Hilfe: Mehr Selbstvertrauen für mein Kind!

HjördisHjördis

2,857

bearbeitet 4. 01. 2008, 13:49 in Kita- Kiga- Tagesmutter
Hallo!

Ich hab ein Problem:
Mein Sohn ist so mit das Liebste, was es gibt (solange ich nicht dabei bin oder wir uns in der Öffentlichkeit bewegen).
Im Kindergarten artet das allerdings aus. Ich habe mich gewundert, warum mein Kind so frustriert ist, wenn er nachmittags daheim ist. Dann habe ich ihn jetzt mehrmals in der KiTa beobachtet, als ich ihn abgeholt hab:

Situation 1:
Frederick holt sich ein Feuerwehrauto
Fabian sieht es, geht zu Frederick und nimmt es ihm weg
Frederick überlässt es Fabian und holt sich einen Traktor
Fabian sieht es und nimmt ihn den weg

Situation 2:
Frederick baut mit einem bedeutend größeren Jungen die Holzeisenbahn auf
Fabian schaut zu
Frederick baut sich seinen Zug zusammen und setzt ihn auf die Gleise
Fabian schaut zu
Frederick fährt mit seinem Zug die Gleise entlang
Fabian nimmt Frederick den Zug weg
Frederick sucht sich ein paar neue Waggons währenddessen hat Fabian das Interesse schon verloren
Frederick baut einen Zug
Fabian nimmt ihn den weg


Die Erzieherinnen können da leider kaum eingreifen, weil Frederick kaum auf sich aufmerksam macht. Er lässt es einfach so zu. Er beschwert sich nicht, weint nicht, nichts! Zu Hause jault er gleich auf, wenn etwas nicht klappt oder wir ihn an etwas nicht ranlassen - warum macht er das in der KiTa nicht? Er spricht noch nicht, das sehe ich als größte Schwierigkeit an - ich versuche grad, ihm das 'Nein' beizubringen (obwohl ich es sicher bald bereuen werde :roll: ).
Aber wieso lässt sich mein Kind sowas gefallen, wenn ich nicht dabei bin?
Den Kinderwagen seines Bruders verteidigt er ziemlich doll. Allerdings geht sein Frust soweit, dass daheim erst mal alles umherfliegt, was nicht niet- und nagelfest ist. Letztens hat sein HolzLKW seinen Freund Luca direkt am Kopf getroffen :???:

Kennt einer Rat?

Kommentare

  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    leider kann ich Dir kaum einen Rat geben, nur aus persönlicher Erfahrung sagen, dass Jonah auch eher zurücksteckt. Allerdings prallen da oft Temperamente aufeinander und was will man da schon machen? Jonah hat auch so einen Freund, mit dem und dessen Mutter treffen wir uns zur Zeit am besten nur draußen, weil der andere irgendwann anfängt, Jonah alles was er in die Hand nimmt, wegzunehmen. Dagegen klappt es mit einem anderen befreundeten Kind sehr gut, denn der ist auch eher ruhig, die lösen solche Situationen viel partnerschaftlicher, da steckt Jonah auch nicht gleich zurück. Ich habe das Gefühl, dass Kinder sehr oft gut einschätzen können, bei wem sich ein "Aufstand" lohnt und bei wem nicht...
    Als Tipp... Wir reden dann schon über solche Situationen. Wir reden ja so allgemein, was heute im Kiga war, und da kommt dann auch ab und zu von Jonah, dass ein anderes Kind immer seine Schienen wieder abgebaut hat. Ich höre ihm zu, "frage" ihn, ob er da traurig oder wütend oder so geworden ist. Ich gebe quasi seinen Gefühlen einen Namen, das ist jeden Fall immer förderlich fürs Selbstvertrauen. Das kannst Du auch ansonsten beherzigen, ihn ruhig spiegeln in so Situationen. Auch wenn er z.B. dann daheim den Zug schmeißt, dann sag ihm "Ui, jetzt bist Du aber grade wütend, oder?" So lernt er, das Gefühl einzuordnen und kann es a) besser artikulieren und b) sich in einer Wutsituation mit der Zeit besser verhalten und nicht zuletzt c) seine Bedürfnisse und Gefühle mit denen der anderen abstimmen.
    Vielleicht lohnt sich eine kurze Unterhaltung gleich nach dem Kiga, dann kommt von ihm auch mal das einen oder andere, vor allem wenn er dann die Bedeutung von "traurig" oder "wütend" aus anderen Situationen kennt und sie benennen kann. Oder Du redest mal mit den Erziehern, wie man das wohl für ihn etwas einfacher gestalten könnte. Es reicht ja manchmal, wenn die einfach ein Auge drauf haben und ihn ein wenig ermutigen (z.B. fragen, ob er denn noch mit dem Traktor spielen wollte oder ob das andere Kind ihn haben kann). Sowas muss eben auch geübt werden, deswegen wird es mit Sicherheit mit der Zeit besser!
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für Deine Antwort, Dawn

    Das Problem besteht aber leider immer noch darin, dass es keinerlei Resonanz von ihm gibt. Er sagt nicht, dass er im KiGa ungerecht behandelt wurde; dass ihm Spielzeug weggenommen wurde usw. Ich habe es ja durch Zufall herausgefunden.
    Wenn er den ganzen Tag daheim ist, ist er am Ende ausgeglichener. Der einzige Machtkampf, den wir ausfechten, geht ums Mitagsschläfchen (den er aber absolut noch braucht, sonst fällt er um 15 Uhr totmüde um).

