Unsere Stillkultur ist kaputt

AnonymousAnonymous

59,500

bearbeitet 11. 08. 2006, 22:54 in Stillen
Unsere Stillkultur ist kaputt

In der „Tagesschau“ ist sie nüchtern und sachlich.
Doch wenn es um das Wohl unserer Kinder geht, kann Eva Herman ganz schön loslegen.
Ihre Botschaft: Wenn mehr Babys gestillt würden, dann stünde es besser um unsere Welt.

Peter Gutting:
    Nur knapp zehn Prozent der deutschen Frauen stillen bis zum sechsten Monat. In anderen europäischen Ländern sind es sehr viel mehr, zum Teil über 70 Prozent. Woran liegt das?


Eva Herman:
    Die Stillkultur in Deutschland ist kaputt, sie ist nach dem Zweiten Weltkrieg grandios eingebrochen und hat sich bis heute nicht wirklich erholt. Das hat drei Gründe: Zum einen eine Art Trotzreaktion gegen das Nazi-Dogma „eine gute deutsche Mutter stillt ihr Kind“. Zum anderen die zunehmende berufliche Emanzipation der Frauen. Das Dritte ist die Industrialisierung der deutschen Haushalte, zu der auch die Saugflasche gehört.


Peter Gutting:
    Oft hat man aber den Eindruck, dass Frauen ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie nicht stillen.


Eva Herman:
    Meine Erfahrung ist, dass viele Leute nichts über das Thema hören möchten. Da spielen psychologische Gründe eine Rolle. Ich bin Jahrgang 1958, in dieser Zeit haben nur ganz wenige Mütter gestillt, ich selber bin auch nicht gestillt worden. Tief im Unterbewusstsein hat diese Müttergeneration der 50er und 60er Jahre ein verdrängtes Schuldgefühl, weil sie nicht gestillt hat. Deshalb meiden die Mütter das Thema und können ihre Töchter und Enkeltöchter nicht ermutigen. Frauen, die heute schwanger werden, haben aber langsam ein verändertes Bewusstsein dafür, welche Vorteile mit dem Stillen verbunden sind. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang: Sie dürfen keiner Frau ein schlechtes Gewissen machen, die nicht gestillt hat oder nicht stillen kann.


Peter Gutting:
    Welche gesundheitlichen Vorteile hat das Stillen für Mutter und Kind?


Eva Herman:
    Eine Mutter, die in ihrem Leben zwei Jahre stillt, senkt ihr Brustkrebsrisiko um 50 Prozent. Dabei muss man wissen, dass jährlich 48.000 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs erkranken. Es ist außerdem erwiesen, dass gestillte Kinder insgesamt offener, selbstbewusster und intelligenter sind. Sie haben seltener Gewichtsprobleme und sind deutlich gesünder. In einer amerikanischen Studie wurde nachgewiesen, dass allein in den ersten vier Monaten der Krankenhausaufenthalt für tausend mit Flaschenmilch ernährte Kinder 68.486 Dollar kostet. Für tausend gestillte Kinder sind es dagegen nur 4.460 Dollar.


Peter Gutting:
    Auf diese Weise könnte unsere Gesundheitsministerin viel Geld sparen.


Eva Herman:
    Unbedingt. Stillen ist ein gesellschaftspolitisches Thema ersten Ranges. Aber unsere Politiker erkennen das nicht.


Peter Gutting:
    Wir haben in Großstädten inzwischen bis zu 50 Prozent Single-Haushalte, immer mehr Ehen gehen kaputt, die Menschen sind zunehmend unfähiger, tragfähige emotionale Bindungen einzugehen. Fördert Stillen die Bindungsfähigkeit?


Eva Herman:
    Ganz klar. Stillen ist Nahrung für die Seele. Auch hier gibt es eindeutige wissenschaftliche Beweise: Wenn die Bindung am Anfang eine hohe Qualität hat, setzt sich das ins weitere Leben fort. Das haben zum Beispiel Karin und Klaus Großmann in einer Langzeitstudie über 30 Jahre festgestellt. Sie untersuchten die Bindungsfähigkeit im Säuglingsalter und dann erneut, als die Kinder fünf, zwölf und 20 Jahre alt waren. Die Bindung war entweder in allen Phasen geglückt oder in allen Phasen gestört. Kurz gesagt: Am Start erkennt man den Gewinner.


Peter Gutting:
    Sie schreiben in Ihrem Buch „Vom Glück des Stillens“, dass das Stillen auch gegen Suchtkrankheiten vorbeugt. Inwiefern?


Eva Herman:
    An der Mutterbrust muss das Baby aktiv sein. Die Flasche dagegen stellt es ruhig. Und zwar egal, ob es bloß Hunger hat oder aus einem anderen Grund schreit, aus Langeweile, Angst oder Unlust. Damit erhält das Flaschenbaby eine Prägung für sein weiteres Leben. Wenn ich Frust habe, kann ich mich trösten, indem ich etwas in den Mund nehme. Im Jugend- und Erwachsenenalter können das Süßigkeiten, Alkohol oder Zigaretten sein.


Peter Gutting:
    Sie haben Ihren Sohn, der heute sieben ist, ein gutes Jahr lang gestillt. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?


Eva Herman:
    Für die Mutter bedeutet das Stillen Trost nach der Anstrengung der Geburt. Es ist Zuwendung, Wärme, unbeschreibliches Glück. Jede Frau hat am Anfang mal Probleme, vielleicht fließt die Milch nicht oder die Brust ist entzündet: Da darf man nicht aufgeben, das schaffen wir alle. Wenn dann die Milch fließt und das Baby trinkt, hat man als Mutter das Gefühl: Das ist eine Situation, die stimmt. Da werden auf beiden Seiten alle psychologischen Bedürfnisse erfüllt.


Peter Gutting:
    Wollen nicht alle Eltern das Beste für ihr Kind?


Eva Herman:
    Es ist verrückt: Die Natur hat das hervorragend eingerichtet, aber wir Menschen geben unseren Babys Industrienahrung.


Peter Gutting:
    Wie haben Sie persönlich Stillen und Berufstätigkeit unter einen Hut gebracht?


Eva Herman:
    Am besten geht das mit einem Vorbild. Für mich war es meine Kollegin und Freundin Bettina Tietjen. Deren Tochter, das zweite Kind, kam ein paar Monate vor meinem Sohn zur Welt. Als Bettina wieder arbeiten ging, beschaffte sie sich eine Milchpumpe an, damit das Baby tagsüber Muttermilch aus der Flasche bekam und sie es morgens und abends nach wie vor stillen konnte. Sie hängte ein Schild an die Bürotür: „Bitte nicht stören, ich pumpe“. Männliche Kollegen haben gefrotzelt, aber ich dachte mir: Das kann ich auch.


Peter Gutting:
    Gelten Frauen, die länger als ein Jahr stillen, noch immer als Exoten?


Eva Herman:
    Ja, das ist leider ein gesellschaftliches Phänomen, was an der Natur völlig vorbeigeht. Raten Sie, wie hoch die durchschnittliche Stilldauer weltweit ist: Es sind 4,2 Jahre.


