine einschläft, nimm sie erst mal ernst und schau Dir an, was gerade los ist.
    Naja, sie heult und schreit und klammert schon herzzerreißend, als würde die totale Panik ausbrechen. Und da eben in kurzer Zeit die Sache mit dem Babyphon mehrfach passiert ist und sie mit Sicherheit minutenlang in derselben Art und Weise geheult hat und verzweifelt und völlig aufgelöst war, als wir dann endlich kamen, haben wir schon ziemliche Bedenken, dass ihr das erst einmal einen deftigen Knacks verpasst hat. :sad:
    Wenn es ohnehin bis neun Uhr dauert, bis sie mal einschläft, habt ihr mal geschaut, ob sie vielleicht mit weniger Schlaf auskommt? Mehr als insgesamt 11-12 Stunden (in 24 h) müssen es in dem Alter ja nicht mehr sein. Diese Umstellung kann ganz plötzlich kommen, war bei uns genauso. Jonah ging immer um 20 Uhr ins Bett und von einem Tag auf den anderen war es 21.30 Uhr.
    Das hatten wir auch schon überlegt, aber das scheint es (noch) nicht zu sein. Dagegen spricht einerseits, dass sie sehr quengelig wurde und dann ein, zwei Stunden später nach ihrer normalen Mittagsschlafzeit doch ins Bett musste und wollte, als wir einmal im Urlaub probierten, ob sie vielleicht ihren Mittagsschlaf nicht mehr benötigt. Andererseits ist sie zu ihren üblichen Zeit abends gegen 19 Uhr einfach müde, so wie heute abend, wo sie zum Glück mal wieder ganz ohne Geheul und Geschrei ins Bett ging und bisher ruhig schläft. Oh, das hätte ich wohl nicht schreiben sollen, prompt meldet sie sich -- Murphy lässt grüßen. :oops:
    Ich würde auch bei ihr drin bleiben zum Einschlafen, vielleicht erst Dazulegen und dann später Dazusetzen. Wenn ihr jetzt auf sie reagiert, fasst sie sich umso schneller wieder, weil sie merkt, dass sie nicht um Eure Nähe kämpfen muss. Herumtragen würde ich nur so lange machen, wie es für Euch ok ist und es dann auch mit der Begründung lassen, dass sie Dir einfach zu schwer ist. Oder was auch manchmal hilft: Biete ihr kreative Lösungen an. Ich habe Jonah schon 2x auf dem Boden vor seinem Bett (auf einer Decke) schlafen lassen. Hat geklappt. ;-)
    Auch 'ne interessante Variante. ;-)

    Dabeibleiben beim Einschlafen hat bisher nur ganz selten (eigentlich gar nicht, wenn mich recht erinnere) geklappt. Es scheint dann so zu sein, dass sie glaubt, wir würden noch zum Spielen dableiben, oder zum Herumtragen, oder was auch immer, jedenfalls legt sie sich dann nicht hin, sondern sitzt im Bett oder steht am Gitter. Wenn wir jedoch mit einem "Gute Nacht!" das Zimmer verlassen, dann legt(e) sie sich hin (wenn sie nicht ohnehin schon liegt) -- so fast nach dem Motto: "Aus den Augen, aus dem Sinn."

    Wir nehmen sie jetzt relativ schnell ins Bett, wenn sie zwei-, dreimal nacheinander weinend aufwacht und gehen auch schneller zu ihr ins Zimmer und sehen nach, wenn wir sie über das Babyphon hören. Sonst hatten wir bei kurzem Jammern oder Nölen erst einmal abgewartet, und meistens schlief sie dann einfach weiter.

    Wir möchten halt vermeiden, dass sie es "verlernt", alleine einzuschlafen bzw. das Vertrauen in ihre Fähigkeit verliert, dass sie alleine einschlafen kann. (Aus diesem Grund würden wir ihr auch gern bald mal den Schnulli abgewöhnen ...) Andererseits möchten wir nach den jüngsten Aussetzern mit dem Babyphon einen eventuellen Vertrauensverlust oder eine Angst vor dem Alleinsein natürlich nicht noch weiter nähren, sondern ihr schnellstmöglich wieder die Sicherheit und das Vertrauen geben. Da den richtigen Mittelweg zu finden, das ist unser Anliegen. Das hat weniger mit "zum alten Rhythmus zurückkehren wollen" zu tun. ;-)

    Liebe Grüße
    Drops
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke, der richtige Mittelweg ist hier, das Einschlafen so zu lassen, wenn es gut geklappt hat. Vielleicht zu sagen, sie kann sich erstmal ausruhen, also nicht gleich "Licht aus - Ruhe". ;-) Mit der Botschaft, ich schaue gleich nochmal nach Dir. Und bei Weinen in der Nacht zügig reagieren. Du gewöhnst ihr sicher nichts an und sie verlernt auch nicht, alleine einzuschlafen. Deine Tochter hat mehr davon, wenn sie sieht, ihre Eltern können flexibel auf sie reagieren und forcieren nicht nur ein bestimmtes Ziel. Ich verwende immer gerne das Wort "Präsenz" statt "Konsequenz". Das letztere ist ein wenig negativ besetzt und lässt wenig Spielraum zu. Wenn man konsequent ist, muss man möglichst immer das Gleiche tun. Ist man dagegen präsent, dann zeigt man dem Kind auch "Jetzt ist Schlafenszeit, ich möchte das Du Dich jetzt hinlegst". Man zeigt, dass man es ernst meint, aber man reagiert flexibel, wenn das Kind weint oder Probleme hat. Ist alles ok, geht man nicht mehr zu ihm. Weint es sehr, bleibt man da oder geht oft rein, einfach um zu zeigen "Ich bin da, ich sehe Deine Schwierigkeiten, ich sehe Dich, ich unterstütze Dich, Du kannst Dich auf mich verlassen".
    Alles Gute!
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