Hallo Marlies!
Ich interessiere mich doch so sehr über die Hebammen-Tätigkeit, weil ich doch in zwei Jahren das Studium zur Hebamme noch machen möchte und weil ich glaube, dass es einer der befriedigsten Berufe überhaupt ist...
Das o.g. Buch von Frederick Leboyer, Geburt ohne Gewalt, kennst du doch sicherlich. Lohnt sich das als Laie zu lesen, oder muss man dafür vom Fach sein, um es zu verstehen?
Kannst du mir ggf. noch andere Literatur nennen, wo ich einen schönen Einblick in die Hebammentätigkeit haben kann?
Ich habe mich auch bereits für ein Praktikum in einem KH beworben (Hebammenorientiert), aber leider noch keine Antwort erhalten... Hoffentlich klappt es!!!! Ich find es so faszinierend und beneide echt jede Hebamme um ihren Beruf...
Danke schon mal!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Kommentare
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Frag besser mal hier
http://www.staudeverlag.de/index.php/
evtl. haben sie dort einen Vorschlag für Dich. Ich lese alles mit Fachaugen und kann schwer beurteilen war geeignet ist und was nicht.
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Denn ich bin ja auch noch am Überlegen, ob ich jetzt gleich nach meinem Studium noch die Ausbildung zur Hebamme hinten dran hänge (leider weiß ich nicht, wie ich mir das finanzieren soll).
Perle
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http://www.bdh.de/beruf/beruf.htm
Dort gibt es eine Liste alles Schulen zum Download. Und guckt auch bei den Weiterbildungen. Studiengänge sind vorhanden aber kanpp.
Allerdings ist es sehr schwer unterzukommen.
Die Ausbildung ist richtig heftig, anstrengend sowohl körperlich als auch psychisch und braucht viel von der Freizeit auf bzw. man hat keine mehr.
Ich kann ja mal alle Nachteile aufzählen, und wenn Ihr dann immer noch wollt....
Es ist kein romantischer Beruf und man muss ihn wirklich gerne machen und etwas irre sein um die Belastungen auszuhalten. Wenn dann noch eine Familie dranhängt wird es problematisch.
Natürlich gibt es viele tolle Momente die einen immer wieder aufbauen. Trotzdem ist die Austiegsrate ernom hoch, oder viele kündigen innerlich und machen halt das was sein muss.
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Ich kenne die ganzen Nachteile bereits :roll: und sie schrecken mich eigentlich nicht ab. Ich glaube kein Beruf in der Medizin hat was mit Romantik zu tun. Ich habe den Wunsch schon vor einigen Jahren gehabt und habe dann aber vernünftigerweise (oder blöderweise??) mein Studium nicht abgebrochen und überlege jetzt immer noch hin und her, ob ich die ganze Sache jetzt gleich in Angriff nehme oder erstmal schau, wo ich mit meinem derzeitigen Studium dann nächstes Jahr in der Berufswelt unterkomme. Letztendlich hätte ich auf jeden Fall einen Abschluss in der Tasche, wenn ich die Strapazen in diesem Beruf dann doch nicht aushalten sollte.
LG
Perle
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Welche Nachteile kennst Du denn? Auch schon welche rein praktisch? Komische Arbeitszeiten die täglich wechseln z.B.? Nachtarbeit? Rufbereitschaften?
Ich hatte im KH ein wirkliches Burnout nach und weiß von was ich rede. Allerdings arbeite ich auch schon immer, also ohne irgendwelche Auszeiten. Und auch vor der Ausbildung war schon arbeitstechnisch eingespannt.
Bin also nicht von der Schulbank in diese Ausbildung gekommen und insofern nicht ganz unvorbereitet.
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Ich habe bisher noch kein Praktikum in der Geburtshilfe gemacht, aber ich habe schon in Schichten in den Semesterferien gearbeitet (auch körperlich schwere Arbeit) und weiß daher, dass ich damit gut zurechtkomme. Psychisch werde ich wohl auch klar kommen, da ich, als ich als Arzthelferin (Nebenjob) gearbeitet habe, einige Schicksale mitbekommen habe, die ich anfangs nicht ganz so einfach wegstecken konnte, doch habe ich dann mit der Zeit gelernt damit umzugehen und sie zu akzeptieren (Leider wachsen einen einige Patienten sehr schnell ans Herz).