Peter Gutting:
    In den Ländern der Dritten Welt sterben jedes Jahr 1,5 Millionen Babys, weil die Babynahrungsmittelhersteller ihre Produkte dort verkaufen, obwohl die Leute nicht lesen können und die hygienischen Voraussetzungen für die Zubereitung von Flaschenmilch fehlen.


Eva Herman:
    Das ist ein Skandal. Es wird mir jedes Mal übel, wenn ich daran denke. Das war ein wichtiger Grund, dieses Buch zu schreiben.


Peter Gutting:
    So natürlich wie möglich – gilt dieses Prinzip auch für Ihren Speiseplan?


Eva Herman:
    Ich bin vor vier Jahren in eine sehr schöne Gegend in Hamburg gezogen und habe es mir mit allen Lebensmittelhändlern vor Ort verscherzt, weil ich einige Kilometer weiter in einen Bioladen fahre. Ich weiß einfach zu viel über das Thema Ernährung, denn damit beschäftigte ich mich sehr intensiv. Deshalb ist mir bewusst, was ich mir ersparen kann, wenn ich Bioprodukte kaufe.


Peter Gutting:
    Wie stehen Sie zum Thema Fleisch?


Eva Herman:
    Ich war fünf Jahre lang konsequente Vegetarierin und bin aktuell wieder sehr auf dem Rückzug, was den Fleischkonsum betrifft. Vor allem eine neue Studie gibt mir sehr zu denken. Darin steht, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen unserem Fleischkonsum und der starken Zunahme von Alzheimer und Parkinson.

quelle: schrott & korn
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Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :applause: :applause: :applause: :applause: :applause:

    Die Frau spricht mir total aus der Seele!
  • NaehhexeNaehhexe

    809

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und Ihr Buch erst...........

    ich hab´s gerade verschlungen!

    lg, Ina
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :roll: Dann müsste ich also jetzt fett sein, Alkoholiker und drogenabhängig. Und ich frage mich gerade, wie ich es 10 Jahre mit meinem Freund ausgehalten habe, wo ich doch bindungsunfähig sein müsste. Ich wurde nämlich nur 8 Wochen gestillt! Seid mir nicht böse, aber ich finde, dass man das etwas differenzierter sehen muss! :eek02:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bitte nicht pauschalieren, aber: Wenn du die Statistiken ansiehst, wieviele Ehen mittlerweile geschieden werden, wieviele Menschen (insbesondere schon Jugendliche :!: ) alkoholabhängig sind/waren und wieviele Menschen (hier auch insbesondere Kinder und Jugendliche) von Zigaretten abhängig sind, muss ich Eva Herman (leider :sad: ) zustimmen...

    Ich wurde auch nicht gestillt und auf mich trifft bis aufs Übergewicht alles zu :sad: : Ich war mit 18 kurzzeitig hochgradig alkoholabhängig, rauche seit mittlerweile mehr als 20 Jahren und bin geschieden, war vorher 12 Jahre verheiratet... :traurig04: Noch Fragen? :???:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Man kann bestimmt nicht alles auf das Stillen reduzieren, und Frau Herrmann ist auch Profi genug um zu polarisieren. Trotzdem....es ist das Meiste davon richtig, auch wenn man es sicher nicht verallgemeinern kann.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Marlies, du hast schon Recht. Aber ich denke, stillen, vielmehr mangelndes stillen ist unter anderem auch Ausdruck des Zustandes einer Gesellschaft.
    Außerdem wissen wir doch, dass die Deutschen Extreme unter die Nase gerieben brauchen, um etwas aus ihrer immer noch vorhandenen preußischen Behäbigkeit aufzuwachen. Mit Schmusekurs kommt man bei den Deutschen nicht weit, wie man in anderen gesellschaftlichen Belangen immer wieder sieht...

    :byebye01:

    Gisela
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Gisela
    Soviel ich weiss, wird die Neigung zu Abhängigkeiten wie Alkoholismus oder anderem vererbt und liegt damit in den Genen. Aber das ist ja wieder ein anderes Thema!
    Was ich aber eigentlich mit meinen Bedenken gegen solche Aussprüche wie von Frau Hermann sagen möchte ist, dass dadurch noch mehr Druck auf die Frauen ausgeübt wird. Damit wird das Stillen nicht einfacher! Und wie fühlen sich erst die Frauen, die aus irgendwelchen Gründen nicht stillen konnten? :shock:
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja, wie gesagt, so pauschalisieren kann man das bestimmt nicht...
    Mein Mann wurde gestillt und ist Raucher - ich wurde nicht gestillt und habe eigentlich keine Sucht. Wir sind seid 12 Jahren zusammen und ich habe nicht das Gefühl dass einer von uns beiden bindungsfähiger ist als der andere ;)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huetchen schrieb:
    .....Was ich aber eigentlich mit meinen Bedenken gegen solche Aussprüche wie von Frau Hermann sagen möchte ist, dass dadurch noch mehr Druck auf die Frauen ausgeübt wird. Damit wird das Stillen nicht einfacher!
    Das sehe ich vollkommen anders. Leider ist es doch so, dass Frauen oftmals (Achtung, das ist ganz allgemein gemeint, ich spreche niemanden konkret an :!: ) viel zu schnell resignieren, wenn sie z. B. nach 14 Tagen "nicht mehr können", weil das Neugeborene zweistündlich gestillt werden will und statt dessen das Baby mit einer völlig artfremden Nahrung groß ziehen. Ach ja: Es gibt auf der gesamten Erde kein einziges Lebewesen, das seine Babys mit der Nahrung einer anderen Rasse füttert (denn das ist Kuhmilch im Endeffekt)!
    Und wie fühlen sich erst die Frauen, die aus irgendwelchen Gründen nicht stillen konnten? :shock:
    Darum geht es doch gar nicht, ich kenne auch ein paar Frauen, die aufgrund von Brustoperationen nicht stillen konnten. Man muss in diesem Bereich schon imstande sein, differenzieren zu können - auch die betroffenen Frauen.

    Ich möchte jetzt aber keine Diskussion übers Stillen, das Durchhaltevermögen von Frauen in der Stillzeit oder sonstigem auslösen. Ich bitte einzig darum, darüber nachzudenken, warum gerade mal wieder in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern irgend etwas im argen liegt. Denn das tut es ja wohl, wenn man die Zahlen in diesem Bereich sieht... :traurig04: :sad:
  • Janina1Janina1

    1,145

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde nicht, dass die Frauen dadurch unter Druck gesetzt werden.

