Hallo zusammen,
Kann mir jemand seine Erfahrung mit dem sog. offenen Konzept mitteilen? Gehen da schüchterne Kinder eher unter? Hat es sich bewährt? Was sind die Auswirkungen?
also ich kenne das nur aus der schule. ich muss gestehen ich hatte da anfangs so meine zweifel ob das alles so einwandfrei funktioniert. aber...man gucke und staune...ricky kann lesen und schreiben. :biggrin:
das prinzip ist eigentlich ganz einfach, man lässt die kinder nur das tun zu was sie auch lust haben ohne großen zwang.
bsp: schere, kleber, papier wird hingelegt. einige kinder werden jetzt anfangen zu basteln, weil sie das ganz einfach gerne tun. andere werden sich stifte nehmen und malen, weil sie das lieber tun.
es gibt da keinen gruppenzwang, wo jeder das gleiche tun soll und muss. die kleinen lernen von den großen und die großen helfen meist auch mit großer begeisterung. und es ist ja bewiesen das man für sich persönlich am besten lernt, wenn man einem anderen das eigene können und wissen vermittelt.
auch leistungsschwächere oder schüchterne gehen dabei nicht unter, weil es meist für jedes kind einen "lernplan" gibt. dieser ist genau auf das kind abgestimmt, sodass es optimal gefördert werden kann.
aber wie gesagt ich kenne das nur aus der schule so.
Ich denke wenn die schüchternen Kinder da untergehen, dann liegt es nicht am Konzept sondern an der Umsetzung. Die Kids sind sich ja nicht selbst überlassen, nur sie können sich ihre Aktivitäten selber aussuchen. Und schüchterne Kinder sollten von den Erziehern ermutigt werden an den verschiedenen Aktivitäten teil zu nehmen.
Wir hätten auch einen Krippenplatz in einer Krippe mit offenem Konzept bekommen können. Die Leiterin hat bei der Vorstellung zu mir gesagt, dass dieses Konzept für Kinder, die ihre Ordnung brauchen und nicht neugierig und mutig auf Neues zugehen, nicht so geeignet ist. Hm, das sind sicher viele Kinder... Für diese alle soll das also nicht so gut sein? Ich weiß nicht...
Wir haben uns gegen diese Krippe entschieden, aber mehr aus anderen Gründen. Deshalb kann ich jetzt nicht sagen, wie das alles in der Praxis gelaufen wäre.
Der Sohn einer Freundin von mir (so alt wie Leander) wird bald (irgendwann diesen Monat noch) in einen offenen Kiga gehen. Er ist eher schüchtern und zurückhaltend (zumindest im Vergleich zu meinem Brülläffchen ;-) ). Da es in ihrem Wohnort nur diesen eine Kiga gibt, hätte sie eh keine Wahl gehabt, war aber nach Besichtigung und Schnuppertag schonmal sehr angetan.
Ich kann ja mal berichten, wie ihre Erfahrungen so sind, wenn er ein Weilchen dort war, wenn Du möchtest...
Mirco geht ab November auch in einen Kindegarten mit offenem Konzept und er ist auch nicht gerade der Draufgänger. Ich vermute mal, dass er sich erst mal an die Erzieherin hängt und dann irgendwann auftaut, aber ich werde dann auch mal berichten wie es läuft.
Miriam geht seit 6 Wochen in einen Kiga mit offenem Konzept und und sie geht sehr, sehr gerne dorthin.
Allerdings hat sie sich sowieso unglaublich auf den Kigastart gefreut (ich bin jetzt groß!) und ich finde den Kindergarten grundsätzlich einfach gut. Sprich die Erieherinnen gehen sehr liebe- und respektvoll mit den Kindern um und es herrscht ein spürbar gutes kollegiales Klima. Das sind Sachen die find ich wichtiger als jedes pädagogische Konzept.
Ich muss sagen, dass ich Anfangs auch skeptisch war, ob Miriam untergeht ( bei uns gibt es drei Gruppen und insgesamt ca 65 Kinder), aber sie kommt gut klar. Dabei ist sie keine Draufgängerin. Sie guckt sich tendenziell alles erstmal an und macht dann mit. Grundsätzlich ist sie aber sehr gerne mit anderen Kindern zusammen.
Der Tagesablauf im Kiga sieht so aus, dass vormittags die Gruppen offen sind, um 11.00 Uhr finden sich die einzelnen Gruppen zum Stuhlkreis, singen, erzählen zusammen und anschließend geht jede Gruppe für sich Mittagessen. Anschließend ist wieder offene Zeit.
Ein riesen Vorteil ist finde ich, dass die Kinder viel Platz haben. 3 Gruppenräume, die jeweils ein wenig anders gestaltet sind, eine Malecke, einen Bastelraum, einen Frühstücksraum, eine Turnhalle, einen großen Garten. Die Kinder können selbst entscheiden, was sie machen, mit wem sie spielen, ob sie in der Nähe einer Erzieherin sein wollen und auch bei welcher. Die Erzieherinnen sind alle für alle Kinder sehr präsent.