Dass es nur wenige Ausbildungsplätze gibt, weiß ich. Hier an der Hebammenschule gehen sie auch nach Höhe des Schulabschlusses, wo ich ja dann schon gute Karten hätte und ich habe ja dann auch schon einen Abschluss in der Tasche, wodurch ich nicht so unter Druck stehe.
Naja, ich bin halt noch am Überlegen, wenn dann würde ich mich sowieso erst nächstes Jahr für´s übernächste Jahr bewerben und evtl. bekomme ich noch meinen Freund überredet, dass er mit mir eeine Weile in die Niederlanden geht, denn da kann man das Ganze auch studieren (dann habe ich aber wieder das Finanzierungsproblem...).
LG
Perle
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Ich sehe die Nachteile eher in der enormen Verantwortung und auch in dem extremen Stress. Man wird sicher im KH auch schimme Dinge erleben, aber damit muss man lernen umzugehen. Und es gibt immer traurige Fälle... Man muss sich halt bewusst sein, dass man den Betroffenen hilft und dann lernen abzuschalten, wenn man nach Haus geht.
Irgendwie bin ich jetzt schon der Typ, wenn irgendjemand ein Problem hat, dann möchte ich da gern eine Lösung finden, aber ich schleppe fremde Probleme eigentlich nie länger mit mir rum.
Aber ich wäre echt dankbar, wenn du mir mal ein paar negative Dinge nennen könntest! Es gibt sicher viele Dinge, die man selber von außen gar nicht einsehen kann...
Heute Abend erfahre ich, ob es mit dem Praktikum klappt! Hoffentlich!!!! Das hilft mir sicher sehr weiter!!!!!!!!!!!!!!
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Und natürlich Wochenenden und Feiertage zu arbeiten. Man kann nicht immer davon ausgehen wirklich frei zu haben auch wenn es im Dienstplan steht. Natürlich arbeiten viele Leute so, aber das gewöhnliche Umfeld hat auf lange Sicht kaum Verständnis dafür. Es empfindet die ewigen Dienste als Ausrede wenn man schon wieder nicht zum Grillen kommt. Bei uns kam noch dazu, dass man zusätzlich zum Dienst auch noch Rufbereitschaft hatte. Weihnachten Silvester usw. Dienst nicht zu vergessen. Bei mir war es so, dass dann irgendwann gar nicht mehr gefragt wurde ob ich komme.
Wenn Dein Mann auch so arbeitet kann es sein dass die Zeiten gegeneinander auskommen und Ihr Euch kaum sehen könnt.
Die Bezahlung ist miserabel, es gibt kaum Auftiegsmöglichkeiten und wenn muss man sie oft selber finanzieren und hat kaum eine bessere Vergütung.
Jedenfalls in D ist es so.
Kinderbetreuung bei diesen Arbeitszeiten kann man fast vergessen. Allerdings sind vergleichsweise die Chancen für Teilzeit gut.
Die Arbeitsbedingungen sind sehr abhängig vom Team und natürlich vom Chef und den Ärzten. Über längere Zeit hatte ich das Glück dass diese Bedingungen weitgehend okay waren. Als der Chef ging habe ich gemerkt wie anders es auch sein kann.
Es gibt oft so viel zu tun, dass man für die Frauen kaum Zeit hat. Viele blöde Routinearbeiten, putzen und was weiß ich alles. :roll: Darunter leidet der eigene Anspruch an sich selber, wenn man noch einen hat.
Klar sind Geburten toll und man bekommt wirklich viel zurück. Trotzdem braucht man viel Kraft die vielleicht woanders fehlt.
Und was die schlimmen Seiten angeht: da hast du oft gar nicht das Gefühl zu helfen zu können, sondern stehst auch noch nach Jahren fassungslos davor, tust was Du kannst aber irgendwie immer nicht genug. Fragst dich ewig lange ob und was du übersehen oder versäumt hast und wenn Du nichts findest suchst Du wieder von vorne. Und das auch wenn eigentlich klar ist dass nichts zu ändern war.