    Wenn die Milchnahrungshersteller nicht so eine große Lobby hätten, wenn mehr Frauen auch in der Öffentlichkeit stillen würden, kurz, wenn Stillen einfach normal wäre, dann würde niemand auf die Idee kommen, vorschnell Pulvermilch zu füttern.
  • MimiMimi

    1,643

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke vor allem, daß es ein Anreiz ist, mehr Kraft aufs Durchhalten in schwierigen Phasen zu verwenden. Und mal eine andere Meinung als die Industrie-Broschüren zu vertreten. Da steht doch immer auf der ersten Seite: Muttermilch ist das Beste! Und auf der nächsten: Aber ab dem 4. Monat reichts nicht mehr!!!! Nehmen Sie also XXX mit ABbildung...
  • StineStine

    338

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huetchen schrieb:
    Was ich aber eigentlich mit meinen Bedenken gegen solche Aussprüche wie von Frau Hermann sagen möchte ist, dass dadurch noch mehr Druck auf die Frauen ausgeübt wird. Damit wird das Stillen nicht einfacher! Und wie fühlen sich erst die Frauen, die aus irgendwelchen Gründen nicht stillen konnten? :shock:

    Aber wenn Du es mal nüchtern betrachtest, wird doch auf jede Frau mit Baby massig Druck ausgeübt. Druck von der Milchnahrungsindustrie, die suggeriert, daß Muttermilch alleine schnell nicht mehr reicht, daß die Kinder Milchbrei ABC und Folgemilch XYZ brauchen, um wirklich gut versorgt zu sein, Druck von den besorgten Großmüttern, die (oft) keinen Schimmer haben vom Stillen und Angst haben, das arme Enkelkind verhungere bald, Druck von Bekannten, die bei jedem kleinsten Vorfall, der vom "Idealbild" der perfekten Stillbeziehung (inkl. 4-Stunden-durchschlaf-Baby) abweicht gleich massig mit Sprüchen der Art "na dann reicht ihm die Milch wohl nicht mehr", "na dann will sie wohl nicht mehr Stillen" um sich werfen, Druck sogar oft von völlig fehlinformierten Kinderärzten (wir haben hier in der Umgebung zwei erfahrene Kinderärzte mit tollem Ruf die den Müttern tatsächlich erzählen, sie müßten die Kinder mit 6 Monaten abstillen, da sie sie sonst mit den Schadstoffen in der MuMi vergiften).

    Darf man da nicht auch mal klipp und klar sagen, daß eine erhebliche Zahl von Babys in Deutschland nicht oder nicht lange gestillt wird einfach weil die Mütter falsch informiert sind/werden??? Sicher sind das lange nicht alle, ich kenne genügend, wo das Stillen nicht die Lösung war und Mutter und Kind nie glücklich mit einer längeren Stillbeziehung geworden wären. Ich kenne aber genauso eine Menge von Kindern und Müttern, die meiner Meinung nach sehr von einer (längerfristigen) Stillbeziehung hätten profitieren können, wenn sie nicht unter Druck gesetzt worden wären, diese aufzugeben und zur Flasche zu greifen. Und das liegt meiner Meinung nach eben genau daran, daß unsere Stillkultur im Eimer ist und sich keiner so recht traut, das offen auszusprechen, um die Mütter nicht unter Druck zu setzen.

    Und wo nur Druck von einer Seite ist, da ist der Ausgang der Angelegenheit nun mal eben vorprogrammiert :neutral: .
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich muss hier noch einmal die stillfreundlichen Kliniken anbringen. Eine kurze Recherche auf dem Netz hat mir gezeigt, dass es NUR 18 stillfreundliche Krankenhäuser gibt in Deutschland. Stimmt das :?: :?: :shock:
    Würde es nicht hier beginnen? Sollte nicht erstmal das Pflegepersonal geschult werden, damit sie ihr Wissen an die Frauen weitergeben können?

    Ich würde mal vorschlagen, auf dieser Seite auf diesem Forum bekannt zu machen, dass es solche Häuser gibt und somit stillfreudige Frauen darauf zu sensibilisieren. Wenn die Nachfrage nach solchen Kliniken steigt, werden sich die Verantwortlichen der Krankenhäuser überlegen, ob sie nicht auch dazugehören wollen...

    Wie es in Deutschland ist, weiss ich nicht. In der Schweiz ist der Wochenbett"markt" stark umworben und die Spitäler schenken sich nichts. So ist eigentlich fast jede Klinik mit Wochebett stillfreundlich.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja Regula,

    es stimmt leider, dass wir in D nur 18 (bis vor kurzem war es noch eins weinger) stillfreundliche Kliniken haben. :sad: :traurig04:

    :byebye01:

    Gisela
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich werde daran denken, und bei der Renovierung der Homepage diese Häuser berücksichtigen.
  • dorifranzdorifranz

    360

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Manchmal will es halt mit dem Stillen nicht klappen, aus verschiedensten Gruenden. Wenn man da als Mutter stillgewillt ist, es aber aus verstaendlichen Gruenden nicht schafft, dann ist das sehr bitter. Leider hat frau kaum Platz in unserer Gesellschaft damit fertig zu werden, oder darueber zu reden, auch weil die Stillkultur kaputt ist. Wenn Stillen sehr wichtig waere, dann haette man auch mehr Verstaendnis fuer Frauen, bei denen das Stillen nicht hingehauen hat und wuerde ihnen mehr den Ruecken staerken. Anstatt diesen Frauen emotional beizustehen gibt es meistens den Spruch, aber Kunstmilch ist doch auch sehr gut.... Was frau dabei empfindet, das interessiert nicht viele.

    Wenn es mit dem Stillen nicht klappen will, dann ist das schon ein grosses Problem, weil Muetter dann oft das Gefuehl von Ohnmacht haben weil sie ihr Kind nicht *selbst ernaehren* koennen. Dieses Gefuehl kann (muss aber nicht) die Beziehung zum Kind beeintraechtigen. Es waere wuenschenswert, dass unsere Gesellschaft diesen Aspekt mehr in Betracht zieht und es als wirkliches Problem ansieht.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber wenn es mehr Hilfe und Unterstützung im Umfeld gäbe, würden vielleicht weniger Frauen früh abstillen. Und das fängt schon im Kh an.
    Der Druck, der von der Werbung ausgeht, wird ja auch hingenommen und selten hinterfragt. Frauen, die länger stillen, werden als Exoten angesehen. Flasche geben in der Öffentlickeit ist kein Problem, stillen schon.
    Das frühe Abstillen hat nur selten etwas mit mangelnder Milch oder Operationen zu tun, sondern mehr mit den Umständen. Die eigene Erwartungshaltung z.B....also alles perfekt machen zu wollen, oder fehlende Hilfe vom Partner, in der Familie oder auch manchen Hebammen.
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn ich höre, dass eine Frau stillen möchte aber dann in der Klinik bereits nach drei Tagen die Flasche gegeben wird, da stellen sich mir nicht nur die Nackenhaare auf... :???: So gesehen ist es eigentlich Zufall und Glück, wenn es Frauen gibt, die längere Zeit stillen können.
  • StineStine

    338

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Flasche geben in der Öffentlickeit ist kein Problem, stillen schon.

    Ist das eigentlich wirklich so? Da würde mich schon mal interessieren, was andere hier so für Erfahrungen gemacht haben, denn daß Stillen nicht in die Öffentlichkeit gehört höre ich immer nur von "besorgten" Verwandten, in der Praxis hat sich noch nie jemand bei mir beklagt (ich bezweifele ja auch, daß es überhaupt viele merken).

    Daß Frauen, die länger Stillen, hierzulande Exoten sind, ist allerdings schon wahr. Andererseits kommt das Thema bei größeren Kindern auch kaum noch auf, so daß es auch wieder egal ist (und ab und zu mal "anders als die anderen" zu sein kann ja auch nicht schaden :lol: ).

