Hallo,
ich versuche, es kurz zu machen...:
Ich bin jetzt Anfang 26. SSW. Bis jetzt war die SS problemlos. Bin ständig in Bewegung durch meinen 21 mon. alten Sohn, sein Krippenabenteuer seit August und meine 20 std. Tätigkeit seit September (2-3x die Woche 7 Stunden, d.h. 4 Uhr aufstehen, von 6-13 arbeiten, danach zur Krippe stürzen, den Nachmittag auf dem Spielplatz, Abendprogramm mit meinem Mann, ca. 23 Uhr ins Bett.)
Letztes Wochenende dann plötzlich nachts Beschwerden:
Konnte nicht mehr aufrecht aufs Klo gehen, sondern nur noch gebückt. Keine Schmerzen beim Urinieren. Zurück im Bett konnte ich überhaupt nicht mehr links und nur noch schlecht rechts liegen, und auf dem Rücken wurds mir schwummerig...
Morgens die Hebamme angerufen: ich soll baden, Magnesium nehmen und die nächsten 2 Tage auf dem Sofa verbringen.
Bad tat gut, sitzen danach war doof, also gleich auf die Couch. Es wurde dann immer schlechter, ich konnte praktisch gar nicht mehr gehen, der bauch war fest und sehr druckempfindlich, deutlich mehr links als rechts. Ich hatte das gefühl, meine Blase sei übervoll und tut bei jedem Schritt weh, und die Linie am oberen Schamhaaransatz fühlte sich wie aufgeschürft an. Ausserdem regelartige Schmerzen, und 38.2 Fieber.
Die hebamme kam nun, sich das anzusehen. Ert mal alles gut, nur die herztöne des Kindes ein bisschen viel- 180. Sie riet uns, doch in die Klinik zu fahren und folgendes zu klären:
- frühzeitige Wehen?
- Blinddarm?
- Salmonellen oder ein anderer Darminfekt? obwohl unwahrscheinlich, da mir nicht schlecht war
Wir fuhren (for the records- Berlin Pankow Maria Heimsuchung), und ich verbrachte dann 2 Nächte dort.
Wurde in- und auswendig geschallt, was es zu schallen gab, und vermessen und und...
Urin war ok., Blase ok., Nieren ok. Blinddarm wurde verworfen, da ich irgendwann nicht mehr so druckempfindlich war und die Frage nach Durchfällen konsequent verneinte.
Kind absolut zeitgerecht, Muttermund zu und ellenlang, keine Wehen. Plazenta ok. CTG ok.
Das einzige Indiz, dass da was war, war der erhöhte CRP-Wert (3x gemessen: 40,60,28 bei Entlassung). Auch auf Nachfrage, was das fürn wert sei, wurde mir nicht geantwortet- Hebamme erklärte dann, dass der unspezifisch sei und immer ausschlägt, wenn das Immunsystem anschlägt).
Da der Wert am 2. Tag noch anstieg (60), obwohl ich inzwischen fieberfrei und auch fast beschwerdefrei war, sollte ich noch 1 Tag bleiben. Es wurde auch eine Behandlung mit Antibiotika angedacht, gegen die ich mich jedoch wehrte, denn mit Breitbandantibiotika ins Dunkle zu schiessen, wo sie doch nicht wussten, wonach sie eigentlich suchen, schien mir nicht so sinnvoll. Die mich entlassende Ärztin stand auch auf dem Standpunkt und liess mich dann gestern nach nochmaligem Schallen allüberall gehen. Ihre letzte Beobachtung war, dass ich evl. blutgestaute venen (Krampfadern??) neben der Gebärmutter hätte, und das die Schmerzen verursacht hat.
Ich konnte nun wieder auf der Seite liegen und mich normal bewegen. Vom Gefühl her habe ich aber einen mind. 34-Wochen-Bauch, er ist irgendwie empfindlicher.