Der Umgang mit solchen Situationen ist natürlich auch typanhängig. Ich kenne aber keine Kollegin die das nicht mit nach Hause nimmt. Und da versteht dann irgendwie keiner was Du denn eigentlich hast, weil kein medizinischer Laie so etwas nachvollziehen kann.
Freiberuflich zu arbeiten ist wieder eine ganz andere Kiste. von wegen flexibel :biggrin: ......
Trotzdem liebe ich die Arbeit wieder. Das war einige Zeit gar nicht so. :oops:
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Ist immer sehr idealistisch zu sagen, dass man "helfen" will, weil es im Alltag oftmals wirklich anders aussieht... Ich glaube, es wird schon ein ganz schöner Schlag sein, wenn man dann irgendwann am eigenen Leib erfährt, wie es wirklich ist... Aber ich bin mir sicher, dass man immer wieder so schöne Momente haben wird und dass einem das wieder auf hilft.
Meine eigenen Kinder möchte ich ja auch nicht vernachlässigen. Sie wären 3 und 5 wenn es mit dem Studium 2009 klappen würde. Betreuen würden sie der Papa, der Kindergarten und eine Tagesmutter. Aber ich denke auch, dass Kinder nur glücklich sind, wenn es die Mama auch ist...
Ich spüre es einfach ganz tief in meinem Herzen, dass es das ist, was ich machen möchte, verstehst du? Und ich möchte alles in Kauf nehmen und es einfach versuchen. Ansonsten kann ich mich 2012 ja wieder bewerben. Vielleicht mache ich zwischendrin eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester, das wäre allerdings auch nur eine Alternative und nicht das, was ich wirklich möchte...
Als ich 17 war, hatte ich die Zusage an der Hebammenschule in Leipzig und ich war zu feige, allein von zu Hause wegzugehen... Ich könnte mich deswegen in den Hintern beißen, aber anderer seits hätte ich dann nicht meinen Mann getroffen und hätte nicht so großartige Kinder.
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Liebe Grüße
Perle
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Ich kenne auch das Gefühl etwas nicht getan zu haben. In der Ausbildung war klar: ich gehe in die Entwicklungshilfe.....Südamerika ich kooooomme...
nur dann wurde ich schwanger und keiner wollte mich. :sad: Mit einem Kind geht man dann nicht so einfach in solche Regionen....aber leid getan hat es mir immer. jedenfalls bis vor einigen Jahren.
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meine Freundin lernt gerade Hebamme. Sie ist manchmal echt fertig, weils oft nur irgendwelche Katastrophengeburten mit Nachblutungen der Mutter, Saugglocke, Zange und Tod. Nichts romantisch und schön.
Wir haben auch irgendwann mal über diesen Hebammenstudiengang gesprochen. Sie sagte das er auch bald in Deutschland angeboten wird. Sie hält aber nicht viel davon, weil sie meint das die praktische Ausbildung dann zu kurz kommen würde.
@Marlies ist das wirklich so?
Gruß emdas
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Ich bin auch eher der praktische Typ. Aber trotzdem hatte ich nach dieser Ausbildung keine Ahnung von nichts :biggrin:
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PS: Durch dieses Buch, bin auch auf den Namen Leboyer gekommen, weil Angelika Gehrke ihn kennenlernen durfte. Vielleicht hole ich mir doch mal dieses Buch... Dass es nur einen Wunsch-zustand aufzeigt, hab ich mir schon fast gedacht, denn die sanfte Geburt wird ja in den Krankenhäuser nur teilweise und vielleicht auch hebammenabhängig praktiziert... Und dann gibt es noch ein Hebammenhandbuch, was nur so um die 20€ kostet, das ist als Einstieg vielleicht ganz ok...
Ich find es wirklich so wahnsinnig faszinierend...
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Es ist auch ein spannender Beruf.... :biggrin: Langweile hat man eher weniger.
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(Eine Freundin ist Onkologin und die hat bei ner Angina ihrer Kinder schon Angst wg. Blutkrebs. Versteht ihr, wie ich den Satz oben meine?)
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