    Schöne Grüße, Stine & Wiebke (knapp 17 Monate, die gerade erst Samstag beim Möbelkauf gestillt haben, nachdem Wiebke dumm hingefallen war, und alle schienen froh, daß das Kind schnell aufgehört hat zu weinen :lol: )
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    es liegt an der eigeninitiative von den frauen sich zu informieren
    und sich gegen die 0815 vorgangsweisen zu wehren und ihre wünsche mit nachdruck versuchen umzusetzen
    argumente sammeln warum sie stillkontraproduktive maßnahmen im krankenhaus ablehnen :!:
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das stimmt zu einem gewissen Punkt yeshe - Aber dann kommt es auch drauf an, woher du deine Informationen beziehst und schlussendlich, wenn du dann im Wochenbett liegst und zum Beispiel (so wie ich) mit Schmerzmitteln vollgedröhnt bist, dann hast du nicht die Kraft alles nachzufragen und deinen Kopf durchzusetzen. Da bist du froh, wenn die Schwestern und Hebammen für dich denken ;)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    2mal darfst du raten von wo die infos herstammen :biggrin:
  • RantiRanti

    330

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab mir eigentlich bisher kaum nen Kopf darum gemacht, was andere denken wenn ich in der Öffentlichkeit stille. Anfangs hab ich mich mir noch die Mühe gemacht wenn wir unterwegs waren zu fragen ob es ok ist wenn ich hier stille, oder wo ich in Ruhe stillen könnte. Inzwischen ist mir das auch zu viel aufwand und ich such mir einfach den nächstbesten einigermaßen bequemen Platz wo ich mich hinsetzen kann. Auch habe ich den Eindruck, das es inzwischen wieder mehr geworden sind, die in einem Cafe oder so stillen. Aber kann sein, das ich mir das nur einbilde.
    Ich denke, das jeder der sich traut (und es ist nun mal nicht Jederfraus Sache) sich einfach irgendwo hinzusetzen und zu stillen anderen Mut macht das auch zu tun (womit man seine gute Tat für den Tag schon erledigt hätte ;-) ) Manche machen sich das auch selber schwer, weil sie selbs nicht natürlich damit umgehen. Je selbsverständlicher es für eine Mutter selbst ist, desto positiver nimmt es auch die Umgebung auf, bzw. merkt es nicht einmal)
    Wobei mir eine kleine Geschichte einfällt. Wir waren dieses Jahr im Zoo. Gerade als wir im Affenhaus waren bekam die Kleine hunger. Also hab ich mir den nächstbesten Platz gesucht wo ich mich hinsetzen kann und hab gestillt. Keine Minute später stand eine ganze Kindergartengruppe um mich rum und hat mit offenem Mund zugeschaut. Ich hab in Ruhe weitergestillt und nur gesagt man sollte nen Zaun um mich rumbauen und tägliche Fütterungszeiten anschreiben :lol: Ich glaube es war einfach interesant für die Kinder, und weil es eben noch Kinder waren hatte ich auch kein Problem das sie genau zugeschaut haben. Vielleicht war es ja wenigstens für 1 oder 2 ein einprägsames Erlebnis von dem sie später irgendwie profitieren können.
  • dorifranzdorifranz

    360

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Stimmt natuerlich, das Umfeld spielt eine sehr wichtige Rolle. Ohne Zuspruch ist das Flaeschchen beim kleinsten Problem schnell zur Hand, weil "es ja dann so aussieht als wolle frau sein Kind verhungern lassen". Also Druck pur.

    Es gibt aber auch wirklich extreme Faelle (gluecklicherweise eher selten), wie z.B. Babies, die die Brust partout nicht wollen (ich kenne so einen Fall). Wo sich dann die Mutter nach 1 Monat abpumpen fragt, ob sie so weitermachen moechte... Und das obwohl die Mama noch schwanger eine Stillgruppe besucht hat und voll motiviert war das Baby voll zu stillen (und der Papa war auch im Stillgruppentreffen dabei). Also a priori optimales Umfeld. Um solche Faelle muss man sich halt auch kuemmern.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    yeshe.dolma schrieb:
    es liegt an der eigeninitiative von den frauen sich zu informieren
    und sich gegen die 0815 vorgangsweisen zu wehren und ihre wünsche mit nachdruck versuchen umzusetzen
    argumente sammeln warum sie stillkontraproduktive maßnahmen im krankenhaus ablehnen :!:
    :roll: Tja, das hat bei mir leider nichts genutzt. Es kommt immer auf die Umstände an, Yeshe. Ich war super informiert und wollte unbedingt stillen. Und dann bekam ich nach 13h einen KS, die Kleine wurde mir zu spät angelegt, zugefüttert und war auch noch trinkfaul, verschlief Mahlzeiten. Niemals hätte ich mit sooo vielen Problemen gerechnet. Ich habe gekämpft, aber jeder behauptete was anderes. :sad: Erst als ich zu Hause war und mit meiner Hebamme alleine das Problem angehen konnte, hat es geklappt. Allerdings erst nach 2 Tagen Stillpause. Und der Druck, der auf mir lastete war enorm. Ich habe geheult und mein Kind wollte nicht trinken. :shock:

    Was den Druck von der Werbung, KiÄ und ähnlichem betrifft, habt ihr natürlich recht. Da bin ich von mir ausgegangen, denn unter normalen Umständen höre ich nur auf meinen Instinkt. Niemals würde ich blind der Werbung oder einem Halbgott in weiss vertrauen. :grin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich sag ja, es beginnt schon im KH...leider....
  • Kayleigh119Kayleigh119

    3,579

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke ganz wichtig ist es, wenn man stillen möchte, dass man eine Hebamme hat die voll und ganz hinter dem Stillen steht. Weil diese Hebamme in den ersten Tagen, wenn es Probleme gibt, immer da ist.
    Soetwas kann man im Vorfeld bei einem persönlichen Gespräch abklären.

    Ich hatte "Gott-sei-dank" so eine Hebamme. Sie meinte bei unserem ersten Treffen zu mir "Jede Frau kann stillen und wenn man es wirklich will, klappt es auch"

    Anfangs hatte ich auch ziemliche Probleme, ständig Milchstau, Konnte nur mit Hütchen stillen und Nino trank fast eine Stunde. Meine Nerven lagen blank und meine Brust war wund.
    Aber ich wollte stillen ! Deshalb hielt ich durch und jeden Tag kam meine Hebamme, ich konnte sie auch immer anrufen.
    Eigentlich wollte ich nur bis zum 4. Monat stillen.Aber jetzt weiss ich, dass ich später parallel zum Brei sicher auch noch stillen werde. Weil es einfach schön ist, und gut fürs Kind.
  • YasminYasmin