Also endlich nach Hause zu Mann und vor Stress fieberndem Kind. Nachmittags alle zu Fuss zum Frauenarzt, um mir einen Krankenschein für die nächsten tage zu holen- wir waren gemütlich, aber doch insgesamt 3 Stunden unterwegs, und die merkte ich dann auch, als ich zu Hause war.
Insgesamt sind meine Beobachtungen folgende:
- Mir gehts besser, wenn ich sehr viel trinke- und nicht so gut, wenn es über ein paar Stunden nur wenig ist.
- Dauerndes Laufen ist nicht so gut. Sitzen und ruhiges Durch-die Gegend-schlurfen sind kein Problem.
- Ich kann mein Kind heben, auch tragen, aber nicht lange.
- Wenn Jakob länger an der Brust nuckelt (Milch ist seit Wochen keine mehr, aber er darf abends und nachts nuckeln, wenn er es braucht), fängt es im Bauch an zu ziehen.
- Bei emotionalem Stress (meine Eltern holten mich ab, und es gab gleich Diskussionen wegen Nichtigkeiten) merke ich, wie sich sofort wieder alles im Unterbauch zusammen zieht.
- Laute Geräusche (Kirchturmglocken gestern) sind nicht gut.
Hat irgendwer ähnliche Erfahrungen gemacht?
Können die Schmerzen von den Venen herkommen? Meine Hebamme hält dies für eher unwahrscheinlich.
Ist das irgendwie von Bedeutung z.B. für unsere geplante Hausgeburt? Mein Mann hatte gleich Horrorvisionen seiner bei der Geburt verblutenden Frau...
Darf ich Jakob weiter an die Brust lassen? (Logisch, wenns nicht geht, gehts nicht, aber darf ich, solange es geht?)
Wie wagemutig sollte ich mit der Arbeit sein? Bin am Flughafen- d.h. viel gehen, viel stehen, viele Leute und Termindruck...
Wie hoch sollte dieser CRP Wert normalerweise sein?
Der ganze Aufenthalt bestärkte mich darin, es möglichst ohne Krankenhaus zu machen...
Danke für die Hilfe
Sabine
Kommentare
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Also, was die professionelle medizinische Sicht angeht, werden sich hier bestimmt noch die Fachfrauen melden. Da kann ich nix zu sagen wegen fehlender Qualifikation/Erfahrung in dem Bereich. Aber einfach vom gesunden Menschenverstand her und aus meinen Schwangerschafts-Erfahrungen heraus (bin 24+0) würde ich auf jeden Fall sagen, dass du echt ziemlich viel tust/Stress hast/arbeitest etc. Mir ist schon klar, dass das wahrscheinlich alles nicht anders geht, da du dich ja um deinen Erstgeborenen kümmern musst, da du vermutlich aus finanziellen Gründen arbeiten musst usw. Aber trotzdem hört sich das alles für mich (vielleicht bin ich aber auch ein Weichei ) so ziemlich nach einem Leben an der Stress-/Belastungsobergrenze an.
Vielleicht ist zumindest ein Teil deiner Beschwerden darauf zurückzuführen. Das wird ja eigentlich auch bestätigt dadurch, dass du unter psychischem Druck (Streitsituationen) das Gefühl hast, die Schmerzen werden schlimmer.
Das nur mal so als Einwurf von meiner Seite. Es melden sich bestimmt noch andere. Gute Besserung!!!!
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ja- wenn ich meinen Text als den einer Fremden lesen würde, würde ich auch sagen, dass er sich eigentlich selbst erklärt. Aber manchmal ist das ja so, dass man die Dinge erst im Ganzen hinschreiben muss, um sich selbst klar zu werden.
Ich nutze die nächsten Tage, um meinen Alltag ohne Arbeit zu beobachten und zu sehen, was geht und was nicht geht- dann kann ich am Montag beim Arzttermin schon Details abgeben.
Sabine