Die kritischte Phase war bei uns anfangs und auch jetzt noch manchmal das Hinbringen. Da muss ich immer schauen, dass Miriam einen guten Platz findet, an dem sie sich wohl und geborgen fühlt, bevor ich gehen kann. Dass sie irgendwo beim spielen, basteln etc mitmacht, ein vertrautes Kind trifft, mit dem sie loszieht oder ich übergebe sie direkt an ihre Lieblingserzieherin - das geht und hilft immer.
Was ich nach der kurzen Zeit sagen kann ist, dass ich Miriam deutlich selbstbewußter erlebe - worauf ich arg stolz bin :oops: . Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Kinder in diesem Kiga recht eigenständig und selbstbewußt sind.
Soweit mein erster Eindruck...
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Kommentare
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das prinzip ist eigentlich ganz einfach, man lässt die kinder nur das tun zu was sie auch lust haben ohne großen zwang.
bsp: schere, kleber, papier wird hingelegt. einige kinder werden jetzt anfangen zu basteln, weil sie das ganz einfach gerne tun. andere werden sich stifte nehmen und malen, weil sie das lieber tun.
es gibt da keinen gruppenzwang, wo jeder das gleiche tun soll und muss. die kleinen lernen von den großen und die großen helfen meist auch mit großer begeisterung. und es ist ja bewiesen das man für sich persönlich am besten lernt, wenn man einem anderen das eigene können und wissen vermittelt.
auch leistungsschwächere oder schüchterne gehen dabei nicht unter, weil es meist für jedes kind einen "lernplan" gibt. dieser ist genau auf das kind abgestimmt, sodass es optimal gefördert werden kann.
aber wie gesagt ich kenne das nur aus der schule so.
hoffe ich konnte dir trotzdem etwas helfen. ;-)
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Schau mal hier ist das Konzept nochmal genauer beschrieben.
http://www.hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?f=49&t=26708#p312901
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Wir haben uns gegen diese Krippe entschieden, aber mehr aus anderen Gründen. Deshalb kann ich jetzt nicht sagen, wie das alles in der Praxis gelaufen wäre.
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Ich kann ja mal berichten, wie ihre Erfahrungen so sind, wenn er ein Weilchen dort war, wenn Du möchtest...
LG
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Allerdings hat sie sich sowieso unglaublich auf den Kigastart gefreut (ich bin jetzt groß!) und ich finde den Kindergarten grundsätzlich einfach gut. Sprich die Erieherinnen gehen sehr liebe- und respektvoll mit den Kindern um und es herrscht ein spürbar gutes kollegiales Klima. Das sind Sachen die find ich wichtiger als jedes pädagogische Konzept.
Ich muss sagen, dass ich Anfangs auch skeptisch war, ob Miriam untergeht ( bei uns gibt es drei Gruppen und insgesamt ca 65 Kinder), aber sie kommt gut klar. Dabei ist sie keine Draufgängerin. Sie guckt sich tendenziell alles erstmal an und macht dann mit. Grundsätzlich ist sie aber sehr gerne mit anderen Kindern zusammen.
Der Tagesablauf im Kiga sieht so aus, dass vormittags die Gruppen offen sind, um 11.00 Uhr finden sich die einzelnen Gruppen zum Stuhlkreis, singen, erzählen zusammen und anschließend geht jede Gruppe für sich Mittagessen. Anschließend ist wieder offene Zeit.
Ein riesen Vorteil ist finde ich, dass die Kinder viel Platz haben. 3 Gruppenräume, die jeweils ein wenig anders gestaltet sind, eine Malecke, einen Bastelraum, einen Frühstücksraum, eine Turnhalle, einen großen Garten. Die Kinder können selbst entscheiden, was sie machen, mit wem sie spielen, ob sie in der Nähe einer Erzieherin sein wollen und auch bei welcher. Die Erzieherinnen sind alle für alle Kinder sehr präsent.
Die kritischte Phase war bei uns anfangs und auch jetzt noch manchmal das Hinbringen. Da muss ich immer schauen, dass Miriam einen guten Platz findet, an dem sie sich wohl und geborgen fühlt, bevor ich gehen kann. Dass sie irgendwo beim spielen, basteln etc mitmacht, ein vertrautes Kind trifft, mit dem sie loszieht oder ich übergebe sie direkt an ihre Lieblingserzieherin - das geht und hilft immer.
Was ich nach der kurzen Zeit sagen kann ist, dass ich Miriam deutlich selbstbewußter erlebe - worauf ich arg stolz bin :oops: . Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Kinder in diesem Kiga recht eigenständig und selbstbewußt sind.
Soweit mein erster Eindruck...