    3,093

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich will mal ein Bsp. bringen wie weit das "nicht-gestillt worden sein" gehen kann ohne das man davon weiß :roll:
    Meine Mutter hatte selber eine ganz furchtbare Mutter die mich gehasst hat (kam bei einer Familienaufstellung zu Tage!), weil ich ihr die Tochter noch mehr wegnahm als mein Vater es eh schon getan hat :???:
    Nun denn, dieser Stress führte dazu das meine Mutter nach 14 Tagen keine Milch mehr hatte :sad:
    Mit 24 bin ich dann, weil ich mal Lust hatte, in Therapie gegangen. Die Therapeutin hat auch mit Körperarbeit gearbeitet. Das ist eine Methode um an Dinge heranzukommen für die man keine Worte hat, also auch Verletzungen aus der Säuglingszeit.
    Oh man kann ich nur sagen........was da hoch kam und wie ich geweint hab als ich gefühlt hab das ich nicht mehr an die Brust kann :cry: Da war soviel Verletzung für die ich nach wie vor keine Worte habe, weil sie aus einer Zeit stammt in der ich auch keine Worte hatte :cry:

    Ich will damit auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen machen, wenn jemand nicht stillen kann, oder früh abstillen muss (wer mich kennt weiß das ich auch leider nur 3 Monate gestillt hab :sad: ) :!: Ich will nur vor Augen führen was ein bewußtes "ich geb auf" verursachen kann. Meine Therapeutin meinte es wär besser gewesen ich hätte gar nicht erst die Brust bekommen :???:
    Also, wenn möglich haltet durch ;-)

    P.S. ich hab keine Süchte (hab aber mal geraucht), hab doch so einige Beziehungen hinter mir- testen sollte man doch wohl dürfen ;-) und ich finde ich bin ansonsten ganz gut gelungen :lol:
  • quandelequandele

    1,868

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich gehöre wohl mit Max auch zu den Müttern, denen das Stillen von der Natur nicht so sehr leicht gemacht wurden und das, obwohl ich gut informiert war, super positiv eingestellt und obwohl die Bedingungen wohl nahezu ideal waren (Geburtshaus-Geburt, direkt anlegen, gute Betreuung durch die Hebamme). Dennoch habe ich am Anfang viel geweint - er wollte nicht trinken, konnte nicht greifen,...

    Ich bin froh, dass wir das durchgestanden haben und zwar nicht wegen eines schlechten Gewissens, sondern weil ich es für mich schaffen wollte. Obwohl ich wohl auch alles mitgenommen ahbe, was es an Wundsein und Milchstau und Brustentzündung so gibt, stellt das Stillen einfach eine Beziehung zu meinem Kind dar, die ich nicht missen möchte und bei der ich immer wiedre das Gefühl habe, dass er durch das Stillen "stark für die Welt" wird, Liebe pur einnimmt.

    Ich glaube, meine Umwelt hat weniger Probleme damit, wenn ich stille, als ich sie noch habe - obwohl ich dran arbeite. Schön fand ich meine Erfahrung, die ich letztes Wochenende bei der Babymassage machen konnten, wo außer uns noch drei Paare mit ihren Babys waren. Dort wurde ganz einfach gestillt und als ich währed dessen nach einem Tuch angelte, gab mir der Mann meiner Nachbarin das Gewünschte - ganz unkompliziert.

    Übrigens - meist hört man ja, man solle dem Kind doch etwas "ordentliches" geben, es könne ja von Mumi nicht satt werden. Jetzt wurde ich mit der anderen Meinung konfrontiert - das sei doch nicht normal, ich habe Max ja permanent an der Brust, man füttert doch nur alle 4 Stunden :roll: Wie schön, dass das meist von Leuten kommt, die noch nie Kinder hatten :shock:
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Etwas in dem Bericht hat mich extrem berührt, und zwar, wie die Grosskonzerne mit der Unwissenheit der Leute in Drittweltländern umgehen. Dazu habe ich noch ein Bild gefunden. Ich weiss nicht, ob ich das hier posten darf, falls nicht, fühlt euch frei es zu entfernen.
    ibfan.jpg

    Ich habe noch einen Link dazu, der darüber informiert, wie Nestlé und Co die ganzen Bestimmungen clever umgehen und in den ärmsten Ländern Geld machen. Ich habe mir das jetzt durchgelesen und bin zum Schluss gekommen, diese Firmen zumindest was Säuglingsnahrung angeht so gut wie möglich zu boykottieren. Leider ist das in anderen Bereichen die zum Beispiel Nestlé noch unter sich hat, fast nicht möglich, da die ganzen Verknüpfungen mit Tochterfirmen etc. so unübersichtlich sind.
    Für mich sind solche Berichte allerdings ein Grund mehr bis zum sechsten Monat voll zu stillen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :cry:

    Schickst du mir bitte den Link per PN?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das steht alles unter dem Link oben auch.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da hätte ich ja auch von selbst drauf kommen können... :oops: :fies02:
  • dorifranzdorifranz

    360

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nachdem ich das Bild gesehen habe, das Regula gepostet hat ist mir richtig schlecht. Ich glaube das werde ich den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf bringen. Mir stehen die Traenen in den Augen.

    Sehr traurige Guesse,
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo.
    Meine Tochter kam 5 Wochen zu früh zur Welt und wurde mir erst 4 Stunden später angelegt. Zu Anfang ging das mit dem Stillen auch ganz gut, ausser das sie immer einschlief und es dadurch etwas länger dauerte :smile: Nach ca. 3 Wochen aber fing es an das sie so wie es schien nicht mehr satt wurde. Meine Mutter bedrängte mich dem Kind doch endlich "richtige" Nahrung in Form von Säuglingsmilch zu geben. Leider hat meine Kinderärztin in das gleiche Horn getutet und ich hab aus Angst das mein Kind verhungert genau das getan. Heute bereue ich das ich mich so hab verunsichern lassen, obwohl meine Maus (inzwischen 3 Jahre alt) sehr gut gediehen ist.
    Ich bin jetzt in der 20. SSWoche und weiss schon genau das ich dieses mal auf jeden Fall weiter stillen werde wenn es auch mal Probleme gibt.
  • eritasiaeritasia

    180

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das ist total traurig. in den meisten kliniken werden die frauen so verunsichert, dass die stillbeziehung von anfang an gestört ist oder die frauen gleich aufgeben. meine erste entbindung hatte ich im krankenhaus, und wenn ich nicht so fixiert auf´s stillen gewesen wäre und weniger wissen gehabt hätte, wäre mein sohn als flaschenkind groß geworden. neben dem ganzen mist, den ich da zu hören bekam, haben sie ihm auch noch trotz verbotes!!! meinerseits eine glucoseflasche!! geben, was dann zur saugverwirrung geführt hat und ich mußte 10 tage kämpfen, bis es an der brust geklappt hat (im kreissaal hat er es nämlich noch gekonnt).

    unterhaltet euch mal mit hebammenschülerinnen, was die zum teil für geschichten erzählen können, was alles den frisch gebackenen müttern erzählt wird über´s stillen, da muß sich echt keiner wundern, das bei uns so wenige stillen :???:

    hinzu kommt eben noch meist stillfeindliche umgebung von müttern/ schwiegermüttern, die nach 6 wochen fragen, wann das baby denn was "richtiges" kriegt....

    meine schwiegermutter meinte kürzlich, weil meine tochter so schnell wächst, sollte ich sie auf "diät" setzen :lol:

    lg

    daniela
  • ElaineElaine

    136

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich denke, die Krankenhäuser sind zu einem guten Teil Schuld!
    Wenn sie die normalen Geburten in normale Umgebung an Hebammen abgeben würden wäre schon mal viel getan!