    Ich hab das Problem bei den Erzieherinnen schon angesprochen und die meinen, dass es die beiden wohl aber trotzdem immer wieder zusammen zieht. Allerdings sehe ich das anders, nämlich, dass Fabian Frederick quasi auf der Pelle hockt und das gemeinsame Spiel lediglich die oben umschriebenen Beispiele umfasst.

    Frederick setzt sich ansonsten wohl gern zu den Großen dazu (altersgemischte Gruppe von 0,5 - 6 Jahre) und beobachtet dort, ab und an darf er dann mitspielen - wird aber eher geduldet. Kann mir vorstellen, dass es auch für die Großen nervig ist, wenn da immer so ein Haudrauf mit dazukommt und sich total aufführt.

    Grad ist auch die Leiterin der KiTa im Urlaub und die versteht die Problematik anscheinend sehr gut, da ihr Sohn wohl auch so war - sich also nie gewehrt hat. Sie beschäftigt sich dann meist intensiver mit Frederick...

    Menno...
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann Dich gut verstehen, auch aus eigener Erfahrung! Aber ich muss echt sagen, das was Jonah früher schüchtern war, das holt er jetzt umso mehr auf. Er ist viel lockerer geworden in der Krippe, auch auf dem Spielplatz. Er sagt es auch eher, wenn ihm was nicht passt. Ich kann Dir halt nur insofern Hoffnung machen, dass mit zunehmendem Sprechen lernen das alles besser wird. Und das mit dem "Gefühle benennen" kannst Du ja daheim trotzdem machen, schlecht ist das nicht. Und verlass Dich ein wenig mehr auf die Erzieher. Die kennen ja alle Kinder und haben sie im Blick. Sollte es zu wirklichen Ungerechtigkeiten kommen, dann greifen die ein. Sprich es vielleicht öfter dort an, frag ob sich was geändert hat, diskutiert, wie man es Frederick etwas leichter machen kann, sich durchzusetzen. Ein guter Kontakt ist grade in solchen Fällen sehr hilfreich.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    reichlich spaet, wahrscheinlich ist das problem laengst geloest, aber hier eine spontane idee:
    will fabian vielleicht kontakt mit frederick aufnehmen + stellt sich nur etwas ungeschickt an?

    bin als kind selber mal im kiga mit baukloetzen beworfen worden. als ich deswegen weinte, gab meine mutter mir den tipp, ich solle doch mal mit der uebeltaeterin spielen - vielleicht wolle die auch bloss mit mir spielen und wuesste nicht, wie sie mich anders auf sich aufmerksam machen koenne?
    mama hatte recht - war spaeter noch lange mit dem maedchen befreundet ;-)

    liebe gruesse,
    blackaliss, die jetzt selber mal ein paar baukloetze wefen geht ;-)
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @blackallis
    Danke noch für Deine Antwort!

    Später ging es echt besser mit den Beiden! Frederick hat sich gewehrt (Dinge, die er hatte, nicht so schnell losgelassen;gekreischt, wenn er etwas partout nicht wollte). Dadurch ist er auch in anderen Situationen viel selbstbewusster geworden.
    Hinzu kommt, dass er mittlerweile auch eine OP am Ohr hatte, wodurch sich sein Hören absolut verbessert hat. Sprechen tut er zwar immer noch nicht so viel, aber das kommt bestimmt noch. Auch dadurch ist er selbstbewusster geworden!
    Akllerdings hat der besagte Junge die Einrichtung Ende letzten Jahres verlassen... Also besteht da keine Gefahr mehr.

    Die Aggressivität von Frederick hab ich dann anders gelöst: Er schläft einfach eher sein Mittagsschläfchen.
    Früher war er von ca. 8 Uhr bis 13 Uhr wach, abends ist er erst gegen 10 eingeschlafen. Das Mittagsschläfchen hätte eigentlich jeweils immer 2 Stunden dauern müssen, da ich das aber zu spät fand, wurde er spätestens um 14.30 Uhr geweckt. Dadurch war er nie wirklich ausgeschlafen und der lange Vormittag hat ihn zusätzlich überreizt!
    Jetzt machen wir es folgendermaßen: Wecken um 7 Uhr, ab 9 Uhr KiTa, Mittagsschlaf um 11 Uhr bis 13 Uhr. Mittag gibts für ihn nach dem Schlafen! Jetzt haben wir sehr enspannte Tage, an denen wir auch am Nachmittag was mit Frederick anfangen können. Bettfertig wird er ab halb 8 gemacht, sodass er ab spätestens 8 Uhr in der waagerechten liegt ;-)

    Liebe Grüße,
    Anke.
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