Hallo,
meine Hebamme hat mir jetzt erzählt, dass ein KKH hier in der Nähe (das grösste) bei jeder Schwangeren, die bereits einen Dammriss 3. Grades bei vorangegangen Geburten hatte, automatisch einen Kaiserschnitt macht. Eine Kollegin von ihr hat es selbst erlebt, dass sie mit einer wehenden Frau zur Beleggeburt gekommen ist und sie dann so überrumpelt worden sind. Es wäre viel zu gefährlich, dass der Damm wieder so reisst und dass die Wundheilung hinterher nicht richtig einsetzt, von Inkontinenzen und Stuhlhaltungsproblemen mal ganz abgesehen, das Risiko wäre zu gross und deshalb Kaiserschnitt.
Ich war ehrlich gesagt schockiert. Ich hatte bei Julias Entbindung einen Dammriss 3. Grades, wobei es auch eine 4 sein kann, die da im Mutterpass steht, also wirklich vollkommen gerissen und Verbindung zwischen Scheide und After. Im Gespräch mit meiner Hebamme haben wir auch schon einige Gründe dafür gefunden, dass es so heftig war (Austreibungsphase kam ins Stocken, Blase total voll, Ärztin musste Julia mit rausschieben, Rückenlage bei der Entbindung). Es ist aber alles super verheilt und ich habe auch momentan keine Probleme mit dem Beckenboden.
Die Hebammenpraxis mit der ich entbinde ist sich sicher, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es wieder zu einem so heftigen Dammriss kommt, denn erfahrungsgemäss wäre es bei den zweiten Entbindungen anders und auch nicht so heftig, zumal man vorher nochmal ausgiebig über Dammvorbereitung sprechen will und Massnahmen zum Dammschutz gleich in der Betreuungsmappe festhalten will (u.A. Achten auf Geburtsposition, leere Blase etc).
Zur Beleggeburt gehen sie nicht mehr in das obige KKH, es sei denn, es passiert was vor der 36. SSW und ich hatte eh nicht vor, dort zu entbinden. Nichts desto trotz hat mich die Aussage etwas aus der Bahn geworfen, da ich es noch nie vorher gehört hatte und auch davon ausgehe, dass ich ambulant entbinden will, wenn nichts dagegen spricht.
Hat jemand auch Erfahrungen mit dieser Aussage, oder vielleicht auch Erfahrungen mit einem heftigen Dammriss und späteren Entbindungen? Marlies, hast Du davon schon was gehört, was denkst Du von so einer pauschalen Aussage des Krankenhauses?
Kommentare
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Man ist halt nur unsicher, wenn man sowas das erste Mal hört.
Aber ist zuviel Damm-Vorbereitung nicht auch nicht so gut?
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Man hätte es schon ablehnen können, aber ich denke, wenn man nicht drauf vorbereitet ist und man dann mit sämtlichen möglichen Nebenerscheinungen konfrontiert wird, ist man schon sehr unsicher. Zumal ich glaube, dass es dann sehr schwer ist, wieder einen positiven Gedanken für eine spontane Geburt zu finden, damit man sich nicht verkrampft und die Wehen wieder kommen können.
Deshalb hatte ich ja nochmal hier gefragt, denn so kann ich vorher auch mit meinem Mann und Hebammen nochmal ganz klar den Willen formulieren, eine spontane Geburt erleben zu wollen.
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Ich denke oft sind es eben die "Götter in Weiß" vor denen man einen rießen Respekt hat, vielleicht auch etwas ZU viel. Und wenn man sowieso kritisch an alles rangeht und noch dazu die Rückendeckung hier im Forum hat - ich denke mal dann kann man ganz gut ohne Verunsicherung durchkommen oder? Zumindest fühl ich mich seit ich hier mitlese und schreibe sehr gut gewappnet für alles was kommt. Ich informiere mich schon seit langem so gut über SS und Geburt und drumrum, dass ich wahrscheinlich jeden Arzt niederrede, der mir was anderes erzählen will, als ich meine.
Natürlich kann ich medizinische Notsituationen nicht 100% abschätzen. Aber da sollte man eben vorher mit der Hebamme abgesprochen sein, die erklärt einem das doch oder??? Und ich denk mal, wenn eine Hebamme auch eher in richtung "möglichst natürliche Geburt" tendiert, wird sie das auch gegen einen Arzt verteidigen oder zumiindest mir Entscheidungshilfe geben.
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Ich habe mich auch weit über den Termin hinaus gut behauptet, aber unter der Geburt war ich leider keine selbstständige Person mehr.
Krieg DU erstmal Dein Kind... :biggrin:
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http://www.hebamme4u.net/whoforderungen.html
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@marlies: Danke für den Link, einiges davon kannte ich schon, aber es ist schön, das nochmal geballt zu lesen. Zumal es doch den Gedanken verfestigt, dass es eben "normal" sein sollte, dass man "normal" entbinden kann.