    Ich kenne da auch einen netten Fall, die Arbeitkollegin meiner Mutter hat recht spät, mit 40 noch ein Kind bekommen. Ihr Mann ist tragischer Weise während der Schwangerschaft verstorben und sie stand ganz alleine da (das hätte ich glaube ich nicht überstanden).
    Sie entschied sich deshalb oder unter diesem Vorwand für einen Kaiserschnitt, außerdem waren alle (außer meiner Mutter) das diese adipöse Frau ein riesen Kind bekommen wird.
    Naja, letztendlich würde ein unreifes, 48cm großes und keine 3kg schweres Kind viel zu früh geholt.
    Erst mal sah sie ihr Baby 14 Stunden nicht, es lag im Säuglingszimmer.
    Dann hatte sie natürlich keine Milch und bekam nach 2 Tagen Abstilltabletten (Wozu auch immer man die braucht, wenn man keine Milch hat!)
    Anschließend würde das 2 Tage alte Baby mit Industrienahrung gefüttert, die es ganz natürlich gleich wieder erbrach.
    Darauf hin wurde die kleine in die Kinderklinik gebracht und bekam eine Magensonde, was ein wundervoller Start ins Leben!
    Diese ganzen Amßnahmen waren zwar die Idee der Mutter, aber meiner Meinung nach müsste sich ein Krankhaus bei so was doch weigern!

    Aber sie haben halt viel Geld an den beiden Privatpatientinnen verdient!


    Was mir bei dem Bericht aufgefallen ist, ist dass der JUNGE gestillt wurde, das MÄDCHEN die zweitklassige Nahrung bekommen hat!
    Weder umgekehrt, noch halb und halb, was evt, auch beiden das Überleben hätte sichern können!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dazu gibt es Zahlen. 90% der Frauen beginnen mit stillen nach der Geburt. Bei der Entlassung nur noch an die 80%.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Als ich jetzt mit Giuliana im Krankenhaus lag hab ich auch fest gestellt das 1 von 5 Müttern das Stillen noch im Krankenhaus wieder aufgehört haben. Und das obwohl wir dort wirklich Hilfe beim Stillen bekommen hatten...
  • JacobJacob

    85

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jetzt schreib ich doch auch noch was dazu...nachdem ich mich vor kurzem wieder furchtbar aufgeregt hab....
    Mein Kleiner ist jetzt 6 Monate und 8 Tage alt und ich stille voll ( Versuche mit Brei vor ein paar Tagen hat er nicht so toleriert...)
    Wenn mein Mann und auch seine Mutter ( die auch gestillt hat, 8 Wochen lang, dann abends Brei, da es hieß, MumI alleine reiche nicht...) genauso drauf wären wie meine Mutter bei dem Thema- ich weiß nicht, ob ich das so durchgehalten hätte ! Mittlerweile ist es kein Problem mehr, es klappt alles Bestens und wir werden auf alle Fälle weiterstillen...
    Meine Mutter wollte stillen , in den 70ern, hatte aber keine Unterstützung. Und wie stark der Wunsch war ? Weiß nicht.
    Jedenfalls hatte sie bei meiner Schwester gleich eine Mastitis- abgestillt. Ich hab Blut gespuckt und es hieß , ich würde sie beißen und dürfe doch kein Blut erwischen- abgestillt. Bei meinem Bruder gar nicht mehr versucht.
    Dafür hat sie mich jetzt von Anfang an mißtrauisch ( vielleicht auch eifersüchtig ? ) beäugt.
    Die ganze Zeit die Frage, wann er denn endlich Brei bekomme- dann vor ein paar Tagen, zum Breiversuch : ah, jetzt bekommt er endlich was Richtiges zum Essen!!!
    Und jetzt, nach unserem eingestellten Brei- Versuch, muß ich mich vor ihr und der Kinderärztin rechtfertigen, daß er noch nichts anderes als MuMI bekommt- die KiÄ wollte ja schon zur U3- da war Jacob gerade 4 Wochen alt und hatte über 1 Kilo zugenommen !- mit uns übers Zufüttern reden !!
    Neulich kam von meiner Mutter der Vorwurf, ich würde Jacob , bekäme er keinen "Schoppen" ( also eine Saugflasche mit Milch, im Fall meiner Mutter Kauf- Milch ), die schönsten Kindheitserinnerungen vorenthalten !!! Ich sei immer so glücklich mit der Flasche gewesen !!!
    Wir bekamen ja mit 3 Monaten Karottenbrei und jahrelang noch "Schoppen"....
    Klar, an was anderes hat er natürlich keine schönen Erinnerungen :flaming01: :flaming01: :flaming01: !!!!!
    Ich will den Brei , wenn er abends denn mal kommt, mit MuMI versuchen- meine Mutter: ja, wie lange willst Du denn noch die Produktion anheizen, Du mußt doch bald mal Abstillen, sonst hängt er Dir, wie eklig, mit 6 Jahren noch an der Brust ! :flaming01: :flaming01: :flaming01:
    Dann sagte sie noch, den Grießbrei kann man doch wohl mit Kuhmilch machen- ich sagte, man solle im ersten LJ, soweit ich weiß, keine Kuhmilch geben, ist ja auch so allergen- und sie: Sabine, dein Sohn ist ein halbes Jahr alt und gesund und nicht aus Zucker, behandel ihn doch mal normal !!!
    :flaming01: :flaming01: :flaming01:
    Aber das Beste überhaupt waren die " Kindheitserinnerungen ", die schönen, die Jacob so natürlich fehlen ....
    ich bin machmal sooo stinkwütend...nicht nur Ernährungsfragen, auch sonst...
    z.B. seit seiner Geburt, daß er mich manipuliere, daß ich ihn einfach mal liegen und schreien lassen solle- sie hätte uns, wenn wir zu sehr genervt und geschrieen hätten, ins Kinderzimmer gelegt und die Tür zugemacht.
    Klar, daran hab ich heute ja auch so schöne Kindheitserinnerungen!!!
    Bin froh, daß ich dann Jacob gegenüber immer nach Instinkt gehandelt hab, und der sagt nie, lass ihn allein...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe das Buch auch gelesen und ich finde es Klasse, was Frau Hermann da geschrieben hat!!!!!
    Hut ab!!!! Dieses Buch sollten alle werdenden Mamis in die Hand gedrückt bekommen!!!!!!!!!!

    Was die Industrie da verzapft, das müsste richtig ÖFFENTLICH gemacht werden!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Ich habe schon meinen Kinderarzt darauf angesprochen die Pröbchen mit Milch -Nahrung zu entfernen!!!!!!!!1
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und, sind sie noch da?
  • Fantasia78Fantasia78

    1,356

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe meiner Mutter in meiner Schwangerschaft das "Stillbuch" von Hannah Lothrop zum lesen gegeben. Ich wollte einfach jemanden, den ich fragen kann, falls mal was nicht klappt.
    Meine Mutter hat mich nicht gestillt, ich kam per Kaiserschnitt, sie hat mich erst Stunden später das erste mal gesehen, sie bekam mich nur zu bestimmten Zeiten gebracht und musste vor dem Stillen ihre Brust mit Desinfektionsmittel abreiben....kein Wunder! :cry:
    Sie wurde nach der Lektüre zu einer richtigen "Stillverfechterin" die während meiner Schwangerschaft, wenn das Thema darauf kam, jedem erzählt hat, wie toll stillen ist!
    Ich bin richtig stolz auf sie!!!:knutsch01:
    Ich denke, die Lektüre dieses Buches hat mehr bei ihr erreicht, als wenn ich ihr irgedwas erzählt hätte über das Stillen!
    Von ihr muss ich mir auch nix anhören über das Thema!
    Aber dafür eigentlich sonst von fast jedem: Ob ich noch genug Milch habe, Ob ich ihm jetzt endlich mal was "Richtiges" gebe, Dass das ja fast ein Wunder ist, dass er von dem "Zeug" satt wird.....
    Ehrlich gesagt kann ich nicht verstehen, welche Verwunderung das immer auslöst! Ich meine, mit einem halbwegs gesunden Menschenverstand muss man doch darauf kommen, dass bevor die "künstliche" Nahrung "erfunden" wurde, jedes Kind ganz normal gestillt wurde, sonst wäre die Menschheit schon längst ausgestorben! Was haben denn die Leute vor Alete und Milupa gemacht???? Aber selbst dieses Argument gilt nicht!!!!
    Sogar von der Uroma meines Mannes, die ihre Kinder lange gestillt hat musste ich mir anhören, dass mein Sohn mich ja jetzt schon im Griff hat (mit damals 3 Wochen) weil ich ihn nach Bedarf stille und ihn nicht 4 Stunden warten lasse! :shock:
    Ich finde, man sollte wirklich allgemein viel mehr darüber reden, wie wichtig Stillen ist und wie lange man doch tatsächlich stillen kann, denn auch wenn eine Mutter informiert ist, macht diese ständige Fragerei von außen total mürbe und verunsichert einen doch immer wieder!

    Ich wurde auch im Krankenhaus total verrückt gemacht, weil mein Sohn angeblich viel zu viel abgenommen hatte, mir wurde geraten, ihm zuzufüttern (wogegen ich mich vehemend gewehrt habe) und eine Nacht haben sie so einen Druck auf mich ausgeübt, dass ich zugelassen habe, dass die Schwester ihm Wasser gegeben hat.... Am Entlassungstag kam dann heraus, dass die Schwestern sich verwogen hatten!:cry:
    Das Krankenhaus kann also noch so "stillfreundlich" sein, und noch so viele tolle Broschüren ausliegen haben, wenn ne doofe Schwester da ist und einem in nem schwachen Augenblick erwischt.....:flaming01:

    Naja, das wollte ich jetzt mal loswerden!
  • AnisAnis

    184

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich musste mein 5Monate altes vollgestilltes Kind mal in einer überdachten Einkaufpassage stillen. Draußen regnete es in Strömen, ein unerwarteter Regen nach einem Schönwettertag. Wir waren an diesem überdachten Ort festgenagelt. Also suchte ich mir einen Platz, der wenig frequentiert war, damit keiner Anstoß nehmen konnte. Ich fand ihn auf einer zweistufigen Treppe im oberen Stock. Niemand kam in dieser Zeit da oben vorbei außer einem Wachmann von einem privaten Wachdienst, der mich und meinen Freund von weitem als Herumlungerer identifiziert zu haben glaubte. Der meinte dann auch, dass man "sowas" im Schlafzimmer macht (man denke nur an die Broschüren, auf denen Mütter im Frottemantel und nackte Säuglinge abgebildet sind). Der blöde Mann ließ die Sache nicht auf sich beruhen, sondern verlangte von meinem Freund, dass der sich entferne, weil er ja schließlich keinen Grund hätte, da zu sitzen, wo sitzen sowieso verboten war (im unteren Geschoss gab es wenige Bänke, aber wie gesagt, da hätte ich mich neben Leute setzen müssen, die sich dann vielleicht mindestens genauso provoziert gefühlt hätten wie dieser Wachmann). Mein Freund und ich wollten dann beide weg - die Kleine hatte zumindest fürs Erste ausreichend getrunken - und der Wachmann beschimpfte uns. Mein Freund zeigte ihm seine Verachtung und spuckte vor ihm auf den Boden (ich weiß, sowas macht man nicht, aber die Situation war echt fies) Daraufhin landete das Funkgerät des Wachmanns im Gesicht meines Freundes. Er blutete schrecklich - eine Platzwunde an der Schläfe, die genäht werden musste. Mein Freund hatte als Reaktion auf diesen Schlag dem Wachmannn lediglich das Funkgerät entrissen und voller Wut weggeschmissen. Im ersten Schock sind wir nach Hause, mein Freund wieder zurück zu einem Arzt. Das ganze hatte natürlich ein Nachspiel bei der Polizei. Ich wurde als Zeuge vernommen und der Polizist fragte mich ernsthaft, warum ich mit dem 5 Monate alten Säugling nicht bis nach Hause (wir wohnten [bei schönem Wetter betrachtet] nicht allzuweit vom Ort des Dramas entfernt) gegangen sei. Mein Grund, da auf einer Treppe zu sitzen und zu stillen wurde wirklich von allen Seiten geprüft und hinterfragt.

    Im Zweifelsfall ist Stillen alles andere als normal, auch wenn viele Frauen hier gute Erfahrungen mit dem Stillen im öffentlichen Raum gemacht haben. Schon allein die Formulierung "Stillen in der Öffentlichkeit" finde ich zum Schreien. Sie suggeriert so ein zur Schau stellen, Stillen für die Öffentlichkeit, dass es auch jeder sieht, obwohl das ja nicht gemeint sein kann, zumindest nicht von den stillenden Müttern.

    In meiner ersten Schwangerschaft kam von vielen Seiten die skeptische Frage: willst du stillen? Ich habe sie stets mit einem vorsichtigen "wenn alles klappt" beantwortet. Im Nachhinein finde ich es mehr als traurig, dass es damals keine einzige Frau gab, die mir Mut zum Stillen gemacht hätte. Ich musste mit meinen 21 Jahren Stärke gegen "erfahrene Mütter" zeigen, die alles nur aus so einer Na-ich-weiß-ja-nicht-ob-das-jetzt-richtig-ist-Perspektive betrachteten und mir auf ein überzeugtes "Klar, werde ich stillen!" geantwortet hätten, "Nun warts erst mal ab!" Mein großes Glück war eine Hebamme, die mich all die Tage nach der ambulanten Geburt unterstützte. Sie hat meinen Wunsch zu stillen ernst genommen und mich durch die erste schwere Zeit mit blutigen Brustwarzen mit dem Motto "anlegen, anlegen, anlegen" geschickt, hat meinen Milstau und das hohe Fieber behandelt und mich, als es mir so schlecht ging gefragt "Willst du oder willst du nicht?", so dass ich ohne Wenn und Aber eine Antwort geben musste, die dann auch nicht mehr von ihr in Frage gestellt wurde.

    Die Stillbeziehung zu meinem zweiten Kind wurde in gar keiner Weise von solchen Anfangsschwierigkeiten begleitet, obwohl vier Jahre zwischen den beiden Kindern liegen und die Brust zwei lange Jahre Pause gehabt hatte. Damals bedurfte es auch nur des Zuspruchs der Hebamme, als ich ihr von meinen Ängsten erzählte, wieder einen Milchstau in den ersten 10 Tagen zu bekommen. ...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also das muss ich erstmal verdauen... :shock: Und was ist mit dem Wachmann geworden?
  • AnisAnis

    184

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also das muss ich erstmal verdauen... :shock: Und was ist mit dem Wachmann geworden?

    Der wurde wohl entlassen. Jedenfalls hatte man die Wachdienstfirma eines Tages ganz ausgewechselt, weil noch mehr Zwischenfälle bekannt geworden sind, wo Gruppen Jugendlicher als Herumlungerer aus der Passage geschmissen worden sind, bei denen das einfach nicht gerechtfertigt war.

    Ich war noch lange von dem Erlebnis derart negativ beeindruckt, dass ich kaum Nerven hatte, um Anzeige zu erstatten. So haben wir uns dann bei dem Versuch auch erstmal von einem Polizisten abwimmeln lassen, der meinte, dass so ein Fall Aufgabe eines Schiedsgerichts sei. Schließlich kam der Wachmann uns mit einer Anzeige wegen des kaputten Funkgeräts zuvor. Wir nahmen einen Anwalt, der uns von einer Anzeige abriet, weil mein Freund doch gespuckt hätte. So reagierten wir nur. Bis dann bei so einem Täter-Opfer-Ausgleichsverfahren festgestellt wurde,dass der Wachmann erhebliche Schuld an dem Vorfall trug und mein Freund, der bis dahin vom Wachmann als Täter hingestellt worden war, Opfer des Wachmanns war. Nur hat er nie zugegeben, meinen Freund geschlagen zu haben. Das Verfahren wurde schließlich eingestellt.

    Entschuldige - die Antwort musste leider off-topic ausfallen - du kannst sie ja löschen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, ich habe ja danach gefragt, und bin noch immer etwas fassungslos.
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,


    Ich habe eine sehr gute Freundin in England, die ebenfalls grade versucht schwanger zu werden. Wir haben bisher noch nicht so viel ausgetauscht über das Thema, wie es "danach" werden soll, weil wir uns nicht gegenseitig mit dem Thema verrückt machen wollen (sie probiert schon fast genauso lange wie ich). Ganz am Anfang hatte ich mal erwähnt, das ich Stillen möchte und sie schien da skeptisch zu sein, weil sie wohl gehört hätte, das würde schmerzen. Ich hab das dann nicht weiter aufgegriffen, aber ich kenne sie ganz gut und ich bin mir sicher es ist einfach eine Frage der Information...

    Lange Rede kurzer Sinn...

    Auf der Suche nach einer ähnlich tollen Seite wie hier, wo man eine Reihe von guten Informationen zu dem Thema bekommt (es selbst übersetzen wäre dann mein nächster Schritt gewesen)... habe ich aus Spaß mal auf die Hipp Seite geschaut.

    Ich weiß ja, wie die Meinung von vielen hier über Hipp und Co ist, aber ich muss sagen... ich sitze hier und staune!


    Hat mal jemand auf die englische Hipp Seite geguckt? :shock: Das ist echt unglaublich.

    Da gibt es ein 3 Bildschirmseiten langes "Breastfeeding"-FAQ, in dem so ziemlich genau das steht, was wir hier alle im Forum nachlesen können. (Nicht ganz so ausführlich okay, aber im Grunde alle wichtigen Eckdaten.)
    Ganz oben in fett und rosa Buchstaben steht das Vollstillen bis einschließlich des 6. Monats emfohlen wird!

    Es kommt noch besser: Wenn man auf das FAQ für Fläschchen Nahrung gehen will, dann kommt erst nochmal ein ausdrücklicher Hinweis, das Stillen das Beste für das Kind ist und das man Ersatzmilch mit dem Arzt, etc. absprechen sollte, falls man nicht stillen kann oder möchte! :eek:

    Bei der Flaschenmilch steht dann auch, das man die "Infant Milk" (Ich nehme an das ist die PRE) bis mindestens zum 6. Monat, aber ruhig auch ein ganzes Jahr geben kann...


    Und so weiter und so weiter.

    Dagegen ist die deutsche Seite einfach nur lächerlich! Da wird man förmlich "hinten herum" davon überzeugt, das Flaschennahrung mindestens genauso gut ist wie Stillen, und sobald Probleme auftreten vielleicht sogar besser. (Zumindest mein Eindruck, wenn ich die paar Zeilen Text da lese.)


    Das nur mal so als mein Beitrag zum "Unsere Stillkultur ist kaputt"... hätte ich das grade nicht mit eigenen Augen gesehen, ich hätte es ja echt nicht geglaubt... :shock:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das liegt daran, dass es EU- Richtlinien gibt, die auf weiteren Vereinbarungen mit der WHO beruhen. In Deutschland wird das nicht umgesetzt und auch nicht besonders forciert.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin der Meinung, dass es jeder Frau selbt überlassen werden sollte, ob Sie stillen möchte oder eben nicht.

    Wenn eine Frau sagt, sie möchte nicht stillen, sollte es meiner Meinung nach genauso akzeptiert und respektiert werden, wie wenn eine sagt, sie möchte stillen!

    Ich finde, dass man bei der ganzen "Stillhysterie" langsam auch aufpassen muss, dass man eine Frau nicht als "Rabenmutter" dastehen lässt, nur weil sie ganz bewusst nicht stillt!

    Ich selber wurde nicht gestillt und habe nicht dass Gefühl dass es mir irgendwie geschadet hätte. Ich rauche nicht, ich trinke nicht, und lebe schon lange in einer festen Beziehung. Ich denke man kann solche "Mängel" nicht umbedingt am Stillen festmachen.

    Mein Freund und dessen Schwester hingegen wurden beide fast 2 Jahre gestillt. Beide rauchen (bzw. mein Freund hat geraucht), beide trinken auch gerne mal was alkoholisches, die Schwester meines Freundes hat keinen Schulabschluss und dazu kommt noch dass beide sehr schneikig sind was das Essen betrifft. Böse Zungen behaupten ja, das lezteres auf das zu lange stillen zurückzuführen ist, da sie das richtige Essen nicht frühzeitig gelernt haben! ;-) Man kann die Dinge also auch umdrehen!

    Eine Bekannte arbeitet bei einer Babynahrungsherstellungsfirma, diese bekommen von den Krankenhäusern Ihrer Umgebung solche Geburtsilisten. Diese Frauen werden dann von der Firma angerufen oder angeschrieben und werden gefragt, ob man Ihnen mal Proben zukommen lassen kann. Stimmt die Frau dem zu, wird sie darauf hingewiesen, dass sie aber die Proben nicht vor dem 4. Monat zugesandt bekommt, da sie vorher am besten stillen soll!

    Ich finde diese Methode eigentlich nicht schlecht, wer keine Proben möchte, bekommt auch keine, und diejenigen die eine haben wollen, erst wenn das Kind 4 Monate alt ist.
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